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Küchenrechner I

Die beste Ehefrau von Allen hat ein Problem.
Ja, ich weiß, was ihr nun denkt, aber nein: Ich bin es nicht!
Sie ist eine leidenschaftliche Köchin und wir probieren in der Folge viele exotische sowie aufwändige Rezepte aus.
Da es bei diesen One-Meal-Wonders oft nicht lohnt, das Rezept auszudrucken, bzw. die Idee spontan entsteht, stellt die Beste ihren Laptop häufig in die Küche.
Will sie dann mit Schmuddelfingern schnell nochmal nachsehen, ob es ein oder zwei Löffel Garam Masala sein sollten, so muss sie entweder erst Pfötchen waschen oder in artistischer Weise mit dem Ellenbogen das Touchpad bedienen.
Von Fettspritzern auf dem Display und dem belegten Platz auf der Arbeitsplatte ganz zu schweigen.
Das geht so natürlich nicht weiter!
Also steht mal wieder „ein Problem wahllos mit Technik bewerfen“, auf dem Plan.
Die Idee ist, extra einen Küchenrechner aufzusetzen und ihn an die Wand neben dem Herd zu spaxen.
Klaro gibts da auch was professionelles!
Panasonic bietet zum Beispiel das Toughpad A1 an. Ähnlich unkaputtbar, wie mein geliebtes Motorola Defy, aber leider zu einem Preis von 900 € weit jenseits dessen, was wir für sowas ausgeben wollen. Auch Android als Betriebssystem scheidet aus, da wir ein systemübergreifendes Datenbanksystem für die Rezepte haben wollen und das Programm unserer Wahl (siehe Lastenheft) kein Pendant im Appstore hat.
Doch es geht auch billiger. Mit dem Qooq, gibt es ein Tablet, welches speziell auf den Einsatz in der Küche abgestimmt ist (zwingend eine französische Erfindung). Robust, wasserfest und mit einem Linuxderivat als Betriebssystem garnicht mal so übel. Allerdings ist auch hier der Preis von 350 € viel zu viel für eine Spielerei. Insbesondere, wenn das Tablet mit einem dubiosen Abo-Dienst daher kommt.

Also selbst was basteln.
Im Lastenheft stehen folgende Dinge:
– Billig
– WLAN-fähig
– Browser (für z.B. Chefkoch.de)
Gourmet Recipe Manager (Nutzen wir schon jetzt als Datenbank für gute Rezepte)
– Internetradio

Also habe ich mich mal in meinen Fundus für überholte Datentechnik nach brauchbarem Material umgesehen.
Mein IPC Porta-PC P5-486/DSTN schied recht schnell aus. 25MhZ, 16MB RAM und 328 MB HDD sind trotz Farbdisplay heutzutage doch eine Spur zu Benutzerunfreundlich:
 IPC Porta-PC P5-486/DSTN
Es wird mir weiterhin treue Dienste als Türstopper im Arbeitszimmer leisten.
Aber der nächste Kandidat scheint brauchbar zu sein. Ein Dell Latitude CSx. 500MhZ, 128 MB RAM und 12 GB HDD könnten reichen:
Dell Latitude CSx
Passend zum Latitude habe ich auch noch einen Dell Latitude C/Port II:
Dell Latitude C/Port II
Eine Art Dockingstation mit zusätzlichen Anschlüssen (u.A. LAN und 2x USB) und Montagepunkten, um es an einem Objekt der persönlichen Wahl festzuschrauben.
Eine gute Ausgangsbasis.

Damit Schmuddelfinger dem Laptop nichts anhaben können, gibts einen Bedienstift für kapazitive Touchscreens.
Den kann man sich entweder mittels ESD-Schaumstoff oder Anti-Statikfolie selber basteln oder man investiert nen Fünfer und kauft was hübsches, dass zur Not auch mit in die Spülmaschine kann.
Für die wenigen zu erwartenden Eingaben, kann man so eine relativ umständliche Bedienung verschmerzen.

Als Nächstes stellt sich die Frage nach dem passenden Betriebssystem.
Bisher war auf dem Latitude noch ein prähistorisches Windows XP drauf, welches mein Bruder in einem fingerbrechenden Stunt einst installiert hatte. Problem am CSx ist nämlich, dass es lediglich ein Diskettenlaufwerk besitzt und im BIOS keine Möglichkeit zum booten von USB vorgesehen ist.
Allerdings ist XP „ein totes Pferd, welches man nicht mehr streicheln sollte„, um meinen Bruder zu zitieren.
Das war ja auch damals der Grund für mich, auf Ubuntu umzusteigen.
Das Projekt hatte ja durchschlagenden Erfolg, warum dann also nicht auch für den Küchenrechner?
Hmm, die Hardwareanforderungen von Ubuntu sind dann doch eine Ecke zu happig, für die alte Krücke.
Aber auch da gibts eine Lösung, namens „Lubuntu„.
Schlank, einfach zu bedienen und als mittlerweile offiziell anerkanntes Derivat auch mit dauerhaftem Support gesegnet. Ebenfalls gute Voraussetzungen.
Damit stand also das Grundgerüst und es konnte an die Umsetzung gehen.