Wer hat an der Uhr gedreht?

Seit dem Kauf des Kleinen hat die Uhr nicht mehr funktioniert. Ist ein altbekanntes Problem in 1800er-Kreisen. Das Öl im Uhrwerk verharzt im Laufe der Jahrzehnte und verklebt so das filigrane Uhrwerk. Sollte die Uhr noch laufen, aber im Laufe des Tages mehrere Minuten verlieren, so ist das meistens die Vorstufe zum Stillstand durch Verharzung.
Zur Behebung des Problems gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Uhrwerk raus schmeißen und ein modernes Quarzwerk in die alte Hülle setzen.
2. Das Uhrwerk selbst reparieren.
3. Das Uhrwerk vom Profi überholen lassen.
Wir haben uns für Möglichkeit Drei entschieden. Normalerweise versuchen wir ja so viel selbst zu machen, wie möglich, aber nachdem wir das Gehäuse der Uhr nach der obigen Do-it-yourself-Anleitung abgenommen hatten und ein undurchsichtiger Haufen kleiner Zahnräder in winzigen Lagern vor uns lag, haben wir beschlossen, dass wir dort eher etwas kaputt machen, als sie repariert zu bekommen.
Leider gibt es nur wenige Spezialisten, die mit dem Smith-Uhrwerk klar kommen. Dementsprechend bekamen wir vom ersten Uhrmacher den Zeitanzeiger auch mit abgebrochenem Stundenzeiger und der Aussage „Da komme ich doch nicht mit klar.“ zurück…..
Wir griffen dann auf den in Volvo-Uhrgeschädigten-Kreisen sehr bekannten, sehr langsamen und sehr teuren Ka-Ja-Tachodienst zurück. Es dauerte mehrere Monate, bis wir die Uhr zurück bekamen und kostete eine ansehnliche Stange Geld. Aber so ist das wohl bei Spezialisten. In den sauren Apfel muss man beißen.
Bevor wir sie wieder eingebaut haben, haben wir sie natürlich erstmal mit Sir Edwards Batterie getestet:

Nun läuft sie wieder wie am ersten Tag und auch der gebrochene Zeiger wurde ausgetauscht. Wir sind glücklich. Und das zählt.
Beim Einbau im 1800 sollte man übrigens dran denken, die Batterie abzuklemmen oder die Sicherung für den Innenraum raus zu nehmen! Die Uhr bekommt nämlich „Dauerplus“. Das heißt, auf dem Kabel liegt immer Saft, auch wenn die Zündung ausgeschaltet ist (Sonst würde sie ja auch immer stehen bleiben)! Kommt man beim etwas fummeligen Einbau an den metallenen Unterbau des Armaturenbretts, so funkt es anständig und die Sicherung brennt sofort durch… Also Obacht!
Mit eingebauter Uhr sieht der Innenraum auch gleich wieder viel hübscher aus:

3 Gedanken zu „Wer hat an der Uhr gedreht?“

  1. Jaja, das leidige Problem mit den Smiths Zeitgebern. Is bei mir auch auf der ToDo-List. Allerding is bei mir nicht nur verharzt, sondern laut Aussagen des Uhrmachers auch ’ne Welle gebrochen.

    Darf man fragen, in welchen Größen-Regionen sich die „ansehnliche Stange Geld“ bei Ka-Ja bewegt?

    Übrigens Danke für den netten Kommentar und die Aufnahme meiner Seite in Dein BlogRoll.

    Gruß
    Phillip

  2. Sorry, dass es so lange gedauert hat, bis ich antworte. Ich musste erst meinen Vadder fragen, wie teuer die Reparatur genau war. Knapp 200€ (Incl. Versand) sind für eine funktionierende Tick-Tack zu investieren.

  3. Autsch! Die Größenordnung hatte der Uhrmacher um’e Ecke auch als Daumenwert genannt.

    Na dann bleib ich erstmal dabei, bei ebay die Augen offen zu halten und im Notfall auf die auch von Dir genannte Option mit dem modernen Uhrwerk zurückzugreifen.

    Danke trotzdem auch an den Herrn Papa!

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