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Das Salz in der Suppe

…ist manchmal ein Fettauge.
Und leider kommt das nicht immer daher, wo man möchte.
Doch fangen wir am Anfang meiner Geschichte an:
Der erste Winter im eigenen Haus brachte einige Überraschungen.
Zum Beispiel stellten wir immer häufiger fest, dass sich Wasser auf der Herdplatte fand:
Wasser auf Herd
Die ersten Male denkt man noch ans pütchern und wischt’s einfach weg.
Allerdings häuften sich die Wasserfunde, so dass wir mal sorgfältig darauf achteten, die Herdplatte nach dem Abendbrot trocken zu hinterlassen.
Ein Blick am Morgen auf die Platte zeigte dann wieder Wassser und ein Blick nach oben die Quelle:
Tropfen am Gitter
Das Wasser kam deutlich aus der Dunstabzugshaube.
Kaum hatte ich das Gitter geöffnet, zeigten sich weitere Spuren:
Tropfen am Motor
Ich habe dann mal kurz die Dunstabzugshaube eingeschaltet und sofort wieder ausgeschaltet, als die Lüfter ein plätscherndes Geräusch verursachten.
Wasser und Elektromotoren sind zwei Dinge, die sich nicht zwingend gut vertragen.
Um zu schauen, wie schlimm es ist und um das Wasser aus den Motoren zu bekommen, habe ich die Inbusschrauben der Gehäuse leicht geöffnet, worauf sich direkt ein deutlicher Schwall Wasser gen Herdplatte entleere. Gut, dass ich eine Auffangschüssel drunter gestellt hatte.
Während also die Motoren vor sich hin tropften, habe ich mich mal weiter auf Ursachenforschung begeben.
Die Entlüftung der Dunstabzugshaube läuft bei uns durch den Dachboden, gen Dach. Und dort fand sich direkt auch das Problem:
nacktes Rohr
Wie man sieht, führt das nackte PVC-Rohr der Entlüftung durch den ungedämmten Dachboden (die Wohnraumdecke ist gedämmt). Das führte dazu, dass bei eisigen Temperaturen, die abgesogenen Dämpfe an dem kalten Rohr kondensierten, wieder runter liefen und dann zurück gen Topf tropften….lecker!
Daher also immer die besondere Würze beim kochen.
Um diesen Mangel zu beheben, habe ich mich auf die Suche nach geeignetem Isolationsmaterial gemacht. Mir schwebte Alu-kaschierte Mineralwolle vor. Die lässt sich gut zuschneiden, wickeln und fest kleben.
Nachdem ich vier Baumärkte und drei Baustoffhändler abgeklappert hatte, war ich um die Information reicher, dass „man sowas heute nicht mehr verwendet“.
Lösungen konnte mir jedoch auch keine der Fachkräfte aufzeigen. Nur das Problem bewundern, dass konnte jeder. *Grmpfl*
Erst der Mini-Baustoffhändler bei uns im Ort (keine Ahnung, warum ich den zuletzt gefragt habe) sagte mir, dass er sowas organisieren könne. Das wäre dann auch speziell zum isolieren von Rohrleitungen gedacht. Nice!
Eine Woche später konnte ich dann zwei Rollen hiervon abholen:
Datenblatt
Die Mineralwolle ist ab Werk mit Schlitzen versehen, um sie besser trennen und wickeln zu können:
Isolierung geschlitzt
Hat auch spitzenmäßig funktioniert.
Mit Hilfe meines Schwagers habe ich das Rohr immer Abschnittsweise umwickelt und das Ganze dann verklebt:
Aufbau Isolierung
Um keine Kältebrücken zu produzieren, haben wir die Enden immer überlappen lassen.
Am Ende sah das Ganze dann so aus:
Rohr isoliert
Nicht schön, aber bisher sehr wirkungsvoll.
Selbst bei den -15°C die wir mittlerweile hatten, kommt kein Wasser mehr auf dem Herd an.
Und sollte mir das irgendwann mal zu hässlich sein, kann ich das Rohr immer noch mit OSB-Platten verkleiden.

