Archiv der Kategorie: Mars Luxus 25 & Piaggio Super Bravo

Familienmotto deluxe

So, nun bin ich auch offiziell wieder daheim.
Die Mofatour war großartig! Ein toller Urlaub! Auch die beste Freundin von Allen ist begeistert.
Wir haben die Mecklenburgische Seenplatte abgeklappert. Einmal die ganz große Runde:
Mofaurlaub 2010 10
Start war im Süden am Kleinen Pälitzsee. Dann gings im Uhrzeigersinn rund:

  • Canower See
  • Labussee
  • Väzsee
  • Mössensee
  • Zotzensee
  • Mirower See
  • Granzower Möschen
  • Großer Kotzower See
  • Leppinsee
  • Jathensee
  • Gortowsee
  • Zierzsee
  • Useriner See
  • Großer Labussee
  • Woblitzsee
  • Obere Havel
  • Schwanenhavel (hin und zurück)
  • Drewensee
  • Wangnitzsee
  • Großer Priepertsee
  • Ellbogensee
  • Großer Pälitzsee
  • und wieder Kleiner Pälitzsee

Die Strecke betrug ca. 100 Km und war mit zwei Ruhetagen gut in 7 Tagen zu schaffen.
Unser Kajak haben wir bei „MüritzSport“ gemietet.
Dort haben wir für ein 2er-Wanderkajak 80€ für 7 Tage gezahlt. Ein bisher ungeschlagener Preis.
Die Abholung war problemlos und recht fix war unser Lastkahn beladen:
Mofaurlaub 2010 11
Trotz Gepäck für 7 Tage, lagen wir noch ganz akzeptabel im Wasser. Selbst recht hohe Welle schwappten nicht übers ganze Boot.
Das Kajak hatte zwar schon reichlich Seemeilen auf dem Kiel und bedurfte etwas Optimierung mit Panzerklebeband und Spanngummis, aber es hat uns treu und zuverlässig begleitet. Der Preis war daher wirklich fair.
Leider erwischte uns am ersten Abend schon ein saftiges Unwetter mit sinflutartigen Regenfällen. Da half leider auch der von mir errichtete/verstärkte Schutzwall nix mehr:
Mofaurlaub 2010 19
Das Wasser kam von unten in unser Zelt und bildete dort Pfützen. Lecker. Natürlich waren unsere Schlafsäcke dann auch nass.
Allerdings sollten wir von da ab mit dem Wetter Glück haben. Es regnete zwar ab und zu mal, allerdings nur nachts bzw. wenn wir im Trockenen waren. Ansonsten herrschte eitel Sonnenschein, so dass wir anständig braun geworden sind und auch schwimmen waren. Die Seen hatten teilweise Badewannentemperatur.
Der Tag nach dem Unwetter hielt blauen Himmel für uns bereit, so dass wir unsere Schlafsäcke auf einem Steg trocknen konnten:
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Zu essen gab es größtenteils Fertiggerichte. Am besten schmeckten uns überraschenderweise die „Tom Yum“ Nudelgerichte:
Mofaurlaub 2010 31
Allerdings nur, wenn man von dem Gewürzpulver nur ein Viertel der angegeben Menge nahm. Ansonsten war es unessbar scharf…
Mit dem traumhaften Wetter einher gingen natürlich auch traumhafte Sonnenuntergänge:
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Sehr schön fanden wir auch einige der Bootshäuser am Ufer:
Mofaurlaub 2010 43
Würde mir wohl auch gefallen. Würde ich sogar von Dreirädern auf Boote als Sammelobjekte umschwenken.
Die Stege waren unsere Lieblingsorte. Ob nun Abends mit ner Flasche Wein und im Wasser tobenden Kindern:
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oder morgens mit einer lauernden Horde Blässhühner:
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Aus Langeweile hab ich zwischendurch auch mal einen „Erdofen“ gebaut, auf dem wir den ganzen Abend lang immer wieder gekocht haben:
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Um vom Leppinsee zum Jathensee zu kommen, haben wir eine Pferdekutsche bestellt:
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Das dauerte zwar, war aber sehr malerisch. das war der einzige Landtransfer auf unserer gesamten Strecke.
Altblech war eher Mangelware. Eine Simson Star stand am Straßenrand und eine Göttin aus den Niederlanden hatte sich zum zelten ins wilde Ostistan getraut:
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Natur gabs natürlich auch reichlich:
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und RUHE! Unbeschreibliche Ruhe….

