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Der Tag an dem…

… ich keine Opel Bremsanlagen mehr zerlege, wird der Tag sein, an dem ich keinen Opel mehr fahre.
Dem geneigten Blog-Leser dürfte dieses Bild bekannt vorkommen und zur Erklärung genügen:
Bremse zerlegt
Als ich neulich nach längerem Überland-Ritt nach Hause kam, roch es verdächtig nach zerflextem Stahlträger.
Ein routinierter Griff ans Hinterrad bestätigte:
Bremse mal wieder fest.
Also habe ich umgehend alles zerlegt und penibel gesäubert:
Zahnbürste
Hoffentlich liest die Beste hier nicht mit und erkennt ihre Zahnbürste!
Da ich nun schon mal das Mistding zerlegt hatte, habe ich noch ein wenig weiter optimiert.
So sah einer der Bremssteine ausgangs aus:
Bremsbelag original
Und so hinterher:
Bremsbelag abgefeilt
Frei nach Torfrock: „Ich bin bin der Meister Eilig und was nicht passt das feil‘ ich.“
Ich habe jetzt mal 0,5 mm von den Haltenasen abgenommen, damit sie sich leichter in den Führungen bewegen können. Keine Angst, die sitzen da immer noch sicher und stramm drin.
Außerdem haben die Beläge eine Fase bekommen, damit sie nicht mehr so herzerweichend quietschen.
Ich bin anschließend sogar über meinen Schatten gesprungen und habe die Beläge mit etwas Kupferpaste in den Führungen eingebaut.
Mal sehen, wie lange das nun funktioniert.

ausgebremst IX

Ich will euch mal einen kleinen Endstand (Hoffentlich!!) zum ewig maladen hinteren Bremssattel geben.
Ich bin ja zugegebenmaßen nur ein Hobbyschrauber mit sehr limitiertem Wissen und Möglichkeiten.
Bei einem Oldtimer ist das kein Problem. Den stellt man im Zweifel weg und besorgt sich die nötigen Ressourcen.
Beim Alltagsauto ist das leider anders. Der Combo muss laufen um Geld zu verdienen.
Dementsprechend habe ich kapituliert und ihn auf eine Empfehlung hin zu Dinos Selbsthilfewerkstatt hier in Magdeburg gebracht.
Neben der Möglichkeit selbst zu schrauben und Rest-TÜV-Karren in bestem Afrika-Style (Sie haben sogar ein Ei!) zu kaufen, bieten die Jungs auch Auftragsreparaturen an.
Das ist ein echter Oldschool-Laden. Die haben weder eine Homepage noch findet man sie über Google. Auch in den gelben Seiten findet sich nix. Entweder man weiß wo der Laden ist oder hat eben Pech.
Also hingebracht und Problem erörtert.
Erste Reaktion: „Bremssattel defekt“
Antwort: „Ist schon neu“
Zweite Reaktion: „Handbremsseil fest“
Antwort: „Auch neu“
Dritte Reaktion: „Gleitbolzen des Sattels?“
Antwort: „Ihr ahnt es schon…. und eh ihr fragt: Der Bremsschlauch ist ebenfalls neu!“
Vierte Reaktion: „Bremskraftverteiler an der Hinterachse?“
Antwort: „Hatter nich.“
Fünfte Reaktion: „Ok, dann las ihn da und ich denke mal ganz angestrengt nach…“

Die Lösung der angestrengten Denkstunde (und wie es bisher scheint auch des Problems) ist ein Produktionsfehler bei den nagelneuen ATE-Bremsbelägen!
Die waren minimal dicker als vergleichbare Neuteile so dass selbst bei gänzlich zurückgestelltem Kolben des Bremssattels nicht genügend Abstand zu den ebenfalls neuen Scheiben war…
Nun sind hinten andere, neue Bremsbeläge drin und die Bremse wird nicht mehr heiß.

So simpel die Lösung war, so deutlich zeigt sich mal wieder wie wichtig strukturiertes Vorgehen bei der Fehlersuche ist.
Ein Tausch der (symmetrischen) Bremsbeläge von links nach rechts hätte gezeigt, dass das Problem mit wandert und mir eine Menge unnötiger Teiletauscherei erspart.
Ich verbuche es mal unter „Lehrgeld“.

Schwulwarm

Die Fahrt gen Heimat am Freitag fand überraschenderweise bei strahlendem Sonnenschein und geschätzten 28°C Außentemperatur statt. Eine schöne Gelegenheit sich mal wieder ohne Türen den Fahrtwind um den Bauchnabel streichen zu lassen.
Getrübt wurde die Fahrt jedoch durch die Temperaturanzeige:
Bond Bug Wassertemperatur 22
Ich hatte gehofft, dass sich das Thema eigentlich mit meinem geniösen Umbau auf den Alu-Hochleistungskühler erledigt hätte. Pustekuchen. Wenigstens ist die Anzeige über diesen Punkt nicht hinaus gegangen.
Ca. 30 Sekunden Eine verblüffend kurze Zeitspanne nach dem ersten Foto stand ich am Fuß der Autobahnabfahrt an einer Ampel und die Anzeige gab folgendes Bild von sich:
Bond Bug Wassertemperatur 24
Sehr strange. Sollte nach meinem Verständnis doch eigentlich anders rum sein…
Also so recht weiß ich nicht, wem ich trauen soll.
Ok, ja, der Motor war echt verdammt heiß, aber warum soll die Temperatur bei Standgas so schnell wieder sinken?
Hat eventuell die Anzeige nen Schlag weg? Geeicht waren die Dinger nie. Wer weiß, welcher Temperaturbereich bei der zwischen „N“ und „H“ liegt?!
Als ich später in kaltem Zustand den Kühlwasserstand gecheckt habe, war ich erstaunt, wie viel da noch drin war. Trotz der angezeigten Hitze fehlten nur ca. 200ml. Ich werde mir wohl mal ein Infrarot-Thermometer borgen müssen, um der Sache auf den Grund gehen zu können.
Die zwingende Revision der Elektrik wird wohl auch einen elektrischen Lüfter mit sich bringen.

