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Statisch war gestern IV

Nachdem der Retractor in Position gebracht war, musste noch die Gurtlasche am Schweller befestigt werden. Auch hierfür nahmen wir den original Befestigungspunkt. So sah es im Original aus:
P1800 Gurt Schweller
Und so nach dem Umbau:
Gurtlasche unten eingebaut
Da auch die Gurtlasche beim Statikgurt beweglich gelagert war, fand sich hier eine ähnliche Bolzen-Feder-Unterlegscheiben-Konstruktion wie an der C-Säule. Weil die Lasche auch bei dem Securon-Gurt drehend gelagert sein sollte, kann man eigentlich diese Feder-Konstruktion beibehalten. Wir entschieden uns dagegen, weil wir eine schlankere und von der Feder her, ermüdungsfreiere Konstruktion wollten. Wir verwendeten dazu eine der mit den Gurten gelieferte Distanzhülse mit Stufe, eine Unterlegscheibe und den original Bolzen.
Hier die original Feder-Konstruktion:
Original Bolzenkonstruktion unten
Und hier unser Umbau auf die Distanzhülse:
Gurtlasche unten Zusammenbaudetails
Der schmalere Teil der Distanzhülse greift in das Auge der Gurtlasche und sie dreht sich dann zwischen der Stufe in der Hülse und der Unterlegscheibe auf der anderen Seite. Die Lasche dreht sich nun leichter als das Original an diesem Punkt. Damit war auch die Gurtlasche fest verbaut.

Statisch war gestern

Beim durchsehen meiner „Eigenen Dateien“ bin ich eben über eine alte Umbauanleitung von mir gestolpert, in der ich unseren Umbau von Statiksicherheitsgurten auf Automatikgurte bei unseren 1800S dokumentiert habe.
Diesen 10-seitige Umbauanleitung werde ich hier mal in Artikelform aufbereiten und veröffentlichen. Außerdem stelle ich die gesamte Anleitung im Downloadbereich zur Verfügung.

Rostschutz durch Pekinesenkotze

Um der braunen Pest Einhalt zu gebieten, habe ich die Falze der Schutzbleche mit Perma Film ausgefüllt. Perma Film ist eigentlich ein Korrosionsschutzmittel aus dem Schiffsbau und wird dort verwendet um Ballast-Seewassertanks vor Korrosion zu schützen (Zulassung des Germanischen Lloyds und des Det Norske Veritas für einen Inspektionsinterval von 2,5 Jahren). Was allerdings 2,5 Jahre lang aggresivem Salzwasser wiederstehen kann, dass kann als Unterbodenschutz bzw. Falzschutz ja auch nicht so ganz falsch sein. Perma Film gibts neben 200 Liter Fässern und 20 Liter Eimern mittlerweile auch in kleinen Gebinden (1 Liter-Topf) für den Hausgebrauch. Die wählbaren Farben sind: aluminum grau, aluminium ocker, transparent und schwarz. Wir haben uns für „transparent“ entschieden, da man so eher sehen kann, was da drunter vor sich geht („Unterrostung“ ist das Stichwort). Als Verarbeitungsweise stellt das Datenblatt streichen, rollen oder Airless-Spritzverfahren zur Auswahl. Da die Falze an den Schutzblechen sehr eng sind, kam pinseln und rollen nicht in Frage. Eine Airless-Spritzanlage habe ich aber auch nicht. Also, was tun?
Der findige Heimwerker baut sich sowas dann selber. Er geht in die nächste Apotheke und kauft dort eine Einwegspritze (mind. 20ml Fassungsvermögen) mit passender Kanüle. Fertig ist die „manualbetriebene Perma Film Spritzanlage für besonders kleine Hohlräume und kräftige Daumen„.
Für das Spritzverfahren empfiehlt das Datenblatt die Erwärmung auf 30-35°C. Ich hab dazu eine kleine Menge Perma Film in einen sauberen Joghurtbecher gegeben und diesen dann in einem heißen Wasserbad erhitzt. Siehe Bild:

Der Farbton von dem Zeug erinnert übrigens stark an Pekinesenkotze….Sobald es aber ausgehärtet ist, wird es annähernd klar mit einem leichten Hang zu Schnotten (Bitte nicht der Mukophagie fröhnen!).

