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Osterei

Der Combo ist verkauft, das letzte Salz von den Straßen gewaschen: Höchste Zeit, Heriberts Ginza zuzulassen und aus Tobis Depot passend zu Ostern gen neue Heimat zu überführen!
Tobias war so freundlich den Ginza liebevoll aus dem Winterschlaf zu wecken und ihn zur fälligen HU vorzuführen.
Da gab es erst mal erfreute und dann lange Gesichter. Eine ganze Traube begeisterter Mechaniker scharrte sich um das Ei und legte für kurze Zeit den gesamten Werkstattbetrieb lahm. Die langen Gesichter gab es dann leider bei der anschließenden Prüfung durch die DEKRA. Die Scheinwerfereinstellung war nicht korrekt und (schlimmer) die Bremsen zogen ungleichmäßig. Allerdings diagnostizierte der DEKRA-Prüfer schon, dass wahrscheinlich nur einer der Sättel etwas festsitzen würde.
Tobias war dann so nochmal so, lieb und hat in einer Nacht und Wochenende-Aktion die vorderen Bremsen zerlegt und die etwas rostigen Gleitstifte der Sättel wieder schön gangbar gemacht. Die anschließende Nachprüfung verlief nach so viel Liebe auch ohne festgestellte Mängel.
Die HU-Bescheinigung schickte Tobias mir per Post zu, so dass ich den Ginza hier zulassen und mit Kennzeichen unter dem Arm zu ihm rüber fahren konnte.
Bei ihm angekommen wartete der Ginza schon direkt am Tor auf mich:

Seinen Platz an der Seite seines grünen Ginza-Bruders hatte er mit Tobias Winter-Z4 getauscht:

Tobias Ginza wartet duldsam neben seinem AMC Pacer auf einen neuen Frühling:

Ganz arg traurig muss er aber nicht sein, hat er doch illustre Gesellschaft:

Tobias hingegen ist froh, wieder ein klein bisschen mehr Platz in seiner Halle zu haben.
Natürlich gingen wir zur Feier des Tages noch essen, wobei mir Tobias ein tolles Geschenk übergab:

Ein originaler „GINZA“-Schlüsselanhänger. Das kleine blaue Taschenmesser ist eine Reminiszenz an den Vorbesitzer Heribert. Jedes seiner Eier hatte ein solches Messer in der Lackfarbe.
Am nächsten Tag ging es mit dem kleinen Schräubchen auf dem Beifahrersitz gen neue Heimat.
Die Stimmung war ausgelassen. Trotz der dicken Wolken und Temperaturen um 6°C fuhren wir eine Zeit lang mit offenem Dach. Ein Erlebnis für jung und alt.
Viel Spaß hatte ich auch dabei, ihr die Funktion einer Kassette zu erklären:

Sie hält mich nun final für einen Steinzeitmenschen. Er ist ja ganz nett, aber ein bisschen rückständig-doof.
Insbesondere als Papa zu den Mixtapes aus den 90ern steil ging.
Zuhause angekommen nahm der Ginza seinen verdienten Platz neben dem Rialto ein:

Nun steht erst mal ein großer Service auf dem Programm.

Spenderei im Verkehr

Tobias hat mittlerweile das Spenderei wieder zusammen gesteckt und auf die Straße gebracht:
Vorderes Kennzeichen
Hat ja schließlich noch satt TÜV bis Ende 2014.
Er ist dabei einen restwertangemessenen Weg gegangen:
Das Kennzeichen halten Kabelbinder, die Batterie wird durch Pappstreifen an ihrem Platz gehalten, das fehlende Motoröl wurde (bis zum anstehenden Ölwechsel) mit Altöl ergänzt und auch sonst hält sich die angediehene Liebe im Rahmen:
Motorraum
Man achte bei der Gelegenheit auf den immensen Wischwasservorratsbehälter links im Motorraum. Andere Hersteller verwenden sowas als Sprittank.
Den Innenraum hat Tobias gänzlich auf die Bedürfnisse eines Handlungsreisenden im oberen Drittel des Verdienstsegments zugeschnitten:
Innenraum ohne Beifahrersitz und Rückbank
Die Kopfstütze ist mittlerweile aber wieder drin.
Ich durfte eine Runde drehen. Da kamen alte Erinnerungen hoch….
Ok, das Ei hier fängt das Stottern an, wenn man unter 2000 U/min versucht geschmeidig anzufahren, aber dann macht man sowas einfach nicht.
Die Kupplung geht auch einfach digital und der Motor bekommt auf den Kopp. Erhöht eher den Spaßfaktor.
Ist die Fuhre aber erstmal in Schwung, so hängt sie spritzig am Gas und auch die Gänge flutschen schön rein.
Die Lenkung ist direkt und ohne Servounterstützung sehr mitteilsam.
In den Kurven singen die dürren Reifen das Lied von der Haftgrenze und man hat Probleme, das Grinsen wieder aus dem Gesicht zu bekommen.
Wahnsinn, wie die kleinen Kisten abgehen!