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Backe, backe, Formenbau

Neben der Bastelei an der Gorilla habe ich ein Formenbau-Experiment für den Bond Bug-Kofferraum durchgeführt.
Um die Kiste für die Zentralelektrik maßschneidern zu können muss ich irgendwie großflächig die Form des Kofferraums abnehmen.
Klassischerweise macht man das auch mittels GFK, wobei man erst ein Positiv der Form und dann hiervon wiederum ein Negativ anfertigt in dem anschließend der fertige Gegenstand gestaltet wird.
Das hierzu benötigte Material ist ein anständiger Kostenfaktor, welchen ich gerne minimieren würde.
Also ein wenig experimentiert.
Mein erster Versuch basiert auf selbst hergestellter Knetmasse (á la Fimo).
Ein Rezept findet sich z.B. hier.
Um zu testen, wie „formentreu“ das spätere Ergebnis ist, habe ich ein paar Gegenstände in die Form gepackt und das Ganze mit Frischhaltefolie zugedeckt:
Form mit Gegenständen
Anschließend kam satt der Teig drauf (welcher sich wirklich wie Knete formen ließ):
Form gefüllt
Ich habe ihn recht dick verteilt, da ich ja später auch vertikale Formen abnehmen müsste und testen wollte, wie homogen das Zeug aushärtet.
14 Tage später sah die Oberfläche so aus:
Oberfläche ausgehärtet
Die Ränder waren zwar ausgehärtet, aber die Mitte war noch immer labberig.
Ich habe dann mal die Folie hochgezogen:
Immernoch schmierig
Da is nix ausgehärtet. War also ein Fehlschlag.
Kein Problem. Aus den restlichen Zutaten gibts Pizzaboden.
Mal sehen, womit ich als nächstes experimentiere.
Entweder Gips (mit Mullbinden verstärkt) oder ich versuche mich mal an „Kaltporzelan„.
Letzteres würde mich reizen, da man damit auch sehr filigrane Formen herstellen kann und es sich so auch für zukünftige andere Anwendungen eigenen würde.

Feder leicht

Wie ihr ja mitbekommen habt, ist mir die Gasbowdenzugrückholfeder (schönes Wort!) am Bug gebrochen.
Natürlich ist so was nahezu unauffindbar, da es Typenspezifisch und nicht Bauteilspezifisch ist. Einen Händler für Zenith-Ersatzteile braucht man dementsprechend mit sowas nicht behelligen, da bei unterschiedlichen Fahrzeugen immer unterschiedliche Federn verbaut wurden. Bei einem Massenprodukt und Verkaufsschlager wie dem Bond Bug dementsprechend ein viel versprechendes Unterfangen…
Ich habe mich daher direkt euren und meinem Fundi zugewandt.
Bei mir war die einzige Feder, die mir über den Weg lief eine Simson-Bremsenfeder. Die Beläge waren jedoch so fest korrodiert, dass ich mittlere Gewalt anwenden musste:
Simson Duo Bremsbacken Feder 3
Natürlich passte weder die Drahtstärke, noch die Länge, noch die Federrate:
Simson Duo Bremsbacken Feder 4
Aber man klammert sich ja an alles, was man bekommen kann.
Meister Koch hatte da schon passenderes für mich in seinen Vorräten:
Bond Bug Gaszugfeder15
Ok, wesentlich zu lange „Ärmchen“, aber die Länge, Drahtstärke und Federrate schienen zumindest ungefähr zu passen.
Also angepasst.
Federn bestehen aus gehärtetem Stahl. Da ist mit „biegen“ nicht viel Start zu machen. Abhilfe bringt aber ein Gasbrenner (Bei mir in Form eines Sturmfeuerzeugs):
Bond Bug Gaszugfeder16
Einfach die Stelle, an der ihr die Feder biegen wollt erhitzen und dann möglichst schnell mit der Zange ans Werk gehen.
Den überstehenden Rest kann man anschließend einfach abkneifen.
Natürlich schwächt man durch dieses unkontrollierte, steinzeitliche erhitzen die Metallstruktur, aber was soll man machen? Bis sie bricht habe ich hoffentlich professionelleren Ersatz gefunden.
Nach ein paar Korrekturen passte die Feder:
Bond Bug Gaszugfeder18
Da der Bug noch nicht zugelassen ist, konnte ich sie nur im Stand testen. Sieht aber bisher ganz gut aus. Sie hat etwas weniger Zugkraft als die alte Feder. Mal sehen, wie sich das auswirkt.
Ich hab mit probieren aufgehört, als immer mehr Benzin durch die Flanschdichtung:
Bond Bug Gaszugfeder21
und am Gestänge der Beschleunigerpumpe austrat:
Bond Bug Gaszugfeder22
Hoffen wir mal, dass das im Betrieb nicht so ist. Aber wie gesagt: Neue Dichtungen liegen ja schon bereit.