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Sisyphos is immer noch am Duo schieben

Nach Wuschels Ermahnung, habe ich mich heute mal wieder an Lolas 3-Gänge-Salat begeben.
Schöne abgelegene Spielstraße in der Umgebung gesucht und immer hoch und runter gefahren, bis ich mal den dritten Gang drin hatte. Danach direkt rechts ran und nach Anleitung eingestellt.

Bei dieser Stellung stieß die vordere Anschlagschraube auf Widerstand:

Also erneut angelassen, und geschaut ob der 3. Gang wieder da ist. War er auch. Exakt einen Schaltvorgang lang. Als ich an einer Kreuzung anhalten musste und danach vom 2. wieder in den 3. wollte, landete ich nur wieder im Leerlauf und der Schaltknüppel bot keinen merklichen Widerstand.
Also wieder weiter, bis nach 5-6 Schaltversuchen wieder der 3. drin war. Nun das selbe Spiel: Rechts ran und einstellen. Diesmal fand ich den Anschlag in dieser Stellung:

Ihr dürft raten, wie lange der 3. Gang diesmal hielt….
Allerdings trat nun ein neues Phänomen auf. Der 3. ging zwar bei jedem Schaltvorgang rein, er sprang aber sofort wieder raus, sobald die Kupplung griff/schloss und er was leisten sollte.
Also wieder: 3. einlegen, rechts ran und einstellen. 3. Versuch, 3. Anschlagpunkt:

Ich erspare euch das 9Live-Quiz: Nein, auch der 3. Versuch brachte nichts außer einem einzigen erfolgreichen Schaltvorgang.
Danach hatte ich ehrlich gesagt keine Lust mehr. ich hab Lola nun wieder in die Garage verfrachtet.
Keine Ahnung, wies weiter gehen soll. So wird das zumindest nix. Ich denke ich werde den Motor öffnen und das ganze mal von innen besehen müssen. Leider hab ich vom M53-Innenleben 0-Ahnung und auch weder Spaltvorrichtung noch anderes Spezialwerkzeug. Von „Lust“ ganz zu schweigen.
Ich gebe ehrlich zu, dass ich momentan so demotiviert bin, dass ich Lola wohl erstmal wegstellen werde, bis Sir Edward TÜV hat und ich damit ein Erfolgserlebnis hinter mir habe. Eine Alternative währe höchstens externe Hilfe.

Schaltstelle

Lola hatte seit einiger Zeit Probleme mit ihrem 3. Gang und dem Leerlauf. Dem 3. Gang war das alles zu mühsam und auch viel zu schnell. Er verweigerte aus Protest des öfteren die Zusammenarbeit und entschied sich fürs rausspringen. Erst erneutes energisches Hochschalten konnte ihn wieder zur Mitarbeit überreden. Der Leerlauf hingegen fand, dass er viel zu wenig zu tun hatte und erweiterte sein Tätigkeitsgebiet auch auf den Bereich zwischen 2. und 3. Gang. Also klarer Fall von „Schaltung einstellen“.

Das Schwalbennest meint hierzu:

  • Kontermuttern der an der Oberseite der linken Gehäusehälften befindlichen Schaltanschlagschrauben (1 + 2) lösen und die Schrauben zwei bis drei Umdrehungen zurückdrehen.
  • Ersten Gang einlegen und den Fußschalthebel in der untersten Schaltstellung festhalten. Hintere Anschlagschraube (1) vorsichtig bis zum fühlbaren Anschlag einschrauben und kontern.
  • Den 3. (beim M54 den 4.) Gang einlegen und den Fußschalthebel in der obersten Stellung festhalten. Vordere Anschlagschraube (2) in gleicher Weise einstellen und kontern.

Gelesen, getan. Allerdings so einfach, wie sich die ganze Chose liest, ist sie nicht. Um überhaupt an die beiden Schrauben zum einstellen zu kommen, braucht man Gynäkologen-Finger und einen auch dazu passenden Schraubenzieher (Fragt mich nicht nach dem genauen medizinischen Zusammenhang). Wie ihr auf dem Bild seht, wird der Zugriff auf die beiden markierten Einstellungsschrauben von links vom Schaltgestänge und dem Ansaugschlauch behindert, nach oben hin ist der Vergaser samt Muffe im Weg und vorne und hinten ist auch kaum Platz.
Schaltung einstellen markiert
Da die Schrauben ja auch nach schräg oben stehen, kann man auch keinen Schraubenzieher anständig ansetzen. Ich habe die Einstellerei ohne Ausbau irgendwelcher Teile versucht und fast ne geschlagene Stunde gebraucht. Alleine zum lösen der beiden Kontermuttern habe ich 20 Minuten gebraucht. Es ist einfach kein Platz um einen Ringschlüssel (welchen ich gerade nur zur Hand hatte) anzusetzen. Beim nächsten Mal werde ich den Vergaser samt Muffe ausbauen. Das sollte die Aktion wesentlich erleichtern.
Doch auch die Einstellerei selber war ein Kreuz. Die Anleitung sagte ja was von fühlbarem Anschlag. Davon war aber bei mir keine Spur. Ich konnte die Madenschraube komplett mit den Fingern reinschrauben, so dass sich kein Gang mehr einlegen ließ, ohne einen Anschlag zu finden. Es half dann nur noch Trail-and-Error. Immer ein Stückchen rausschrauben, gucken ob der Gang rein bzw. raus geht. Ein Stück schieben, wieder gucken und dann wieder ein paar Millimeter am Schräubchen drehen. Das war zwar langwierig, hat aber funktioniert und Lolas Gänge sind sich über ihren Arbeitsumfang und die Aufgabenverteilung nun wieder einig.
Beim nächsten einstellen werde ich mir auch eine Hilfsperson suchen, die den Schalthebel in Position hält. Mit nur zwei Händen Schraube drehen, Schalthebel drücken und Schlüssel halten war schon arg kompliziert.

Sollte bei euch das Problem der uneinigen Gänge mal auftauchen, dreht nicht sofort an den Schrauben! Was die obige Anleitung nämlich verheimlicht ist, dass die Duos ja noch eine separate Anschlagschraube für den Schalthebel haben. Hier das bepfeilte Dingen auf dem Bild:
Schalthebelanschlag markiert
Guckt erstmal nach, ob die Schraube nicht einfach zu weit vor steht und daher der Schalthebel sich nicht weit genug bewegen kann. Nicht das ihr euch beim einstellen einen abbrecht und es nachher vergebens war…