Schlagwort-Archive: Ulme aus Turkestan

Erfahrungsbericht Wunderhecke VI

Bevor ich die Wunderhecke wieder radikal auf 30 cm zurück schneide, hier ein schnelles Herbst-Update. (Die Ausgangslage vom Frühjahr findet ihr hier.) Wie immer gibt es ein Foto von der üppigsten Stelle unten am Gewächshaus:

Der weiße Strich in der Mitte ist ein auf 2m ausgeklappter Zollstock. Der höchste Trieb dort dürfte damit irgendwas bei 4m haben. Die Hecke dort ist auch schön dicht. Vom Zaun selbst ist nichts mehr zu sehen.

Weiter oben ist das Wachstum traditionell ja nicht so üppig, was sich auch in diesem Bild bestätigt:

Auch den ausgeklappten Zollstock findet ihr hier wieder in der Bildmitte. Die Zaunpfosten ragen 130cm aus der Erde. Auch hier also ein deutlicher Fortschritt zum letzten Jahr, aber kein Vergleich zum üppigen Grün, dass ihr noch rechts im Bild erahnen könnt.

Erfahrungsbericht Wunderhecke

Zu allererst:
Der Begriff „Wunderhecke“ ist nicht auf meinem Mist gewachsen!
Ich persönlich würde lediglich eine Hecke mit integrierter Wasser/Wein-Zapfanlage als „Wunderhecke“ titulieren, aber gut.
Zum eigentlichen Thema:
Die Beste und ich wollten gerne unser Grundstück ein wenig weiter einfassen. Spaziergänger samt Hunden, die unser Grundstück als Abkürzung nutzen nerven dann doch auf die Dauer.
Mit unserem antiimperialistischen Schutzwall hatten wir das ja schon an einer Seite ganz gut erledigt.
Blieben noch knappe 70 Meter Straßenfront.
Eine weitere Mauer wollten wir nicht errichten.
Wir waren beide schon mal im Gefängnis und fanden die Aussicht nicht so berauschend.
Also luftiger Zaun.
Aber so ein nackter Zaun ist auch nicht so das wahre.
Also Hecke.
Schwingt man dann den Taschenrechner und rechnet die Preise von landläufigen Heckenpflanzen hoch, wird einem bei unserer Grundstücksgröße recht mulmig. Klar geht das auch billiger, aber dann sind die Pflanzen 15 cm hoch und verdecken den Zaun erst in knapp 10 Jahren.
Freunde von uns machten uns dann auf die „Wunderhecke“ aufmerksam.
Der gemeine Botaniker nennt das Kraut auch „Ulme aus Turkestan“ (Ulmus pumila celer).
Besagte Freunde haben mit der Turkmenenulme schon eine Hecke angelegt und sind sehr zufrieden. Im Netz findet sich leider kaum etwas dazu. Lediglich hier hat mal ein Blogger ein wenig dazu dokumentiert. Laut den Freunden und auch dem Hersteller sind der Hecke sowohl die Bodenbeschaffenheit als auch die Sonneneinstrahlung egal. Das doch recht ansehnliche Wachstum ließe sich sehr gut über die Wasserzufuhr einstellen. Täglich gegossen kann man ihr beim wachsen zusehen, im Wüstenmodus reicht zwei mal im Jahr schneiden.
Klang ideal.
Also selber versucht und mal 370 Setzlinge für einen Teil der 70 Meter geordert.
Geliefert wurden uns 70-80 cm hohe Setzlinge mit nackten Wurzeln, jeweils zu 50er-Bündeln zusammengepackt:
Setzlinge
Die Bündel sollte man mindestens 24 Stunden in Wasser stellen.
Während die Wunderhecke Wasser zu Wein umwandelte, haben Vaddern und ich Spaten und Kreuzhacke geschwungen, um zwei parallele Gräben auszuheben:
Gräben ausgehoben
Der Plan ist, die Hecke als versetzte Doppelreihe anzupflanzen um so ggf. kahle Stellen auszugleichen und sie blickdichter zu bekommen.
Als Abstand zwischen den Pflanzen habe ich 25 cm festgelegt, so dass pro Reihe 4 Pflanzen stehen.
Zwischen den Reihen sind 50 cm Abstand, damit die Pflanzen genügend Platz zum ausdehnen haben und ich zwischen den Reihen noch den Zaun setzen kann:
Erstes Stück gesetzt
Am nächsten Tag haben wir dann im Akkord die kleinen Pflänzchen verscharrt.
So sieht das fertige Werk aus:
Wunderhecke fertig angepflanzt
Aktuell gehe ich jeden Abend raus und wässere die Pflanzen, damit sie schön anwachsen.
Sobald sich was tut, werde ich berichten.