Neuwagenmalessen

Die beste aller Freundinnen hat, wie von as schon angedeutet, unsere Familie ja vom alten Stiefkind Opel Astra G befreit.
Leider endet damit aber auch nicht die Zeit in der ich mich mit dem Wagen beschäftigen muss.
Vor einigen Tagen waren wir auf der Autobahn unterwegs und es erklang bei 80-95 km/h ein fürchterliches Quietsch-Geräusch.
Das kündigte mir eine alte Opel Astra G-Krankheit an:
Fest sitzende Bremse hinten.
Ein Halt auf einem Rastplatz samt Griff an die Felge hinten rechts bestätigte den Verdacht. Sie war kochend heiß und stank.
Die in den ersten Baujahren verbauten Bosch-Bremssättel sind zu eng gearbeitet, so dass sich die Beläge unter Dreckeinfluss verkanten und nicht mehr in die Ausgangsstellung zurück gehen.
Hier gibts eine ganz gute DIY-Anleitung zum gangbar machen.
Arbeitsauftrag war also klar.
Als Vorsitzende des Porzelankisten-Clubs hab ich vorsichtshalber den Astra mit zwei Wagenhebern aufgebockt:
duale Wagenheber
Einen für Bewegungen in der Längsachse und einen für Bewegungen in der Querachse.
Schließlich muss man da ganz schön dranne rum wuppern mit dem Kopf unterm Auto und ohne angezogene Handbremse….
Um das Handbremsseil zu lösen muss man das kleine Sicherungsblech unter der Gummitülle ab ziehen:
Rückseite Bremssattel
Dann die untere Sechskantschraube lösen und man kann den Sattel nach oben klappen:
abgeklappter Sattel
Danach muss man dann die Bremsbeläge aus der Zange prokeln. Wenn sie bomben fest sitzen, hilft ein Schraubenzieher samt Hammer. Die Trägerplatten der Beläge haben in der Mitte so kleine Nasen, an denen man den Schraubenzieher ansetzen kann. An den kleinen Metall-Laschen sollte man nur moderat ziehen. Das sind Draht-Federn, die sich leicht auf biegen.
Hat man sie raus, sieht das ganze so aus:
Bremsscheibe ohne Sattel und Belag
Nun muss man die Gleitflächen der Beläge in der Zange gründlich reinigen und eventuell etwas mit der Halbrundfeile bearbeiten.
Eine böse Überraschung war die Rückseite der Scheibe:
Bremsscheibe verrostete Rückseite
Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wie das passiert ist. Der Belag hat augenscheinlich nur in einem schmalen Bereich Kontakt zur Scheibe gehabt.
Kann auch nicht so neu sein. Der Belag hat sich sogar leicht in die Scheibe eingeschliffen. Da ist eine fühlbare Stufe drin:
ungleichmäßig abgenutzter Belag
Ich hab jetzt alles gereinigt und einfach wieder zusammen gebaut.
Meint ihr die Scheibe ist wirklich hinüber? 😉

Arterienverkalkung

Seit dem die Temperaturen den zweistelligen Bereiche erreicht haben, wird Sir Edward immer etwas warm ums Herz. Ich tippe auf verkalkten Kühler bzw. Kühlwasserwege im Block. Daher habe ich mir mal so ne Dose Kühlerreiniger besorgt:
Bars Kühlerreiniger
Mal sehen, ob das was kann.
Ist übrigens keine Flüssigkeit, sondern ein Pulver. Erinnert irgendwie an instant-Kaffee:
Kühlerreiniger
Die Dose reicht für Kühlsysteme mit bis zu 12 Litern Kühlmittel. Ich hab von dem Pulver so viel in den Kühler geschaufelt, wie ich rein bekommen habe. Allerdings war nach ca. 2/3 der Dose Schluss. Naja, soll wohl für die 5 Pints (2,84 Liter) Kühlmittel ausreichen, die da drin sind.
Anschließend soll man den Motor 20 Minuten lang fahren, ohne ihn abzustellen.
Nachdem das Kühlwasser wieder etwas abgekühlt war, habe ich den Deckel abgeschraubt und nen ersten Blick gewagt:
Reiniger eingefüllt
Mein Finger ertastete das, was ich befürchtet hatte: Külmpchen.
Mal hoffen, dass diese Klumpen sich mit der Zeit auflösen und mir nicht noch zusätzlich das System verstopfen.
Das Zeug muss jetzt für mindestens vier Betriebsstunden im Kühler verbleiben (max. 24 Betriebsstunden). Danach will ich den Kühler und den Block mal durch spülen und das Thermostat im Kochtopf testen.
Auf der Autobahn kletterte der Zeiger während der Rückfahrt bis kurz vor den roten Bereich (trotz Lüftung auf höchster Stufe). Erst als ich nur noch 70-80 km/h gefahren bin, kam er langsam wieder runter.
Ich bin skeptisch….