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Planschrank

Tobias ist seit längerer Zeit auf der Suche nach einer kostengünstigen Aufbewahrungsmöglichkeit für sein Werkzeug.
Ich persönlich bin ja ein Fan von Küchenunterschränken, er eher von Werkzeugwagen. Letztere sind aber bekanntermaßen unbezahlbar.
Sein Lösungsansatz heißt Planschrank. Sind regelmäßig auch nicht billig, aber zumindest ist der Interessentenkreis geringer als bei echten Werkzeugschränken.
Im Original werden/wurden diese Schränke verwendet, um bei Architekten und Ingenieuren große Zeichnungen und Pläne ungeknickt zu verstauen.
Vor einiger Zeit fand er einen solchen Schrank bei ebayKleinanzeigen in der Umgebung von Magdeburg und schickte mir den Link strategisch geschickt kurz vor seinem Geburtstag.
Gut, bei 10 € Kaufpreis kann man wenig falsch machen. Selbst wenn er so aussieht:

Drei Schichten Farbe:

reichlich Dellen:

und auch Rost zeugten von einem bewegten Leben:

Selbst einige der Schubladen waren verbogen:

Wenigstens passt selbst mit einer 15mm-OSB-Platte noch eine Lage Werkzeug gut in die Schubladen:

Bei der ersten Reinigung fanden sich Überbleibsel seiner Vergangenheit:

Wahrscheinlich wurde in diesem Planschrank die jährliche Plan-Plansollübererfüllung abgelegt.
Damit der Junge nicht ganz so ein trauriges Wrack bekommt, habe ich mal die CSD-Scheibe kreisen lassen:

Teilweise ließ sich der Lack aber auch einfach mit dem Spachtel abkratzen:

Die Beste Wirkung erzielte jedoch die Zopfbürste auf der Flex:

Erfreulich war, dass sich auch die Farbe von den Griffen entfernen ließ:

In einem Anflug von Experimentierfreudigkeit habe ich mal Hammerschlagfarbe von Alpina getestet:

Ich hegte die Hoffnung, dass die Hammerschlagoptik einige der Blessuren kaschieren würde.
Leider war die Lackierung aber ein herber Reinfall.
Als erstes testete ich die vom Hersteller empfohlene „kurzflorige Rolle“ zum Lackauftrag. Das sah aber so aus, als hätte ich eine der Nachbarskatzen zum Rollen verwendet. Alles voller Fussel und ohne Ende scheckig. Also nächster Versuch, wie beim Schraubstock, mit dem Pinsel.
Dabei wird der Lack leider auch total fleckig. An senkrechten Flächen hat man die Wahl zwischen Läufern und einem ausbleiben des Hammerschlag-Effekts aufgrund zu geringer Lackstärke. Am Ende war ich so frustriert, dass ich zur Schaumstoffrolle gegriffen habe. Das sieht jetzt zwar auch beschissen aus, aber wenigstens ist die Lackschicht gleichmäßig deckend:

Hätte ich mal auf meine innere Stimme gehört und Brantho-Korrux 3-in-1 verwendet. Das wird mit der Schaumstoffrolle zwar auch eine leicht raue Oberfläche, aber wenigstens gleichmäßig und schön matt.
Egal. Ich habe Glück, es ist ja ein Geschenk, so dass ich mir das Elend nicht dauernd angucken muss.
Wenigstens rostet nun der Planschrank nicht mehr weiter und wenn Tobias in Rente geht, kann er ihn ja wieder abschleifen und dann ordentlich lackieren.

Resterolli

Ein lieber Mensch hat an mich gedacht und fragte, ob ich Verwendung für einen selbst gebauten Werkstattwagen hätte.
Aber na Logo!
Der Wagen ist massiv aus OSB und Sperrholz gefertigt und hat Einkaufswagen-Rollen drunter:
Ausgagszustand leer
Die Einsätze sind herausnehmbar und geben darunter einen durchgehenden größeren Stauraum frei:
Einsätze herausgenommen
Den hinteren Abschluss bildet ein kleines Sperrholzbrett, welches als Ablage diente:
Ausgangszustand ohne Einsätze
Als Werkzeugwagen war er mir aber zu unhandlich. Ich bin da eher ein Freund von Schubladen und Hängelösungen. Allerdings platzte mein Kleineisen- und Holzrestefundus aus allen Nähten. Die hintere Sperrholzablage habe ich daher kurzerhand entfernt und durch eine vertikale Spanplatte ersetzt. Dort findet sich jetzt der Stauraum für längere Metallreste und Gewindestangen:
Rollkiste befüllt
Die Gewindestangen haben noch einen kleinen Trenner aus Lochband bekommen, damit sie nicht mit den sonstigen Metallresten durcheinander purzeln. Die vier Einsätze habe ich dann auf Holz und Metall aufgeteilt. Der große Stauraum unten drunter ist aktuell noch frei, aber auch dafür werde ich sicherlich was schönes finden. Dank der Rollen kann ich den schweren Container auch bequem bewegen und platzsparend verstauen. Generell bin ich versucht meine gesamte Werkstattausrüstung mobil zu halten. Das hat sich bisher als sehr effektiv erwiesen, um auf kleinem Raum noch bequem arbeiten zu können.

Am Wegesrand XXI (The Police)

Mein Kumpel Heiko hat mir gestern einen Ausschnitt aus einem seiner alten Urlaubsvideos geschickt. Er hat in New York ein ihm unbekanntes Polizei-Dreirad gefilmt und wollte es mir für meine Sammlung schmackhaft machen:
Cushman Truckster
Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Cushman Truckster. Die Firma hat übrigens eine recht interessante Historie. Das NYPD unterhält seit den 70ern ganze Flotten von Trucksters unterschiedlichster Generationen, um Verkehrspolizisten durch die engen und überfüllten Straßen der Stadt zu bringen. Das aktuelle Modell sieht so aus:

Es gibt in den Staaten auch eine rege Cushman Fan-Szene. Leider auch mit den Amerika-typischen „Pimp“-Auswüchsen
Ich gebe ehrlich zu, dass mich einer dieser Renner schon interessieren würde. Sobald die beste Freundin der Welt mir meine Lagerhalle für die Dreiradsammlung geschenkt hat, schaffe ich mir so eine Kiste an und nutze den immensen Kofferraum entweder als Werkzeugwagen oder als Shoppingtrolly.
Für den harten Arbeitseinsatz (Motoren u.ä. transportieren) steht in der Halle dann ja auch noch die „Dieselameise„.
Vor den Cushman-Fahrzeugen nutzte die amerikanische Polizei übrigens gerne Harley Davidson Servi-Cars:

Das ist bis heute das einzige „echte“ Trike, dass mich interessiert und steht natürlich auch auf meiner Liste. Allerdings sind die Servi-Cars in gutem historischem Zustand ziemlich teuer.

Danke Heiko für den Input. Die Haue dafür, von meiner Freundin, darfst du dir später abholen….