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Lagernerd IV

Wie sagte schon mein alter Montankumpel Bender: „Dann bau ich mir eben meinen eigenen Vergnügungspark, mit Black Jack und Nutten!“
Exakt das war auch meine Konsequenz nach der enttäuschenden Testreihe mit den frei erhältlichen Versionen einer Lagerverwaltungs-App. Nur halt ohne Nutten. Und ohne Black Jack. Ihr wisst ja: Die Kinder…
Egal.
Ausgangspunkt war die von Stan empfohleneMemento Database“ (Die App Smart Inventory Systems konnte im Test doch nicht überzeugen). Ein echtes Wahnsinnstool! Danke nochmal für den Tipp!
Mein Problem mit der fehlenden Kaskadierung ließ sich Recht einfach über eine Verknüpfung von zwei „Sammlungen“ lösen:

Übersicht Sammlungen

Wie man sieht gibt es nun eine Datenbank für „Kisten“ und eine für „Gegenstände“. Beide Datenbanken sind miteinander verknüpft, so dass Ergänzungen in der Einen automatisch an passender Stelle bei der Anderen eingetragen werden. In der Kopfzeile findet man die Suche, bei der man auswählen kann, ob man einen QR-Code scannen möchte (um dann direkt zur Kiste zu gelangen) oder ob man eine Textsuche durchführen möchte (Je nach Einstellungen in allen Feldern oder nur in Bestimmten). Die Suche findet sich aber auch auf allen Unterseiten.
Starten wir mal bei den Kisten. Die Übersichtsseite sieht so aus:

Übersicht Kisten

In der Kopfzeile findet sich wieder die Suche (diesmal getrennt nach QR-Code und Text). Darunter die Einträge mit Miniaturbild. Die anzuzeigenden Eintragungen sind frei variabel. Das kleine blaue „+“ unten Rechts führt uns zum Dialog für eine neue Kiste:

Menü neue Kiste

Die Nummer wird als Vorschlag fortlaufend hoch gezählt, damit man weiß, wo in der Reihe von 100 Kisten sich die Honda Gorilla Ersatzteile befinden. Über den kleinen Fotoapparat neben „QR-Code“ kann man einen neuen Code einscannen. Der Code kann hierbei beliebig sein. Dies bedeutet übrigens auch, dass meine Datenbank diese Krankheit von einer App von Rotho (AppMyBox) vollständig ersetzen kann! Nur falls da jemand fliehen will… Einfach deren Box scannen und schon ist sie eingetragen. Für meine Codes habe ich schlichten Text verwendet. Der Eintrag für die Liste mit Gorilla-Ersatzteilen sieht zum Beispiel so aus:

Kiste Einzelansicht

Unten drunter seht ihr auch schon die Auflistung der enthaltenen Gegenstände samt Sortierung, Suche und einem „+“ für einen neuen Gegenstand. Tippt man darauf, erscheint folgender Dialog:

Menü neuer Gegenstand

Die Anzahl der Fotos für einen Gegenstand ist nicht begrenzt. Die Auswahl der Kategorie erfolgt per Drop-Down, über das „+“daneben kann man eine neue Kategorie erstellen. Jede Kategorie hat (nach Belieben) ein eigenes Icon, so dass man zugehörige Gegenstände leicht optisch erfassen kann. Die Menge wird per „+“ oder „-“ eingestellt. Der Zustand steht standardmäßig auf „gebraucht“. Alle Felder bis auf die Bezeichnung sind optional. Unter „Kiste“ kann man aus den bestehenden eine auswählen oder über „+“ eine neue erstellen. Hat man einen Gegenstand erstellt sieht das zum Beispiel so aus:

Gegenstand Einzelansicht

Über den Stift oben rechts kann man den Gegenstand bearbeiten. Die Eintragung eines Links hat sich als hilfreich erwiesen, um Querverweise auf z.B. Blogbeiträge zu sichern, in denen schon Mal über das Teil gesprochen wurde. Die Übersicht aller Gegenstände sieht folgendermaßen aus:

Gegenstände

Das Icon neben dem Miniaturbild symbolisiert die Kategorie.

Das wäre „Adrians Lagerverwaltung“ im Schnelldurchlauf.

Ach ihr wollt den ganzen Krams gerne online haben? Kein Problem. Ist voll kompatibel zu Google Sheets. Alternativ könnt ihr auch das Vollbackup nutzen und die ganze Chose in der Dropbox speichern.

Ihr wollt eure Daten gerne für euch behalten? Auch kein Dingen. Liegt alles lokal auf dem Smartphone. Speicherort lässt sich natürlich frei definieren.

Ihr braucht ganz andere Kategorien als ich? Auch kein Problem. Ist alles frei konfigurierbar und lässt sich per Drag’n-Drop ändern. Das bekommt sogar ein Jurist hin.

Eure Frau soll eure Pornosammlung nicht sehen? Logo. Passwortschutz ist optional an Bord.

Ihr wollt eure Schätze auch an PC verwalten? Auch kein Hindernis. Den passenden Client gibt es für jede Plattform kostenlos.

Wenn ihr Lust habt, das Ganze selbst mal auszuprobieren: Die App ist kostenlos und meine Lagerverwaltung habe ich als kostenlose Vorlage unter „Adrians Lagerverwaltung“ in die Memento-Onlinebibliothek (unter „Zuhause und Hobbies“) eingestellt. Alternativ findet ihr die Vorlage auch hier zum Download.

Anregungen und Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen.

Der Arbeitsschutzbeauftragte empfiehlt

Im familiären Rahmen habe ich das Amt des Arbeitsschutzbeauftragten inne.
Dies führte schon erfolgreich zur flächendeckenden Einführung von Nitril-Handschuhen beim Umgang mit giftigen Flüssigkeiten und der vermehrten Verwendung von Gehör- und Augenschutz beim hantieren mit der Flex.
Daher fiel es auch in meinen Zuständigkeitsbereich, als uns beim Hantieren mit Glaswolle der Atemschutz ausging.
Also fix bei Wikipedia schlau gelesen, auf was man achten muss.
Für den Rund-um-sorglos-Kauf sollte der Heimwerker auf eine FFP-3 Klassifizierung, die Norm EN 149:2001 sowie den Zusatz „V“ für ein Ausatemventil achten.
Bis auf gasförmige Stoffe wird so nahezu alles aus der Atemluft gefiltert, was einen in der Normgarage so umbringt.
Leider hat diese Schutzstufe aber auch ihren Preis. Zwischen 1-3 Euro pro Einwegmaske muss man schon berappen.
Allerdings gibt’s auch da die Möglichkeit auf Schnapper.
Da die Zertifizierung nach EN 149:2001 zwingend ein maximales Haltbarkeitsdatum vorgibt, gibt es ab und zu mal bei eBay Masken, deren Zeit bald abgelaufen ist und die daher im professionellen Bereich nicht mehr eingesetzt werden dürfen.
Allerdings sind wir uns sicherlich einig, dass an diesen Masken kein Vergang ist (außer das Gummi im Atemventil härtet aus…). Zumal die Profi-Teile auch noch zusätzlich einzeln in Plastik eingeschweißt sind.
Dementsprechend habe ich auch zugeschlagen, als bei eBay 160 (!!) Dräger X-plore 1730 V-Masken auftauchten:
Dräger X-plore 1730 V FFP3
Bei 0,25 Cent pro Stück kann man sich davon ruhig ein paar auf Halde legen.
Der Vorrat dürfte so 1-10 Jahre reichen…
Ein erster Einsatz zeigte auch schon, wie komfortabel die Masken trotz ihrer hohen Filterleistung selbst für Brillenträger sind.
Selbst unter körperlicher Belastung kommt man nicht in Atemnot, ausatmen ist mit dem Ventil sehr einfach und die Brille beschlägt auch nicht.
Kein Vergleich zu dem Krams aus dem Baumarkt! Klare Empfehlung.
Meine persönliche Arbeitssicherheit habe ich (schon vor längerer Zeit) weiterhin um ein Paar anständige Sicherheitsschuhe ergänzt.
Schlüsselerlebnis war ein fingerlanger Zimmermannsnagel in einer Latte in den ich getreten bin, es aber merkte, bevor ich den Fuß belastete. Über die Turnschuhsohle hätte der Nagel sicherlich nur müde gelächelt.
Kurzes Studium später stand auch hier ein Anforderungskatalog für den Rund-um-sorglos-Kauf: Die Schutzklasse S3 beinhaltet alles, was der Heimwerker sich wünschen kann. Da ich mir gerne die Knöchel andenggel, hab ich darüber hinaus einen hohen Schuh präferiert.
Da hier die Schutzklasse kaum einen preislichen Unterschied macht, kann man getrost zu professioneller Ausrüstung greifen. Das verringert auch die Gefahr, einen qualitativ schlechten Schuh zu erwischen.
Ich habe mich für den „e.s. S3 Sicherheitsschuhe Hadar“ von Engelbert-Strauss entschieden:
Quelle: Engelbert-Strauss
Ich habe den Schuh jetzt seit knapp drei Monaten im Einsatz und kann nichts negatives berichten. Angenehm zu tragen und auch beim knien nicht sperrig. Das Leder ist pflegeleicht und auch im Hochsommer erträglich. Da hatte ich schon wesentlich teurere und gleichzeitig schlechtere Schuhe! Auch hier eine klare Empfehlung.

