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Baufortschritt I


Seit dem letzten kurzen Sneak-Peak-Bild ist der Sommer samt Corona durchs Land gezogen.
Was in der Zwischenzeit am „Genesungswerk“ erledigt wurde, will ich mal ein bisschen dokumentieren.
Um das Geld für eine große Betonpumpe zu sparen, kam die (unbewehrte) Frostschürze abschnittsweise. Als erstes habe ich mit einem Minibagger ein „U“ ausgehoben.
So konnten die Betonlaster direkt in die Baugrube fahren und ihre Ladung ausgießen:

In den frischen Beton habe ich noch ein wenig zerschnittene Baustahlmatte gesteckt, um wenigstens etwas Verbindung für die anstehende zweite Runde zu haben.
Nachdem nämlich der Innenbereich grob mit Schotter verfüllt und verdichtet war, habe ich mit Hilfe von Vaddern und Tobias ein „U“ aus OSB-Platten auf das bestehende Beton-U gestellt:

Damit mir die Schalung nicht auf ging, haben wir aus Leerrohr und Gewindestangen Abstandshalter gebaut:

So war es sehr einfach die Platten auf 40 cm Abstand zu halten:

Da wo der in die Erdschalung gefüllte Beton nicht ganz eben war, half Bauschaum sehr zuverlässig beim abdichten:

Zwar ging die Arbeit zu dritt flott von der Hand, aber bis wir alles gestellt hatten, verging doch ein ganzes Wochenende:

Als der Bagger weg war, konnten dann wieder die Betonmischer direkt in die Baugrube rollen:
Dadurch, dass die Schalung höher als das finale Niveau war, konnte ich sehr einfach den Beton unter Wasser setzen, bis er ausgehärtet war:

Nach etwas über einer Woche habe ich die Frostschürzen dann ausgeschalt:

Der Akkuschrauber mit Langnuss war hierbei Gold wert:

Die Adhäsion zwischen den OSB-Platten und dem Beton war beim ausschalen problemlos. Schwieriger waren die Stellen, bei denen der Schotter direkt an der Schalung anstand. Hier führte aber der Kuhfuß in Verbindung mit einem aufgeschraubten Brettchen zum Erfolg:

Als Löcher verbleiben nur die Leerrohre im Beton:

Die habe ich später einfach mit einem Spritzer Bauschaum wasserdicht verschlossen.
Damit war die Frostschürze mit 80 cm Höhe an drei Seiten schon mal hergestellt:

Für die Querverbindung vorne habe ich wieder einen Minibagger besorgt:

Schon ein mulmiges Gefühl mit sowas auf einer OSB-Behelfsbrücke zu arbeiten. Hat aber perfekt geklappt.
Durch die Schotterfüllung konnte ich vorne größtenteils mit einer Erdschalung arbeiten:

Als auch dieser Abschnitt ausgehärtet war, wurde der Schotter noch final verfüllt, abgezogen und verdichtet. So ist der aktuelle Stand:

Ich hoffe, dass wir in der nächsten Woche mit der Bodenplatte weiter machen können.
Ich konnte zwar einiges abhaken, aber ob ich das Jahresziel („erdberührende Wände stehen“) noch erreiche, ist fraglich.

Endlagerung

Ich gebe offen und ehrlich zu, einen ausgeprägten Sammeltrieb zu haben. Das ist bei uns erblich bedingt, wie man an unserem „Lagerkeller 2“ sieht. Die Beste von Allen fasste mich mal in der zentralen Aussage „Das ist doch noch gut!“ zusammen. Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.
Dieser Jagd- und Sammeltrieb hat zur Folge, dass ich Lagerraum brauche. Auch wenn unser neues Haus keinen Keller hat, so hat es doch einen Dachboden mit den Dimensionen einer Bundes-Kegelbahn. Leider haben die Vorbesitzer nur einen kleinen Teil des Dachbodens mit Bodenbelag versehen, so dass sich dort schon nach kürzester Zeit die Errungenschaften türmten:
Dachboden voll
Am oberen Bildrand kann man noch meine Seilwinde über der Hühnerleiter erahnen.
In die andere Richtung, gähnende Leere:
Dachboden voll 2
Das konnte natürlich nicht so bleiben, so dass Vaddern und ich ein verregnetes Wochenende dazu genutzt haben, den Boden vollständig mit 22mm-OSB-Platten zu versehen.
Um dem sonst üblichen Knarzen vorzubeugen habe ich einen Restposten Spax „Verlegeschrauben“ erstanden:

Haupt-Kaufgrund war natürlich das zweiteilige Gewinde. Allerdings haben auch die Bohrspitze (kein Vorbohren nötig) und der Fräskopf sehr gut funktioniert, so dass die Arbeit wesentlich schneller von der Hand ging. Ob einem das den Aufpreis wert ist, muss allerdings jeder selbst beurteilen. Bei einem Dachboden, der selten begangen wird, kann man das Knarzen sicherlich verschmerzen. Bei einem auszubauenden Wohnraum würde ich da schon eher drüber nachdenken.
Der Ausbau selbst war straight forward. Um den Stoß der Platten zu verstärken haben wir die alten Verbinder der Sparren entfernt:
Verbindung der Sparren
und dann zugesägt und unter die Platten geschraubt:
Verstärkung
Die Aussparung für die Dunstabzugshaube war schnell geschitzt:
Aussparung Dunstabzugshaube
Leichte Hürden hat uns jedoch die lässige Arbeit der früheren Ausbauer bereitet. Die alten Platten, an die wir anschließen mussten, waren natürlich nicht parallel zum Dachstuhl verlegt, so dass wir die seitlichen Abstände ausgleichen mussten. Außerdem hatte niemand beim verlegen der Kabel darüber nachgedacht, dass man da vielleicht nochmal Platten verlegen möchte. Die wurden einfach kreuz und quer über die Sparren geworfen und verschwinden dann irgendwo. Nachträgliches umlegen unmöglich. Daher mussten wir kreativ werden, was die Verlegung anging:
Kabeldurchführung 2
Die Eisensäge und ein alter Kühlwasserschlauch vom Rialto ermöglichen eine prima Durchführung:
Kabeldurchführung
Um nachträgliche Änderungen zu erleichtern, haben wir eine Trennstelle ungefähr in der Mitte eingefügt:
Trennstelle
Hier haben wir die Feder der Platten entfernt, so dass Nut an „Glatt“ stößt.
Sollte man später mal etwas unter den Platten machen wollen (Kabel, Leitungen, etc.) muss man so nur einen Teil der Platten aufnehmen und nicht die gesamte Fläche rückbauen.
Am Ende hatten wir 57 m² Boden verlegt:
Fertig ausgebaut
Da ich noch zwei Platten übrig hatte, habe ich noch zwei Zwischenböden an den seitlichen Sparren befestigt:
Zwischenboden
Das sollte als Lagerraum erstmal ausreichen.
Jetzt muss ich nur noch einen Statiker und einen Zimmermann finden, die mir noch einen Wanddurchbruch samt geändertem Dachstuhl zaubern und dann muss ich auch nicht mehr immer über die Hühnerleiter da hoch krabbeln.