Auf der Suche nach dem dritten Gang III

Dank wuschels Hinweisen, hab ich nun die Gehäusehälften trennen können (das wäre was geworden, wenn ich versucht hätte den Trenner an der Getriebeseite anzusetzen….)
Also „kaputt“ is jetzt schon mal. Jetzt muss nur noch wieder heile….
Da ich selbst aber keine Ahnung habe, woran die Schaltprobleme liegen können (der 3. Gang ließ sich nur selten und wenn dann mit lautem krachen einlegen und sprang anschließend gerne wieder raus. Der Zweite machte ähnliche Zicken. Hochschalten endete häufig im „Leerlauf“.) bin ich da, wie so oft, auf eure Hilfe angewiesen! Was muss ich wo gucken/messen? Welche Fotos benötigt ihr für eine Diagnose? Wie muss was mit einander zusammen spielen? Fragen über Fragen….
Die Lager sind übrigens alles SKF-Lager und die Simmerringe sind blau.
Hier erstmal ein paar Fotos vom momentanen Zustand:
In der Lima-Hälfte findet sich eine anständige Riefe in der Lauffläche der Kurbelwelle. Außerdem sieht die braune Buchse in der die Kurbelwelle sich dreht stark nach Abrieb aus:
M53-11AR Motorhälfte Kupplung

M53-11AR Schleifspuren Kurbelwelle
Schlimm?
Hier nun der Getriebeteil:
M53-11AR Getriebe 5
Von der Oberseite aus:
M53-11AR Getriebe 2
Schaltklaue:
M53-11AR Getriebe 3
Getrieberäder:
M53-11AR Getriebe 4

M53-11AR Getriebe 5
Natürlich habe ich, als neugieriges Spielkind, einiges angefingert und dabei hat sich die Kickstarter-Feder entspannt:
M53-11AR Getriebe 6
Das Kicker-Zahnrad muss ich nur wieder ne halbe Umdrehung zurück drehen und hinter den Haltestift klemmen, oder?

Ein Gedanke zu „Auf der Suche nach dem dritten Gang III“

  1. so. jetzt räumen wir erst mal mit dem bezeichnungswirrwarr auf. die „braune buchse in der sich die kurbelwelle dreht“ ist der rechte, kurbelwellenseitige simmerring. braun bedeutet, dass der aus viton ist. gut soweit. der andere (blaue) rechte simmerring ist der limaseitige. die „lauffläche der kurbelwelle“ ist mitnichten eine lauffläche. wenn die kurbelwelle daran anläuft hast du ein problem. das ist die kurbelgehäusewand.

    die kickstarterwelle nimmst du mal schön raus, die ist nur im weg. den anschlagsstift kannst du auch herausziehen. ist alles nur im weg.

    dass dein simmerring an der kurbelwelle geschrappt hat, heißt, dass da ein paar distanzen nicht passen. entweder ist der simmerring nicht weit genug eingetrieben, oder aber die kurbelwelle steht zu nah an der rechten motorhälfte. der abstand zwischen kurbelwangen und gehäuse sollte (glaube ich im kopf zu haben) 0,2mm nicht unterschreiten. ja ich weiß, hätt ihc das mal eher gesagt.
    nur mal so am rande bemerkt: toller regenerateur, der das zusammengesetzt hat. eigentlich misst man nach dem zusammenbau mit einer fühlerlehre nach, ob die abstände stimmen udn guckt mit der taschenlampe noch mal rein. dann bemerkt man rechtzeitig dass man unsauber gearbeitet hat… egal. so wie ich das sehe ist der simmerring nur ganz oberflächlich angegriffen, der sollte noch laufen. finde aber auf jeden fall heraus, warum der geschliffen hat. sollte sich herausstellen, dass die kurbelwelle zu weit rechts steht, muss die kurbelwelle und das linke lager heraus, und hinter dem linken kurbelwellenlager eine dünnere ausgleichsscheibe eingesetzt werden. logischerweise brauchst du rechts (zwischen lager und lagerdeckel) dann auch eine neue.

    der braune belag an der kurbelgehäusewand ist verfärbung durch abgas. das konnte entweder wegen der alten verschlissenen garnitur oder wegen neuer undichter kolbenringe an denselbigen vorbei ins kurbelgehäuse gelangen. wenn der motor jetzt gut leistung hatte ist das wahrscheinlich eine altlast. mein m54 gehäuse sah noch brauner aus, udn der siff ging nicht wirklich ab.

    so, jetzt weiter im getriebe. bevor du das zerlegst, versuche mal es jetzt per hand vorsichtig durchzuschalten. beobachte dabei, was sich im getriebe tut. so bekommst du a) ein verständnis davon, wie es funktioniert und kannst b) eventuell schon sehen wo es hakt. bedenke dass die zahnräder nur einrasten können, wenn du eine der wellen dabei drehst. (die zapfen müssen schließlich die löcher finden können). probiere ob das getriebe selbst gut verrastet, indem du direkt die schaltklaue bewegst. wenn das klappt probiere ob das auch geht wenn du mit der hand an diesem ratschending drehst (sprich so wie wenn die drehbewegung vom schalthebel käme). evtl stellst du hier schon diskrepanzen fest.

    die beiden getriebewellen zerlegst du jetzt bitte stück für stück. am besten ist, du nimmst jeweils ein bauteil ab, und legst es richtigherum auf eine fläche wo es liegen bleiben kann. dann nimmst du das nächste teil ab und legst es darüber usw. dann hast du hinterher die richtige einbaufolge und position quasi automatisch gegeben. siehe hierzu dieses foto:

    beim zerlegen prüfst du dann:
    – ob die schaltklaue an ihren flanken verschlissen ist
    – ob die zapfen der schaltmuffe (das zahnrad, das verschoben wird) verschlissen sind
    – ob die löcher in den zahnrädern, in die die zapfen greifen verschlissen sind
    – wenn du die schaltklaue von der schaltstange ziehst pass auf, da ist eine federbelastete kugel drin, die springt dir leicht weg.
    – schaltstange zusammen mit schaltklaue auf verschleiß prüfen (kippelspiel?). die angesprochene verrastungsfeder solltest du auf jeden fall ersetzen.
    – selbstverständlich guckst du dir auch alle stellen des mechanismuses, der die schaltklaue verschiebt, an. diese können aber eigentlich im gehäuse verbleiben.

Schreibe einen Kommentar zu wuschel Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert