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Privileg 1029 HGE – Der beste Freund des Studenten V

Nachdem der Ofen nun wieder klaglos auf Temperatur kam, jedoch der Lüfter keine Anstalten machte mit zu laufen, hab ich mich mal näher mit letzterem beschäftigt. Dazu muss man einfach die rückwärtige Blechabdeckung demontieren:
hinteres Gehäuseteil entfernt
Gute Gelegenheit, da ein wenig sauber zu machen.
Der Lüfter sitzt zusammen mit den Heizstäben in einer doppelten „Wanne“:
innerer Lüfter
Die weitere Zerlegung ist straight forward.
Die Wanne mit den Heizstäben lässt sich nach Demontage des inneren Lüfterrades (7er-Mutter auf der Welle) und lösen der drei vergammelten Blechschrauben vorsichtig entnehmen.
Unter dem inneren Lüfterrad sitzen nochmal zwei Schrauben, die den Motor halten:
Heizstäbe entfernt
Die Spule des Motors sitzt übrigens in Pfeilrichtung (nur zur Doku für den Wiedereinbau):
Position des Motors
Hat man den Lüftermotor in der Hand, zeigt sich schon die Quelle allen Übels:
Lager noch montiert
Die innere Lagerschale hat sich völlig verzogen. Der Motor lässt sich selbst von Hand nur noch schwer drehen.
Um die Lagerschale zu demontieren kann man entweder den Segering des äußeren Lüfterrades entfernen und dieses abziehen, oder wie ich, mit einem schlanken Schraubenzieher die Schrauben zwischen den Flügeln hindurch lösen:
äußerer Lüfter
Nun liegt das Elend vor einem:
Motorlager demontiert
Wie zu sehen ist, ist die Schale nicht mehr rund, sondern oval und auch in sich verdreht. Die Führung (was auch immer das mal war) ist nur noch ein verkohlter Rest.
Kein Wunder, dass sich da nichts mehr drehte.
Normalerweise nimmt dieses Lager eine federbelastete Kugel auf der Motorwelle auf und hält so (in Verbindung mit dem äußeren Lager) den dicken Motor-Wellen-Hase (Fachbegriff!) in der Mitte der Spule:
kugel auf Welle
Trockenexperimente zeigten, dass sich die Welle leichter drehen ließ, wenn man das Lager nicht so fest an schraubt und die Welle so etwas mehr Spiel hat. Das wäre die einfachste Lösung.
Unterlegscheiben als Distanzstücke schieden aus, da dann die Welle zu viel Spiel hatte. Also nur die Schrauben „lose“ anziehen.
Als Gleithilfe habe ich dann noch etwas Kupferpaste auf die Kugel aufgetragen:
Motor mit Kupferpaste
Ich weiß, dass Kupferpaste nicht temperaturstabil ist, aber ich hatte gerade nichts besseres zur Hand.
Hochtemperaturfett wäre sicherlich in direkter Nachbarschaft zu den glühenden Heizstäben angemessener.
Aber auch so lief die Chose wieder:
https://www.youtube.com/watch?v=www.youtube.com/watch?v=q29xRd1g9N0
Das quietschend-mahlende Geräusch war direkt nach dem Start noch wesentlich schlimmer, hörte aber mit der Zeit auf.
Am Ende des 250°C-Testlaufs lief der Lüftermotor ruhig mit.

Ende gut, alles gut?
Mit Nichten!
Die Reparatur hat kaum eine Woche gehalten. Mittlerweile steht der Lüfter wieder. Ich vermute, dass die Kupferpaste sich verflüchtigt hat und nun wieder Metall auf Metall reibt.
Leider finde ich in der von Tobias verlinkten Anleitung keine Ersatzteilnummer für das Lager. Es sieht da so aus, als hätte der Motor kein inneres Lager. Strange.

Ansonsten habe ich schon überlegt, dass ovale Lager mit einem Fräsbohrer wieder rund zu machen. Allerdings würde dann auch Metall auf Metall laufen. Keine Ahnung, ob das dann nicht zu viel Reibung ist und der Hase wieder fest geht.

