Archiv der Kategorie: Der Jagdwagen

Die verschiedenen Geländewagen meines Vaters für den Jagdbetrieb

poröses Gummi und Lümmeltüte

Vadderns Jagdwagen rumpelt aus dem Bereich der Vorderachse bei Unebenheiten.
Daher waren wir ein wenig investigativ unterwegs.
Die ersten Verdächtigen waren die Kugelgelenke der Querlenker:
Kugelgelenkkopf vorne rechts
Die sehen aber noch ganz gut aus, soweit man das von außen beurteilen kann.
Einzig die Gummis des Querstabilisators haben ihre beste Zeit hinter sich:
Stabilisatorgummi

Stabilisatorgummi
Da die Teile relativ leicht zu wechseln sind, werden wir sie mal tauschen und sehen, ob das eine Besserung bringt.
Hat irgendwer von euch nen Hinweis, wie man solche Rumpelgeräusche weiter eingrenzen kann?

Gescheitert sind wir an der Befestigung der Lümmeltüte des Schalthebels. Die labbert lose in der Gegend rum:
Schaltsack Befestigung
Entweder sind wir zu doof sie richtig einzuclipsen, oder da ist irgendwas faul. Abgebrochen sieht da aber nix aus.
Muss ich mich mal im Forum zu umhören.

Ebenfalls zum scheitern verurteilt, war unser Versuch, die Abblendlicht-Birnen gegen die von OSRAM gespendeten Leuchtmittel zu tauschen. Da haben die kleinen Japaner doch heimlich ihr eigenes System mit verlötetem Obst:
Abblendlicht

