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Entscheidend ist, was hinten rauskommt II

Nach dem ambitionierten Start mit leichter Ernüchterung am Ende, habe ich nun mal den Auspuff mit den alten Stücken als Innenhülsen zusammengesetzt.
Als erstes habe ich die Striche, welche Sparesman freundlicherweise vorm Auseinandersägen gemacht hatte, durch Körnermarkierungen ersetzt:

Die Striche dienten dazu, dass ich beim zusammenschweißen/setzen die Rohrbiegungen wieder richtig positionieren kann. Leider wischt man Edding auf blankem Metall aber sehr leicht ab. Außerdem ging ich zu diesem Zeitpunkt noch davon aus, die Rohrenden erhitzen zu müssen, um den Spreizer anständig einsetzen zu können. Das hätten die Eddingstriche wohl auch nicht überlebt.
Als nächstes gabs eine Trockenübung:

Spreizer ganz zusammenschrauben, mit der ganzen Spreizfläche ins Rohr stecken, von Hand aufdrehen bis die Flanken an der Rohrinnenseite greifen, passende Nuss samt Ratsche aufstecken und dann mal sehen, ob auch ohne Hitze was passiert. Um es vorweg zu nehmen: Es passiert was.
Mit lediglich moderatem Kraftaufwand lässt sich das Rohr aufweiten. Schön einfache Technik. Schon nach diesem ersten Testversuch ließ sich das von mir zugeschnittene alte Rohrstück einschieben:

Also gleich weiter gemacht und auch die anderen Ende etwas geweitet und zusammengesteckt:

Leider hat Sparesman die Rohre mit der Flex zerschnitten und nicht, wie ich, mit dem Rohrschneider. Daher sind die Schnittkanten sehr uneben und man behält immer einen Spalt. Schade.
Allerdings habe auch ich ein wenig unsauber gearbeitet. In meiner Freude über den gut funktionierenden Spreizer habe ich es bei zwei Rohrenden wohl übertrieben. Da sitzt das ganze nun etwas lose drin. Blöd…
Fertig zusammengesteckt sieht das Ganze nun so aus:

Nun ist die Frage, wie ich die einzelnen Übergänge dicht/fest bekomme. So kleine Schellen (ca. 35mm) finde ich einfach nicht. Ich hab hier Holts Gun Gum liegen. Allerdings nur die Paste:

und nicht die „Bänder“.
Keine Ahnung, ob die Paste auch bei den Vibrationen der Enden dicht bleibt. Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Zeug?
Ich werde mal Tobias Vorschlag testen und die zusammengesteckten Rohre weiten. Vielleicht gibt das ja dem Ganzen schon genug Halt und eine gute Grundlage für die Paste.
Fehlt nur noch eine Lösung für die vergnaddelten Krümmerschrauben.
Da muss ich meine bisherige Aussage widerrufen. Sir Edward hat doch nur den Standard-Krümmer. Ein Forumsmitglied fertigt allerdings die 4-1-Krümmer neu nach:

Wäre schon reizvoll. Allerdings wären das auch wieder ca. 175€…. aua….
Ich werde wohl erstmal ein wenig mit dem alten Krümmer rumpfuschen und gucken, dass ich ihn dicht bekomme. Wenn das alles nix hilft, kann ich den obigen immer noch kaufen.

Der Spreizer

Nein, das ist keine Empfehlung des neuen Magmafilm-Pornos von mir, sondern der Fachausdruck für ein Werkzeug. Aber dazu später mehr. Erstmal die Ausgangslage:
Wie ihr euch vielleicht erinnert, ist Sir Edwards Auspuff hinüber. Klassisch durchgerostet. Auf diesem Bild kann man den Zustand ganz gut im Hintergrund erkennen:

Da mir das schon früh aufgefallen ist, hatte ich damals bei meiner Bestellung bei Sparesman ein neues Hauptrohr geordert. Die Abgasanlage des Rialtos ist nämlich denkbar einfach konstruiert. Ein dürres Rohr führt vom Krümmer unter dem kompletten Auto entlang und mündet in einen einsamen Schalldämpfer. Nix Kat oder so nen Schnick-Schnack. Zwei Teile: Fertig. Allerdings bringt diese zweiteilige Konstruktion auch einen Nachteil mit sich: Das Hauptrohr ist fast zwei Meter lang.
Um dennoch vertretbare Versandkosten zu ermöglichen, hat Sparesman es (mit meiner Zustimmung) daher einfach in drei Teile zersägt.
Nun stand/stehe ich vor der Wahl: Die Stücke zusammen schweißen lassen, oder Tüllen/Hülsen basteln und verschrauben?
Ich bin ja ein Fan von Schraubverbindungen. Die kann ich erstens selber machen und zweitens kann man sowas auch wieder lösen.
Ich erinnerte mich außerdem dunkel an ein Bild von einem Werkzeug, dass gerade dazu gemacht war, Rohre zu weiten. Google und eBay halfen dann bei der Fachausdrucksuche. Das Gerät heißt „Spreizer“ oder „Aufweiter“ und sieht so aus:

Das Bild erläutert auch gleich das Funktionsprinzip. Man steckt das Teil in das zu weitende Rohr, spannt es mit einem Ringschlüssel oder Ratsche sanft vor und erhitzt dann das Rohr mit dem Heißluftfön oder Bunsenbrenner. Wenn es heiß genug ist, spannt man den Spreizer weiter, bis der gewünschte Durchmesser erreicht ist. Dann abkühlen lassen, entspannen, rausziehen, fertig.
20€ incl. Versand kostet mich das Gerät nun. Irgendwas in der Richtung hätte ich auch bei nem Metalbauer für die Schweißnähte gezahlt. Also ist es den Versuch wert. Wenns nicht lüppt, kann ich ja immer noch schweißen lassen.
Nun stellen sich aber wieder zwei Möglichkeiten: Weite ich die Originalrohre und stecke sie einfach ineinander, oder baue ich mir Manschetten?
das weiten der Originalrohre währe die sauberere Lösung. Allerdings verliere ich dadurch einige Zentimeter. keine Ahnung, ob dann noch alle Aufhängungspunkte passen.
Ich tendiere daher erstmal zu dem zweiten Lösungsweg. Das alte Auspuffrohr hat noch einige gute Sektionen. Daraus werde ich mir zwei Stücke raustrennen und diese mithilfe des Spreizers weiten. Dann kommen sie als Verbindungsmanschetten über die abgesägten Rohrenden und werden mit Schellen festgezogen.
Ich denke, ich muss ein paar Entlastungsschlitze in die Manschetten flexen, damit ich da was zum zusammenziehen habe, oder? Ansonsten wird das wohl nicht dicht.
Ich hoffe auch, dass die alten Rohre genügend „Fleisch“ haben, damit ich sie weit genug weiten kann. Der Innendurchmesser beläuft sich auf 31,5 mm. Außen haben sie 35,0 mm.
Die Spreizer gibts übrigens in verschiedenen Kalibern. Ich habe einen von 29-44 mm genommen.