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Luftfilter und Schimmel

Der ausgeartete Ölwechsel beim V50 markierte auch den Zeitpunkt, zu dem ich ihn wieder an meinen Vadder zurück gegeben habe (Danke!!). Der Winter ist damit automobiltechnisch für ich gegessen.
Da die Tage momentan jedoch noch etwas kühl sind, habe ich mal die „Winterstellung“ des Luftfilters aus dem Rialto 2-Handbuch ausprobiert.
Normalerweise zeigt der „Rüssel“ des Luffiltergehäuses direkt nach vorne, Richtung Lüfterflügel und Lufteinlass. Ist quasi ein „Ram-Air„-System für Arme.
Das soll den Temperaturhaushalt, insbesondere im Vergaser, positiv beeinflussen und diesen zusätzlich kühlen.
Bei winterlichen Temperaturen ist dieser Effekt aber gerade nicht erwünscht, da sich an den kalten Vergaserwänden das Benzin-Luftgemisch nieder schlägt und so das Gemisch abmagert.
Um also den Vergaser zusätzlich „zu beheizen“ soll man daher für den Winterbetrieb den Rüssel des Luftfiltergehäuses nach unten, Richtung Auslasskrümmer drehen:
Luftfilter Winterstellung
Wie ihr seht, steht der „Rüssel“ nun direkt über den Bronze-Muttern des Krümmers.
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mal den Luftfiltereinsatz gedreht. Der sieht noch immer jungfräulich aus. Lediglich an der Stelle, an der der Rüssel in die „Pfanne“ mündet, war er etwas schmuddelig. Jetzt ist wieder eine saubere Stelle vorne.
Eine erste Fahrt bei 8 °C zeigte keinen merklichen Unterschied zur vorherigen Ram-Air-Einstellung. Vielleicht habe ich durch den Fächerkrümmer und das Hitzeschutzband die Temperatur einfach zu sehr reduziert. Ich werds aber erstmal so lassen, bis die Außentemperaturen zuverlässig zweistellig sind.
Weiterhin musste ich etwas Schimmel entfernen, der sich wohl den Winter über auf der Dichtung der Seitenscheibe gebildet hatte:
Schimmel auf der Fensterdichtung
Essigkonzentrat schaffte da schnell klare Verhältnisse.
Tja, so eine Fertiggarage mit lange Zeit undichtem Dach ist halt nicht das Wahre….