Wir sind absolut begeistert von der Mecklenburgischen Seenplatte und kommen garantiert wieder! Vielleicht mieten wir zum nächsten mal mit Freunden ein Floß und wohnen darauf…. das würde uns auch sehr reizen.

Packeselchen

Da unsere Mofa-Tour immer näher rückt, habe ich gestern mal unsere beiden Boliden mit Halteschienen für Fahrrad-Packtaschen versehen und Außenspiegel montiert bzw. getauscht.

Die Mars von der Besten Freundin von Allen hatte so einen 80er-Jahre -Plastikspiegel. Der passen viel besser zu meiner Piaggio Super Bravo. Sie bekam dafür zwei hübsche Chromspiegel, die wir noch zuhause im Fundus hatten:
Mofa Packtaschenträger 5
Die Chromteile stehen der Mars super, wie ich finde:
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Sieht jetzt richtig Motorrad-mäßig aus:
Mofa Packtaschenträger 7
Die Gepäckträger sind eher grobschlächtig im Vergleich zu wuschels Luxus-Träger.
Die Montage der Schienen war bei der Mars recht einfach, da irgendwer in der Vergangenheit schon mal aus dem Gepäckträgerblech einen schweizer Käse gemacht hatte:
Mofa Packtaschenträger 8
Die Packtaschen greifen normalerweise um die dürren Stangen eines Fahrrad-Gepäckträgers. Vaddern fand bei uns im heimischen Alu-Fundus eine Duschkabinen-Schiene die, auseinander gesägt, für ausreichend Halt sorgt:
Mofa Packtaschenträger 9
Die Schienen kamen auf Holzbretter und selbige mit Schlossschrauben durch schon vorhandene Löcher im Gepäckträger. Durch den „Widerhaken“ der Schiene greifen die Halteklammern der Taschen sehr gut. Hier sieht man es ganz gut:
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Bei meiner Super Bravo war es das gleiche Prinzip. Durch den blöden Plastik-Scheiß, war es aber eine elende Fummelei und es ist auch nicht so schön geworden wie bei der Mars:
Mofa Packtaschenträger 13
Heute oder morgen werden wir die Boliden dann mal testweise packen und ne Runde um den Block fahren. Mal sehen, ob alles so klappt wie geplant.

Kleinvieh macht auch Mist

Ratet, wer noch nicht da war!……richtig…..
Zum Glück gibts die Uni. Also mal wieder ein bisschen Vergangenheitsbewältigung:

