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STOP in the name of TÜV

Anlässlich der letzten HU bemängelte der TÜV poröse Bremsschläuche an den Vorderrädern bei vadderns Porsche Cayenne (Typ 955).
Auch hier ist der Tausch in Eigenregie kein Hexenwerk.
Unter der letzten Abdeckung im Motorraum auf der Fahrerseite befindet sich der Vorratsbehälter mit der Bremsflüssigkeit (DOT 4):
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Zuerst den Stecker am Schraubdeckel trennen und den Deckel entfernen.
Damit bei der späteren Arbeit sich der Bremsflüssigkeitsverlust in Grenzen hält, verschließt man die Öffnung mit Plastikfolie und Gummiringen:
IMG_1480resizedNun die Radmuttern mit einem 19er Schlüssel lösen.
Wohl dem, der weiß, wo er den Adapter für die Felgenschlösser liegen hat:
IMG_1482resizedFür später: Das Anzugsdrehmoment für die Radmuttern beträgt 160 Nm.
Ehe man nach Abnahme des Rades den Innenkotflügel ausbaut, sollte man die kleine Abdeckung vorn am Schweller entfernen, sie wird einfach abgezogen.
Die Innenkotflügel sind im Radhaus mit Torx T 25 und zwei 10er Kunststoffmuttern verschraubt, statt Torx ist aber auch Kreuzschlitz möglich. Eine weitere Schraube T 30 hält den Innenkotflügel von unten.
Der Bremsschlauch wird auf der Rückseite des Schwenklagers von zwei Halterungen gehalten, oben kann man die Schläuche leicht aus dem Halter ziehen und den Halter selbst sitzenlassen:
IMG_1474resized Sollte er sich nicht entfernen lassen, so muss mannnur die Torx 30 Schraube entfernen.
Da es auf der Rückseite sehr eng zugeht, benötigt man „Spezialwerkzeug“ zum Ausbau:
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Einfach den Bit in die Ringratsche stecken und rund geht’s. Beim Ausbau kann dem Entfernen der Schraube eine Windung der Stoßdämpferfeder im Wege sein, dann ist es nötig die Radaufhängung mit einem Wagenheber etwas anzuheben.
Den unteren Halter, der mit einer 6er Inbusschraube befestigt ist, muss man auf jeden Fall entfernen. Die Steckkontakte am unteren Halter sollte man besser sitzen lassen, da meist wegen des Alters der Stecker Bruchgefahr besteht.
Zuerst trenne ich die obere Verbindung des Bremsschlauches mit der starren Bremsleitung, -dabei hilft ein 11er Bremsleitungsschlüssel ungemein-:
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Sinnvollerweise verschließt man das starre Leitungsende mit einem Stopfen:
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Um für die weiteren Arbeiten mehr Bewegungsfreiheit zu haben, schraubt man die starre Leitung am Bremssattel ab:
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Mit der Montage der neuen Bremsleitung beginnt man nun unten mit dem Bremsschlauch, danach die Leitung zum Bremssattel, am Schluss kommt die obere Verbindung an die Reihe. Natürlich tropft ein wenig Bremsflüssigkeit aus den getrennten Leitungen, deshalb sind alte Zeitungen, Lappen und Einweghandschuhe hilfreich.
Bei der Montage ist darauf zu achten, das die Schläuche nicht verdreht sind.
Wie bei allen Arbeiten am offenen Bremssystem wird natürlich zuletzt noch entlüftet.

Wer sich noch etwas Zeit nimmt, kann bei der Gelegenheit gleich den Ablauf im Kotflügel reinigen:
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Vaddern hätte in den Kompost gleich pflanzen können. Nach erfolgreicher Reinigung den Stopfen wieder einsetzen:
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Porsche Cayenne Luftfilter

Vaddern hat seine Service-Doku zum Jagdwagen weiter geklöppelt.
Heute geht’s um die Luftfilter. Ja, Mehrzahl. Der Porsche Cayenne leistet sich zwei der Hasen. Ohne Heu kann das beste Pferd nicht furzen:

Werkzeug: breiter Schraubendreher, 8er Nuss / Schlüssel, 2 Stück Filter Mann C 39219