Privileg 1029 HGE – Der beste Freund des Studenten IV

Aufgrund des Kommentars von hgd hab ich mir nochmal die treue Privileg 1029 HGE vorgenommen und aufgeschraubt.
Die Kontakte der Heizstäbe sollten sich ja easy kontrollieren lassen.
Die Oberen sieht man sofort, wenn man die Verkleidung demontiert:
obere Heizelemente
Sehen knorke aus und sitzen auch fest.
Um an die hinteren Heizstäbe zu kommen muss man ein paar weitere Abdeckungen am Heck demontieren (was ich bisher noch nie gemacht hatte).
Da drunter sieht es dann so aus:
Rückansicht
Oberer Heizstabkontakt:
oberer Kontakt
Unterer Heizstab:
verkokelter Kontakt
Da haben wir wohl endlich den Übeltäter gefunden!
Schön kross das Dingen. Der Steckschuh hatte sich übrigens vom Kontakt gelöst. Da konnte beim besten Willen kein Strom mehr durch.
Also etwas blank gekratzt, den Schuh nachgebogen und wieder aufgesteckt.
Die Isolierung des Kabels war zum Glück noch in gutem Zustand.
hgd meinte, dass bei ihm der Lüfter schuld gewesen sei, da der streiken würde. Also auch den mal unter die Lupe genommen:
Lüfter 2
Sieht nicht gut aus:
Lüfter
Und fühlt sich auch gar nicht gut an!
Das Ganze fühlte sich wie ein Kugellager voller Sand an und klang auch so.
Mal sehen, ob ich da was reparieren kann, oder ob ich irgendwo einen neuen Motor bekomme.
So oder so muss der Bastard da erstmal raus.

Die Beschriftung lautet:
DAEWOO
MW10CA-T02 230V 50Hz
0.20A MAX Z.P. F CLASS

Ein anschließender Test hat übrigens ergeben, dass der Backofen nun klaglos bis 270°C aufheizt.
Auch „Fehler 3“ taucht nicht mehr auf.
Der Lüfter macht jedoch keinerlei Anstalten anzuspringen. Das bestärkt mich in der Vermutung, dass er auch hier die Wurzel allen Übels ist.

Privileg 1029 HGE – Der beste Freund des Studenten III

Nachdem das neue Thermostat den „Fehler 3“ meiner Privileg 1029 HGE nicht beheben konnte, bin ich zurück zu meiner Ausgangsvermutung: Dem Temperatursensor des Garraums
Freundlicherweise hat mein Bruder seine baugleiche Lloyd Mikrowelle mal für mich geplündert und mir deren Sensor mitgebracht:
Temperatursensor
Der Einbau war wie gehabt, ne Sache von 3 Minuten. Danach die Heißluftfunktion ausgewählt, 220°C eingestellt und ab ging die Post. 5 Minuten später piepte die Micro kurz und folgende Meldung war im Display zu lesen:
Fehler 3
Kacke!
Jetzt hab ich auch keine Idee mehr, was es sein könnte. Vielleicht taucht bei eBay die Tage ja mal eine defekte Mikrowelle gleichen Typs als Schnäppchen auf. Die könnte dann mal wahllos ein paar Bauteile spenden.

