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„Smoker!!” VI

Um meinem Bruder die Chance zu geben seine grandiosen Fotos von der Rallye upload-fertig zu bekommen, schiebe ich erstmal ein paar andere Artikel ein.
Denn auch an anderen Fronten sind Fortschritte zu vermelden:
Vadderns Räucherofenprojekt ist mittlerweile nahezu abgeschlossen.
Als erstes stand die Überhäufung des Ofens an. Dazu hatten wir ja schon Mutterboden besorgt.
Die wanderte in einer schier endlosen Eimerkette zur Baustelle:
Ofen teilweise überhäuft
Nachdem die Erde gleichmäßig verteilt war, hat Vaddern Grassoden besorgt und den vorderen Rand befestigt, damit dieser nicht weggespült wird. Im hinteren Teil wurde einfacher Rasen ausgesäht:
Ofen fertig überhäuft
Ich finde, man kann an dem vorderen Teil schon ganz gut erahnen, wie das ganze später mal aussehen soll.
Hoffentlich hält das Gras die hohe Bodentemperatur aus. Wenn nicht, muss ich mal den Jahresbesten der lokalen Baumschule nach Pflanzen mit feuerfesten Wurzeln befragen. Oder der Natur selbst eine Lösung überlassen…
Damit das Häuschen später auch schön gerade und sicher steht, mussten wir das Plateau am Ende des Rohres noch ein wenig feintunen:
Plateau fürs Häuschen angelegt
Anschließend konnten dort auch die schon vor langem zurecht geschnittenen Gehwegplatten final verlegt werden:
Platten fürs Häuschen gelegt
Nachdem an dieser Stelle kein weiterer Handlungsbedarf bestand, konnten wir uns dem Häuschen selbst zuwenden.
Wir verwenden fast ausschließlich unbehandeltes Kiefernholz für das Häuschen. Lediglich Stellen, welche dauerhaft mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen (also hauptsächlich die Außenseite), bekamen einen Anstrich mit schadstoffgeprüfter Wetterschutzfarbe. Von diesem Grundsatz wichen wir nur beim Sockel des Häuschens ab. Hier verwendeten wir wetterfeste Multiplex-Platten (Siebdruckplatten) als Feuchtigkeits- und Nagetiersperre. Die Ausdünstungen an Phenol und Formaldehyd sind bei diesen Platten so gering, dass schon eine passiv gerauchte Zigarette oder ein T-Shirt von H&M mehr Schadstoffe enthält. Also nix zum inne Hose machen, auch wenn es um Lebensmittel geht.
Den Rahmen für das Häuschen bildeten Kiefern-Kanthölzer, welche durch Latten bzw. die Multiplex-Platten verbunden wurden:
Räucherhäuschen Rahmen
Die doppelte Kantholzreihe am oberen Ende (im Bild, links) ist nicht zwingend. Wir fanden es lediglich optisch schöner, wenn die Nut-und-Feder-Bretter nicht direkt am Rand geschraubt sind.
Zur Verschraubung verwendeten wir Edelstahlschrauben. Die müssen hier ja nix lebenswichtiges halten. Da kann man ihre wesentlich geringere Festigkeit getrost vernachlässigen. Damit die Verschraubung nachher auch schön gleichmäßig aussieht, haben wir eine Bohrschablone gebastelt (links im Bild):
Räucherhäuschen Außenwände 2
Fertig verkleidet sah der Korpus dann so aus:
Räucherhäuschen Korpus fertig
Hier nochmal der Blick in den Innenraum:
Räucherhäuschen Korpus fertig 2
In die dicken Kanthölzer haben wir auf der Unterseite massive Sechskantschrauben eingedreht. Diese dienen später als einstellbare Füße, um eventuelle Unebenheiten des Untergrunds auszugleichen.

