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Trennungsgrund

Nachdem ich im R3w-Forum diesen Beitrag gelesen habe, habe ich mich neben der Bremsen-Arbeit auch mal schnell dem Drehzapfen des Kupplungsarms zugewandt.
Natürlich sah die Einheit bei Sir Edward genauso aus, wie auf Fifers Beispielbild:

Die „Tonne“ war aufgrund der langen Standzeit festgerostet und wirkte nicht mehr ausgleichend, wenn die Kupplung betätigt wurde. Das führt normalerweise recht schnell zum Exitus des Bowdenzugs. Also eine Sache, die man regelmäßig im Auge haben sollte.
Man sollte dann auch nicht versuchen, mit dem Hammer den Drehzapfen wieder frei zu bekommen, weil man dabei gerne den Kupplungsarm verbiegt. Der einzig wahre Weg ist, wie auch im Bild beschrieben, dass man den Drehzapfen mit Rostlöser einweicht, den Bowdenzug abschraubt, einen Schraubenzieher durch das dann frei gewordene Loch steckt und langsam aber beständig den Drehzapfen frei dreht.
Damit man nachher wieder die richtige Position des Bowdenzugs findet, ohne die Kupplung neu einstellen zu müssen (was man bei der Gelegenheit aber machen sollte), kann man einfach vor dem Abschrauben einen Messschieber zur Hand nehmen:

Hat man den Drehzapfen einmal los bekommen, kann man ihn auch ganz raus nehmen und gründlich reinigen und etwas abschleifen:

Bei der Gelegenheit kann man auch gleich mit einem gerollten Schleifpapier seine Bohrung im Kupplungsarm ausschleifen. Nur um den groben Rost und Dreck raus zu bekommen.
Das hier passiert übrigens mit dem Bowdenzug, wenn die Tonne die Drehbewegung nicht mehr ausgleicht:

Ich hoffe Sir Edwards Kupplungszug hat es nicht allzu übel genommen.

“Kabel, alles dran…” II

Nach dem Ausbaukampf mit dem Handbremskabel stand ja noch der Einbau des Neuen an.
Als erstes habe ich aber die Chance genutzt und die gesamte Seele dick mit Fett eingerieben. Auch die Hüllen wurden so gut es ging mit Fett gefüllt. Soll ja auch wieder 25 Jahre halten.
Mein Bruder hat bei unserem Baumarktbesuch, freundlicherweise einen Sack Sicherungssplinte in verschiedenen Größen spendiert. Davon braucht man einige von, für die Handbremse. Da gibts nämlich keine Schrauben, sondern einfach durchgesteckte Bolzen mit nem Loch am Ende.
Der Einbau an sich ist gar nicht so schwierig wie der Ausbau. Zumindest wenn man schlauer ist als ich und NICHT die beiden Enden zuerst an den Bremstrommeln einhängt:

und dann versucht die Rolle oben einzufädeln:

Das wird so nix, da man viel zu wenig Platz hat, um die Rolle einzufädeln. Erst anders rum wird nen Schuh draus. Eine Seite an der Trommel einhängen, Umlenkrolle einfädeln und mit Bolzen + Splint sichern und dann an der anderen Trommel das Ende einhängen. Dann ist es ne Sache von 3 Minuten. Allerdings sollte man auch nicht vergessen, die Einstellschrauben ganz reinzuschrauben um möglichst viel Bowdenzug zur Verfügung zu haben:

Danach fehlt nur noch die Grundeinstellung. Der TÜV hat es gerne, das die Handbremse nur 3-4 *Klicks* bis zum Anzugsmaximum braucht. Also die Einstellschrauben gleichmäßig rausschrauben, unterm Auto raus krabbeln, Handbremse anziehen, *Klicks* zählen und bei Bedarf nachjustieren. Fertig.

