My Minikran III

Wie schon in der Bestandsaufnahme angedeutet, gab es am Steinweg Minikran MK300 ein paar elektrische Malässen zu beheben.
Wenn fremde Elektrik-Bastelarbeit ersichtlich ist, habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, erstmal alles mit dem Multimeter durchzumessen. So auch beim Maurerkran. Das führte auch direkt zu der Erkenntnis, dass der Schutzleiter vom CEE-Stecker irgendwie nicht im Schaltkasten ankam. Doof. Insbesondere bei Starkstrom hätte ich den schon ganz gerne. Ich konnte das Ganze dann recht schnell auf den Schleifkontakt im Fuß des Mastes eingrenzen:

Leider ist das natürlich das einzige elektrische Bauteil, an das ich nicht wirklich heran komme. Ich habe dann eine Umgehungslösung gewählt und sowohl das Fahrgestell als auch den Mast oberhalb des Drehkranzes über Verschraubungspunkte geerdet. Im Fehlerfall läuft so der Fehlerstrom über die Kugellager im Drehkranz zum Fahrgestell und von dort über die Erdung zurück zum Anschlusskabel. Nicht ideal, aber was besseres fiel mir nicht ein.
Die zerbrochene und abgekniffene 230V-Steckdose:

flog auch gleich raus und wurde durch eine Doppelsteckdose aus dem Fundus ersetzt:

Die Möglichkeit 230V dort direkt abzugreifen wird sicherlich nützlich sein und spart ein zweites Verlängerungskabel neben der Starkstromleitung.
Die Steckdose hatte ich zuerst in dem Verteilerkasten direkt daneben angeklemmt, bis mir auffiel, dass dort ja nur Strom anliegt, wenn auch der Radantrieb eingeschaltet ist. Schön doof. Ließ sich aber recht einfach korrigieren, da auf der Rückseite des Querträgers die Anschlussbox der zentralen Zuleitung ist.
Die Verklemmung der Steckdose will ich auch mal für eine schnelle Produktempfehlung nutzen. Herr Proof Wood hat mich zum Erwerb einer Adernend-Hülsen-Zange samt Hülsensortiment animiert:

Top Sache! Kostet nur einen schmalen Taler und reicht für Jahre. Ist auch viel schöner als Lötarbeiten im Freien oder Kfz-Fußräumen.
Weiter ging es im Schaltkasten. Da gierten rostige Kontakte nach Aufmerksamkeit:

Um da in Zukunft Ruhe zu haben, bekam der Schaltkasten noch ein Dach aus einem Rest Plexiglas:

Das sollte die Regenschauer in Zukunft ausreichend abhalten. Dann noch ein wenig mit Isolierband flicken, mit Kabelbindern sichern und Kontakte reinigen und schon war die Elektrik wieder einsatzbereit.

9 Gedanken zu „My Minikran III“

  1. Hm, Erdung über das Kugellager vom Drehkranz?! Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das keine gute Lösung ist.

    Ma Mopar hat eine Zeit lang den Massekontakt der Hupenschalter über die Lenksäule hergestellt. Essentiell für diese Schaltung ist eine Metallfeder, die eine Hardyscheibe aus Gummi zwischen Lenksäule und Lenkgetriebe überbrückt und so als Masseverbindung dient. Beim Tausch der Hardyscheibe fliegt diese Feder, deren Funktion an dieser Stelle auf den ersten bis zweiten Blick nicht ersichtlich ist, oft raus. So auch irgendwann in ferner Vergangenheit bei meinem Chrysler geschehen. Anschließend wundert sich der Mopar-Fahrer, warum die Hupe nur sporadisch funktioniert, weil der Kontakt nun durch die Kugellager der Lenksäule hergestellt werden muss.

    Bei einer Hupe ist das schon sehr unschön, aber einen Schutzleiter würde ich da nicht drüber laufen lassen. Kommt man denn wirklich nicht an den Schleifkontakt? Die Kabeldurchführung ist doch verschraubt und gegenüberliegend ist eine Mutter zu sehen, die den Deckel halten könnte.

  2. Ich bleib dabei: Eine netzbetriebene Elektrik in dem Alter und dem Zustand ist nicht mehr betriebssicher, egal wie viele offensichtliche kleine Mängel behoben wurden. Die wirklich bösen Klopper sitzen meistens da wo sie keiner sieht – verrottete Innereien von Automaten und Schützen (wenn die Klemmen schon so aussehen…), porös gewordene Leitungen an schwer zugänglichen Stellen im/am Rahmen und wie die Übergangswiderstände der anderen Leiter im Schleifring sind weiss auch keiner. Entweder komplett sauber neu machen oder den ganzen Klumpatsch ausser Betrieb nehmen, ein paar 4-polige CEE-Stecker mit kurzen Leitungen direkt an die Motoren anklemmen und das bei Bedarf mit einer Handflasche fahren. Und schau dir die lange Zuleitung zum Kettenzug am/im Mast genau an, die wird im Betrieb übel strapaziert (Bewegung, UV-Licht, Mörtel- und Farbspritzer) und muss ziemlich sicher auch neu.

    1. Gut, gut… Nehmen wir mal ganz unverbindlich an, dass ich auf euch höre:
      Findet jemand von euch einen neuen Schleifring/Schleifkontakt für 5 Adern/400V/16A?
      Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegen genommen.

      Eine reine Kabel-Flaschenbedienung kommt leider nicht in Betracht.

          1. Zumal du die bei dem Kran nie erreichen wirst. Der Brauch den Drehstrom ja nur, weil die Motoren dann einfacher sind. Wie wäre es mit kleinem Sicherungskasten vor dem Schleifkontakt? Auf 10A runter sichern, weil für 10a gibt es deutlich mehr Auswahl. Wie das bei Drehstrom allerdings mit der Auslegung von N und PE aussieht, bzgl. der Ströme, dazu kann ich nichts sagen.

    1. Ja, aufschrauben wird bestimmt auch nicht dass Problem sein. Ich gehe aber, so wie Stefan, davon aus, dass der innen drin furchterregend aussieht.
      Das läuft garantiert wir so ein Kistenteufel. Einmal geöffnet fliegen mir Federn, Kohlen und Kontakte im die Ohren, so dass man da nix mehr zusammen bekommt. Daher hätte ich schon jetzt gerne einen Plan B, wenn mir das Ding auf der Werkbank explodiert.

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