Wir starten auf der linken Fahrzeugseite:
IMG_1319resizedUnd entfernen als erstes den Deckel über dem Vorratsbehälter für die Servopumpe:
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Die 4 Stopfen (2 oben, 2 an der Seite) der Seitenabdeckung durch eine 1/4 Drehung lösen
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und die Abdeckung abnehmen, danach ebenso mit der vorderen Verkleidung verfahren.
Nach dem Lösen der Schlauchschellen den Faltenschlauch lösen und  ausbauen:
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die Halteklammer des Luftmassenmessers nach oben abziehen
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und den Messer entfernen:
IMG_1325resizedBeide Halteklammern des Filterdeckels lösen, Deckel und alten Filter entnehmen, neuen Filter einsetzen:
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Da 2 Filter vorhanden sind, auf der rechten Fahrzeugseite entsprechend fortfahren.
Der Vergleich alt gegen neu zeigt: Es wurde höchste Zeit!
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Astralschraubereien – Die Bremsscheiben –

Nachdem ich nach der Notreparatur vom letzten Mal von allen Seiten Schelte bezogen habe, hab ich am Wochenende auch ne Runde neue Bremsscheiben für den Astra an der Hinterachse spendiert. Wobei spendiert hat sie mein Vater. Gabs zum Geburtstag für die Beste. Was hat sie sich gefreut! Sie liebt es diese praktische Veranlagung unserer Familie zu betonen….
Um weiterer Kritik zu entgehen wurde, ganz unüblich, Markenware verwendet:
neue Barum Bremsscheiben
Barum ist eine Tochter der Continental AG. Sollte also ok sein. Alles andere wäre wirklich übertrieben. Is schließlich keine Weltraumtechnik.
Erste Hürde waren die Vielzahn-Schrauben, welche den Bremssattel halten.
Da ist zum lösen eine E18-Nuss samt starrem Knebel und Verlängerung nötig:
Torx-SchrAube auf der Rückseite
Die Schrauben gucken auf der Innenseite raus und gammeln dort fest. Ein guter Schuss Rostlöser wirkt ebenfalls Wunder!
Der Rostlöser kann auch gleich weiter für die Kreuzschlitzschrauben, welche die Scheiben zentrieren verwendet werden:
Zentrierschraube in der Bremsscheibe
Dreht man den Kopf der Schraube rund, wirds spaßig! Also sehr guten, passenden Kreuzschlitzdreher verwenden und mit eingeschaltetem Hirn arbeiten (Gut, ist bei den Bremsen eh ratsam).
Das Staubschutzblech im Hintergrund ist übrigens nicht verrostet, sondern von einem wilden Tier abgeknabbert worden….
Danach kann man sich daran versuchen, die Scheiben runter zu bekommen.
Es sind dazu immense Kräfte nötig!
Ein Weg ist es, die Bremsscheibe langsam zu drehen und von hinten mit einem schweren Hammer und maximalem Krafteinsatz gegen zu kloppen. Filigran ist anders…. Soll auch nicht gerade gut für die Radlager sein.
Eleganter ist da schon die Verwendung eines Drei-Arm-Abziehers:
Abzieher ungesichert
Gegen das Drehmoment stützt man ihn mit einem Kantholz ab und um die Radnabe zu schonen, legt man eine Stahlplatte drunter. Wenn man schlau ist, bindet man den Abzieher dann noch irgendwo am Auto (Feder, Stoßdämpfer, etc.) fest. Die Scheibe löst sich nämlich mit einem beeindruckenden Knall und der Abzieher fliegt durch die Gegend. Also Obacht!
Danach liegt die Radnabe frei und kann mit einer Drahtbürste und Schmirgelpapier etwas von Rost befreit werden:
Radnabe ohne Scheibe
Der Wagenheber im Hintergrund ist natürlich unbelastet und steht dort nur als Backup und für Notfälle! Der Wagen ruhte auf stabilen Achsständern.
Anschließend alles mit Neuteilen wieder zusammen werfen (immer wieder viel Bremsenreiniger verwenden!):
neue Bremsscheibe eingebaut
und fertig ist die Chose.
Auf der Anderen Seite ist es der identische Ablauf. Nur das man diesmal ein Band verwendet um den Abzieher zu fangen…
gesicherter Abzieher
Mit den alten Schieben baut man dann ein schönes Mobile oder setzt sie als „leicht gebraucht“ bei eBay rein:
alte Bremsscheiben

