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Kupferwurm XX – Lüfteroptimierung

Der provisorisch eingesetzte Lüfter musste anschließend aber nochmal raus, damit ich ihn ein wenig vermurksen optimieren konnte.
Wie schon beim Rialto habe ich die Form der Lüfterflügel bearbeitet.
Nach den Vorgaben aus dem R3W-Forum habe ich dazu die Flügel markiert:
Schnittlinien aufgezeichnet
Aus der rechteckigen Form des Ausgangsflügels soll eine leicht schmal zulaufende abgerundete Form werden.
Die Dremel-Trennscheibe machte kurzen Prozess mit dem Kunststoff:
Grob abgeschnitten
Dank dem Schleifaufsatz war auch das abrunden kein Problem:
Kanten abgerundet
Die vorderen „Schaufelkanten“ hab ich spitz zulaufen lassen:
Kanten angeschrägt
Als mein Werk beendet war, war ich zwar übersäht von Plastikkrümeln, aber der Flügel machte einen halbwegs gleichmäßigen Eindruck und erscheint mir wesentlich aerodynamischer:
Fertig modifiziert
Mit der identischen Modifikation fahre ich im Rialto ja schon seit vier Jahren und meine (wie auch die Menschen im R3W-Forum) dass dadurch der Lüfter wesentlich leiser wird und der Motor „lebendiger“ wirkt. Eine nachteilige Auswirkung auf die bewegte Luftmenge konnte bisher nicht festgestellt werden.
Wo ich gerade bei den Forums-Modifikationen war, habe ich auch gleich den A-Frame-Bolzen unter dem Kühler getauscht:
A-Frame mit Schaftbolzen
Normalerweise ist dort ein bündig abschließender kurzer Bolzen verbaut, der sich ohne Ausbau des Kühlers und verklemmen mittels Schraubenziehers (weder Platz für Nuss noch Schlüssel) nicht lösen lässt.
Indem man nun auf einen längeren Schaftbolzen samt Mutter umrüstet, kann man den A-Frame auch mit eingebautem Kühler mittels Nuss und Gelenk demontieren. Durch den Schaft besteht auch nicht die Gefahr, dass sich die gekonterte Mutter löst. Eine schnelle und sinnvolle Modifikation.

Kopfarbeit IV

Während ich am Bug fummelte, wendete Tobias sich den abgerissenen Bolzen der Wasserpumpe beim Volvo-Motor zu.
Der Plan war mit Hitze und Gripzange den kleinen Biestern zu Leibe zu rücken.
Für gekonterte Muttern waren die Reste leider nicht mehr lang genug.
Tobias hatte zur Vorbereitung die Reste über Nacht in „Caramba Rasant“ gebadet. Ein Tipp, den er beim letzten „Attack of the Altwagen“ bekam.
Als größte Hitzequelle stand uns nur eine Lötlampe zur Verfügung:
Volvo 740 GL Wasserpumpe Bolzen abgerissen
Nach eindringlicher Erhitzung wurde das renitente Biest mittels feuchtem Lappen abgeschreckt, um die jahrhundertealten Verkrustungen im Gewinde zu knacken.
Das schien ganz gut funktioniert zu haben (oder das Caramba-Zeug hat wirklich die magische Wirkung, welche ihm nachgesagt wird). Nach reichlich Zeit zum abkühlen kam die Gripzange zum Einsatz:
Volvo 740 GL Wasserpumpe Bolzen abgerissen
Das klappte auch erstmal ganz gut, bis das Gewinde des Bolzens natürlich rund war.
Abhilfe schaffte der Dremel mit dem schon von mir verwendeten Schleifaufsatz.
Damit dremelte Tobias zwei gegenüberliegende Absätze in die Bolzenreste, so dass die Gripzange mehr Auflagefläche hatte.
Volvo 740 GL Wasserpumpe Bolzen abgerissen
Beim letzten Bolzen geriet die Sache zum Geduldsspiel, welches das Bikini-gleiche Nervenkostüm meines Bruders doch arg strapazierte. Schlüpfrige Scheißerchen.
Doch am Ende gab auch dieser Bolzen nach und ließ sich raus schrauben.
So hatten wir nochmal Glück im Unglück. Auf ausbohren hatte keiner von uns Lust.

Freund und Helfer

Gestern hat es endlich mit der Probefahrt mit dem alten 45D4-U-Verteiler geklappt.
Der Umbau erfolgte schon vorgestern. Keine besonderen Vorkommnisse dabei:
Reliant Rialto 45D4 Verteiler

Allerdings fiel mir bei der Kühlerbegutachtung neulich ein loser Bolzen an der Aufhängung der Lima auf:
Reliant Rialto Lichtmaschine Verschraubung
Den muss ich wohl beim Simmerring-Wechsel vergessen haben. *Ups* Zum Glück wurde er vom Keilriemen am vollständigen raus rutschen gehindert. Natürlich hab ich keine zölligen Muttern hier in Osna. Im Fundus fand sich aber ein alter Bolzen in ungefähr passenden metrischen Dimensionen. Der muss jetzt erstmal reichen. Die Riemenspannung hat der fehlende Bolzen aber nicht beeinflusst.