Winterschlaf

So, heute hab ich die letzte Fahrt mit Sir Edward unternommen.
Einmal noch zum Amtsgericht nach Bersenbrück und zurück.
Ab nächster Woche bin ich ja, wie angedroht, an die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften abberufen. Juristen-Land-Verschickung quasi.

Nach der Fahrt habe ich eine Runde CASTROL FUEL PROTECT spendiert und voll getankt.
Mal sehen, wie er im Frühjahr anspringt.
Mein Fahrtenbuch verbucht für 2010 ganze 4605 Meilen (7411 km). Für diese Strecke hat Sir Edward sich 366 Liter Sprit genehmigt. Das macht entspannte 4,94 Liter auf 100km.
Auch Steuern (210€ fürs ganze Jahr) und Versicherung (160€ für TK) sind sehr erträglich.
An zwingenden Ersatzteilen schlägt nur der vordere Simmerring zu buche. Das dürfte sich im 5-€-Bereich bewegen. Alles Andere (Fächerkrümmer, 123-ignition) war ja nur Spielerei, eigene Faulheit oder normaler Wartungsaufwand.
Einen Käfer kann man sicherlich nicht billiger bewegen.
Ich kann daher nur betonen, wie sehr sich ein Reliant doch für den Einstieg ins Oldtimer-Hobby eignet!
Selbst ein blutiger Anfänger wie ich kommt für schmale Mark mit ihm klar und alle Arbeiten bewegen sich auf einfachem Hobbyniveau. Dank verzinktem Rahmen und GFK-Karosse ist der Angstgegner des Anfängers „Rost“ kein Problem.
Eine Entscheidung, wie ich sie nicht besser hätte treffen können.

Der Plan fürs nächste Jahr ist, den Bond Bug endlich auf die Straße zu bekommen. Sobald der dann läuft, kann ich Sir Edward mit dem neuen China-Kühler ausstatten, der Kardanwelle neue Kreuzgelenke spendieren und den Simmerring am Getriebe sowie dessen Übergang zum Motorblock neu abdichten. Das hat dann alles Zeit. Spricht ja schließlich nix dagegen, den Bug im (trockenen) Alltag einzusetzen….