Am Donnerstag letzter Woche war ich wieder bei Mehl & Goof zum Garagendonnerstag. Is echt immer sehr gemütlich!
Während die Anderen hauptsächlich mit verschachern ihrer Karren beschäftigt waren, hatte ich ein bisschen Arbeit eingepackt. Zeitweise kam ich mir vor wie auf nem türkischen Basar: „Frische BMW! Frische BMW!…“ „Leicht ranzige Galaxie 500…..“.
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Naja, einer muss ja schrauben. Also meinen Boliden mal unters Messer genommen. Besser gesagt: Den Boliden der Besten von Allen.
Ihre Mars hatte das Problem, dass das Hinterrad (um die Kette zu spannen) so weit nach hinten in der Schwinge gerückt werden musste, dass es bei der kleinsten Zuladung am Schutzblech schliff:
Mars Luxus 25 Hinterrad
Unhaltbarer Zustand. Bei unserer Tour an den Bodensee muss da einiges an Zuladung drauf.
Natürlich könnte man das schick beheben, indem man einige Glieder aus den Ketten nimmt, aber das war mir zu professionell. Dazu bräuchte man auch ne Kettenpresse, wenn ich recht informiert bin.
Also improvisiert. Erst hatte ich überlegt einfach neue Löcher in das Schutzblech zu bohren und es so zu versetzen. Goof brachte mich dann aber auf die viel einfachere Lösung:
Das Schutzblech ist am Gepäckträger verschraubt und dieser stützt sich an der Verschraubung der Stoßdämpdfer ab. Warum also nicht einfach das Blech des Gepäckträgers ein Stück hoch ziehen und dann am Stoßdämpferbolzen abstützen?
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Das Loch der Durchführung braucht eh keiner.
Hält bomben fest (hab mich schon drauf gesetzt), ist rück rüstbar und bringt reichlich Abstand zum Rad:
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Durch diese überraschend schnelle Lösung, konnte ich mich noch einigen anderen Nicklichkeiten zuwenden.
Der Gasdrehgriff drehte sich beim gasgeben immer auf dem Lenker mit. Also abgebaut und alte Reste abgeknibbelt:
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Dank Racing-Klebeband sitzt er jetzt bomben fest (und macht die Kiste 2,7 km/h schneller!):
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Sogar so fest, dass die Beste jetzt nen „Tempomaten“ hat. Die Rückholfeder schafft es nicht den Gasgriff beim loslassen in die Ausgangsstellung zurück zu ziehen. Kann man also auf Vollgas drehen und los lassen. Sicherlich ganz angenehm bei 160 km pro Tag….
Danach noch schnell den Vergaser ein wenig nachjustiert, so dass die Kiste an der Ampel nicht immer aus geht und schon war mein Plansoll mehr als erfüllt.
Zwischenzeitlich hatten sowohl Dings und Fonz den Hof verlassen um den Ford Galaxie 500 Probe zu fahren, als auch Mehl und der Verkäufer des BMW 535. Goof und mich plagte somit die Langeweile. Wir verdrängten sie damit, eine schrappelnde Auspuffschelle an seinem W116 zu finden und den Maxi-Cosi von Goof Junior auf seine Mopar-Tauglichkeit zu testen:
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Passt ganz vorzüglich. Nur das Schloss des Beckengurts war etwas zu lang. Ließ sich leider auch nicht einstellen. Aber ihr seht im oberen Bild schon, welch Distanzstück die erforderliche Spannung bringt. Also wenn man damit nicht DER Aufreißer vor der lokalen Kita ist, weiß ich auch nicht, was die Muttis ans Gerät bringen soll!
Goof war sehr glücklich! Sogar so glücklich, dass ich den 300 zu einer Runde um den Block ausführen durfte.
Danke dafür! Es war……“beeindruckend“…..
Der Abend klang dann stilecht aus:

Danke auch an Igor, der mir die alte Lichtmaschine aus seinem Dodge Charger schenkte. Sowas wollte ich schon immer mal zerlegen.

Herrengedeck II

Ok, meine Hinweise zur Raterunde scheinen ja nicht wirklich hilfreich gewesen zu sein…. Aber ihr könnt auch nicht immer gewinnen!