Ciao Getriebeöl

Passend zum Mofa-Kennzeichen-Saison-Wechsel, hab ich auch mal ne schnelle Runde Wartungsarbeiten an die Moffa ausgegeben.
Neues Kennzeichen montiert und Zündkerzengesicht gecheckt:
Piaggio Super Bravo Zündkerze 41
Danach hab ich nen Ölwechsel durchgeführt.
Ölwechsel? Mofa? Macht man das nicht bei jedem Tankvorgang?
Richtig. Allerdings hat so ne Mofa auch nen Getriebe. Und nach 18 Jahren sollte man da mal feucht durch feudeln.
Eine gute Anleitung gibts bei youtube:

Exakt so habe ich es auch gemacht:
Piaggio Super Bravo Getriebeölwechsel 1
Allerdings verschweigt die Anleitung, dass, wenn man die Moffa auf die Seite legt, der Vergaser ein wenig Bänzäng raus pillert:
Piaggio Super Bravo Getriebeölwechsel 2
Daher als additionaler Tipp: Benzinhahn zu drehen, Mofa anwerfen und Vergaser leer fahren. Danach erst an die Arbeit gehen.
Ich hab bei der Gelegenheit auch gleich das Standgas ein wenig runter gedreht, damit die Fliehkraftkupplung an der Ampel nicht immer schleift.
Mal sehen, ob das an Wartungsarbeiten auch für die nächsten 400km reicht (soviel hab ich mit dem Gerät schon abgerissen).

So langsam spitzt sich die Lage zu

Über die Ostertage waren wir mit Sir Edward zu den Eltern der besten Freundin von allen. Das waren 450km und damit eine gute Gelegenheit um mal die ganzen Veränderungen über eine längere Strecke zu testen.
Leider mit ernüchterndem Ergebnis.
Ich meine bei höheren Geschwindigkeiten (110-120 km/h) klingeln zu vernehmen.
Außerdem ruckelt er immer noch und auch die Kraftentfaltung ist etwas zäh/wie in Kaugummi.
Ich hab daher mal nach unserer Rückkehr die Zündkerzen ausgebaut und mir besehen. Hier die Kerzen in Ihrer Einbaureihenfolge:
Zündkerzengesichter 1-4
Und hier nochmal ne Detailansicht von Kerze 1 und 2:
Zündkerzengesichter 1-2
Meine Laienhafte Interpretation besagt, dass Zylinder 2-4 zu fett laufen. Zylinder 1 hingegen läuft besser/gut.
Das „zu fett“ ist ja auch kein Wunder, da ich den Vergaser momentan mit „22 Flanken“, statt der idealen 18-20, betreibe.
Da die Nebenluftproblematik aber eigentlich abgehakt sein sollte, bleiben mir nur fiesere Diagnosen: Ventilspiel falsch (easy) oder sogar Ventil verbrannt (gemein)….
Am Wochenende werde ich mal vorsichtig nach hause fahren und unterwegs Shell V-Power auf den halben Tank Super tanken, um den Oktan-Wert anzuheben.
Zuhause gibts nen Kompressionsmesser. Der hilft mir hoffentlich weiter.
Der Plan ist folgender:
1. Ventilspiel einstellen (wie erkenne ich ob ein Ventil vollständig offen ist?)
2. Neue Ventildeckeldichtung (Gibts da was zu beachten? Ist ne Korkdichtung)
3. Kompressionstest trocken
4. Wenn sich da Unterschiede zeigen: Kompressionstest nass (Motoröl ins Kerzenloch um vorübergehend die Kolbenringe abzudichten)
5. Wenn dann immer noch unterschiedliche Kompression: Zylinderkopf ab und Ventile angucken (Neue Dichtung liegt parat. Anzugsmoment und Reihenfolge hab ich. Gibts sonst was zu beachten?)
6. Bilder machen und um Hilfe rufen……