Kopfarbeit IV

Während ich am Bug fummelte, wendete Tobias sich den abgerissenen Bolzen der Wasserpumpe beim Volvo-Motor zu.
Der Plan war mit Hitze und Gripzange den kleinen Biestern zu Leibe zu rücken.
Für gekonterte Muttern waren die Reste leider nicht mehr lang genug.
Tobias hatte zur Vorbereitung die Reste über Nacht in „Caramba Rasant“ gebadet. Ein Tipp, den er beim letzten „Attack of the Altwagen“ bekam.
Als größte Hitzequelle stand uns nur eine Lötlampe zur Verfügung:
Volvo 740 GL Wasserpumpe Bolzen abgerissen
Nach eindringlicher Erhitzung wurde das renitente Biest mittels feuchtem Lappen abgeschreckt, um die jahrhundertealten Verkrustungen im Gewinde zu knacken.
Das schien ganz gut funktioniert zu haben (oder das Caramba-Zeug hat wirklich die magische Wirkung, welche ihm nachgesagt wird). Nach reichlich Zeit zum abkühlen kam die Gripzange zum Einsatz:
Volvo 740 GL Wasserpumpe Bolzen abgerissen
Das klappte auch erstmal ganz gut, bis das Gewinde des Bolzens natürlich rund war.
Abhilfe schaffte der Dremel mit dem schon von mir verwendeten Schleifaufsatz.
Damit dremelte Tobias zwei gegenüberliegende Absätze in die Bolzenreste, so dass die Gripzange mehr Auflagefläche hatte.
Volvo 740 GL Wasserpumpe Bolzen abgerissen
Beim letzten Bolzen geriet die Sache zum Geduldsspiel, welches das Bikini-gleiche Nervenkostüm meines Bruders doch arg strapazierte. Schlüpfrige Scheißerchen.
Doch am Ende gab auch dieser Bolzen nach und ließ sich raus schrauben.
So hatten wir nochmal Glück im Unglück. Auf ausbohren hatte keiner von uns Lust.

4 Gedanken zu „Kopfarbeit IV“

  1. Bei genauerem Nachdenken bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass das Caramba Rasant wirklich schon über magische Kräfte verfügt haben müsste, sollte es die Schraube(nreste) beeindruckt haben. Das Gewinde war ja schließlich furztrocken als wir es rausdrehten. Reingekrabbelt ist da also über Nacht nichts von dem Zeug. Dennoch würde ich es beim nächsten Mal wieder draufkippen. Schaden kann es ja nicht und das schlechteste Produkt am Markt ist es sicherlich auch nicht.

  2. Statt feuchte Lappen hätte man auch eisspay nehmen könn zum abschrecken…In solchen Situationen ist ein Schweißgerät von imennsen Vorteil:-))

  3. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Flüssigkeit gegenüber einem Gas die bessere Wahl darstellt, wenn es um das Abschrecken geht. Wasser leitet die Wärme viel besser ab, haftet am Bauteil und nimmt beim Verdunsten noch einmal Energie auf. Die zusätzlichen 50-60 °C Temperaturunterschied zum Eisspray dürften da nicht so sehr ins Gewicht fallen, würde ich vermuten. Falls aber gerade Leser mit einem akademischen Grad in theoretischer Physik und Schwerpunkt Thermodynamik vorbeistromern, lasse ich mich auch gern vom Gegenteil überzeugen. 🙂

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