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Der Prinzessin neue Schuhe V

Nachdem ich dann den Plan gezeichnet hatte, hab ich mir eine Vorrichtung gebaut, um den (ungefähren) Rundlauf der alten Räder zu überprüfen. Ich wollte sowohl den Höhen- und Seitenschlag des Felgenhorns checken, als auch den Rundlauf der Trommeln überprüfen.
Ich nahm mir dazu einen langen Achsbolzen aus meinem Fundus, ein paar alte Kugellager und etwas Lochband:
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In das Lochband bohrte ich ein Loch durch das die Achse passte. Solltet ihr meine Konstruktion nachbauen wollen, sei an dieser Stelle angemerkt, dass ihr zum Bohren das Lochband auf einem Stück Holz fixieren solltet. Ansonsten reißt euch der Metallbohrer das Dingen aus der Hand und wickelt ne hübsche Spirale draus. Also zum bohren schön fest machen! Quasi so:
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In einen Holzklotz wurde ein für die Achse passendes Loch gebohrt und dieser dann samt Achse in den Schraubstock eingespannt. Darauf wurden dann eine kleine Unterlegscheibe und ein Kugellager gesteckt. Die Unterlegscheibe ist so gewählt, das nur der innere Ring des Kugellagers auf ihr aufliegt und der Rest des Lagers frei schwebt:
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Nun wird das Rad auf die Achse gesteckt:
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Der Bereich der Trommel durch den die Achse führt ist so breit, dass er nur auf dem äußeren Rand des Kugellagers aufliegt (Zur Not mit Unterlegscheiben nachhelfen). Dadurch kann sich das Rad auf dem Lager frei drehen und wird nicht (wesentlich weniger) durch Reibung abgebremst:
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Auf der Oberseite der Konstruktion habe ich wieder ein altes Kugellager mit Unterlegscheiben aufgelegt. Darauf kam dann das Lochband. In das Lochband habe ich zwei Schrauben eingesteckt und mit Muttern gekontert. Dann wurde das ganze so gebogen, dass die Schrauben hauchdünnen Abstand zur Trommel bzw. zum Felgenhorn hatten:
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Es ist wichtig, dass das Lochband stabil genug ist, dass es nicht unter dem Gewicht der Schrauben verbiegt oder zu leicht selbst zu schwingen beginnt.
Dreht man nun am so eingespannten Rad bleiben die Schrauben als Fixpunkt bestehen und man kann mit bloßem Auge den relativen Versatz der Bauteile erkennen.
Einmal am Felgenhorn:
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Und einmal an der Trommel:
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Will man das ganze auch noch messen, muss man das Rad an der „höchsten“ Stelle anhalten, mit der Schieblehre Zwischen Schraube und Bauteil maßnehmen und dann zur „tiefsten“ Stelle weiterdrehen. Dort das gleiche Spiel nochmal und dann ein wenig rechnen.
Mir reichte mein ungenaues Augenmaß um eine eierige Trommel und ein wellenförmiges Felgenhorn (Man stelle sich eine winkende Menschenmasse vor) auszusortieren. Das Horn überschritt die tolerierbaren 5mm Höhen- und Seitenschlag ganz wesentlich.

Nachdem das Material nun gesichtet war, konnte es ans ausspeichen, schleifen und polieren gehen…

Rat(d)los

Als ich Lola kaufte, hatte sie ja noch einen selbstgebastelten Gepäckträger mit einem unerträglich hässlichen Topcase drauf. Garnicht so unhässlich hingegen fand ich, dass auf dem Heckträger ein Ersatzrad montiert war. Ansich ja ne gute Idee. Sieht Oldschool-mäßig aus und hat auch im Falle einer Panne einen echten Nutzen. Leider stellte sich das Rad als völlig unbrauchbar heraus. Der Reifen war platt, das Ventil kaputt, der Mantel „Made in G.D.R.“ und zu allem Überfluss hat die Felge noch einen Bremsschild (Ankerplatte) mit innenliegendem Bremshebel. Letzteres ist wohl das größte Problem, denn so wie ich das bisher einschätze, braucht man verschieden lange Bowdenzüge, für Bremsschilde mit externem Bremshebel und internem Bremshebel. Oder liege ich da in meiner Annahme falsch? Diese Art von Bremsschild ist ja eigentlich für Vorderräder bei der KR51/1 und SR4 gedacht. Das Duo hat aber ringsum nur „Hinterräder“ mit außenliegendem Bremshebel…
Ich habe das komplette Rad jetzt erstmal in meinen Fundus gepackt. Vielleicht werde ich es bei Bedarf ja mal mit einem anderen Bremsschild ausrüsten. Hier ein paar Fotos von dem Rad und dem Innenleben.

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