Danach gings auf zur Probefahrt. Außentemperaturen von 32°C schafften ideale Bedingungen.
Leider stellte sich schon nach kurzer Fahrt auf der B68 klingeln ein. Muss ich wohl zu forsch eingestellt haben. Kein Problem dachte ich und fuhr an der nächsten Abfahrt runter. Fand sich auch ein schöner Parkplatz zum einstellen: Reliant Rialto gestrandet
Dort die Halteklammer vom Verteiler gelöst und bei laufendem Motor ein wenig verdreht. Schien alles ok. Also Mutter wieder fest ziehen und weiter sollte es gehen. Erstmal vorsichtig auf einem nahen Feldweg. Kacke, immer noch klingeln. Also zurück zum Parkplatz. Motor aus. Nochmal einstellen.
Danach musste ich ca. 20 mal orgeln, bis er endlich an sprang. Kaum wollte ich los fahren, ruckelte Sir Edward nur noch und ging direkt auf der Straße aus. Also Warnblinker an und auf den Radweg geschoben. Dort wollte er dann garnicht mehr anspringen. Grand merde de la Kack!
Also zurück zum Parkplatz geschoben und ein wenig gefummelt. Brachte aber alles nix. Ratlosigkeit machte sich breit. Also zum ersten mal meine AVD-Card gezückt und Hilfe angefordert. Sehr schnell verbunden worden und netten Menschen am anderen Ende gehabt. Keine fünf Minuten später rief mich ein lokaler Pannenhelfer zurück und erkundigte sich nochmal nach meinem Problem und erfragte ein paar zusätzliche Details zum Auto. Als ich ihm beschrieb, um was für ein Auto es sich handelt, war erstmal Schweigen in der Leitung. Er meinte dann, dass er erstmal zu mir raus kommt und sich die Sache vor Ort besieht.
Ich hab natürlich nicht auf die Uhr geschaut, aber als er um die ecke bog, war ich nicht lange mit dem Studium des Hinweisschildes zum „Hexenstein“ fertig:
Reliant Rialto gestrandet 2
Gute Reaktionszeit.
Was dann geschah ist mir jetzt noch etwas peinlich. Er rüttelte an allen Kabelverbindungen und diagnostizierte eine lose Mutter an der Kontak-Verschraubung der neuen Zündspule. Fix die Mutter angezogen und schon brummte Sir Edward wieder zufrieden. Peinlich….. aber manchmal ist man halt betriebsblind.
Schön fand ich den Pannenhelfer, als er meinte: „*Huh* Da muss ich mich auch erstmal rein denken. Das letzte mal, dass ich sowas hatte, war in der Berufsschule….“
Der Rückweg verlief dementsprechend problemlos.
Auf den paar Kilometern konnte ich kein ruckeln feststellen. Ich lasse den U-Verteiler jetzt erstmal aber noch ein paar Kilometer drin um es ausgiebiger zu testen.
Hitzetechnisch gab es keinen Unterschied. Kaum hielt ich vor der heimischen Garage und stellte den Motor ab, ertönte ein blubberndes Pfeifen und beim Blick unters Auto kam mir eine Wasserdampfwolke entgegen und es plätscherte aus dem Überlauf:
Reliant Rialto Kühlwasser Überlauf
Liegt also schon mal nicht an der Zündverstellung. Gut. Engt die Suche weiter ein.

P.S.: Ich frage mich, ob das Ruckeln mit der 123ignition auch einfach nur mit dem losen Kontakt zusammen hing…. Wird die Tage eruiert.

“Sag Aaaaa…-Frame.” X

Nachdem nun alles wieder beisammen war, fehlte eigentlich nur noch ein Rad und Sir Edward könnte nach vier Monaten wieder auf eigenen Füßen stehen.
Vaddern kam dann mit der Idee um die Ecke, man könnte ja die alten Felgen sandstrahlen lassen und dann samt neuen Reifen aufziehen. Ich weiß was ihr denkt: „Lernen die denn nie aus ihren Fehlern?!“
Das Problem ist unser klassisch lippischer Geiz. Dafür, dass der Pulverbeschichter nämlich Mist gebaut hat, hat er uns Gutscheine ausgestellt, so dass wir Dinge bei ihm kostenlos beschichten lassen können. Da können wir einfach nicht aus unserer Haut. Ist genetisch programmiert.
Also musste zumindest temporärer Ersatz für das Vorderrad ran, da ich ja für die Hinterachse die Achsständer nutzen kann.
Im Kofferraum befand sich ja noch gut verpackt das Ersatzrad. Das könnte man ja nehmen. Nach dem auspacken war ich sehr angenehm überrascht. Hier das alte Vorderrad und das Ersatzrad nebeneinander im Vergleich:

