DIY-Betonkübel

Natürlich geht es hier im Hintergrund auch am Genesungswerk voran. Ich will euch aber nicht damit langweilen, wie ich (nach der ersten Runde Beton) weitere 171 Schalungssteine stapele und ausrichte.
Egal. Es ist fertig gestapelt:

Nun ist die Frage, wie kommen die nötigen 3,3 m³ Beton in die Schalungssteine?
Im hinteren Teil der Halle ist die Mauer 2,25 m hoch. Da läuft ohne Pumpe wenig. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Pumpe ist aber auch das Stichwort. Die 7 m³ zu Weihnachten waren damals genauso teuer wie die Pumpe. Bei den jetzt „nur“ nötigen 3,3 m³ stünden die Kosten in keinem Verhältnis. Ich habe die letzten Monate die verschiedensten Lösungen durchgespielt. Fahrsilo und Zwangsmischer, Eimerkette, erdfeucht und dünn rühren, etc… alles nicht praktikabel. Ich habe dann bei ebayKleinanzeigen einen alten Betonkübel für den Kran gesucht. So lief das auf größeren historischen Baustellen. Allerdings wiegen die Dinger schon leer gerne mal jenseits von 200 kg, was kaum noch Spielraum für die Nutzlast lässt. Bei voller Auslage darf mein Kran ja nur 300 kg heben.
Wie immer hilft es, wenn man sein Leid unter Gleichgesinnten streut.
Wir erinnern uns ja mit Freude an den Weisen aus dem Nachbardorf, dessen Teleskoplader 4 Tonnen heben kann. Leider kann man so einen Krankübel aber nicht auf eine Europalette spaxen, damit er sie über die Mauer hält. Hmm, was gibt es für Behälter, die auf einer Europalette stehen und Flüssigkeiten fassen können?!
Richtig!
IBC-Container!
Wäre doch gelacht, wenn man da nicht was basteln könnte!
Die IBCs gibt es in der lokalen Kleingartenkolonie für schmalen Kurs.
Als erstes muss die Blase raus:

Danach ringsum eine Linie anzeichnen, um den Deckel abzuschneiden:

Die Flex auf niedriger Drehzahl geht da gut durch, ohne alles mit geschmolzenem Plastik zu verkleben:

Etwaige Algenreste und sonstige Regenwasserablagerungen schrubben kleine Kinderhände ganz vorzüglich runter:

Da Beton, wie auch Blut, bekanntlich dicker ist als Wasser, muss da noch ein größerer Auslass in den IBC. DN 110 sollte reichen:

Arbeitet man sorgfältig sitzt der Stutzen durch seine konische Form schön dicht:

Das Rohr stabilisiert man auf der Außenseite noch zusätzlich mit einem gummierten Lochband, damit eventuelle Biegelasten nicht direkt auf die IBC-Wand wirken.
Aber wie kommt der Beton nun vom IBC in die Mauer?
Und wie reguliert man den Durchfluss?
Mir schwebte eine elaborierte Sonderkonstruktion mit Schieber vor, bis mein Nachbar meinte, dass das doch auch „sowjetisch“ ginge:

Dadurch, dass das Rohrende höher als der IBC ist, ist der Durchfluss unterbrochen.
Neigt man das Rohr zur Seite, kann man den Durchfluss regulieren und gleichzeitig gemütlich mit dem Teleskoplader neben der Mauer her fahren:


Noch ein paar Schnüre dran zur Regulierung, mit dem Kran sowie Hebegeschirr hochheben und fertig ist der Prototyp für den Testlauf:

Hier der Test in bewegten Bildern:

Und wenn man wegen der Kamera nicht nur eine Hand frei hat, geht das sogar recht gut zu kontrollieren.

Wäre doch gelacht, wenn das nicht ein episches Desater wird!

3 Gedanken zu „DIY-Betonkübel“

  1. was spricht dagegen, die betonbombe an den teleskoplader zu hängen? bzw: wieso muss da eine europalette drunter? kette dran, um die zinken geworfen und gut. fehlt natürlich die betonbombe, sehe ich ein. aber ich befürchte, mit dem dünnen rohr wird das eine strafarbeit. da würde ich eher eine schubkarre in den baukran hängen und die über der mauer auskippen. aber ich lasse mich mit der fließfähigkeit von beton da gerne lügen strafen. klappt schon 🙂

  2. Leider waren die bezahlbaren Krankübel hier in der Umgebung eher Kernschrott.
    Für die IBCs habe ich schon einen Abnehmer, so dass das eine finanzielle Nullnummer wird.
    Beim Beton musste ich aufgrund der engen Bewehrung eh Korngröße 0-8mm nehmen. Für die Konsistenz habe ich statt F3 nun F4 „sehr weich“ genommen. Ich hoffe das flutscht dann durch’s Rohr. Aber du hast Recht, dass ist die Engstelle.
    Zuversichtlich stimmt mich aber auch, dass selbst der verlängerte Rüssel von der großen Pumpe nicht deutlich größer als DN 110 war.
    Ihr könnt euch aber sicher sein, dass ich berichte. Ich hoffe, ich füge noch jemanden,der die Kamera schwingen kann.

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