Privileg 1029 HGE – Der beste Freund des Studenten II

Meine Anfrage-E-Mail an die Profectis GmbH bezüglich des defekten Temperatursensors meiner Privileg 1029 HGE blieb unbeantwortet. Zumindest E-Mailtechnisch. Ein paar Tage später trudelte nämlich ein kleines Päckchen bei mir ein. Inhalt: Ein Thermostat und eine Rechnung über 9,28€.
Temperatursensor neu
Der Preis ist in Ordnung und wenn das den Fehler behoben hätte, wäre der Laden echt super gewesen!
Laut Aufdruck schaltet das Thermostat bei 120°C ein und bei 60°C aus.
Sieht nicht wirklich aus, wie das von mir identifizierte Teil, aber die werden schon wissen, was sie mir schicken dachte ich.
Also wieder Mikrowelle aufgeschraubt und mal gesucht, wo das vermeintlich kaputte Pendant sitzt.
Da versteckt sich der kleine Scheißer:
Temperatursensor neu eingebaut
Austauschen war easy.
Leider verliefen alle anschließenden Tests nicht wirklich zufriedenstellend. Die Mikrowelle zeigt immer noch „Fehler 3“ an, wenn man die Heißluft-Funktion nutzen will. Kacke!
Danach habe ich geschätzte zehn mal versucht die Hotline von Profectis zu erreichen. Da ertönt für 0,14€/Min. natürlich immer nur eine Ansage, dass alle Leitungen belegt sind und man später wieder anrufen soll. Auch meine E-Mail blieb unbeantwortet. Mal sehen, ob ich von denen noch was höre.
Reparieren will ich meinen treuen Freund ja immer noch…

Privileg 1029 HGE – Der beste Freund des Studenten

Was im generellen der Hund dem Menschen, ist die Mikrowelle dem Studenten.
Der treue Begleiter meiner Studentenzeit war die großartige Privileg 1029 HGE.
Hier noch in meiner alten Wohnung neben dem Schrank mit den skurrilsten Mensa-Flyern:
Privileg 1029 HGE in meiner alten Wohnung
Ach, was hatten wir für schöne Zeiten, wir zwei…
Sie war nicht nur eine Microwelle! Nein, sie war auch Umluftherd und Grill in einem!
Ob Pizza oder Eintopf von Mutti, sie hat alles lecker heiß gemacht….
Bis neulich. Da hat sie nur noch „Fehler 3“ angezeigt, wenn man was im Backofen warm machen wollte.
Laut Handbuch ist das ein Fehler des Temperatursensors.
Da sich der Fehler nicht zurücksetzen ließ und immer wieder auftauchte, habe ich mal den Schraubenzieher geschwungen und mir das Schätzchen von innen angeguckt. Kaputt wars ja schon und so einfach lässt man einen treuen Freund nicht sterben!
Ich war überrascht, wie wartungsfreundlich das Gerät ist! Alle Schrauben sind normale Kreuzschlitzschrauben und lassen sich auch mehrfach rein und raus schrauben.
Hat man das Gerät offen, zeigt sich auch schnell der wahre Hersteller Daewoo:
Innenleben
Hier seht ihr das Teil, welches ich als Temperatursensor identifiziert habe:
Garraumbeleuchtung und Temperatursensor
Das kleine weiße Kabel rechts neben der Kreuzschlitzschraube. Das aufgesetzte Gehäuse „nord-östlich“ des Sensors beinhaltet übrigens die Garraumbeleuchtung, die auch ab und zu durchbrennt:
Garraumbeleuchtung
Easy zu wechseln, da nur gesteckt.
Ich vermute, dass an dem weißen Kabel der Temperatursensor hängt, da die Kabel auf der Platine als „THER“ beschriftet sind (direkt neben der Kreuzschlitzschraube):
Temperatursensor Platine
Außerdem ragt der Sensor direkt in den Garraum, was für eine Feststellung der Temperatur ja auch essentiell wäre.
Ausgebaut sieht der Sensor so aus:
Temperatursensor
Ähnelt ziemlich diesem Temperatursensor von Conrad, was mich in meiner Diagnose weiter bestätigt.
Ich hab eben mal dem Ersatzteilservice der Profectis GmbH ne E-Mail geschickt. Die wickeln den Kundendienst für Privileg ab. Mal sehen, ob die mir das Teil zuschicken können. Wäre ja ziemlich lässig.

Mein Bruder hat ein identisches Gerät unter anderem Label. Leider hab ich die Bezeichnung schon wieder vergessen. Vielleicht trägt er sie ja in den Kommentaren nach, damit die Nachwelt auch Hilfe findet.