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Holz vor der Hütte

Ein erster Schritt zum anlegen unseres Grundstücks war die Rodung einiger Bäume.
Das traf sich auch gut, denn unser Haus verfügt über einen schicken Ofen. Dementsprechend musste das mit Hilfe meines Schwiegervaters gesägte und gespaltene Holz aber irgendwie eingelagert werden.
Wie zuhause habe ich erstmal eine Finne einen Stapel angelegt:
Finne
Die Finne Der Stapel ist knapp 6 Meter lang, 1,7 Meter hoch und 50 cm tief (inkl. 15 cm Wandabstand). Den Wandabstand habe ich gewählt, damit das Holz hinterlüften kann und mir nicht die Garagenwand versaut. Außerdem konnte ich so bei unterschiedlichen Scheitlängen eine einheitliche Front stapeln.
Mein ursprünglicher Plan war, bis kurz unter das Dach zu gehen. Allerdings musste ich feststellen, dass die Finne der Stapel dann zu instabil wird. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass Schräubchen irgendwann mal auf die Idee kommt, das Ganze als Kletterturm zu missbrauchen. Die Folgen eines Umsturzes will ich mir weder ausmalen, noch dafür verantwortlich sein. Also Alternativplan ausgebrütet.
Die Prämisse war: Schnell zu errichten, Krüppelscheite geeignet, zur Entnahme von Kleinmengen geeignet, ausreichend hübsch und natürlich billig.
Menschen rufen dann immer laut „Baustahlmatten!“.
Allerdings sind die Dinger weder alleine gut zu handeln, noch Kleinmengenkompatibel oder hübsch.
Meine Lösung heißt Estrichmatte:
Anfang
Das Normmaß lautet 2m x 1m, Kostenpunkt ca. 3€ pro Stück. Dank Verzinkung sehen sie auch nicht so schäbbig aus und lassen sich gut alleine bewältigen. Die Basis besteht aus einer Europalette, welche auf alten Gehwegplatten steht. Ich hoffe, dass sich so der Gammel an den Palettenfüßen etwas im Zaum hält. Wichtig ist, dass man die Paletten sorgfältig mit der Wasserwaage ausrichtet, sonst sieht das nachher aus wie das Teil in Pisa.
Auf eine Palette passen immer zwei Türme:
erster Turm fertig
Beim befüllen hat man die Wahl: Wurftechnik oder stapeln.
Da mir zu viel Volumen beim werfen verloren geht, habe ich mich fürs grobe stapeln entschieden. Bei den unteren Hälften geht das super. Hat man aber die obere Hälfte aufgesetzt (und ist so ein Zwerg wie ich), wird es schon etwas schwieriger und man muss gelegentlich die Scheite durch die Maschen nachjustieren.
Das Astholz habe ich direkt „durch die Maschen“ gestapelt:
3 Türme fertig
Die einzelnen Türme und Segmente habe ich mit verzinktem Rödeldraht verbunden. Kabelbinder sollen da aber auch ausreichend halten.
Setzt man die Segmente aufeinander sollte man darauf achten, dass die Öffnungen immer in Entnahmerichtung (also da, wo man eine Schubkarre hinstellen kann) sind. Außerdem sollte das obere Element immer das untere Überlappen, was ein späteres entfernen ebenfalls erleichtert:
Estrichmatten Überlappung
So sehen meine Litfasssäulen fertig aus:
fertige Holztürme
Ich habe oben drauf immer kleine „Pyramiden“ aus möglichst glattem Holz gestapelt, damit die spätere Abdeckplane nicht auf den Estrichmatten aufliegt und sich kaputt scheuert. Durch die Pyramidenform kann auch nach oben die feuchte Luft entweichen. Außerdem habe ich darauf geachtet, die Hirnholz-Flächen in vorherschender Windrichtung zu stapeln, damit die Luft auch gut zwischen den Scheiten durch pfeifen kann.
Die Säulen haben folgende Maße:
Umfang: 2 m
Höhe: 1,9m
Volumen: 0,605m³
Ein Element füllt damit ziemlich genau mein Holzregal (mit 0,256 m³), welches ich mit Vadderns Hilfe für den Heizungsraum gebastelt habe:
Holzregal
Mal sehen, wie lange unser Holz zum trockenen braucht. Insbesondere auf den Unterschied Säule vs. Finne bin ich gespannt.

Nüsschen?

Eben hat der Postbote mir mein neustes Spielzeug gebracht:
zölliges Werkzeug
Die große 36er-Nuss ist für die Achsmutter vom Kleinen. Der Ratschenkasten und die Ring-Maulschlüssel sind für Sir Edward. Bisher musste ich mich hier in Osnabrück mit metrischem Werkzeug rum plagen. Das identische Zollwerkzeug haben wir auch zuhause. Es hat da bisher alle meine Schraubereien an Sir Edward klaglos überstanden und sehr gute Dienste geleistet. Besonders die vielen Langnüsse haben mir das eine oder andere Mal aus der Patsche geholfen. Der Adapter von 3/8″ auf 1/2″ ist ebenfalls super, wenn man mit einer zweiten Ratsche hantieren will (z.B. Langnuss zum gegenhalten) und nur eine größere zur Hand hat. Die Auswurfsicherung der Knarre ist auch eine tolle Sache. Die Nüsse arbeiten per Flankenangriff, was ein runddrehen der Schraubenköpfe verhindern soll.
Klar ist es kein Gedore, Stahlwille oder Hazet-Werkzeug, aber dafür kann ich es mir auch leisten…
Das metrische Werkzeug dieser Hersteller ist ja schon preislich „gehoben“, aber einen Zollsatz zu bekommen…vergesst es.
Der Ratschenkasten hat als Hersteller „moto detail“ aufgedruckt. Allerdings ist der Kasten identisch mit dem ebenfalls von Louis angebotenen „Rothewald“-Kasten.
Einziger Unterschied: Der blaue Kasten wird momentan von Louis als Restposten für 39,95€ abverkauft!!
Sollte also jemand von euch noch gutes Zollwerkzeug suche: Schnell zugreifen!

Im Test durch die Zeitschrift HARLEY-DAVIDSON DREAM-MACHINES Ausgabe 05/2004 schnitt der Kasten übrigens ebenfalls sehr gut ab. Einen ausführlichen Testbericht eines ähnlichen Kastens findet ihr hier.

Mal sehen, ob ich für diese Lobpreisung nen Rabatt bei Louis bekomme…. 😉