ausgebremst IX

Ich will euch mal einen kleinen Endstand (Hoffentlich!!) zum ewig maladen hinteren Bremssattel geben.
Ich bin ja zugegebenmaßen nur ein Hobbyschrauber mit sehr limitiertem Wissen und Möglichkeiten.
Bei einem Oldtimer ist das kein Problem. Den stellt man im Zweifel weg und besorgt sich die nötigen Ressourcen.
Beim Alltagsauto ist das leider anders. Der Combo muss laufen um Geld zu verdienen.
Dementsprechend habe ich kapituliert und ihn auf eine Empfehlung hin zu Dinos Selbsthilfewerkstatt hier in Magdeburg gebracht.
Neben der Möglichkeit selbst zu schrauben und Rest-TÜV-Karren in bestem Afrika-Style (Sie haben sogar ein Ei!) zu kaufen, bieten die Jungs auch Auftragsreparaturen an.
Das ist ein echter Oldschool-Laden. Die haben weder eine Homepage noch findet man sie über Google. Auch in den gelben Seiten findet sich nix. Entweder man weiß wo der Laden ist oder hat eben Pech.
Also hingebracht und Problem erörtert.
Erste Reaktion: „Bremssattel defekt“
Antwort: „Ist schon neu“
Zweite Reaktion: „Handbremsseil fest“
Antwort: „Auch neu“
Dritte Reaktion: „Gleitbolzen des Sattels?“
Antwort: „Ihr ahnt es schon…. und eh ihr fragt: Der Bremsschlauch ist ebenfalls neu!“
Vierte Reaktion: „Bremskraftverteiler an der Hinterachse?“
Antwort: „Hatter nich.“
Fünfte Reaktion: „Ok, dann las ihn da und ich denke mal ganz angestrengt nach…“

Die Lösung der angestrengten Denkstunde (und wie es bisher scheint auch des Problems) ist ein Produktionsfehler bei den nagelneuen ATE-Bremsbelägen!
Die waren minimal dicker als vergleichbare Neuteile so dass selbst bei gänzlich zurückgestelltem Kolben des Bremssattels nicht genügend Abstand zu den ebenfalls neuen Scheiben war…
Nun sind hinten andere, neue Bremsbeläge drin und die Bremse wird nicht mehr heiß.

So simpel die Lösung war, so deutlich zeigt sich mal wieder wie wichtig strukturiertes Vorgehen bei der Fehlersuche ist.
Ein Tausch der (symmetrischen) Bremsbeläge von links nach rechts hätte gezeigt, dass das Problem mit wandert und mir eine Menge unnötiger Teiletauscherei erspart.
Ich verbuche es mal unter „Lehrgeld“.

3 Gedanken zu „ausgebremst IX“

  1. An die Theorie mag ich nicht recht glauben. Wenn beim Einbau die Beläge über die Scheibe passten, war doch offensichtlich genug Spiel da. Und wenn nicht gebremst wird, sollte das System drucklos sein und der Kolben wieder auf die Ausgangsposition zurückwandern. Tut er das nicht, ist entweder noch Druck im System oder der Sattel selbst ist das Problem, neu oder nicht.

  2. Moin Alex,

    Ich verstehe deine Zweifel. Auch ich hielt es für Magie, zumal sich die Bremse ja jedes mal löste, wenn man ein paar gefühlvolle Hammerschläge auf den Sattel los ließ (was auch gegen Restdruck spricht).
    Allerdings hatte ich zwischenzeitig einen zweiten neuen Sattel verbaut und das Problem bestand weiterhin. Die Wahrscheinlichkeit von zwei defekten Sätteln dürfte jedoch sehr gering sein.
    Und: Seit hinten andere Beläge drin sind, ist das Problem weg. Mehr wurde nicht geändert.
    Ich werde die Sache natürlich weiter beobachten und hier dokumentieren. Dieses Wochenende sind knapp 600 km Autobahn dran. Das sollte zeigen, ob der Zwischenstand ein Endstand ist.

  3. Moin Adrian,

    wenn die Hammerschläge geholfen haben, hatten die Bremsbeläge wohl nicht genug Spiel in der Führung, sonst hätte die kaum was genutzt. Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, die immer etwas runter zu feilen, meist ist zu viel Lack drauf, bzw. Rost, wenn sie schon eingebaut waren.
    Aber Hauptsache es funktioniert wieder.

Schreibe einen Kommentar zu Alex Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert