Schlagwort-Archive: Ersatzteile

Teile-Bergung

Wenn vor einer Tür ein original Binz-Kombi (der übrigens noch im täglichen Handwerker-Einsatz ist) steht:
Binz Kombi
weiß man, dass man an der richtigen Adresse ist.
Und drinnen ging es passend weiter:
Frosch und Peugeot
Eine echte Schrauberhöhle.
Warum diese Einleitung?
Ich war los ein paar Teile bergen.
Kommt ja nicht so häufig vor, dass in Deutschland was für meinen kleinen Exoten-Streichelzoo angeboten wird.
Die Garagenwand ziert neuerdings nämlich ein Bond Bug Canopy:
Canopy an der Wand
Dank French Cleats war die  Montage an der Wand auch ein Kinderspiel:
Canopy aufgehangen
Damit das ganze Gewicht des Canopys nicht an den Befestigungslöchern zerrt steht es unten auf einem Polystyrolblock.
Keine Ahnung, ob ich das mal brauche, aber „haben ist besser als brauchen“.
Außerdem gab es noch einen 700 ccm-Bond Bug-Motor in Teilen samt 3 Zylinderköpfen dazu:
700ccm Motor
Und  Ventildeckel (sogar zwei seltene mit „Bond“-Schriftzug):
Ventildeckel
und kistenweise Kleinteile:
Scheinwerferteile
und zwei Kühler:
Kühler
und ein Bond Bug-Getriebe:
Bond Getriebe
und einen kompetten Wärmetauscher samt Gebläse:
Wärmetauscher
und eine Wanne Bremsenteile:
Kupplung und Bremsen
und drei Reliant-Getriebe:
3 Reliant Getriebe
und ein (auch auf der Insel seltener) 850 ccm Reliant „Yellow Top“-Motor, wie er auch in meinem Rialto verbaut ist:
850 ccm Motor
und eine Kiste, teils NOS, Fahrwerksteile, zwei Kardanwellen sowie ein komplettes Lenkgetriebe:
Federbeine und Lenkgetriebe
hatte ich schon Kleinteile erwähnt?:
Motor- und GetriebeinnereienMal sehen, wann wir einen Winter haben, der lange und dunkel genug ist, damit ich all die Teile mal sichten kann.  Außnahmsweise arbeitet die globale Erwärmung gegen mich…
Allerdings denke ich, dass damit mein Bedarf an Reliant-spezifischen Teilen für eine lange Zeit gedeckt ist.

Wenn der Paketbote zweimal klingelt

…ist es in 90% der Fälle für mich.
Merkt man auch daran, dass ich ihn schon mit Namen kenne. Ganz im Gegensatz zu den Nachbarn hier im Haus.
Als letztes erfreute mich der UPS-Mann mit einem Paket von daxmonkey-shop.de.
Da drin fanden sich die heiß ersehnten Ersatzteile, welche noch für die Komplettierung der Gorilla fehlen:
Ersatzteillieferung
Eine erste Lieferung kam ja schon vor einiger Zeit.
Dieses große Paket hatte ich schon am 06.12. bestellt. Allerdings vertröstete Honda den Händler meines Vertrauens immer wieder, was den Liefertermin des nachzuproduzierenden Kettenschutzes anging. So dauerte es bis zum 21.01. bis der Kettenschutz endlich bei ihm an kam.
Was ich besonders hervorheben möchte, ist der wirklich gute Preis, den der Händler mir gemacht hat!
Die von ihm gelieferten NOS oder original Honda Repro-Teile waren billiger, als die von vielen anderen Händlern angebotenen Replika-Teile (mit fragwürdigem Ruf, was Passform und Qualität angeht). Die Preisunterschiede waren teils deutlich. Da lohnt ein Vergleich auf jeden Fall.
Die Kommunikation war auch erfreulich detailliert. Ein kleiner Lapsus ist ihm dennoch unterlaufen. Von dem einen Gummiteil hat er nur eines statt der vier Bestellten geliefert und ein weiteres fehlt komplett.
Die Teile sollen aber schon nachbestellt sein und dann umgehend ihren Weg zu mir finden.

