Archiv der Kategorie: Der Jagdwagen

Die verschiedenen Geländewagen meines Vaters für den Jagdbetrieb

Gleichteilestrategie

„Beim Porsche Cayenne ist alles anders. Ne, ehrlich!“
Die Foren strotzen vor solchen Aussagen. Insbesondere die Porsche-Foren.
Vadderns Jagdwagen war billig. Klar. Ansonsten ist das auch nix, was man im Wald verheizen kann.
Damit einher ging eine lange Liste an mehr oder minder lästigen Mängeln.
So waren unter anderem eine Gurtschlossverkleidung zerbröselt und der Deckel vom Wischwasserbehälter abgerissen.
Kurze Nachfrage bei Porsche:
Deckel und Gurtschlossverkleidung gibt’s nicht einzeln. Die Komponenten zusammen kosten das Erstgeborene.
Also ist Vaddern mal ein wenig mit wachen Augen über einen Schrottplatz gestromert und hat im VAG-Regal gewildert.
Ein Audi A4 spendierte eine neue Gurtschlossverkleidung:
Gurtschlossverkleidung Audi
Der einzige Unterschied zum Porsche-Original sind die Ringe auf der Rückseite:
Gurtschlossverkleidung Porsche
Und auch für den Wischwasserdeckel fand sich Ersatz in einem VW Passat. Das Blau ist etwas heller als bei Porsche und auf dem Deckel findet sich ein stilisierter Sprühvorgang. Ansonsten mal wieder identisch:
Wischwasserdeckel
Passt perfekt:
Neuer Wischwasserdeckel offen
Natürlich muss man auch hier mit dem bourgeoisen VAG-Logo leben:
Wischwasserdeckel VW
Jetzt fehlt noch eine Abdeckung für die 12V-Steckdose im Kofferraum. Mal sehen, welches VAG-Produkt die beisteuern wird.

Porsche Cayenne Luftfilter

Vaddern hat seine Service-Doku zum Jagdwagen weiter geklöppelt.
Heute geht’s um die Luftfilter. Ja, Mehrzahl. Der Porsche Cayenne leistet sich zwei der Hasen. Ohne Heu kann das beste Pferd nicht furzen:

Werkzeug: breiter Schraubendreher, 8er Nuss / Schlüssel, 2 Stück Filter Mann C 39219

Wir starten auf der linken Fahrzeugseite:
IMG_1319resizedUnd entfernen als erstes den Deckel über dem Vorratsbehälter für die Servopumpe:
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Die 4 Stopfen (2 oben, 2 an der Seite) der Seitenabdeckung durch eine 1/4 Drehung lösen
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und die Abdeckung abnehmen, danach ebenso mit der vorderen Verkleidung verfahren.
Nach dem Lösen der Schlauchschellen den Faltenschlauch lösen und  ausbauen:
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die Halteklammer des Luftmassenmessers nach oben abziehen
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und den Messer entfernen:
IMG_1325resizedBeide Halteklammern des Filterdeckels lösen, Deckel und alten Filter entnehmen, neuen Filter einsetzen:
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Da 2 Filter vorhanden sind, auf der rechten Fahrzeugseite entsprechend fortfahren.
Der Vergleich alt gegen neu zeigt: Es wurde höchste Zeit!
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Porsche Cayenne Innenraumfilter

Vaddern hat in der Zwischenzeit ein wenig den neuen Jagdwagen beserviced.
Da es zum Porsche Cayenne keine frei verfügbare Werkstattliteratur („Jetzt mache ich’s mir selbst“, etc.) gibt und man in den einschlägigen Foren bei der Frage nach „selber machen“ behandelt wird, als hätte man „Jehova“ gesagt, habe ich Vaddern gebeten, nebenbei ein paar Fotos zu schießen und einen kleinen Text dazu zu klöppeln.
Vielleicht hilft es ja künftigen Generationen die Scheuklappen vor dem Nimbus „Porsche“ zu verlieren.