Ich habe im späteren Verlauf festgestellt, dass es für die Auftragung per Spritze egal ist, ob man das Zeug erhitzt oder nicht. Es geht in beiden Fällen gleich leicht schwer durch die Kanüle. Später habe ich die Spritze einfach in den großen Pott gehalten zum aufziehen (Ohne Kanüle geht das einfacher…). Das Spart den Umweg und Verlust über den Becher. Die Verarbeitung selbst ist eine riesen Sauerei! Zieht euch vorher alte Sachen an, die ihr nachher direkt in die Kochwäsche geben könnt. Ich empfehle an dieser Stelle auch mal wieder wärmstens die Verwendung von Einmalhandschuhen. Am besten ist es auch, wenn ihr zum auftragen nach draußen geht. Ein Spritzer in der Werkstatt ist kaum zu vermeiden und blöd zu entfernen. Das Zeug klebt und schmiert wie Hulle.
Wenn ihr dann bereit seid und eure Spritze geladen ist, könnt ihr recht einfach die Kanüle in den „Kanal“ stecken, welcher sich durch das Umlegen der Kante gebildet hat. Dann einfach drücken bis erst der Arzt und dann das Perma Film kommt. Hier gilt mal wieder die Devise „Viel hilft viel“. Wenn ihr also den Hohlraum so gut es geht gefüllt habt, spritzt noch eine schöne Schicht auf die Falzkante, damit diese auch dort abdichten kann. Das sollte dann ungefähr so aussehen:

Wie gesagt: Riesen Sauerei. Wenn ihr dann fertig seit, stellt die Schutzbleche so hin, wie sie auch eingebaut werden („Buckel“ nach oben), so dass das Zeug mit Unterstützung der Schwerkraft auch in die kleinsten Ritzen krabbeln kann. Es empfiehlt sich eine Zeitung als Unterlage.

Am Wegesrand III (Italienische Lebensart)

Heute bin ich hinter einer Eisdiele neben den erbärmlich stinkenden Mülltonnen über einen Porsche 356 A 1500 Super Speedster gestolpert. War schon ein wenig surrealistisch neben den in der Mittagshitze verwesenden Hausabfällen, leeren Obstkisten, Plastikgartenstühlen und grünalgigen Hauswänden diesen aus dem Ei gepellten 100.000 €-Wagen zu sehen….

Bild nicht vorhanden

Als schönes Detail an diesem Traumwagen, möchte ich die winzigen Rückleuchten in Wagenfarbe hervorheben. Diese moderne Tendenz zu Rückleuchten in Flachbildfernseher-Format stinkt mir gewaltig!

Am Wegesrand II (Das Fräuleinwunder)

In dieser unregelmäßigen Serie will ich Autos vorstellen, die ich am Wegesrand entdeckt habe und die ich (aus welchem Grund auch immer) für kulturell wertvoll halte.
Den Anfang machte ja eigentlich der unbekannte Golf-Cabrio-Umbau von neulich.

Heute folgt ein Citroen Ami 6, welchen ich neulich auf meinem Weg in die Uni gesehen habe. Besonders wertvoll machen diesen Wagen zwei Eigenschaften: Einmal das absolut abgefahrene Design (man beachte nur die schräg stehende Heckscheibe mit Überhang!) und zum anderen die Möglichkeit den Wagen mittels Handkurbel zu starten. Warum gibts sowas heute nicht mehr? Sobald ich mit Tobi anfange Autos zu bauen, werden die auf jeden Fall auch mittels Handkurbel zu starten sein! Da erweckt man noch etwas mit den eigenen Händen zum Leben! Und bei genug PS und passendem Sound ist die Parallele zu Dr. Frankenstein auch nicht weit… Ich geh und werkel schon mal am Blitzableiter! In der Zwischenzeit noch zwei Fotos von dem „Fräulein“:

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