Herbstautotausch

Für Freitag Morgen und Mittag war in Osnabrück „wolkig aber trocken“ angesagt.
Eine gute Gelegenheit, den Bug (bei dem momentan ja weder Scheibenwischer noch Scheinwerfer funktionieren) endlich ins Winterlager zu bringen und den Rialto wieder raus zu holen.
Als ich mittags endlich los kam, war es auch bis exakt zum Kreuz Osnabrück-Süd trocken. Danach gab es nur noch sporadische Regenpausen… ambitious but rubbish.
Kein wirklich schöner Saisonabschluss.
Als ich am Samstag dann den Bug gewaschen habe, fiel mir auf, dass im hinteren rechten Blinker ein ansehnliches Aquarium stand:
Wasser im Blinker
Mal sehen, was/ob ich da was machen muss. Eine der Schrauben, welche das Glas halten war lose. Vielleicht reicht da nachziehen zum abdichten. Ansonsten muss ich mich nach ner neuen Dichtung umsehen und für die Zwischenzeit vielleicht ein Ablaufloch anbringen.
Ich hab auch mal die Chance genutzt und den alten Rialto-Luftfilter (unten) mit dem Neuen (oben) für den Bug verglichen:
Bond Bug Luftfilter vs. Reliant Rialto Luftfilter
Da suche ich ja immer noch nach einem passenden Gleichteil.
Leider ist der vom Rialto annähernd doppelt so hoch. Vom Durchmesser passen sie exakt.
Samstag Nachmittag habe ich dann den Bug zusammen mit Tobias in die Tiefgarage gebracht und den Rialto raus geholt:
Tausch Bond Bug gegen Reliant Rialto
Ölwechsel und sonstigen Service bekommt der Bug, wenn ich auch an die anderen anstehenden Arbeiten gehe. Das Öl ist erst seit April drin. Das hat noch etwas Zeit. So habe ich nur die Batterie ausgebaut.
Der Rialto bekam vor Ort einen schnellen Check. Besonders um den Getriebeölstand machte ich mir Sorgen (der hintere Wellendichtring ist undicht). Allerdings war kaum Öl ausgelaufen. Die anderen Betriebsflüssigkeiten waren auch fit. Also die Zündspule abgeklemmt und erstmal einige Zeit lang den Motor per Anlasser gedreht, damit Öl an alle Schmierstellen kommt und er etwas Öldruck aufbauen kann. Danach wieder angeklemmt und er sprang direkt an und lief schön rund.
Die Heimfahrt von der Tiefgarage war auch erfreulich ereignislos.
Jedoch muss ich festhalten, was für ein riesen Unterschied zwischen beiden Fahrzeugen liegt.
Neben den Freuden einer funktionierenden Elektrik, wartet der Rialto auch mit einer funktionierenden Heizung und einem zugfreien Innenraum auf. Die extrem lange Hinterachsübersetzung reduziert das Geräuschniveau drastisch und erhöht das Reisetempo. Außerdem fällt auf, dass der Rialto wesentlich mehr Power hat, als der Bug.
Man könnte fast von normalem Auto fahren sprechen….

Große Hafenrundfahrt

Am Wochenende wurde aber nicht nur geraucht, sondern auch geschraubt.
Der Stiefastra der Besten von allen verlangte nach einem Ölwechsel.
Da auch sonstiger Service eine gute Zeit zurück liegt (Service-Details sind leider bei einem Festplattencrash vernichtet worden) entschied ich mich für eine große Inspektion:

  • Öl + Filter
  • Luftfilter
  • Zündkerzen
  • Benzinfilter
  • Innenraumluftfilter

Bei 205.000km sollte das drin sein. Dankbarerweise liefert eBay preislich angemessene Sets (Dabei auf die passende Motorvariante achten!). Bei den Sets sollte man darauf achten, dass beide Versionen des Innenraumfilters mit dabei sind. Opel hat während der Produktion den Hersteller der Heizung gewechselt (Behr oder Delphi). Leider erkennt man erst, was für einen Filter man braucht, wenn man das halbe Auto zerlegt hat. Da ist es besser, ein paar Cent mehr auszugeben und direkt beide Versionen liegen zu haben. Lediglich das Öl lieferte der lokale Restpostenmarkt:

Sowohl der Innenraumfilter als auch der Benzinfilter waren sicherlich noch die ersten (sofern die nicht im Zuge der Garantiezeit-Service-besuche vom „freundlichen“ getauscht werden).
Los ging die Tour.
Der Luftfiltertausch ist jetzt nix, was großer Worte oder Bilder bedarf. Das Vergleichsbild zeigt aber deutlich, dass es Zeit war:

Auch der Zünkerzentausch ist straight-forward. Die Zündkerzenstecker sitzen am Ende eines langen Rüssels, welcher immenser Kräfte bedarf, um abgezogen werden zu können:

Werkzeug ist zum abziehen jedoch beim 1,6l 8V nicht nötig. Lediglich zum rausschrauben benötigt man eine 16er-Zündkerzennuss.
Auch die Kerzen hatten ihre beste Zeit hinter sich:

Das Kerzengesicht sah aber gut aus. Beim einschrauben sollte man aufs Drehmoment achten. Ich habe sie mit 28Nm angezogen was im Mittelfeld der empfohlenen Drehmomente liegt.
Der erste näher erläuterungswürdige Job war der Tausch des Innenraumfilters.
Hierzu muss man das Handschuhfach ausbauen und braucht dafür einen 20er Vielzahn-Bit.
Bei geschlossener Klappe demontiert man die unteren drei Schrauben (die links ist nicht auf dem Bild):

