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Das tapfere Schneiderlein II

Wie schon angesprochen, wollte ich ja 1-2 Worte zur Innenraumgestaltung verlieren.
Ich habe mir schon vor meiner Bastelaktion überlegt, dass es schlauer ist, getrennte Platten für die Frontverkleidung zu nehmen, da es so viel einfacher mit dem Ausschnitt für den Lenker ist. Ansonsten hätte ich den kompletten Lenker ausbauen müssen, um ihn dann wieder durch das Loch zurück zu fädeln. Außerdem kann man bei den getrennten Bauteilen, auch mal fix eine der Verkleidungen wegschrauben, um an die dahinterliegenden Dinge zu kommen. Das vereinfacht die Wartung erheblich. Zumal ich ja direkt hinter dem Lenker auch meine „Elektronikgrundplatte“ verbaut habe.
Im ersten Schritt habe ich mir dann aus großen Pappstücken eine komplette Verkleidung gebastelt, um zu testen, wo welcher Ausschnitt hin muss und wo man am besten die Platten trennt. Fixiert werden die Platten unten auf der Bodenplatte mit Winkeln, in denen ich gekonterte Bolzen befestigt habe. Die Rädelschrauben stammen von einem alten Dachgepackträger aus unserem heimischen Fundus. An der Oberkante bildet eine Nut im Armaturenbrett den Gegenpunkt zur Stabilisierung. In der Nut habe ich Möbelmagneten angebracht. Die passenden Gegenstücke sitzen an den Frontplatten. Die Verbindung zwischen den beiden Platten links und rechts des Lenkers bildet im oberen Teil ein flacher Blechstreifen, welcher in jedem Teilstück mit einer Rädelschraube befestigt ist und so die „Lücke“ zwischen den Platten überspannt und der ganzen Konstruktion mehr Steifigkeit verleihen. Erahnen kann man diese Konstruktion auf diesem Bild:

Als das Gesamtkonzept fertig war, habe ich die „Träger“ aus dünnem Sperrholz nach den Pappschablonen gebaut und mit wasserfester Farbe schwarz angestrichen. Schwarz war die Farbe meiner Wahl, weil ich schon beschlossen hatte schwarzes Leder zu verwenden und so wären etwas unsauber verarbeitete Nahtstellen nicht so auffällig gewesen, als wenn ich einen hellen Lack verwendet hätte. Ich wollte mit meiner Innenausstattung das ohnehin magere Leistungsgewichtsverhältnis meiner Lola nicht unnötig verschlechtern und habe daher bei allen meinen Bastelaktion auf mögliche Leichtbauweise geachtet. Die Grundplatten der Innenausstattung müssen nicht sehr dick sein, da sie ja nur quasi sich selbst halten müssen. Ein leichtes, weiches Holz wie etwa Balsaholz ist da völlig ausreichend. Ich hatte auch noch überlegt, ob ich in die Platten Löcher bohren soll, um weiteres Gewicht zu sparen. Da ich ja eh vorhatte die Platten zu beziehen, wären die Löcher nachher nicht mehr sichtbar gewesen. Als ich allerdings die fertigen Platten in der Hand hielt, waren sie so erstaunlich leicht, dass ein zusätzliches Ersparnis durch die Löcher mir überflüssig erschien. Besonders beeindruckend fand ich den Gewichtsunterschied bei den Seitenpappen. Dort habe ich die alten DDR-Pressholzpappen gegen, mit extra hartem Parkettlack lackierte, Balsaholzplatten ausgetauscht. Meine neuen Platten wiegen zusammen ca. die Hälfte einer DDR-Platte! Der mittlere Träger mit dem Drehzahlmesser und dem halben Ausschnitt für den Lenker sah dann so aus:

Das tapfere Schneiderlein

Ich habe Lola ja in der langen und dunklen Winterpause eine neue Innenausstattung spendiert. So sah sie früher aus:

Und so sieht sie heute aus:

Ich denke, da kann man schon klar von Verbesserung sprechen. Für alle, die ähnliches Vorhaben, werde ich unter diesem (fortlaufenden) Titel einige Bilder und Anleitungen zum aufpolstern und beziehen einstellen. Also: stay mal wieder tuend!