Agrarhaken II

Nachdem nun die Kupplung unter dem Toyota hing, konnten wir ans verkabeln gehen.
Dazu mussten erstmal die ganzen Verkleidungen im Innenraum ab:
innenraumverkleidung links demontiert
An dieser Stelle ein großes Lob an Toyota für die verwendeten Plastikklipse!
Überraschenderweise lassen sich diese sehr einfach und beschädigungsfrei entfernen und später wieder verwenden:
Plastikklipse der Innenverkleidung
Zum entfernen drückt man den Stift in der Mitte einfach ein kleines Stückchen rein und schon ziehen sich die Haltenasen zusammen. Zum Wiedereinbau zieht man den Stift ein Stück raus, was auch dazu führt, dass die Nasen sich zusammen drücken lassen. Sitzt der Clip an seiner Position drückt man den Stift in die mittlere Position und die Nasen sind gespreizt. Spitzen System!
So ähnelte der Innenraum ziemlich schnell einem ausgeschlachteten Wrack:
Innenraum ohne Verkleidungen
Der Anhängerkupplung lag ein universal-Kabelsatz bei, welchen man mit diesen unsäglichen Stromdieben in den Fahrzeugkabelbaum integrieren sollte.
Die Signale sollte man an den Kabelsträngen der Rücklichter abgreifen.
Hierzu war der Kabelsatz schon passend in Bougier-Rohre eingezogen und ein universeller Anschlussplan lag dem Paket bei.
Spitzen Idee. Nur hatte wohl keiner daran gedacht, dass japanische Autos im Werk für Rechtsverkehr ausgelegt produziert werden.
So fand sich z.B. der Kabelstrang für die Nebelschlussleuchte im Fahrzeugkabelbaum nicht links (wie im Kabelsatz vorgesehen) sondern rechts. Da mussten wir also auch ein wenig Gehirnschmalz aufwenden, die Kabel auseinander tüddeln und passend neu zusammen fügen.
Außerdem waren die Japaner so witzig, für die jeweiligen Leitungen im Kabelbaum nicht die offiziellen Farbkodierungen zu verwenden, sondern willkürlich gepunktet und gestrichelte Leitungen deren Farben maximal Feng Shui entsprechen, aber keiner westlichen Norm. Erst ab den Steckverbindern der Rücklichter selbst, kommen die offiziell kodierten Leitungen an. Erst dort haben sie auch einen DIN-Durchmesser. Der Fahrzeugkabelbaum selbst besteht aus besserem Klingeldraht. Ein Schelm, der an Sparmaßnahmen denkt.
Nachdem wir die einzelnen Kabel zugeordnet hatten, konnte ich einer meiner Lieblingsbeschäftigungen frönen und die Crimpzange schwingen:
Verbindungsstelle rechts
Witziges Detail am Rande: Die Verkabelung für die Nebelschlussleuchte besteht normalerweise aus zwei Kabeln + Masse. Aus dem Fahrzeugkabelbaum kommt jedoch nur ein Klingeldraht. Die kleinen Japaner haben einfach die zweite Leitung mit in den Verbindungsstecker gepackt und lassen erst ab dort die letzten 30 cm zur Leuchte die geforderten zwei Leitungen laufen. Kleinen Schlingel!
Durch die Steckverbinder, können wir die Kupplung später nahezu rückstandsfrei wieder entfernen, sollte das (aus welchen Gründen auch immer) mal erforderlich sein. Außerdem ist die elektrische Verbindung sicherlich besser, als mit dieser Kabelabzweigerkacke.
Als Zugeständnis an die Eigenschaft des Toyotas als „Einweg-Werkzeugkiste“ verzichteten wir jedoch auf Schrumpfschläuche zur Isolierung und verwendeten stattdessen schnödes Isolierklebeband aus Restbeständen:
Verbindungsstelle rechts isoliert
Ein wenig fummelig gestaltete sich der Austausch des Blinkerrelais.
Wir hatten keine Ahnung, in welchem der Schaltkästen sich das Relais versteckt. Während ich noch versuchte, die kryptischen Abkürzungen im Handbuch zu entziffern, kam mein Vater auf die glorreiche Idee, einfach den Blinker an zu schalten und dann dem *Klick*-Geräusch des Relais zu folgen…. Manche Lösungen sind einfach zu naheliegend.
Nach kurzem horchen und fühlen (man spürt den Schaltvorgang, wenn man das Relais anfasst) fanden wir das Relais links unten im Fahrerfußraum (hinter dem Kabelstrang auf dem Bild):
Blinkrelais im Fahrerfußraum
Um es zu entfernen, ist man übrigens auf rohe Gewalt angewiesen.
Anschließend brüteten wir noch ein wenig über den „finde-den-Unterschied-Bildern“ im Anschlussplan. Dort waren nämlich (gefühlt) alle Blinkrelais des Planeten abgebildet, welche alle eine unterschiedliche Anschlussweise des Adaptersteckers erforderten. Wir fanden einen Konsens und einigten uns auf die wahrscheinlichste Anschlussweise:
Blink-Relais-Adapter
Danach bohrten wir noch ein Loch in einen Blindstopfen im Armaturenbrett und verkabelten die Blinker-Kontrollleuchte.
Ein kurzer Test mit dem Multimeter zeigte, das wir wohl alles richtig angeschlossen hatten.
Den Funktionstest verschoben wir jedoch auf den nächsten Tag. Es war schließlich schon spät am Abend.
Am nächsten morgen kramte ich einen alten Fahrradträger raus und schloss ihn mal testweise an:
Anhängerkupplung montiert
Natürlich funktionierten alle Birnen bis auf eine….
Glücklicherweise erwies sich jedoch nur der Kontakt in der Birnenfassung des Trägers als fehlerhaft.
Ich sah uns ja schon wieder die ganze Chose demontieren….

Mal sehen, wie die Anhängerkupplung sich so im Einsatz bewährt. Sie reduziert den Böschungswinkel hinten schon erheblich.
Wir mussten übrigens (entgegen der öfters im Netz geäußerten Meinung) keinen Ausschnitt in die Plastikabdeckung der Hecktür für den Kugelkopf machen.