Dann öffnet man die Klappe bis zur ersten Rastposition, hält das Fach mit einer Hand in Position und schraubt die drei oberen Schrauben raus. Danach kann man das Fach aus dem Armaturenbrett ziehen. Dabei muss man auf die Beleuchtung achten. Den Stecker kann man an der Rückseite vorsichtig abziehen.
In den linken Tiefen des Armaturenbretts findet sich jetzt eine mit drei Klammern gesicherte Klappe eines schmalen hochkant montierten Kastens (Wenn man den Filter von Delphi hat. Ansonsten sieht es so aus.). Da drin sitzt der Filter. Im folgenden Bild seht ihr die drei Klammern markiert:

Ihr müsst die Klammern „von hinten“ lösen. Löst ihr sie von vorne brechen die kleinen „Zähne“ die schmale Plastikkante ab, auf der sie sich festkrallen:

Ihr solltet die Klammern beim lösen festhalten, da sie unter reichlich Spannung stehen und sonst gerne weg fliegen und in den Tiefen des Armaturenbretts verschwinden!
Die Klappe könnt ihr nun öffnen und den alten Filter raus ziehen:

Der Vergleich ergibt auch hier, dass der Tausch dringend nötig war:

Bevor ihr den neuen Filter rein schiebt, solltet ihr noch einen Staubsauger mit langem Rüssel bemühen und den Herbstwald aus dem Filterkasten entfernen:

Da sammelt sich einiges an.
Der neue Filter sperrt sich ein wenig gegen sein neues Zuhause. Passt auf, dass ihr die Führungsschiene trefft:

Damit war nur noch der Benzinfilter zu tauschen. Das dauerte allerdings länger als alle anderen Arbeiten zusammen und bekommt daher einen eigenen Artikel…

Auf dem Zenith III

Zum Start ins Wochenende gabs auch Arbeit für mich.
Ich wollte endlich den ranzigen Vergaserflanschgummi durch das schicke neue Gummi ersetzen, welches Axel mir gegossen hat.
Leider half auch Spüli nicht, den Luftfilter drüber zu zwängen. Da musste ich mir also was anderes einfallen lassen.
Als erstes habe ich mal den Luftfilter zerlegt:
Bond Bug Luftfilter 20
Und wieder zeigte sich, dass der Wagen ein einziges Trauerspiel ist, wo hin man auch blickt.
Was verwendet der geneigte Engländer, wenn gerade kein passender Filtereinsatz zur Hand ist? Richtig! Schaustoff:
Bond Bug Luftfilter 21
Grob mit dem Beil zurecht gehackt, wird er schon irgendwas aus der Luft raus filtern….“Tränen“.
Ich hab alles ein wenig gesäubert und den Stahlwolle-Einsatz mit Öl getränkt. Das sollte zumindest die gröbsten Partikel binden, bis ich einen passenden Filtereinsatz aufgetrieben habe.
Ich hatte mir überlegt, dass ich versuchen wollte, den Vergaserflanschgummi „dünner“ zu schleifen, damit er zwischen Flansch und Gehäuse passt. Die Wandstärke war ja das Einzige, was nicht passte. Das Problem beim schleifen ist, das Gummi/Silikon möglichst gleichmäßig abzutragen, um später noch eine gleichmäßige Dichtfläche zu haben. Vaddern kam mit ein paar kleinen Gläsern aus unserem Glasfundus um die Ecke. Glücklicherweise fand sich dort auch eins (Champignons in Scheiben, 3. Wahl) in etwas kleinerem Durchmesser als der Ring. Da habe ich dann etwas doppelseitiges Klebeband und anschließend Schleifpapier drum gepappt. In den Deckel kam eine Schraube samt Unterlegscheiben:
Bond Bug Vergaserflanschdichtung 10
So hatte ich eine schön gleichmäßig runde „Schleiftrommel“:
Bond Bug Vergaserflanschdichtung 12
Fuchs, oder was?!
Nach kurzer Zeit erhielten einige Verbesserungen Einzug. Die Akkubohrmaschine wurde gegen eine alte kabelgebundene Maschine getauscht, da diese Art der Behandlung ziemlich auf die Lager geht. Das Schleifpapier wurde von 100er auf 60er umgestellt und der Deckel wurde in maximal-große Unterlegscheiben eingeklemmt um das Ganze ein wenig mehr zu stabilisieren. Damit war dann ziemlich schnell ein Fortschritt erkennbar:
Bond Bug Vergaserflanschdichtung 13
Man muss nur drauf achten, die Drehzahl der Maschine gering zu halten, um nicht zu viel Hitze in den Gummi zu bringen. Und natürlich immer schön Markierungen anbringen und regelmäßig den Ring drehen, um ihn gleichmäßig abzutragen.
Eine erste Anprobe zeigte, dass ich auf dem richtigen Weg war. Jedoch wird der Vergaserflansch im unteren Bereich dicker, so dass ein kleiner Absatz in das Gummi musste:
Bond Bug Vergaserflanschdichtung 15
Einsatz für den Dremel:
Bond Bug Vergaserflanschdichtung 14
Danach klappte es auch mit der Nachbarin:
Bond Bug Vergaserflanschdichtung 16
Auch von oben alles schön dicht:
Bond Bug Vergaserflanschdichtung 17
Und überraschend gleichmäßig:
Bond Bug Vergaserflanschdichtung 18
Hätte nicht gedacht, dass das so gut klappt.
Fixed.

