Nach dem ich ja den Wärmetauscher beim Umbau auf den Mini-Alu-Kühler getötet hatte, habe ich, um den Bug mobil zu halten, den Kühlkreislauf umgeklemmt. Normalerweise läuft ein Schlauch von der Wasserpumpe zum Eingang des Wärmetauschers. Vom Ausgang läuft dann ein zweiter Schlauch zur Rückseite des Blocks in dieses Ventil:
Dieser Absperrhahn ist original (!!) und stellt Reliants Vorstellung einer Heizungsregulierung dar. Das man, wenn man den Hahn zu sperrt, den 4. Zylinder von der Kühlwasserversorgung abschneidet ist nur eine unbedeutende Kleinigkeit…. egal, zurück zu Thema.
Ich habe, um den undichten Wärmetauscher zu umgehen, also einfach den Ausgang der Wasserpumpe mit dem Ventil an der Rückseite des Blocks verbunden. So war der Tauscher raus, aber der hintere Zylinder bekam immer noch Kühlwasser ab.
Laut Forum sollte diese weit verbreitete Modifikation lediglich zu einer leicht erhöhten Temperatur führen (da ja der Tauscher als zusätzlicher Kühler fungiert).
Die Rückfahrt nach Osnabrück zeigte jedoch mehr als nur einen „leichten“ Anstieg:
Sollte mein Umbau auf den Alukühler also rein gar nichts gebracht haben?
Eine kleine Träne kullerte über meine Wange….(literarisch gesprochen).
Aber so leicht wollte ich meinen Umbau nicht abschreiben!
Da mir kein adäquater Ersatz für den Wärmetauscher in Form eines Ölkühlers über den Weg gelaufen ist, musste ich doch in den sauren Apfel beißen und das alte Teil mit einem neuen Netz ausstatten lassen. Anlaufstelle war die Firma GBO Autokühler (Gebrüder Brömstrup) hier in Osnabrück.
Soweit ich das bisher beurteilen kann, lieferten sie gute Arbeit ab.
Alt:
Neu:
Von den 12 Wasserkanälen (4 parallel pro Reihe) sollen bei dem Alten 9 blockiert gewesen sein! War also auch von dieser Sicht aus gut, dass ich da Nägel mit Köpfen gemacht habe. Hat dem Wasserhaushalt des 4. Zylinders vorher sicherlich nicht gut getan. Ganz zu schweigen von der Kühlleistung. Durch die modernen Wellen-Lamellen (haben mehr Kontaktfläche) statt der geraden Teile soll die Kühlleistung nun um nochmal ca. 30% gesteigert sein, im Vergleich zum Neuzustand des Tauschers.
Allerdings war es trotz der guten Arbeit der Firma wohl mein letzter Auftrag an sie. Grund ist ihr Preisgestaltung. Als erstes hieß es, dass die Reparatur „zwischen 100 und 200€“ kosten solle. Da rechnete ich ja schon mit einer Tendenz zum oberen Ende. Als wir die Modalitäten final geklärt hatten, hieß es „ja, wird so bei 180€ landen“. Als ich ihn jetzt abholte, stand auf der Rechnung 189€ PLUS Mehrwertssteuer! Das waren dann gelöste 225€! Mag wer anderes nicht so dramatisch finden. Ich finde es jedoch schon frech, bei seinen Angeboten Netto-Preise anzugeben. Aber man lernt ja draus….
Seis drum.
Am Freitag habe ich den Tauscher dann fix eingebaut. Da langweile ich euch mal nicht mit Bildern. „Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie der Ausbau.“ Sieht jetzt wieder schick aus:
Natürlich war ich gespannt, ob sich die Kühlleistung nun eklatant verbessert hat.
Jedoch ist das Wetter momentan so mau, dass der Bug kaum über „N“ hinaus kommt. Allerdings kann ich berichten, dass der Tauscher schön heiß wird und auch reichlich Wärme an den ihn umgebenden Kasten abgibt.
Es sei jedoch festgehalten, dass ich mittlerweile glaube, dass obige Temperaturanzeige mich anflunkert:
Fährt man auf der Autobahn mit dem Zeiger gen „H“, biegt auf eine Abfahrt und hält am Fuß der Abfahrt an einer roten Ampel, kann man zusehen, wie die Temperaturanzeige wieder auf „N“ zurück fällt. Eigentlich müsste ja das Gegenteil der Fall sein! Keine Bewegung = keine/kaum Kühlluft = keine/kaum Wärmeabfuhr
Ins Visier ist daher der Spannungsregler (auf obigem Bild rechts, der schwarze Klotz im Fußraum) gerückt. Ist der defekt, spinnen auch die Tacho-Anzeigen.
Da muss ich mich jetzt mal schlau lesen, wie man raus findet, ob der noch funktioniert. Ist als LUCAS RB106/2 wenigstens ein weit verbreitetes Bauteil. Vielleicht kann man da aber auch gleich auf was modernes aufrüsten.
Aua, der Preis ist echt frech! Ebenso wie die Tatsache, Endkunden Nettopreise zu nennen.