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Keep Cool VI

Da ich für den Heckscheibenwischer vom Astra der Besten ja eh zum Schrott musste, hab ich mich auch gleich mal nach passenden Ausgleichsbehältern für Sir Edward umgesehen. Den will ich ja auf ein druckloses Ausgleichssystem umrüsten (Was übrigens so lüppt, wie ich mir das schon zusammengereimt habe.)
War mal wieder ein interessanter Streifzug. Diesmal war ich bei der Autoverwertung „Flebbe„.
Wesentlich netterer Laden, als „Flatau“ in Osnabrück.
Es gab allerdings auch traurige Opfer der Abwrackprämie zu sehen. So wie diesen W123:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter 4
Der Chrom sah noch ganz gut aus. Auch die Polster im Innenraum sahen sauber aus. Leider hat irgend ein Pansen die Beifahrerscheibe runtergekurbelt gelassen. Daher wars ein wenig feucht im Innenraum. Ich hab sie jetzt (bis auf einen kleinen Lüftungsschlitz) hoch gekurbelt. Muss ja alles seine Ordnung haben….
Mein Ausgleichsbehälterjagd war allerdings auch erfolgreich.
Ich musste zwar alle Autos durchwühlen, bis ich endlich zwei relativ kleine Ausgleichsbehälter gefunden hatte (die Anderen waren so groß wie Sir Edwards Benzintank), aber Hauptsache das Ergebnis stimmt.
„Japan“ ist übrigens das Stichwort. Da is alles klein. Auch die Ausgleichsbehälter.
Dieser Toyota (eine Typenbezeichnung konnte ich leider nicht finden. Ist ein mir unbekannter Zweitürer mit kurzem Stufheck und „hohen“ Limousinen-Dach):
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter 5
lieferte einen schön schmalen und langen Ausgleichsbehälter:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter 3
Von diesem Mitsubishi Colt (CJ0):
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter 2
hab ich noch einen kleinen, spitz zulaufenden Behälter mitgebracht.
Die beiden Behälter haben mich zusammen nen EU-Heiermann gekostet. Fairer Preis.
Der Colt-Behälter würde gut an den (bisher freien und in späteren Baujahren auch für den Ausgleichsbehälter benutzten) Platz vor der Batterie passen:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter 6
Allerdings ist er momentan noch ein Stückchen zu hoch. Vielleicht passt er, wenn ich den Haltezapfen an seinem Boden absäbele.
Der Behälter hätte den Vorteil, dass er ein gutes Stück höher als der Kühler sitzen würde und daher die Luft aus dem System sich dort verflüchtigen könnte (Ok, der Wärmetauscher wäre immer noch höher…).
Der längliche Toyota-Behälter passt haargenau an eine freie Stelle neben der Zündspule:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter 9
Auch sexy. Zumal er auch wesentlich mehr Füllvolumen haben dürfte als der vom Colt.
Mal sehen, mal sehen.
Ich tendiere aber zu dem vom Colt. Die Montageposition spricht klar für ihn.

Natürlich gabs (für ebenfalls einen Heiermann) auch nen Scheibenwischerarm für den Astra.
Alle Beteiligten also zufrieden.

Rallybolide

Nachdem der Entschluss gefallen war, an der Rally Dresden-Dakar-Banjul teilzunehmen, stellte sich die essentielle Frage nach dem fahrbaren Untersatz. Nach einigem unschlüssigen Überlegen brachte mich mein Bruder auf das philosophische Grundkonzept der Fragestellung: „Was für ein Fahrzeug will ich nach Afrika bringen?“:
Denn entweder man will Entwicklungshilfe in Sachen Fahrzeuggeschmack leisten und bringt etwas mit Style auf den schwarzen Kontinent, oder man will die deutschen Straßen von einem Übel befreien und verklappt ne möglichst hässliche Möhre.
Mit dieser Verkürzung und „Runterbrechung“ des Entscheidungsprozesses liegt mein Bruder genau richtig.
Aufgrund meiner altruistischen Grundhaltung (erscheint das bei nem Jurastudium unglaubwürdig?….öhh…ja.) hätte ich mich für die erste Variante entschieden: Ein Auto mit Style.
Als erstes dachte ich an eine Bowler Wildcat. Aber das wäre zu einfach und one-way-Ticket spricht da auch einfach mal entschieden gegen (sooo altruistisch bin ich nun auch wieder nicht). Bowler Fahrzeuge werden dauernd für die Paris-Dakar genommen und sind erprobt. Das kann jeder… Also Unimog? Reizvoll, aber auch zu einfach. Wo nämlich nen Unimog nicht durchkommt, da sollen Menschen auch nicht hin. Also was weniger offroadiges. Nächste Idee war nen Mercedes W123. Wesentlich besser, weil wesentlich ungeeigneter für die Sahara, aber…. der W123 ist ja mittlerweile in Afrika zuhause. Der gehört da öfter zum Straßenbild als hier. Also muss er ja sehr gut für afrikanische Straßen geeignet sein und scheidet folglich auch aus (Mal wieder das „zu einfach“-Argument). Schwierig, schwierig.
Eh ich mir weiter Gedanken machen konnte, kam die Lösung in Gestalt meiner besten Freundin Marlen. Der habe ich nämlich in der Mensa mal von meinen Plänen erzählt und sie war sofort Feuer und Flamme. Sie fragte sofort, ob ich noch Platz im Auto hätte, was ich bejahte (Tobias war zu diesem Zeitpunkt noch entschiedener Gegner dieses Unternehmens). Marlen hat als Co-Pilot fünf große Vorteile: 1. Sie ist anspruchslos, 2. Sie bleibt unter Stress ruhig, 3. Mit ihr passieren immer die geilsten Dinge, 4. Sie arbeitet in der Notfallaufnahme der Städtischen Klinik, 5. Und vor allem: Sie stellt das Rallyauto…..

Wir bringen den Mohren nun ihren 1992er VW Golf III vorbei. Der Wagen ist das ideale Nichtrallyauto: Kleinster Motor (1,4l, 60PS), Benziner, Frontantrieb, kein Reduktionsgetriebe, keine Sperren, normales Straßenfahrwerk, kein Servo, kein Klima, Zweitürer, kein Kofferraum und „Miami Florida-Grün“. Ein Traum.
Der Wagen auf den Bildern unten ist übrigens ein „GL“ und dient nur der Verdeutlichung. Wir haben noch ein Klasse da drunter…Basisausstattung „CL“. Also keine Alus, keine Außenspiegel in Wagenfarbe, keine Stoßfänger in Wagenfarbe, keine Vellourssitze, keine geteilte Rückbank, 13″ Reifen, hinten Trommelbremsen, kein ABS, keine Schiebe-/Hubdach, mehr Beulen….

Der Vorteil ist, dass wir so die 500€ Anschaffungspreis gespart haben und somit mehr in den Umbau stecken können. Mir schweben da schon ein paar schöne Schweißarbeiten vor….Unterfahrschutz, Frontschutzbügel, verlegter Ansaugstutzen zum Dach samt Sandfilter, etc… Bevor ich da aber was anfange, werde ich erstmal mit dem lokalen TÜV-Menschen sprechen, ob es den alten „Ausfuhr-TÜV“ noch gibt. Wenn ich mich nämlich recht entsinne, wurde der abgeschafft, und es gibt jetzt nur noch die normale Hauptuntersuchung nach § 29 StVZO…das wäre schade, weil damit nämlich all diese schönen Sachen wegfallen würden bzw. erst hinter der Grenze möglich wären.