Agrarhaken

Eine der Schwachstellen des RAV4 soll die Kupplung im Hängerbetrieb sein.
Die soll dort rapidem Verschleiß unterliegen.
Für den Austausch muss laut Internet der Motor samt Getriebe raus. Keine angenehme Aufgabe also.
Wir waren daher auch nicht böse, dass der gekaufte RAV4 keinen Agrarhaken besaß.
Da Vaddern jedoch ab und zu mal einen kleinen Hänger durch den Wald zerrren will, mussten wir eine solche nachrüsten.
Mit 119€ incl. Versand und ABE keine unverhältnismäßige Investition.
Nach der Einbauanleitung auch ne schnelle und easy Kiste.
Als Verschraubungspunkte sollte man einfach die serienmäßigen Abschleppösen hinten links und rechts abschrauben und an deren Stelle die Kupplung verschrauben. Lediglich den E-Satz muss man direkt in den Kabelbaum stricken, aber das klang laut Forum auch nicht sonderlich aufwändig.
Wir planten großzügig einen Vormittag für den Umbau ein.
Am Ende sollten wir zwei Tage beschäftigt sein….
Doch fangen wir beim „einfachen“ Part an: Die Montage der Kupplung selbst.
Hier die beiden Bolzen, welche die rechte Abschleppöse halten:
Anhängerkupplung Abschleppöse rechts
Trotzdem, dass wir sie schon am Vorabend in Rostlöser gebadet hatten, lieferten die Bastarde ganz schön Gegenwehr.
Bei dem hinteren Bolzen auf dem Bild machte es leider irgendwann *Knack* und er ließ sich ganz leicht drehen. Die im U-Profil festgeschweißte Mutter war losgerissen und drehte sich nun munter mit.
Da haben wir erstmal dumm geguckt.
Natürlich kommt man da von nirgends ran. Die wurde im Werk in das Profil geschweißt und dann kam oben der Wagenboden drauf. Klappe zu, Schweller tot.
Nach kurzem Kopf-kratzen stand der Entschluss, dass wir einfach ein Loch in den Wagenboden machen würden, um von oben an die Mutter zu kommen. Das Loch würden wir dann einfach später mit einem Plastikstopfen verschließen und es würde unter der Seitenverkleidung, direkt neben dem Radhaus, verschwinden:
Anhängerkupplung
Eine kurze Inventur im Plastikteile-Fundus lieferte Stopfen in allen Formen:
Anhängerkupplung Plastikfundus
Durch ein nahegelegenes Loch im Schweller konnte ich von unten ungefähr die Position der Mutter am Innenraumboden ankörnen und anschließend von Innen eine Probebohrung ausführen. Ich lag nicht schlecht und wir konnten die Position des Stopfens anzeichnen:
Anhängerkupplung Probebohrung
Der Bohrer machte dann schnell einen schweizer Käse aus dem Boden:
Anhängerkupplung
Durch das anschließende Loch konnten wir uns die Misere genau besehen:
Anhängerkupplung Mutter
Am Boden sieht man die Mutter samt Bolzen. Leider steht direkt neben ihr eine nicht minder vergammelte Mutter der Auspuffaufhängung, so dass wir mit keiner Nuss auf die Mutter kamen, um sie gegen zu halten. Erst ein schlanker Zündkerzenschlüssel bekam sie zu fassen:
Anhängerkupplung Zündkerzennuss
Allerdings war das losdrehen dann immer noch so mühsam, dass wir, als wir sie weit genug für einen Spalt losgedreht hatten, einfach zur Flex griffen und den Bolzen zwischen Abschleppöse und Bolzenkopf abtrennten:
Anhängerkupplung Hinterrad ab zum flexen
*täterätä* Die Sau ist tot!
Anhängerkupplung Bolzen
Leider fand sich in unserem Fundus keine passende Mutter für den mitgelieferten 10.9er-Feingewinde-Bolzen. Daher muss nun ein 8.8er-Grobgewinde-Bolzen dessen Funktion übernehmen:
Anhängerkupplung Verschraubung
Angezogen haben wir den ausgetauschten Bolzen wieder durch das Loch im Innenraum mit einem Zündkerzenschlüssel.
Abschließend kam der Stopfen in das sauber entgratete Loch:
Anhängerkupplung Blindstopfen
Könnte man glatt für serienmäßig halten. Damit war die erste Klippe ziemlich elegant umschifft.