Herbstautotausch

Für Freitag Morgen und Mittag war in Osnabrück „wolkig aber trocken“ angesagt.
Eine gute Gelegenheit, den Bug (bei dem momentan ja weder Scheibenwischer noch Scheinwerfer funktionieren) endlich ins Winterlager zu bringen und den Rialto wieder raus zu holen.
Als ich mittags endlich los kam, war es auch bis exakt zum Kreuz Osnabrück-Süd trocken. Danach gab es nur noch sporadische Regenpausen… ambitious but rubbish.
Kein wirklich schöner Saisonabschluss.
Als ich am Samstag dann den Bug gewaschen habe, fiel mir auf, dass im hinteren rechten Blinker ein ansehnliches Aquarium stand:
Wasser im Blinker
Mal sehen, was/ob ich da was machen muss. Eine der Schrauben, welche das Glas halten war lose. Vielleicht reicht da nachziehen zum abdichten. Ansonsten muss ich mich nach ner neuen Dichtung umsehen und für die Zwischenzeit vielleicht ein Ablaufloch anbringen.
Ich hab auch mal die Chance genutzt und den alten Rialto-Luftfilter (unten) mit dem Neuen (oben) für den Bug verglichen:
Bond Bug Luftfilter vs. Reliant Rialto Luftfilter
Da suche ich ja immer noch nach einem passenden Gleichteil.
Leider ist der vom Rialto annähernd doppelt so hoch. Vom Durchmesser passen sie exakt.
Samstag Nachmittag habe ich dann den Bug zusammen mit Tobias in die Tiefgarage gebracht und den Rialto raus geholt:
Tausch Bond Bug gegen Reliant Rialto
Ölwechsel und sonstigen Service bekommt der Bug, wenn ich auch an die anderen anstehenden Arbeiten gehe. Das Öl ist erst seit April drin. Das hat noch etwas Zeit. So habe ich nur die Batterie ausgebaut.
Der Rialto bekam vor Ort einen schnellen Check. Besonders um den Getriebeölstand machte ich mir Sorgen (der hintere Wellendichtring ist undicht). Allerdings war kaum Öl ausgelaufen. Die anderen Betriebsflüssigkeiten waren auch fit. Also die Zündspule abgeklemmt und erstmal einige Zeit lang den Motor per Anlasser gedreht, damit Öl an alle Schmierstellen kommt und er etwas Öldruck aufbauen kann. Danach wieder angeklemmt und er sprang direkt an und lief schön rund.
Die Heimfahrt von der Tiefgarage war auch erfreulich ereignislos.
Jedoch muss ich festhalten, was für ein riesen Unterschied zwischen beiden Fahrzeugen liegt.
Neben den Freuden einer funktionierenden Elektrik, wartet der Rialto auch mit einer funktionierenden Heizung und einem zugfreien Innenraum auf. Die extrem lange Hinterachsübersetzung reduziert das Geräuschniveau drastisch und erhöht das Reisetempo. Außerdem fällt auf, dass der Rialto wesentlich mehr Power hat, als der Bug.
Man könnte fast von normalem Auto fahren sprechen….

Familienmotto deluxe II

Ach ja „Mofas“…stimmt. Da war was….. hätte ich beinah vergessen.
Unsere Boliden waren vollgetankt und für 14 Tage mit Gepäck beladen:
Mofaurlaub 2010 1

Mofaurlaub 2010 2

Mofaurlaub 2010 3

Mofaurlaub 2010 4

Also die Packesel angestrampelt und bei strahlendem Sonnenschein los. Wir grinsten über beide Ohren bei den ungläubigen Blicken der Passanten und sahen einem traumhaften Urlaub entgegen.
Das sollte exakt drei Kilometer weit anhalten.
Dann vermeldete die Beste von Allen bei ihrer Mars akuten Leistungsschwund und lautes Rasseln aus dem Zylinder…..

Eine kurzes horchen meinerseits, ergab die Vermutung: Kolbenring gebrochen und umherfliegen der Bruchstücke im Zylinder. Also fix aus gemacht und wieder nach hause geschoben.
Um in dieser niedergeschlagenen Stimmung wenigsten irgend etwas zu machen, kam die Mofa in den Werkkeller und ich hab mir die Geschichte näher angesehen. Erstmal alles gechecked, was sonnst rappeln könnte (nicht das ich den Zylinder ab nehme und es nur eine lose Schelle am Auspuff war…). Nix gefunden.
Also musste doch der Zylinder runter.
Kaum löse ich die Muttern vom Zylinderkopf, ergießt sich ein Bach in den Werkraum:
Mofaurlaub 2010 6
Mit abgenommenem Kopf erkennt man: Der Aufkleber „Wasser gekühlt“ auf der Mars war ernst gemeint!
Mofaurlaub 2010 7
Nicht das der Zylinder irgend eine Form von Wasserpumpe hätte oder so! Das Kühlwasser dümpelt da einfach so vor sich hin. Ob das sinnvoll ist? Ich glaube ein massiver Aluzylinder mit entsprechender Verrippung führt die Wärme besser ab. Egal. Diese Überlegungen waren in dem Moment 12. rangig.
Mit abgezogenem Zylinder zeigte sich, dass ich (leider oder auch nicht) nicht Recht mit meiner Vermutung hatte:
Mofaurlaub 2010 8
Die Kolbenringe sind beide in bester Verfassung.
Die Kurbelwelle hat ein wenig seitliches Spiel, aber auch nicht wesentlich mehr, als Lolas Motor.
Ist mir ein Rätsel, warum der plötzlich rasselt wie ein Sack Schrauben!
Natürlich sind bei der Aktion die Dichtungen zerrissen. Den Zusammenbau kann ich mir also ebenfalls sparen, bis wuschels Care-Paket angekommen ist.