„Smoker!!” V

Da der Sommer so langsam seine Fühler ausstreckt, haben Vaddern und ich ein wenig beim Räucherofen-Projekt weiter gemacht.
Wir hatten ja noch das Problem, dass der gusseiserne Dekorabschluss nicht an der Oberkante des verkleinerten Brennraums halten wollte.
Leider haben wir auch keinen Schmied in der Umgebung gefunden, der sich da mit einem Schweißgerät dran traute. Alle befürchten, dass die Teile dann reißen könnten und damit das filigrane Dekor hinüber wäre.
Also mussten wir uns nach Alternativen umsehen.
Wenn schweißen nicht geht, ist „kleben“ die nächste Alternative.
Beschäftigt man sich einige Zeit mit dem Thema, so findet man verschiedene, meist epoxy-basierende, Produkte, die alle versprechen Gussteile dauerhaft verbinden zu können.
Da die Teile bei uns später relativ heiß werden, haben wir uns mal für „J-B Weld“ entschieden.
Das Zeug soll eine dauerhafte Maximaltemperatur von 300°C ab können.
Der Plan war, die Teile mittels zweier Metallstreifen, welche auf der Rückseite aufgeklebt werden zu verbinden.
Dazu haben wir zuerst die Stellen auf der Rückseite des Dekors angeraut und streng nach den Herstellervorgaben behandelt:
Dekorabschluss fixiert Rückansicht
Damit der Dekorabschluss später auch möglichst genau passt, haben wir ihn mittels zweier Holzleisten und Klemmzwingen fixiert:
Dekorabschluss fixiert
Dann habe ich reichlich J-B Weld angemixt:
JB-Weld angerührt
Anschließend dick mittels Spatel aufgestrichen und die (ebenfalls angerauten) Metallstreifen leicht in die Masse gedrückt:
eingeklebte Verstärkung
Das ganze haben wir dann bei Zimmertemperatur in Ruhe abbinden lassen. Mal sehen, ob und wie lange es hält.
Eigentlich muss es nur sich selbst halten. Das Dekor wird ja nicht belastet.
Sollte der Versuch in die Hose gehen, haben wir zumindest nix verloren. Dann kratzen wir den Rest des Klebers ab und müssen weiter nach jemandem suchen, der sich da mit ner Gusselektrode dran traut…
Während der Kleber Zeit zum abbinden hatte, haben wir per eBay-Kleinanzeigen Füllerde besorgt:
Füllerde
Wir müssen ja später den Brennraum zum „Hügelgrab“ umfunktionieren.
Auch dabei gab es eine Lektion für uns:
Wenn es Erde zu verschenken gibt, fragt am Telefon vorher immer, ob es sich um Aushub eines Neubaus oder um Erde von einem Altbau-Grundstück handelt!
Ihr glaubt nicht, was die Leute früher für Müll um ihre Häuser verscharrt haben…

“Smoker!!” IV

Das schöne Wetter am Wochenende lud geradezu dazu ein, am Räucherofen weiter zu bauen.
Vaddern hatte sich dazu entschlossen, das Ofenrohr noch um weitere 50 cm zu verlängern, um die Temperatur des Rauchs noch etwas weiter absenken zu können. Damit liegen wir nun bei 250cm + 2x 90° Winkel. Das dürften fast 3 Meter sein.
Wir haben schon mal mit den Erdarbeiten angefangen.
Die weiter ausgeschachtete Rinne für das Rohr haben wir mit Sand angefüllt um das Rohr darin zu betten:
Räucherofen Erdarbeiten
Oben über das Rohr kommt noch ein aufgelegtes „Aluminium-Dach“, welches von oben wirkende Kräfte (Menschen, die sich um das Räucherhäuschen scharen) ableiten soll und so helfen soll, dass sich das Rohr unter der Last nicht verbiegt.
In unserem Baustofffundus fanden sich noch alte Gehwegplatten (50×50 cm), welche früher das Fundament unseres Hühnerhauses bildeten. Diese sollen in Zukunft auch das Fundament für das Räucherhäuschen bilden. Damit das Rohr sauber in der Mitte raus kommen kann, habe ich mit der Flex die Ecken ausgeklinkt und schon mal probehalber die Platten verlegt:
Räucherofen Erdarbeiten
Mit dem Aushub der zusätzlichen 50 cm Rohr und des Häuschen-Plateaus haben wir angefangen rings um den Feuerraum anzufüllen.
So langsam nimmt das ganze Formen an:
Räucherofen Erdarbeiten

