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Sprühdosenskat

Ein schönes Winterprojekt wirft seine Schatten voraus. Damit es aber aus diesem Schatten herausrollen kann, wollte ich die alte Felgen aufarbeiten:

Kilometer und Bordsteine haben die Felgen kaum gesehen, aber der Decklack blätterte stellenweise ab und Flugrost war auch vorhanden. Es ging also primär um Kosmetik. Zwar ist der jüngste Reifen auf den Felgen schon über 20 Jahre alt, aber zumindest als „Standreifen“ müssen sie bis zum Projektabschluss noch dienen. Dementsprechend war Reifen abziehen, Felgen lackieren und alte Reifen wieder aufziehen keine Option. Solltet ihr auch mal in die Verlegenheit kommen, Felgen mit aufgezogenen Reifen lackieren zu müssen, so hilft euch vielleicht dieser Trick:
Nach dem Anschleifen lasst ihr die Luft aus dem Reifen und steckt zwischen Felgenhorn und Pneu rings um ein Kartenspiel:

Ohne Luft im Reifen lassen sich die glatten und stabilen Karten erstaunlich tief zwischen Metall und Gummi schieben.
Die Karten müssen sich leicht überlappen, damit sie nach dem umklappen und festkleben noch das gesamte Gummi abdecken:

Den Rest ringsum klebt ihr klassisch mit Zeitungspapier ab und könnt dann in aller Seelenruhe lackieren:

Natürlich eignet sich das Kartenspiel hinterher nur noch bedingt für hochpreisige Pokerpartien:

Allerdings bleibt das Reifengummi gänzlich von Sprühnebel verschont und die Felgen sehen wieder sehr ordentlich aus:

Das hebt! II

Bevor mich OSTs Tipp erreichte, hatte ich schon für meinen neuen Rodcraft Wagenheber nach Auflagetellern geguckt.
Das Maßband verriet mir, dass der Original-Teller 120mm Außendurchmesser hat. Eine ausgedehnte Suche später hatte ich einen Ersatzteller für Nussbaum-Hebebühnen im Einkaufskorb.
Die Teller haben auf der Unterseite einen umlaufenden Gummirand und einen einvulkanisierten Stahlteller:
Nussbaum Auflageteller Rückseite
Der Durchmesser innerhalb des Randes beträgt 120mm. Damit passt der Teller haargenau auf den Wagenheber:
Nussbaum Auflageteller
Sitzt schön fest und drückt sich durch den Stahlteller auch nicht durch. Super Sache!
Wenn man den Teller noch zusätzlich befestigen will, kann man dass wie Ado machen.

Pimp my Wagenheber

Es wird alles aufgerüstet, was nicht bei drei auf dem Baum ist.
So auch mein Kinderwagenheber:
Wagenheber Ausgangszustand
Seine einzige Daseinsberechtigung ist seine Handlichkeit. Hub, Bedienkomfort und Tellergröße sind grottig.
Wobei letzteres nun besser ist.
Der original Teller war winzig und hat den Unterboden vermackt. Da musste Abhilfe her.
Glücklicherweise kann man ihn entnehmen und es bleibt eine Art Tasse am Hubarm übrig.
Ausgangsmaterial ist eine Siebdruckplatte:
Siebdruckplatte
Die ist Wasser- und Ölfest und kann auch große Lasten ab.
Damit mir der Teller nicht vom Wagenheber rutschen kann, gab es noch ein kleines Füllstück aus OSB-Platte:
Teile ausgesägt
Verbunden wird beides mittels Dübel und Leim in den Zentrierlöchern der Kreisbohrer:
Dübel
Eigentlich könnte man den Teller so schon verwenden.
Allerdings wollte ich ihn noch ein wenig mit Gummi polstern um ihm auch mehr Grip zu verleihen.
Vom Kreissägenumbau hab ich noch reichlich Waschmaschinen-Dämmgummi liegen. Das ist billig und extrem zäh.
Daher ist schneiden auch ein wenig mühsam. Ich empfehle für den Grob-Schnitt die Stichsäge mit wenig Pendelhub und Drehzahl.
Die Verbindung stellt Superkleber her:
Teller in Rohform
Den anschließenden Feinschnitt kann man mit einer scharfen Cutterklinge erledigen:
Gummi beschnitten
Damit hat sich die Auflagefläche verdoppelt und durch den dicken Teller gibt es auch noch 2-3cm mehr Hub:
Neuer Teller
Und da ich schon mal dabei war, gab es auch gleich Auflagestreifen für die Unterstellböcke:
Auflage für Unterstellbock
Den ersten Praxistest hat beides auch schon bestanden. Dazu später mehr.