Der Prinzessin neue Schuhe XI

Gestern war ich mal wieder in Osnabrück und hatte auch Zeit mich ein wenig um Lola zu kümmern.
Auf dem Plan stand, sie endlich wieder auf ihre überholten Räder zu stellen, damit sie bereit für den Sommer ist.
Bevor es allerdings soweit war, musste ich noch fix einen neuen Schlauch aus meinem Fundus zaubern. Der Alte hatte beim probeweisen aufpusten einen tiefen Riss gezeigt:
Loch im Schlauch 1
Ein kurzer Blick auf den Herstellungsort offenbarte dann auch die Ursache: Altersschwäche
Loch im Schlauch
Natürlich habe ich ihn nicht weggeschmissen! Er bekommt nen Fahrradflicken und wandert in den Fundus. Wer weiß, wann man den nochmal gebrauchen kann.
Als die Räder dann fertig zum Einbau waren, habe ich Lola mit ihren Transportrollen aus der Garage meines Gönners geschoben und das Vorderrad sowie das rechte Hinterrad eingebaut:
Felgen Einbau Mitnehmer 001
Allerdings muss mir hinten rechts irgend ein Fehler unterlaufen sein. das Rad sitzt nicht mittig unter dem Schutzblech. An der rechten Kante sieht der Abstand so aus:
Felgen Einbau Mitnehmer 003
An der linken Kante kann man die Hand durch stecken:
Felgen Einbau Mitnehmer 004
Ich hab das Rad zweimal ein und wieder ausgebaut, aber es ändert sich nix. Ich erkenne auch nicht den Fehler, den ich gemacht habe…. Blöder Mist. Irgendjemand von euch ne Idee?
Auf der Fahrerseite bin ich nur dazu gekommen, den Mitnehmer samt Ritzel zu tauschen und die Kette in die neuen Kettenschläuche einzufädeln. Dann hat die Sonne, die gelbe Sau, einfach Feierabend gemacht und ich stand im Dunklen.
Der alte Mitnehmer sah so aus:
Felgen Einbau Mitnehmer 010
Herrlich mahlendes Geräusch in dem offenen Lager. Auch noch 1A DDR-Ware. Mal sehen, wie sich der Neue so schlägt.
Die alten Kettenschläuche hatten ihre Haltbarkeitsdauert auch schon lange hinter sich gelassen:
Felgen Einbau Mitnehmer 013
Als Tricky hat sich das einfädeln der Kette in die neuen Schläuche gestaltet. Sie sind wesentlich enger als die ausgenudelten Originale. Außerdem sind sie nicht komplett durchstoßen. In der Mitte befinden sich noch Gummigrate, welche ein einfaches durchfädeln verhindern.
Abhilfe schaffte hier ein beherzter Stoß mit dem ausgeklappten Zollstock-Blatt.
Doch auch jetzt waren die Schläuche noch zu eng, um die Kette einfach durchrutschen zu lassen. Als sehr gut hat sich die Seele eines alten Bowdenzuges erwiesen. Einfach durch die beiden Löcher eines Endgliedes fädeln und dann durch den Schlauch führen.
Felgen Einbau Mitnehmer 015
Da die Seele ja im Vergleich zu einfachen Bändern/Fäden recht steif ist, kann man sie gut an den ganzen Falten und Kanten vorbei wackeln.
Das durchziehen selbst ist dann ein Kinderspiel, da die Seele ja ganz anständige Zugkräfte verträgt.
Felgen Einbau Mitnehmer 016
Wie gesagt war dann aber auch Essig mit Licht und ich musste Lola mit einer verbleibenden Transportrolle zurück in die Garage schieben. Schade. Ich wollte eigentlich noch eine abendliche Runde drehen.

Griffig II

Über Lolas Eigenbau-Gasgriff hatte ich ja schon mal referiert. Nun fehlte mir für den Rückbau ja noch das passende Gasgriffrohr und neue Gummigriffe für links und rechts. während ich also auf der Suche nach diesen fehlenden Teilen war, stolperte ich über diese Seite hier. Dort gibt es erstaunlich viele Duo-spezifische Teile und unter diesen fand ich auch „Gasgriff komplett Duo„. Hmm, sah ganz gut aus…Dilemma: Kaufe ich mir nun die ganzen Einzelteile zusammen und arbeite das alte Griffstück auf, oder nehme ich gleich diese Chromversion und hab alles beisammen?
Ich habe mich zugunsten des Komplettsatzes entschieden. Unter anderem wegen dem Chromgriff. Ich dachte, das würde gut zu den Chrom Licht- und Blinkerschaltern und meiner neuen Chrom Zündschlossabdeckung passen.
Heute kam dann das Päckchen mit den Teilen und nach dem Auspacken bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es die richtige Entscheidung war. Hier ein paar Bilder:
Gasgriff Chrom 002

Gasgriff Chrom 003

Gasgriff Chrom 005
Was mich doch sehr stört ist, dass die Armatur für den Bowdenzug so ein riesen Okolyth ist. Auch die Einbauposition sagt mir nicht so recht zu. Wenn ich die Armatur so einbaue, dass sie nicht wuchtig erscheint, muss der Bowdenzug fast Senkrecht von unten kommen. Das sieht dann höchstwahrscheinlich auch bescheiden aus und wird hinderlich beim ein- und aussteigen sein.
Hier noch ein Bild zum Größenvergleich neue Armatur vs. alte Armatur:
Gasgriff Chrom 006
Die ist schon um einiges zierlicher. Außerdem kommt bei ihr der Bowdenzug waagerecht rein. Der lächerliche „Speed“-Schriftzug ist übrigens (zum Glück) nur ein Aufkleber.
Der Chrom ist nicht Granate, aber ok. Die nach dem Einbau rechts sichtbare Abdeckplatte ist natürlich nicht verchromt, sondern nur vernickelt (?). Naja, es ist immer noch besser als dieses alte schäbbige Dingen, dass da momentan drin ist!
Ich werde es in den Wintermonaten wohl mal anbauen und dann entscheiden, ob ich es behalte, oder ob ich es wieder verticke. Die alte Muffe behalte ich solange auf jeden Fall noch.

Putzfimmel

Nur weil ich es gerade im Schwalbennest mal wieder als „ganz heißen Tipp“ gelesen habe:

Das reinigen von Kühlrippen soll auch mit einem alten Bowdenzug gehen. Der innere Zug wird passend zurecht geschnitten und in eine Akkubohrmaschine gespannt, dass andere Ende wird leicht ausgefranst und fungiert dann wie eine kleine Drahtbürste.
Der Tipp stand mal in der Oldtimer Praxis und kann getrost in der Pfeife geraucht werden.

Ich habs selbst ausprobiert, weil es sich ja erstmal gut anhört und nix kostet. Ist aber kacke. Es dauert ewig, der Akkuschrauber wird heiß, weil der nicht für Dauerbetrieb ausgelegt ist, der Bowdenzug spratzt in kürzester Zeit auf (ja, auch wenn man ihn gegen die Wickelrichtung laufen lässt), man kann kaum genug Druck ausüben um den Dreck ab zu bekommen und wenn genug Druck drauf ist, bekommst du Kratzer in der Aluoberfläche vom Zylinder…. Ich habs nach ca. ner Stunde und 5 Rippen aufgegeben.
Strahlen oder Chemie ist da eher was. Ich lese gerade von „Kaltreiniger“ aussem Baumarkt. Das klingt vielversprechend.