Das Ersatzrad war augenscheinlich noch nie montiert und ist noch original NOS-1984:

Also fix mal dran geworfen:

*Mjam* sieht das lecker aus! Sieht ja unter der Front mittlerweile fast so aus, wie 1984 im Werk in Tamworth. Alles neu gepinselt, neuer A-Frame, neue Spurstange, neue Felge samt Reifen, etc….lecker, lecker.
Ich hab die Chance auch genutzt, die geschluderten Bolzen gegen mittlerweile gelieferte UNF-8.8er-Bolzen (genauer: „Grade 5„) zu tauschen.
Dabei habe ich auch einer der im R3W-Forum empfohlenen Modifikationen vorgenommen und die oberen Bolzen der A-Frame-Lagerschalen gegen welche mit Schaft und Mutter getauscht:

Bei den normalen, kurzen Bolzen ist das Problem, dass der Kopf zwischen den Flanken der Schalen verschwindet, und man kaum anständig mit einer Nuss an ihn ran kommt. Abhilfe schafft hier ein Bolzen mit Schaft, auf den man eine Mutter bis zum Anschlag aufschraubt. Steckt man diesen nun durch das Loch, liegt die Mutter zwischen den Flanken der Schale an, aber der Kopf steht ein paar cm hoch, so dass man bequemer mit Ratsche und Nuss ran kommt. Vorbei also die Zeiten, der gewagten Ratschen-Konstruktionen.
Woran ich natürlich nicht gedacht hatte, war, dass das Ersatzrad nach 25 Jahren etwas Luft verloren haben könnte:

Nachdem aber auch das ambulant mit der Fußpumpe behoben war, stand Sir Edward zum ersten mal seit langer Zeit wieder auf eigenen Füßen:

Ein gutes Gefühl!

Hier kommt Gurt IV

Ich staune immer wieder über die Früchte unseres familliären Sammeltriebes! Neulich Abends hatte ich eine Eingebung betreffend der benötigten Bolzen zur Montage der Beckengurte.
Als wir damals den Kleinen von Statikgurten auf Automatikgurte umgerüstet haben, waren bei den Securon/Stevens-Wesel-Gurten auch jede menge Adapterteile mit im Lieferumfang. Unter Anderem auch verschiedene Bolzen. Wir konnten die Bolzen damals nur nicht verwenden, da der Kleine (ganz untypisch, normalerweise werden Herstellerübergreifend identische UNF-Gewinde/-Bolzen zur Gurtbefestigung verwendet.) UNC-Gewinde verwendet, um die Gurte zu sichern. Wir mussten daher damals die alten Bolzen anpassen und weiterverwenden. Die mitgelieferten Teile wanderten unbenutzt in unseren Fundus.
Eben dort habe ich sie wieder ausgegraben:
Gurte-Ankerpunkte Rücksitze 031
Die Langen passen vorzüglich in die äußeren Befestigungslöcher.
Um zu überprüfen, ob die Kurzen auch in die mittleren Löcher passen, war etwas Feinarbeit notwendig.
Gurte-Ankerpunkte Rücksitze 029
Die Arbeiter in der Reliant-Fabrik waren nicht sehr maßhaltig bei der Sache. Die Löcher waren ausgefranst und wesentlich zu klein. Hinzu kommt noch der Umstand, dass die Fiberglasmatten damals bei der Produktion von Hand in die Formen gelegt wurden und daher keine Karosse gleich einer anderen ist. Das führt auch dazu, dass die Löcher in der Karosserie nicht immer zu 100% mit den vorgesehenen Bohrungen im Rahmen fluchten. Die Gurtlöcher von Sir Edward lagen ca. ein Viertel daneben.
Gurte-Ankerpunkte Rücksitze 030
Nach etwas Feintuning mit der Feile passten sie aber und ich konnte mich daran machen, die Gewinde wieder nutzbar zu machen. Die äußeren Gewinde sind ja im Rahmen integriert und daher etwas geschützter als die exponierten mittleren Muttern. Dementsprechend hat es eine geschlagene Stunde gedauert, bis ich mit Hilfe von Rostlöser und einem Bolzen die Gewinde wieder frei bekommen hatte. Zwischendurch musste ich den Bolzen immer wieder durch eine andere Mutter drehen, um sein Gewinde wieder in Form zu bringen. Mühsam, aber schlussendlich von Erfolg gekrönt!
Bolzen habe ich also schon mal. Fehlen nur noch Gurte. Mal sehen, ob ich diese Woche zum Schrottplatz komme.