Kupferwurm XXXVI – In Buchsen machen

Im Zuge der A-Frame-Überholung steht das gesamte Fahrwerk des Bugs auf dem Prüfstand.
Die meisten der Fahrwerksgummis sehen nämlich aus wie dieses des Panhardstabes:
Panhard-Stab am Differential
Mit selbigem habe ich auch angefangen. Der Panhardstab des Bugs spannt sich vom linken Rahmen
Panhard-Stab vordere Verschraubung
zum Hinterachsdifferential. Dort ist er mit einem langen Bolzen quer durch das Differenzalgehäuse verschraubt. Dreht man den Bolzen raus, sollte man eine Schüssel unterstellen, da anschließend das Differenzialöl ausläuft:
Panhard-Stab am Differential ausgebaut
Eine gute Gelegenheit für einen Ölwechsel. Laut Handbuch benötigt das Differential 2,25 pints (1,28 l) SAE 90/140.
Während das Öl vor sich hin tropfte, habe ich mal unsere Eigenbau-Werkstattpresse eingerichtet. Hier ein letzter Blick auf die alten Gummis im Vergleich zu den neuen:
Panhard-Stab
Die neuen ließen sich mit Talkum leicht von Hand einpressen:
Talkum
Anschließend habe ich eine der Streben der Hinterachse ausgebaut um auch deren Buchsen zu tauschen:
Trailingarm Buchsen im Vergleich
Leider passen jedoch die gelieferten Buchsen nicht. Die oben links ist in jeder Hinsicht zu groß (passt für den Panhard-Stab und evtl. für die Stoßdämpfer). Die oben rechts ist zu klein (???).
Ich habe daher mal an den Augen Maß genommen.
Trailingarm 3

Trailingarm 2

Trailingarm 1
Da ich dort nicht weiter kam, habe ich erstmal die hinteren Stoßdämpfer begutachtet:
Stoßdämpfer hinten obere Buchse alt
Auch deren Gummibuchsen sahen nicht allzu gut aus, obwohl die Stoßdämpfer noch nicht alt sein können.
Allerdings bekommen die Stoßdämpfer keine neuen Buchsen, sondern fliegen komplett raus.
Als ich sie nämlich ausbaute offenbarte sich mal wieder englischer Pfusch allererster Kajüte:
Stoßdämpferaufnahme hinten
Wie man auf dem Bild sieht, ist das Auge des Stoßdämpfers zu schmal um den Schaft des (angeschweißten) Bolzens komplett abzudecken. So ließ sich der Stoßdämpfer also nicht anschrauben. Kein Problem, man schneidet einfach eine alte Gummibuchse in der Mitte durch und verwendet sie als überdimensionale Unterlegscheibe. Gut, dass eh schon marode Gummi führt im Laufe der Zeit zu immer mehr Spiel des Stoßdämpfers auf dem Bolzen, aber egal. Ach, und dass der Bolzen einen kleineren Durchmesser als das Auge der Stoßdämpferbuchse hat, lässt sich ganz einfach mit Isolierklebeband beheben, dass man um den Bolzen wickelt. Aber Hauptsache verchromte einstellbare Stoßdämpfer….
Also musste ich auch diese Baustelle einstellen, bis ich passenden Ersatz gefunden habe.
Kein Problem, am Vorderrad findet sich ja noch ein (originaler) Stoßdämpfer. Da sollten ja wenigstens meine neuen Buchsen passen.
Bevor es jedoch daran ging, wurde der Dämpfer ein wenig aufgehübscht:
Stoßdämpfer vorne Brantho-Korux
War zwar alles nur Oberflächenrost, aber muss ja nicht sein. Ich bin gespannt, wie sich das Brantho-Korux 3-1 auf der Feder schlägt. Ich vermute ja, dass es durch die stete Bewegung einfach abplatzt.
Nachdem der Lack getrocknet war, hab ich mir mal die Buchsen näher besehen.
Auch da kann was nicht stimmen:
Stoßdämpfer vorne Hülse alt vs. neu
Rechts die alte Hülse, links die neue Hülse neben den neuen Gummielementen.
Die neuen Buchsen passen zwar in die Dämpfer-Augen (sie stehen dann links und rechts etwas über), aber dann passt das Ganze nicht mehr in die Aufnahmen am Rahmen und am A-Frame…
Ganz groß.
Da der Bug momentan eh nur steht, habe ich dann provisorisch die Stoßdämpfer ohne Buchsen nur mit einem fetten Bolzen (gepolstert durch ein Stück Gartenschlauch) eingesetzt:
Stoßdämpfer vorne provisorisch
Ich werde jetzt mal die ganze Maße zusammenklauben und die einschlägigen Händler anschreiben. Mal sehen, ob da verwertbares bei rum kommt.
Ansonsten muss ich mich mal mit der Selbst-Anfertigung von PU-Buchsen beschäftigen.

poröses Gummi und Lümmeltüte

Vadderns Jagdwagen rumpelt aus dem Bereich der Vorderachse bei Unebenheiten.
Daher waren wir ein wenig investigativ unterwegs.
Die ersten Verdächtigen waren die Kugelgelenke der Querlenker:
Kugelgelenkkopf vorne rechts
Die sehen aber noch ganz gut aus, soweit man das von außen beurteilen kann.
Einzig die Gummis des Querstabilisators haben ihre beste Zeit hinter sich:
Stabilisatorgummi

Stabilisatorgummi
Da die Teile relativ leicht zu wechseln sind, werden wir sie mal tauschen und sehen, ob das eine Besserung bringt.
Hat irgendwer von euch nen Hinweis, wie man solche Rumpelgeräusche weiter eingrenzen kann?

Gescheitert sind wir an der Befestigung der Lümmeltüte des Schalthebels. Die labbert lose in der Gegend rum:
Schaltsack Befestigung
Entweder sind wir zu doof sie richtig einzuclipsen, oder da ist irgendwas faul. Abgebrochen sieht da aber nix aus.
Muss ich mich mal im Forum zu umhören.

Ebenfalls zum scheitern verurteilt, war unser Versuch, die Abblendlicht-Birnen gegen die von OSRAM gespendeten Leuchtmittel zu tauschen. Da haben die kleinen Japaner doch heimlich ihr eigenes System mit verlötetem Obst:
Abblendlicht