Nissan Retro-Modelle – Retrowelle auf japanisch II

Wem von euch die Toyota-Retromodelle zu teuer sind, für den findet sich vielleicht was bei Nissan.
Schon Ende der 80er/Anfang der 90er-Jahre erkannte man dort nämlich den Retro-Trend und präsentierte auf der ’87er Tokio Motorshow den Nissan Pao:

Designmäßig sollte der Pao sich an Gutbrod Superior, Citroën 2CV und Austin Mini anlehnen.
Hierzu wurden u.a. außen liegende Scharniere, horizontal nach oben klappende Fenster und eine horizontal geteilte Heckklappe in das Design integriert:
Nissan Pao Heckansicht
Der Pao war wahlweise mit einem großen Stoff-Faltdach erhältlich. Auch ein Automatikgetriebe stand zur Auswahl. Als Farben gab es Terracotta, Elfenbein (eher ein Goldton), Olivgrau und Wasserblau.
Angetrieben wird der Pao durch einen Motor mit 988 cm³ und 52 PS (38 kW).
Bis 1991 produzierte Nissan 10.000 Stück, wovon einige auch als Grauimporte den Weg nach England fanden.
Technisch basiert der Pao auf dem Micra (K10), was die Teileversorgung zumindest bei der Mechanik erträglich gestaltet und eine Zulassung in Deutschland auch wesentlich vereinfachen sollte.
Meiner Recherche nach sollten sich auf der Insel gute Exemplare für rund 6-7.000 Euro finden lassen.

Angestachelt durch den Erfolg des Paos und anderer Retromodelle legte Nissan 1989 nach und präsentierte den Figaro:
Nissan Figaro Front
Als Antrieb dient diesmal ein Turbogeladener Vierzylinder mit 987 cm³, welcher 76 PS (56 kW) ausspuckt. Das Design soll eine Reminiszenz an den Datsun Sports/Fairlady sein.
Nissan Figaro Back
Der Figaro basiert ebenso wie der Pao auf dem Micra (K10). Als besonderes Feature wartet der Figaro mit einem großen Faltdach auf, dass sich elektrisch in den hinten angeschlagenen Kofferraum zusammenfalten lässt:
Nissan Figaro open
Auch im Innenraum versuchte Nissan klassische Elemente zu verbauen:
Nissan Figaro interior
Angelehnt an die Jahreszeiten standen nur vier Farben zur Auswahl: ein Minzgrün namens Emerald Green, das pastellblaue Pale Aqua für den Sommer, Topaz Mist für den Herbst und Lapis Grey für den Winter.
Bis zur Produktionseinstellung 1991 wurden 20.000 Exemplare hergestellt, von denen recht viele den Weg nach England und sogar Deutschland fanden. Da der Figaro jedoch offiziell nur für den japanischen Markt produziert wurde, sind alle Fahrzeuge Rechtslenker.

Damit auch der Heimwerker nicht auf sein Retro-Mobil verzichten muss, präsentierte Nissan zeitgleich mit dem Figaro den S-Cargo:


Die Designvorlage bildete hierbei die Kasten-Version der Ente.
Auch beim S-Cargo bildet der Micra die technische Basis. Zwischen 1989 und 1992 wurden von der Pike Factory für Nissan ca. 12.000 Stück produziert.
Aufgrund seiner eigentümlichen Form wurde der S-Cargo häufig als Werbeträger eingesetzt und fand so seinen Weg auch nach England. Ein einzelnes Exemplar habe ich auch schon in Deutschland gesehen.

10 Gedanken zu „Nissan Retro-Modelle – Retrowelle auf japanisch II“

    1. Oh! Ist ja allerliebst! Schön, dass in dem Paket auch überhaupt kein System erkennbar ist. 🙂
      Nicht dass man bei 80 Fahrzeugen die vielleicht thematisch hätte zusammenfassen können…
      Die Auktion könnte ein schnapper werden. Ich werde die mal beobachten.

  1. Auch mal die anderen Auktionen des Anbieters anschauen – da sind dann auch die restlichen Autos versteckt. Unter anderem auch einige die sich gut in eurer Sammlung machen würden 😉

    1. Schade, dass zu den meisten Autos keine Beschreibung vorhanden ist. Man sollte meinen, dass der angepeilte Erlös dem Verkäufer etwas mehr Mühe wert sein sollte. Und Arbeit erspart man sich damit ja auch nicht, denn jeder ernsthafte Interessent dürfte sich sowieso melden und etwas mehr Information verlangen als bloß das Baujahr.

      Auch die paketweise Versteigerung finde ich mehr als merkwürdig. Alle Autos gemeinsam als Sammlung zu versteigern kann ich noch nachvollziehen – auch wenn diese Sammlung nicht wirklich ein offensichtliches Thema hat. Aber wer kauft so bunt gemischte Päckchen aus 7-8 Autos?

      1. Wie erwartet sind gerade mal 30.000€ geboten worden. Nun wurde das Los wieder eingestellt. Startgebot 80.000 €
        Na dann mal viel Erfolg…

  2. Mich mich hier mal nach einem knappen Jahrzehnt zu Wort melden, obwohl ich den Artikel schon öfter mal überflogen habe.

    Derzeit suche ich einen Pao als Freund für meinen Figaro.

    Der soll nicht an den Fairlady erinnern, sondern der Figaro ist an den Superior angelehnt, nicht der Pao. Das Dach ist auch nicht elektrisch, das muss man ganz herkömmlich selbst in den Kofferraum falten. Nur der Deckel vom Kofferraum wird elektrisch entriegelt. Der Figaro macht auf jeden Fall irre Spaß im Sommer, wenn es nicht zu heiß ist. Im Figaro weht nämlich höchstens nur ein laues Lüftchen, es zieht fast gar nicht. Gut, wenn es noch kühl ist, blöd bei 30° im Schatten.

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