Meine Garage in Osnabrück bereichern neuerdings eine 1977er Mars Luxus 25 und eine 1993er Piaggio Vespa Super Bravo:
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Die Mars gehört der besten Freundin von Allen:
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und die Super Bravo mir:
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Warum plötzlich Mofas? Hat alles Sinn!
Ok, „Sinn“ ist diskussionsfähig, aber egal….
Die Beste und ich wollen im August zum Bodensee. Mittem Auto isses nicht erwähnenswert. Duo ist mir zu haarig. Also haben wir überlegt mit zwei Mofas hin zu fahren. 25 km/h Spitze ist auch passendes Tempo um die Landschaft zu genießen. 60 km/h aufer Schwalbe wäre da schon zu stressig. „Back to basics“ und so… Sechs Tage hin, zwei Tage Flachköpper machen, sechs Tage zurück.
Erst hatten wir bei eBay nach passenden Hobeln geguckt, aber die Preise da sind exorbitant! Laufende Moffas (Doppel „f“ is zwingend!) gibts so gut wie nie unter 150€….
Mein Kumpel Arne gab uns dann den Tipp, es mal wie sein Nachbar (der Mofas sammelt) zu machen und eine Anzeige ins lokale Käseblättchen zu setzen. Dementsprechend erschien an zwei Tagen folgende Anzeige:
Anzeige
Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Wir hätten ein Mofa-Museum einrichten können!
Das Telefon klingelte dauernd. Natürlich gab es reichlich Angebote jenseits unserer Preisvorstellungen. Leider hatten die Leute auch keine Hemmungen hier um 6:20 Uhr morgens anzurufen. Da war selbst ich, der sonst nicht wirklich auf den Mund gefallen ist, sprachlos. Zumal die Tante für ihren Hobel 530€ haben wollte….. Unsere Auslese reduzierte sich nachher auf vier Angebote. Die Super Bravo war die billigste mit 50€. Die Mars mit 80€ die zweit billigste. Beide wurden als nicht funktionierend verkauft. Die Mars hatte die letzten 2-3 Jahre in einer Bauernhof-Garage gestanden und machte vor Ort einen sehr guten Eindruck. Sie sprang zwar auch nicht an, aber der Motor war nicht fest und es gab einen Haufen Ersatzteile für Umme mit dazu. Der Besten gefiel sie, also gekauft. Die Super Bravo war da schon heikler. Die musste ich aus nem Kuhstall zerren. Das Versicherungskennzeichen war von 1998. Laut Verkäuferin war sie damals auch zuletzt bewegt worden. Die Kette war in einer Position fest gerostet und auch sonst fand sich reichlich Gammel und Dreck. Schlüssel für den abschließbaren Tankdeckel (man hatte der Schwester mal was in den Tank gekippt [Ich vermute Zucker]), das Lenkradschloss und den Helmhaken gabs nicht mehr. Allerdings waren die Papiere noch da. Für 50€ hab ich mich mal drauf eingelassen.
Also nach hause transportiert und gleich mal gechecked, was dran ist.
Die Mars lief nach ca. 45 Minuten wieder. Im Ersatzteilfundus war ein kompletter zweiter Bing-Vergaser, welcher eine saubere Düse, saubere Vorratswanne und einen Luftfilter spendierte:
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Erfreulich einfach:
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Die Super Bravo brauchte länger. Erstmal habe ich die Kette in WD40 gebadet und am nächsten Tag mit Hammer und Zange die einzelnen Glieder bewegt, bis sie wieder rund lief.
Zwischendurch habe ich sie vom groben Dreck befreit:
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Was ein versifftes Teil. Und das mit erst 872 km auf der Uhr (Verkäuferin war Erstbesitzer):
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Alles reinigen half aber nicht, einen Zündfunken zu Tage zu fördern. Da die Kiste aber von 1993 ist, kommt man an alles beschissen dran. Andernfalls hätte ich mich schon viel eher der Zündung selbst zugewandt. Aber dafür muss man erstmal verschiedene Plastikblenden abschrauben, die Riemenscheibe abziehen und diese bananenförmige Öffnung frei legen:
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Dahinter fand sich dann ein schön korrodierter Unterbrecherkontakt:
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Kaum hatte ich den frei gekratzt, gabs die schönsten Funken. Danach musste ich noch kristallinen Bröselschleim aus dem Vergaser kratzen (daher meine Zucker-Vermutung) und es kam auch wieder Gemisch im Motor an. Damit lief die Kiste. Sehr befriedigend! Echte Schnapper.
In den nächsten Monaten werden wir die Hobel im Alltag bewegen, um sie ein wenig zu testen und ein Gefühl fürs „Moffahrn“ zu entwickeln. Für die Beste ist es schließlich das erste Mal auf nem motorisierten Zweirad….
Ich hingegen fühle mich wieder wie mit 16, als ich hinten auf der Yamaha DT80LC2 von Stefan von Party zu Party gekanttert bin. Herrlich!

Das Rätsel war aber eigentlich ganz einfach:
Das Herrengedeck wies den Weg Richtung Mofa. Die traditionellen Herrengedeck-Trinker haben keinen Lappen mehr und fahren deshalb Mofa. „Schnapsglasklasse“ war ebenfalls eine mögliche zielführende Interpretation.
Auf die Mars Luxus 25 wiesen hin: „Luxus pur“ und „greift nach den Sternen“
Auf die Piaggio Vespa Super Bravo wiesen hin: „heldenhafte Jugendzeitschrift“ und „alter Feind“
Gibt man bei Google  „Mofa“ sowie „Luxus“ oder „Bravo“ ein kommt man ziemlich schnell drauf. Behaupte ich…..
Naja, beim nächsten Fahrzeug bekommt ihr ne neue Chance.