Unter Druck

Wie schon mal angedeutet, habe ich beim Abnehmen der linken Zugangsklappe entdeckt, dass die Unterdrucksteuerung der Zündverstellung von Sir Edward kaputt war.
P4240021
War nicht weiter schwierig zu entdecken:
Kopie von P4180066

lose cable

Die ovale Metaldose (Nr. 10 in der Zeichnung) ist eine „Benzinfalle“ (im englischen „Fueltrap“. Keine Ahnung, wie das im deutschen heißt), welche verhindern soll, dass Benzin aus dem Ansaugtrakt in das schwarze Plastikröhrchen (Nr. 7) gelangt. Den Übergang zwischen den beiden bildete ein Gummischlauch.
Passenden Ersatz fand ich in unserem Schlauchfundus, in Form eines alten Infusionssystems:
P4240018
Mal sehen, ob der Schlauch auch Benzindämpfe verträgt. Muss ja normalerweise auch jede Menge fieses Zeug durch laufen….
Etwas frickelig war dann die abschließende Montage. Entgegen der Zeichnung oben zeigt nämlich das obere Metalröhrchen der Benzinfalle nicht zur Seite (was perfekt wäre) sondern nach unten. Das schwarze Plastikröhrchen kommt aber von der Seite. Ich musste daher das Röhrchen etwas verlegen, damit ich einen 90° Bogen hin bekam, ohne zu viel Spannung auf das Röhrchen zu bringen. Ganz glücklich bin ich damit nicht.
Naja, hauptsache ich kann endlich was auf meiner Liste als „repariert“ abhaken:
P4250031

Der Prinzessin neue Schuhe XI

Gestern war ich mal wieder in Osnabrück und hatte auch Zeit mich ein wenig um Lola zu kümmern.
Auf dem Plan stand, sie endlich wieder auf ihre überholten Räder zu stellen, damit sie bereit für den Sommer ist.
Bevor es allerdings soweit war, musste ich noch fix einen neuen Schlauch aus meinem Fundus zaubern. Der Alte hatte beim probeweisen aufpusten einen tiefen Riss gezeigt:
Loch im Schlauch 1
Ein kurzer Blick auf den Herstellungsort offenbarte dann auch die Ursache: Altersschwäche
Loch im Schlauch
Natürlich habe ich ihn nicht weggeschmissen! Er bekommt nen Fahrradflicken und wandert in den Fundus. Wer weiß, wann man den nochmal gebrauchen kann.
Als die Räder dann fertig zum Einbau waren, habe ich Lola mit ihren Transportrollen aus der Garage meines Gönners geschoben und das Vorderrad sowie das rechte Hinterrad eingebaut:
Felgen Einbau Mitnehmer 001
Allerdings muss mir hinten rechts irgend ein Fehler unterlaufen sein. das Rad sitzt nicht mittig unter dem Schutzblech. An der rechten Kante sieht der Abstand so aus:
Felgen Einbau Mitnehmer 003
An der linken Kante kann man die Hand durch stecken:
Felgen Einbau Mitnehmer 004
Ich hab das Rad zweimal ein und wieder ausgebaut, aber es ändert sich nix. Ich erkenne auch nicht den Fehler, den ich gemacht habe…. Blöder Mist. Irgendjemand von euch ne Idee?
Auf der Fahrerseite bin ich nur dazu gekommen, den Mitnehmer samt Ritzel zu tauschen und die Kette in die neuen Kettenschläuche einzufädeln. Dann hat die Sonne, die gelbe Sau, einfach Feierabend gemacht und ich stand im Dunklen.
Der alte Mitnehmer sah so aus:
Felgen Einbau Mitnehmer 010
Herrlich mahlendes Geräusch in dem offenen Lager. Auch noch 1A DDR-Ware. Mal sehen, wie sich der Neue so schlägt.
Die alten Kettenschläuche hatten ihre Haltbarkeitsdauert auch schon lange hinter sich gelassen:
Felgen Einbau Mitnehmer 013
Als Tricky hat sich das einfädeln der Kette in die neuen Schläuche gestaltet. Sie sind wesentlich enger als die ausgenudelten Originale. Außerdem sind sie nicht komplett durchstoßen. In der Mitte befinden sich noch Gummigrate, welche ein einfaches durchfädeln verhindern.
Abhilfe schaffte hier ein beherzter Stoß mit dem ausgeklappten Zollstock-Blatt.
Doch auch jetzt waren die Schläuche noch zu eng, um die Kette einfach durchrutschen zu lassen. Als sehr gut hat sich die Seele eines alten Bowdenzuges erwiesen. Einfach durch die beiden Löcher eines Endgliedes fädeln und dann durch den Schlauch führen.
Felgen Einbau Mitnehmer 015
Da die Seele ja im Vergleich zu einfachen Bändern/Fäden recht steif ist, kann man sie gut an den ganzen Falten und Kanten vorbei wackeln.
Das durchziehen selbst ist dann ein Kinderspiel, da die Seele ja ganz anständige Zugkräfte verträgt.
Felgen Einbau Mitnehmer 016
Wie gesagt war dann aber auch Essig mit Licht und ich musste Lola mit einer verbleibenden Transportrolle zurück in die Garage schieben. Schade. Ich wollte eigentlich noch eine abendliche Runde drehen.