Fangen wir mit so etwas simplem wie dem Wechsel des Innenraumfilters an:

Zeitbedarf: ca. 20 Minuten
Werkzeug: Torx 15 Bit oder Schraubendreher, Nuss M 5,5
Ersatzteil: Mann CUK 2842 ca. 18,- €

Etwa in der Mitte an der Unterkante des Handschuhfaches die Torx 15 Schraube entfernen,
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nun die Abdeckung vorn ein Stück nach unten aus den Halteklammern ziehen und in
Richtung Fahrersitz entnehmen:
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Die Abdeckung sitzt nun noch an den Kabel für Steckdosen
und Fußraumlicht.
Den Stecker der Fußraumbeleuchtung durch eindrücken seiner Haltenasen vorsichtig abziehen:
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Das Ganze dann nochmal bei den beiden Steckern für die Steckdosen wiederholen:
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Guckt man nun unter das Armaturenbrett sieht man eine schmale Plastikabdeckung, welche von zwei M 5,5 Schrauben gehalten wird:
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Die Schrauben muss man entfernen und den schmalen Deckel abnehmen. Nun kann man den Filter aus dem Schacht ziehen (Vadderns Filter fiel ihm gewichtsbedingt schon entgegen):
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Beim Einsetzen des neuen Filters auf die Pfeile „air flow“ auf dem Filterrand achten, sie zeigen in Richtung Motorraum. Vorher vielleicht nochmal den Saugrüssel des Staubsaugers in den leeren Schacht halten.
Den Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge vornehmen.
Fertig.

Ich finde, dass gerade dieses Beispiel mehrere Erkenntnisse bringt:
1. Ein Porsche ist auch nur ein Auto.
2. Die 4.-Hand-Besitzer scheuen den teuren Service in der Werkstatt. Da es aber keine Anleitungen zum DIY gibt, wird einfach nix gemacht (siehe Vadderns versifften Filter).
3. Die Behauptung, dass der Cayenne mit dem Touareg und dem Q8 nur die Plattform teilt und ansonsten ALLES anders sei, ist ebenfalls falsch. Siehe den schönen VW-Aufkleber auf dem Luftkasten.

Des Rätsels Lösung

Nachdem nach Elions Beinahlösung keine weiteren Lösungsvorschläge gekommen sind, will ich mal das Rätsel um den neuen Jagdwagen lüften.
Der Lösungsweg war:
Pommes Schranke – Bahn – Bahnhof – Stuttgart 21 – Porsche Cayenne:
frisch gekauft
Es ist furchterregend, wie billig die Biester mittlerweile geworden sind!
Und da es preislich keinen Unterschied macht, hat Vaddern gleich zum V8 mit 340 PS gegriffen.
Ist ein eiliger Schweinetransporter.

Des Tributes Nachfolger

Wir waren mal wieder essen (Symbolbild):

Nach 4 Jahren und 45.000 km wollte Vaddern die Chance der frischen HU beim Mazda Tribute nutzen und sich nach einem neuen Jagdwagen umsehen.
Der Verkauf lief sehr entspannt. Abends habe ich den Wagen eingestellt, am nächsten Vormittag war jemand da und hat eine Anzahlung dagelassen. Unfassbar, wie wertstabil Allradfahrzeuge sind. Etwas über 1200€ Wertverlust in dieser Zeit und Laufleistung sind nicht schlecht. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass der Wagen einige Kampfspuren im Reviereinsatz gesammelt hat.
Nun ging es also an die Suche für ein Ersatzfahrzeug.
Das Lastenheft stand fest:

  • Das Fahrzeug sollte Allrad und erhöhte Bodenfreiheit für den Reviereinsatz haben.
  • Außerdem durfte es kein Volvo sein, weil die uns zu sehr am Herzen liegen. Ziel war eher etwas, mit dem man auch mal durchs (leichte) Unterholz walzen kann, ohne Angst um Kratzer oder Dellen haben zu müssen. Auch ein Dreck verkrustetes Wildschwein oder ein blutiges Reh muss man getrost in den Kofferraum werfen können. Sowohl platzmäßig, als auch emotional.
  • In die Emotionsschiene fällt auch, dass wir den Wagen am Ende seiner Nutzung zur Not einfach wegschmeißen können, sollte er zu abgerockt sein.
  • Da Vaddern mit dem V50 jedoch seinen letzten Alltagswagen abgegeben hat, musste das neue Fahrzeug gleichzeitig auch langstreckentauglich sein. Eine Fahrt nach Dänemark oder Schweden zum Angeln durfte keine Tortour werden.

Vorschläge aus dem Publikum?