Griechenlandkrise – Wir essen auswärts

So, nachdem mein Bruder nun die finale Entwarnung gegeben hat, fange ich mal an, die letzte Woche aufzuarbeiten:

Ja, auch bei uns hat die Griechenlandkrise zugeschlagen.
Das Suzuki wollte einfach nicht mehr schmecken…
Wir waren daher mal wieder essen. Leider kann man auf dem von mir geschossenen Foto nix erkennen. Somit gibts auch kein Rätsel, wie sonst. Sorry.

Mit dem Rostfraß des Suzukis hätten wir ja noch leben können, aber in jüngster Zeit gab es metallisch mahlende Geräusche aus dem Antriebsstrang.
Der Händler konnte/wollte dem Ganzen nicht abhelfen und so nahmen wir sein Angebot an, den Wagen einfach zum Kaufpreis zurück zu geben. Er spart sich die Nachbesserung und wir hatten ein paar Monate für lau nen Auto.
Nun bedurfte es jedoch fix eines Ersatzes.
Vaddern war auch das Allradkonzept des Vitaras zu umständlich, daher schaute ich mich mal ein wenig mehr bei den „Softroadern“ um.
Die Toyota RAV4 XA1 genießen einen mechanisch grundsoliden Ruf.
Lediglich ihr dem PKW-Bau entnommenes Fahrwerk soll echtem Offroad-Einsatz nicht gewachsen sein.
Da bei uns ja eh nur Waldwege, Matsch und Schnee angesagt sind, ist das wohl zu verschmerzen.
Also starten wir mal ein Toyota-Experiment:
Testproband ist ein 1998er RAV4 XA1 mit kurzem Radstand, 130.000 km auf der Uhr, geschlossenem Aufbau und „fun“-Ausstattung:
Toyota RAV 4 Front

Toyota RAV 4 Fahrerseite
Er büßte auch direkt wieder sein Ersatzrad an der Hecktür ein:
Toyota RAV 4 Rückseite
Dem Unterboden nach zu urteilen, wurde er nie im Gelände bewegt.
Das permanente Allradsystem mit sperrbarem Mitteldifferential ist wesentlich einfacher zu bedienen, als das manuelle (Untersetzungs-)Getriebe vom Suzuki. Das kommt Vaddern entgegen. Außerdem war er ne ganze Ecke günstiger als der Suzuki.
Mal sehen, wie er sich im kommenden Winter so schlägt.

Hutmuttern und Lochfraß

Auch am Vitara wurde ein wenig gefummelt.
Der Arsch ist nun nackt:
Suzuki Vitara ohne  Ersatzrad
Das macht ihn beim zurücksetzen wesentlich übersichtlicher.
Da neben dem Ersatzrad auch die Halterung des Selbigen von der Hecktür flog, waren die Radmuttern des Ersatzrades verfügbar um etwas zu beheben, was mir schon beim Kauf aufgefallen war.
Der Vitara hatte an jedem Rad vier hübsche Chrommuttern und eine schäbbige Stahlmutter.
Sowohl vorne:
Suzuki Vitara Vorderräder
Als auch hinten:
Suzuki Vitara Hinterräder
Strange.
Des Rätsels-Lösung fand sich später im Handschuhfach, in Form eines Felgen-Schloss-Schlüssels….
Da hatte wohl jemand vergessen, wo er den hatte und hat dann einfach die Schlossmuttern an jedem Rad geknackt.
Gut. Der Schlüssel konnte dann in den Müll wandern und die Chrom-Muttern des Ersatzrades die schäbbigen Kollegen ersetzen.
Da Vaddern eh nochmal zu dem Händler fahren musste, bei dem wir ihn gekauft haben (ominöse Geräusche im 4. und 5. Gang) haben die dort auch gleich die klassischen Vitara-Löcher in der Ladefläche geflickt.
Vorher:
Suzuki Vitara Rostloch
Nachher:
Suzuki Vitara Rostlöcher 11
Weit entfernt von schön, aber für lau…
Natürlich haben sie nicht, wie es anständig wäre, dass rostige Blech rausgetrennt, sondern einfach eins drüber gebraten:
Suzuki Vitara Rostlöcher 4
Naja. Im Winter hoffe ich ja eh schweißen zu lernen. Dann kann ich mich da dran austoben. Wird mein Gesellenstück.