Powerplant

Um für den damals bevorstehenden Weltuntergang gerüstet zu sein, haben wir die besinnliche Vorweihnachtszeit auch dazu genutzt, unser prähistorisches Stromaggregat mal wieder auszumotten, etwas zu beservicen und ein wenig laufen zu lassen. Wie soll man ansonsten das Bier kühl halten, wenn die Grundversorgung zusammen bricht?!
Der 4-Takt Benzinmotor ist ein Briggs & Stratton 206cc 5hp AT 3600 R/Min (SAE J 607) proudly made in „Milwaukee, Wisconsin U.S.A.“.
Die genaue Bezeichnung ist: Model 130232, Type 2108,  Trim 01, Code 84122007 (Die findet sich auf dem Abdeckblech an der linken Seite über der Anwerfschnur zwischen Motor und Tank).
Der Generator ist ein Endress ESE 203 HS Stromerzeuger mit 2000 VA Leistung und 3 KW bei 3000 U/Min.
Bei einer Grundreinigung wurde eine gerissene Dichtung am Luftfilter diagnostiziert, so das dieser zerlegt wurde:
Briggs & Stratton 206cc 5 hp Motor
Der Vorbesitzer hat dem treuen Tier mal eine Dusche mit matt-schwarz angedeihen lassen. Glücklicherweise hat er sich anscheinend die Mühe gemacht, dass Luftleitblech, sowie den Tank zu demontieren, so dass die Aufkleber erhalten blieben. Bei der Zündkerze und dem Zündkabel war er nicht so umsichtig, so dass die gleich mit lackiert wurden. Ich erwähne dies nur, damit ihr nicht meint, dass das Zündkabel rissig ist und ich es trotzdem nicht austausche:
Blick auf den Vergaser
Der Luftfilter war schnell zerlegt, wobei festgestellt wurde, dass der zusätzliche Schaumstoff-Filter, welcher laut Teilekatalog normalerweise um die Filterpatrone sitzt, fehlt:
zerlegter Luftfilter
Mal sehen, ob der sich noch irgendwo auftreiben lässt. Allerdings dürfte die zusätzliche Filterwirkung für unser Anwendungsfeld (Wald, Wiese) zu vernachlässigen sein, da er kaum in staubiger Umgebung betrieben wird.
Die Dichtung hingegen war fix ersetzt. Dichtpapier und zwei Unterlegscheiben im passenden Durchmesser halfen.
Anschließend habe ich die ebenfalls prähistorische Champion RCJ8-Zündkerze raus geschraubt und gesäubert:
Champion RCJ8 Zündkerze
Diese Kerze wird schon seit Anfang der 90er nicht mehr produziert und findet sich nur noch als NOS.
Sollte man sie ersetzen wollen, so empfiehlt Briggs & Stratton die Champion RJ19LM. Alternativ soll auch die NGK BMR6A gut funktionieren.
Allerdings weise ich darauf hin, dass die RCJ8 und die BMR6A Schlüsselweite 19 haben. Die moderne Alternative hat SW 21! Ob damit dann noch ein Zündkerzenschlüssel zwischen Kühlrippen und Kerze passt, kann ich leider nicht sagen.
Bei uns im Fundus findet sich glücklicherweise noch ein Zündkerzenschlüssel mit SW 19, so dass wir weiterhin bei diesem Format bleiben.
Nachdem die Grundeinstellungen getätigt waren und er einen guten Schluck frisches Benzin bekam, sprang er überraschend zügig an und lief nach der Aufwärmphase auch ohne Choke schön rund:

Solltet ihr für euren B&S-Motor Unterlagen suchen, so kann ich nur die amerikanische Firmenhomepage empfehlen. Solltet ihr dort nicht über die normale Suche fündig werden, so gibt es extra eine Sektion für „Antique Operator Manuals„. Für unser Exemplar gab es dort z.B. neben einer Bedienungsanleitung auch einen Teilekatalog mit Explosionszeichnungen in pdf-Form. Spitzen Service!

Ersatzteillieferung

Nachdem Tobias den Volvo 740 gerade wieder zusammen baut, habe ich den Tausch Bond Bug gegen Reliant Rialto vorbereitet.
Teil dessen war die Vorbereitung einiger Reparaturen am Bond Bug.
Ob ich die Reparaturen jetzt noch mache, oder ob ich damit warte, bis ich auch an den Kabelbaum gehe, weiß ich noch nicht. Ich tendiere aber zu letzterem.
Die anstehenden Arbeiten am Rialto werden schon zeitfressend genug.
Auf jeden Fall habe ich die Ersatzteile für den Bond Bug schon mal aus England bestellt und auch gleich ein paar Gimmicks von meinem Haus & Hof-Lieferanten Sparesman mitgeordert:
Ersatzteillieferung
Die Ventile am Bug klappern wie wild. Da ist Einstellarbeit nötig. Dafür brauche ich im Zweifel eine neue Ventildeckeldichtung. Und wenn ich die schon austausche, kann ich auch gleich auf einen (in Kleinserie gefertigten) Alu-Guss-Ventildeckel umrüsten. Bisher hat der Bug einen dünnen Blech-Deckel. Die Alu-Deckel sollen das Geräuschniveau aus dem Ventiltrieb drastisch reduzieren und auch bei der Wärmeabfuhr helfen. Weiterhin habe ich einen Satz Bremsbeläge für vorne mitbestellt. Die sollen dann endlich die alten, ausgebrannten ersetzen (die funktionieren übrigens noch prima). Außerdem hat der Achsschenkelbolzen vorne fieses Vertikalspiel. Da habe ich ebenfalls ein Überholungsset bestellt. Mal hoffen, dass das leichter wird als bei Sir Edward. Da ich in diesem Zuge auch den A-Frame demontieren muss, habe ich auch neue Gummilager für ihn mitbestellt.
Für den neuen Ventildeckel brauchte ich auch neue Schrauben. Da passen diese Knebel vom Mini:
Ersatzteillieferung
Die letzte Lieferung stammt vom Bond Bug Spares Scheme:
Ersatzteillieferung
Da findet sich eine neue Gummileiste/Frontstoßstange, neue Fußmatten, ein neuer Luftfilter, eine neue Ölablassschraube, 20 GFK-Dübel und neue Buchsen für den Panhard-Stab.
Jetzt muss nur noch die Garage wieder frei werden und los gehts mit der Schrauberei.