Vielen Dank nochmal für das Teil, Axel!

Auf dem Zenith II

Vor ein paar Tagen erreichte mich überraschend ein kleines Paket. Komisch, ich hatte doch garnichts bestellt?!
Drin war das hier:
Bond Bug Luftfilterdichtgummi 1
Macht nicht *Klick*? Kein Problem, is ja auch schon lange her, dass ich darüber geweint habe.
Es ist ein neuer Dichtring um den Übergang zwischen Luftfilter und Vergaser abzudichten. Die Teile sind nicht mehr neu zu bekommen und zerbröseln im Laufe der Zeit.
Axel aus dem BondBug-Forum hat meine Hilferufe erhört und fix zwischen all den Teilen, welche er für Triking-Threewheeler anfertigt, mir einen neuen Ring gegossen!
Großartig!
Bin ich ja ganz aus dem Häuschen vor Freude. Netzwerk und so!
Dementsprechend bin ich auch bei nächster Gelegenheit in die Garage gespurtet und habe den ollen kaputten Dichtring ausgebaut. Hier mal im Vergleich:
Bond Bug Luftfilterdichtgummi 2
Ist schon ziemlich fertig, das alte Stück.
Der neue Ring passt gut in den Flansch der Luftfilterpfanne:
Bond Bug Luftfilterdichtgummi 3
Auch auf den Flansch des Vergasers passt er vorzüglich:
Bond Bug Luftfilterdichtgummi 6
Nur den hinteren Rand müsste ich kürzen, damit der Betätigungsarm des Chokezuges dort nicht hängen bleibt (auf dem Bild sichtbar).
Die Ernüchterung kam, als ich den Luftfilter mit neuem Gummi auf den Vergaser setzen wollte. Die Wandstärke des neuen Gummis ist zu dick. Ich bekomme die Pfanne nicht über das, durch den Vergaserflansch leicht geweitete, Gummi geschoben. Dammt! Mal sehen, was ich da mache. Kann ja nicht sein, dass Axels freundliche Mühe vergebens war! Ein wenig Hoffnung setze ich noch in Spüli als Schmiermittel. War beim obigen Versuch gerade nicht zur Hand. Vielleicht kann ich die Pfanne dann drüber zwängen.