Fieses Foul

Meine Beifahrerin Marlen unterbreitete mir gerade, dass ihr eine junge Frau die Vorfahrt genommen hat und das unser Rallye-Golf nun nur noch 2500€ Abwrackprämie Wert ist. Technischer (und natürlich auch wirtschaftlicher [wobei es, wenn man es genau nimmt, ja eigentlich nur letzteren gibt]) Totalschaden.
Sie ist ihr schön im 90°-Winkel ungebremst mittig in die Seite gedonnert. Hat die Beifahrertür samt Schweller/A-Säule/Aufhängung vorne rechts 20-30 cm nach innen verlegt….
Das wars dann.

Natürlich steht der Plan mit Afrika immer noch. Allerdings müssen wir uns nun ein neues Fahrzeug suchen.
Es würde sich ja anbieten, auch einen Mazda 121 wie Tobias zu nehmen. Dann könnte man sich mit den Ersatzteilen abstimmen und unglaublich nichtssagend finde ich den ja auch…. Mal sehen was Marlen von dem Plan hält. Blöd ist auch, dass wir nun 500€+ für ein Auto mit einrechnen müssen, in unsere Kosten. Vorher hatten wir das Auto ja für lau. Kacke!

Naja, ärgern nützt nix. Wenigstens ist Marlen nix ernstes passiert und die Andere ist Schuld.
Ich guck mal, ob ich die Tage noch ein paar Bilder vom Golf machen kann um euch am Leid teilhaben zu lassen.

Nur ne Nummer

Für die Nachwelt will ich an dieser Stelle mal aufschlüsseln, was die Reliant-Motornummern bedeuten. Als Anschauungsobjekt soll Sir Edwards Triebwerk dienen:
P4170062

Der erste Teil („4B“) gibt Aufschluss über das Produktionsjahr und den Produktionsmonat:
6=1976, 7=1977, 8=1978, 9=1979, 0=1980, 1=1981, 2=1982, 3=1983, 4= 1984, etc.
A=Jan, B=Feb, C=Mär, D=Apr, E=Mai, F=Jun, G=Juli, etc.
Also Februar 1984.
Der zweite Teil („85“) steht für den Hubraum. In diesem Fall 850ccm (in Wahrheit 848 ccm).
Der dritte Teil („72987“) ist die fortlaufende Produktionsnummer. Ab Motornummer 87143 (Mitte 1989 hergestellt) sind die Motoren für unverbleites Benzin von Reliant freigegeben. Allerdings wird dies in Enthusiasten-Kreisen stark angezweifelt. Da die Motoren schon immer aus Aluminium waren, brauchten sie von Anfang an gehärtete Ventilsitze. Die Ersatzteilnummer hat sich im Laufe der Jahre für dieses Teil nie geändert. Es wird deshalb vermutet, dass auch die früheren Motoren ohne Probleme mit unverbleitem Benzin und ohne Additive laufen. Sir Edward bekommt daher auch nur unverbleites und auch keine Additive.
Der vierte Teil („E“, sofern vorhanden) gibt Aufschluss darüber, was genau der Motor bekommen sollte. Steht dort nichts, hat man den normalen Motor dem einfacher Super-Sprit genügt. Hat man ein „E“, ist es einer der „Eco“-Motoren mit erhöhter Kompression (10.5 zu 1 im Gegensatz zu normalerweise 9.5 zu 1). Die höhere Kompression erfordert auch einen höheren Flammpunkt. Super+ ist also der Sprit der Wahl. Normales Super kann zu klingeln führen.