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Entscheidend ist, was hinten rauskommt III

Nach dem Tank habe ich auch den vorher schon mal probeweise zusammengesteckten Auspuff unter Sir Edward geworfen.
Natürlich bekam er vorher eine Runde hitzebeständigen Lack, damit das Dingen nicht wieder so schnell vergammelt:

Wie ihr seht, gebe ich zwei Dichtschellen (auch von Holts), gegenüber der von euch propagandierten Schweißung, den Vorzug. Schreit „Pfusch!!“ so viel ihr wollt, ich werde es erstmal testen (Is ja schließlich keine Demokratie hier, so wie beim Landcruiser-Experiment). Die Schellen hatte ich da und sie sitzen schön fest. Wenn da nix vorbei pustet, bleibt das so. Sollte es undicht sein, kann ich es immer noch schweißen lassen.
Die Gewinde der verbogenen Bolzen am Krümmer und den Flansch habe ich in ermüdender Feinarbeit gereinigt und per Gewindeschneider repariert, so gut es ging. Neue und vor allem passende UNF-Muttern samt Federscheibe und neuer Dichtung pressen nun das Rohr auf den Krümmer:

Mit dem bloßen Auge sieht es schön dicht aus. Mal sehen, wie es im Betrieb hält.
Der Auspuff hat am Rohr lediglich einen Aufhängungspunkt (am Getriebe). Hinten wird er über zwei Gummibänder am Schalldämpfer gehalten. Da der alte Auspuff recht dicht am versetzten Nebelschlusslicht saß, haben Vaddern und ich die Rohrstücke etwas verdreht montiert und nicht so, wie die Krümmung im original war. Das brachte uns mehr Abstand zum Handbremskabel (welches vorher bedrohlich nah am Rohr verlief) und auch mehr Abstand zur Nebelschlussleuchte.
Allerdings machte es die Neuanfertigung eines der Gummi-Haltebänder notwendig, da der Schalldämpfer nun etwas steiler nach unten zeigt. Passender Ersatz fand sich in Form eines alten Stücks Förderbands:

Ich bin immer wieder beeindruckt, was wir alles im Fundus haben….
Fix einen sauberen Schnitt dranne lang:

Und fertig war der Ersatz.
Das Förderband qualifizierte sich, da es ebenso wie das alte Halteband eine Metalleinlage im Gummi hat. Im folgenden Bild schön zu erkennen (oben das alte Band unten das Förderband):

Nun sitzt auch der Schalldämpfer wieder schön in Position:

Entscheidend ist, was hinten rauskommt

Eine weitere Baustelle des gestrigen Tages war der schon angesprochene Auspuff. Am Anfang stand der Ausbau des Alten. Schon beim Anblick der Verschraubung am Krümmer schwante mir übles:

Doppelte und unterschiedliche Muttern (eine war sogar metrisch!), Unterlegscheiben, dick Auspuffkit…das sang von üblem Pfusch. Da ich nicht wusste, wie fest diese Konstruktion war, habe ich sie erstmal in Rostlöser gebadet (Schon krass, was man von dem Zeug über die Zeit verbraucht). Nachdem er seine Wirkung getan hatte, gings ans vorsichtige Lösen. Langsam die aufzuwendende Kraft steigern. Ein abgerissener Krümmerbolzen wäre das Letzte, worauf ich jetzt noch Lust hätte. Die Muttern lösten sich aber erstaunlich leicht. Zum Vorschein kam dann das hier:

Da kamen mir ja schon wieder 1-2 Tränen. Der rechte Bolzen verbogen, am Linken das Gewinde vernudelt und beide total zugeschlonzt mit irgendwas klebrigem…Danke.
Leider ist der Krümmer auch nicht das Reliant-08/15-Teil, sondern der (seltene und gesuchte) 4-in-1-Krümmer, welcher 3-4 PS (Immerhin 10%!) Mehrleistung bringen soll. Also auch nix, was man einfach mal so wegwirft und neu bestellt. Traumhaft. Mal sehen, was ich da mache. Vielleicht lässt sich das linke Gewinde nachschneiden. Muss ich nur noch nen Gewindeschneider für Zollmaße besorgen (*Grummel*). Was ich mit dem verbogenen Bolzen mache? Keine Ahnung.
Also erstmal weiter machen und den Auspuff drunter weg zerren:

Draußen in der fiesen Sonne kamen ein paar schöne Details zum Vorschein. Hier zwei der Löcher, wegen denen ich ihn wechsel:

Kann man gelöst nen Schraubenzieher durch stecken.
Aber auch das Krümmerende ist ein kleines Kunstwerk:

Da ist kaum noch die Hälfte an Querschnitt übrig. Sieht nen bisschen nach schwarzen Korallen aus.
Der Schalldämpfer war dann fix vom Rohr geklopft. Hier ein Foto von der Beschriftung zwecks Ersatzteilsuche:

Sein Zustand ist insgesamt ganz gut. Leichte Rostspuren an den Schweißnähten, aber nix dramatisches. Ich werde wohl mal ein bisschen drinne rumstochern, um ein wenig Ruß raus zu bekommen und dann kommt er wieder an das neue Rohr.
Womit wir auch schon beim nächsten Thema wären.
Als erstes habe ich die Puzzlestücke des neuen Rohrs analog zum alten positioniert und nummeriert:

Danach folgte der Rohrschneider, um das marode Eisen aus dem Alten raus zu trennen und gerade Kanten für die Hülsen zu bekommen:

Was dann folgte, war mal wieder Ernüchterung:

Die neuen Rohrstücke sind größer im Durchmesser! Die Alten hatten außen 1,24″ bzw. 31,71mm. Die neuen haben 1,4″ bzw. 35,4mm.
So wird das also nix, mit dem ursprünglichen Plan, die alten Hülsen als Außenhülsen für die neuen Rohre zu verwenden.
Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, wäre die alten Rohre als INNENhülsen in den Neuen zu verwenden. Also die Neuen etwas aufweiten, die Alten schlitzen, reinstecken, Auspuffkitt drum und dann das andere Neue Ende drüber stecken. Allerdings hätte ich dann innen eine Strömungskante. Keine Ahnung, ob das dem Motörchen was ausmacht. Aber ideal ist es nicht… Hat wer von euch ne Idee?