Damit war also der Mofa-Urlaub mit Mofas gestorben. Es galt mal wieder das Familienmotto: „ambitious but rubbish“

Allerdings ist mein Vater nicht der Einzige, der „spontan wie eine 18-jährige“ ist. Daher wurde kurzerhand auf Kajak umgesattelt und raus gekommen ist ein traumhafter Urlaub, der mit Mofas nicht hätte besser werden können!
Außerdem läuft uns die Mofatour ja nicht weg. Nächstes Jahr gibts bestimmt wieder nen Sommer…

Allerdings wird die Mars wohl nicht mehr mit dabei sein…. die Beste von Allen vertraut ihr nicht mehr.

Auslegware

Nachdem nun alle Arbeiten am Motor beendet waren, konnte ich die Innenausstattung wieder komplettieren. Das bedeutete, den Beifahrersitz wieder einbauen, Teppich verlegen und vor allem die Zugangsklappen zum Motorraum wieder verschließen:

Bevor die Deckel wieder drauf kamen, musste ich die Schaumstoffabdichtung noch ein wenig fixen. Der Kleber, welcher sie auf dem Alublech halten sollte, hatte im Laufe der Jahre (und wahrscheinlich aufgrund der hohen Temperaturen im Motorraum) die Konsistenz von Honig angenommen. Leider klebte er aber nicht mehr so gut wie Honig. Folglich ging der Schaumstoff aus der Form und es gab eine direkte Luft-Verbindung zum Innenraum. Unschön bei undichtem Krümmer.
Ich teste jetzt mal, ob Karosserie-Dichtmasse ausreichend klebt:

Zwar hasse ich das schmierige Zeug normalerweise wie die Pest, aber für diesen Einsatzort schien es mir aufgrund seiner Temperaturstabilität geeignet.
Auch den Dämmfilz unter dem Teppich, welcher die Klappen normalerweise bedeckt habe ich wieder angeklebt. Die eine Seite hat nen Rest Pattex bekommen, die andere „Schuh & Leder“-Kleber. Mal sehen, was besser hält. Anständig stinken tut beides:

Bei der Verlege-Gelegenheit fiel mir auf, das eine Stelle des Fahrerfußraumteppichs feucht war. Auf dem Bild ganz gut zu erkennen. Der rechte dunkle Teil des Teppichs:

Umgehende Untersuchung ergab verwertbare Spuren! Die dunkle Stelle an der Kante zum „Schweller“ war feucht:

Kurzer Blick nach oben ergab weiter Indizien. Da hängt noch einer von den Halunken:

Gefinger auf der Rückseite des Armaturenbretts ergab, dass die Feuchtigkeit wohl aus dem Bereich der A-Säule/Scheibenrahmen kommt:

Das werde ich wohl mal näher untersuchen müssen.
Mir wurde ja schon prophezeit, dass Reliants niemals wirklich dicht sind, aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt! Da bekomme ich ja nasse Füße beim fahren. Zwar soll Sir Edward nur nen Sommerauto werden, aber auch da gibts ab und zu mal nen Schauer….
Naja, zumindest mal wieder gut, dass das nen Plastik-Auto ist. Kann mir zumindest kein Bodenblech durch faulen….
Den Teppich hab ich im Heizungskeller getrocknet und ein paar Tage später wieder verlegt.
Aber ich behalte dich im Auge, Freundchen!

Finnische Eisleuchten

Solltet ihr auch mal eine Eisbar bauen wollen, gebe ich euch hier mal die Bastelanleitung für original finnische Eisleuchten:
Man fülle einen beliebigen Eimer mit Wasser (5 Liter ist ideal, größerer braucht halt mehr Frost/länger) und stelle ihn über Nacht raus.
Am nächsten Tag stülpe man ihn um:
Gramais 2009 179
Man stellt nun fest, dass das Wasser nur an der offenen Seite des Eimers und an den Wänden gefroren ist.
Dieses „Eimer-Negativ“ kippe man vorsichtig um und gieße das verbliebene Wasser aus. Man hat nun quasi einen Eis-Eimer:
Gramais 2009 182
Dort kommt ein Teelicht rein und fertig ist die stimmungsvolle Eisleuchte:
Gramais 2009 188