“Smoker!!” III

Am Wochenende ging es natürlich auch am Räucherofen ein Stückchen weiter.
Wir haben für den gemauerten Raum, in den später der Feuerraum kommt eine „Decke“ gebaut:
Räucherofen Abdeckung
Sie besteht aus einer dicken Alu-Platte, welche mit aufgenieteten verzinkten Winkeln verstärkt wurde. Auf ihr lastet später das Gewicht der Erde über dem Ofen. So hat der Brennraum selbst, rings um (er steht auch auf Füßen) eine isolierende Luftschicht, was auch die an das Erdreich abzugebende Hitze reduzieren soll. Allerdings befürchten wir, dass auch so das darüber wachsende Gras etwas heiße Füße bekommen wird. Mal sehen, was da für ein Kraut die Oberhand gewinnt. In der lokalen Gärtnerei nach „hitzebeständigen Pflanzen“ zu fragen dürfte wohl eher für Fragezeichen sorgen.
Anschließend haben wir die Rohrleitung mal provisorisch zusammen gesteckt und verlegt:
Räucherofen Rohrleitung
Die Leitung hat jetzt ca. 2,5m Länge.
Um zu testen, ob der Ofen mit der langen Leitung noch genug Zug entwickelt und wie viel Hitze am Ende ankommt, haben wir natürlich mal wieder ein Feuerchen entzündet, ein Bierchen ausgepackt und dem Thermometer beim klettern zugesehen:
Räucherofen Temperatur Ausgang
Funktioniert absolut perfekt. Der Ofen hat reichlich Zug und die 120°C wurden rasant erreicht. Wenn da noch ein 1,5m Häuschen und luftstromlenkende Innereien drauf kommen, sollte das immer noch dicke reichen, um Fisch zu garen. Eventuell verlängern wir die Rohrleitung auch noch um 50 cm.
Zwischenzeitig sorgte ich noch für ein wenig Erheiterung, indem ich mir eine akkurate Brandblase zu zog, welcher ich den Satz „Ja, ok, das ist heiß, aber doch nicht sooooo heiß…“ vorausschickte. Berühmte letzte Worte.
Die nächste Arbeit wird dann, alles mit Erde zu verfüllen. Mal sehen, wo wir die her bekommen.

„Smoker!!” II

Am Wochenende ging es an Vadderns Räucherofen-Projekt mit großen Schritten vorwärts.
Wir (Die Beste von Allen, Vaddern und ich) haben gemeinsam die Gestaltung der Front überlegt, die Sandsteine aus unserem Fundus gefühlte 50 mal vermessen und berechnet, um raus zu bekommen, welchen Stein wir wie schneiden müssen, um zum Einen möglichst wenig der wertvollen Steine zu opfern und andererseits mit unseren errechneten Höhen für den Abschluss hinzukommen.
Anschließend sang die Flex ihr fröhlich Liedelein (und lockte die anderen Heimwerkermännchen aus ihren Unterschlupfen, welche kurze Zeit später das ganze Dorf mit dem lieblichen Gesang ihrer motorgetrieben Arbeitsgeräte erfüllten…) und wir puzzelten die einzelnen Fragmente zu einer Mauer zusammen:
Räucherofen front gemauert
Nachdem alles überraschend gut passte, bossierten wir noch die Schnittkanten der Flex, um diese zu vertuschen.
Anschließend konnte mit dem mauern losgelegt werden.
Als erstes mauerten wir die Sandsteine mit dicker, tief liegender Fuge (zum einen, damit es möglichst „historisch“ aussieht und zum anderen, damit sich dort gut Moos festsetzen kann). Nachdem die Front stand, setzten wir einfache Kalksteine dahinter:
Räucherofen front gemauert
Damit sich später der große Abschlussstein, welcher die Mauer überspannen soll, nach hinten abstützen kann, mussten wir noch eine Krone aus flacheren Klinkern aufsetzen. So erreichten wir nahezu den gleichen Level wie die Sandsteine vorne hatten.
Nach getaner Arbeit durften alle Beteiligten sich noch schnell verewigen:
Räucherofen front gemauert
Anschließend kam der Feuerraum wieder in Position, um den Schlussstein möglichst bündig setzen zu können:
Räucherofen front gemauert
So sieht das fertige Ergebnis nun aus:
Räucherofen front gemauert
Die Steine sind treppenförmig angeordnet, da das Ganze ja noch an den Seiten mit Erde überhäuft und mit Gras bepflanzt werden soll. So hoffen wir, dass sich die Front besser in den „Hügel“ einfügen wird.
Wir haben den Ofen so eingemauert, dass man ihn später mit relativ wenig Aufwand wieder raus ziehen kann, sollte das mal nötig sein. Außerdem hat er so eine isolierende Luftschicht zwischen dem Metall und der Mauer, was hoffentlich das Eindringen von Feuchtigkeit etwas reduziert.
Allerdings haben wir den oberen Dekorabschluss nochmal abgetrennt, da die Schweißnaht nicht anständig hielt. Da werden wir wohl nochmal professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen, damit die uns den Guss-Körper schweißen.
Bis dahin stehen erstmal noch einige Erdarbeiten für die Rohrleitung auf dem Plan.