Tatra 613 & 700 – Der V8 vom großen Bruder

Ihr seid zusammen mit der klassischen VW Gemeinde der Meinung, das Wasser Teufelszeug ist, weil „Luft kocht nicht, Luft friert nicht, Luft ist überall„?
Allerdings sind euch die maximal 6 Zylinder, die Porsche euch andrehen will zu wenig?
Aber dem Klassenfeind habt ihr noch nie getraut?
Außerdem bauen die ihre Motoren immer an der falschen Stelle im Auto ein?
Alles klein Problem!
Das sozialistische Brudervolk aus der Tschechoslowakei hat da was für euch im Programm.
Den ausgereiften Auto-Nerds unter euch ist der Hersteller Tatra mit seinem Kadermobil Tatra 603 sicherlich ein Begriff:

Weniger bekannt sind die beiden Nachfolger des 603.
1974 folgte der Tatra 613:

Das herrlich kantige 70er-Design stammt von Vignale aus Italien.
Glücklicherweise hielten die Kommunisten aber dem luftgekühlten 3,5l V8 im Heck (!) die Treue:

Eine absolute Augenweide, wie ich finde.
Belüftet wird das ganze über Schlitze in der Motorhaube. Ein großartiges Detail finde ich auch die finnenartigen C-Säulen:

Durch seine lange Bauzeit von 1974 bis 1996 gab es natürlich einige Facelifts und Änderungen.
Das ganze gipfelte dann in der Version „Tatra 613-4 MiLong“ von 1995 (V8-3495 ccm, Benzineinspritzung, luftgekühlt, 200 PS, 230 km/h)

Das Interieur durfte bei solch erlesenen Fahrgästen natürlich auch dem westlichen Standard in nichts nachstehen:

Wobei das verbaute Lenkrad natürlich nicht original ist.
Auch auf den Rücksitzen reiste es sich bequem bis zur nächsten ZK-Sitzung:

1996 überlegte sich Tatra, dass es Zeit für eine neue Oberklasselimousine würde.
So folgte auf den 613 der Tatra 700:

Zwar sieht die Front aus, als hätte da jemand zu lange am 90er-D&W-Katalog geschnüffelt, aber wo nix zu kühlen ist, muss auch kein Kühlergrill hin. Die kleinen Schweinsäuglein als Scheinwerfer wirken dementsprechend natürlich verloren an dem großen Wagen. Ich finds jedoch mal wieder geil.
Für seinen Innenraum muss sich der 700 (ebenfalls) nicht schämen:

Auch hier ließ sich Tatra zum Glück zu keinen Experimenten hinreißen. Der luftgekühlte V8 blieb erhalten. Er bekam lediglich ein Update in Form einer Multipoint-Einspritzanlage und eines 3-Wege-Katalysators. Dank dieser Modernisierungsmaßnahmen soll der Verbrauch bei lediglich 12,5l/100 km liegen.
Allerdings rochen die Tatra-Techniker anscheinend eine Muscle-car-Ära im Ostblock aufkeimen und stellten dem kleinen 201 PS-3,5l noch einen mächtigen 408 PS-4,4l-Motor zur Seite. Der sorgte dann für akkuraten Schub bis Tempo 250. Keine Ahnung, wo man das damals im Ostblock fahren sollte, aber die Grenzen waren ja nun offen. „Deutsche Autobahn gut!
Mir völlig unverständlicherweise wurde der Wagen kein Renner und damit zu Tatras Schwanengesang im PKW-Bereich.

Blut geleckt?
Kein Problem. Die einschlägigen Internetplattformen haben da verschiedenes im Angebot…. Für jeden Geldbeutel etwas.
Die Tatra-Szene ist sehr rege und hilft mit Ersatzteilen die (nach meinem Eindruck) recht gut verfügbar sind.
Weitere Infos findet ihr zum 613 auch hier. Wenn ihr erstmal schnuppern wollt, so bietet sich Anfang August das 17. internationale Tatra-Treffen in 49681 Garrel (Münsterland) an.
Ihr kauft grundsätzlich nur Neuwagen? Auch kein Problem.
Die tschechische Firma „S.O.S. Tatra“ hat noch ein paar Rohkarossen vom 700 liegen und zimmert euch auf Bestellung daraus einen Neuwagen….

Nachtrag:
Ich bin bei youtube über eine englische Version des Präsentationsvideos des Tatra 700 gestolpert.
Allerliebst:
http://www.youtube.com/watch?v=9hPMnBRFbyQ

Und auch Top Gear hat mal den „neuen“ 613 getestet: