Fritten & Friends 2024

Eh ich bei der Berichterstattung zum Dach weiter mache, will ich kurz etwas in die jüngere Vergangenheit springen und von der ersten öffentlichen Ausgabe der „Fritten & Friends“ Ausfahrt berichten. Tobias hat diese Rundfahrt anlässlich des Tages der Currywurst aus der Taufe gehoben. Die Idee ist, mit Altblech und Gleichgesinnten die schönsten Currywurstbuden des Ruhrpotts abzuklappern. Dazu dann noch ein leichtes Kulturprogramm, fertig ist das Konzept. Zur gemeinsamen Anreise gen Pott trafen wir uns in kleiner Runde in Paderborn:

erstes Treffen in PB

Die Anreise war gemütlich im Konvoi:

Lineup Anfahrt

Unser erster offizieller Treffpunkt war am Bratwursthaus in Bochum:

Lineup 2024

Wie ihr seht, war es ein kleines aber farbenfrohes Lineup. Tobias hatte die Einladung erst mal nur im kleinen Kreis verteilt, da die Ausfahrt nur ein erster Testballon sein sollte. Ich persönlich freute mich besonders über den Besuch von Hauke, Diana und Leia.
Da die angepeilten Wurstschmieden nicht vor 11 Uhr öffneten gab es halt ein spätes Frühstück:

Frühstück

Das war schon mal ein solider Start. Handwerklich wirklich gut gemacht mit den schmackhaftesten Pommes des Tages. Weiter ging die Gourmetreise zum Profi-Grill nach Wattenscheid:

Profi-Grill in Wattenscheid

Laden, Publikum und Inhaber sind echte Unikate! Guckt euch mal die Geschichte auf der Homepage an. Dort gab es (nach meiner Auffassung) auch die beste Currywurst des Tages:

Currywurst mit Pommes und Spezialsoße

Um etwas Zeit für die Verdauung einzuräumen spazierten wir danach zu den Autos zurück, schnackten ausgiebig und fuhren gemütlich zum LWL-Museum Zeche „Hannover“:

Zeche Hannover

Da die Zeche schon in den 1870er-Jahren eingerichtet wurde, gibt es da einiges an historischer Technik zu bewundern. Zum Beispiel diese einzylindrige Dampfmaschine, die die gigantischen Grubenventilatoren (6 m³ pro Bergmann/Minute) antreibt:

Dampfmaschine für Grubenventilator

Auch die jeweils dreistöckigen Aufzüge konnte man besichtigen:

Fahrstuhlschacht

und die zugehörige Antriebsmaschine samt Führerstand:

Fahrstuhlwinde

Wie der Fahrstuhlführer ohne Telefon oder Funk wusste, was im Stollen vorging? Da gab es ein ausgeklügeltes Signalsystem:

Platz des Fahrstuhlführers

Das alles war interessant und nett gemacht, aber zu einem echten Highlight wurde der Besuch erst durch die organisierte Führung zum Thema „Migration und Zuwanderung ins Ruhrgebiet„! Ich finde die Qualität solcher Führungen steht und fällt immer mit dem Interesse der Führung für das Thema. Ich kann sagen, unsere Führerin brannte für das Thema! Und dazu kam dann noch die tolle Chemie unserer Gruppe! So haben wir wirklich kurzweilige 2,5h Stunden miteinander diskutiert und verschiedene Stationen der Migrationsgeschichte des Ruhrgebietes „abspaziert“. Es war wirklich eine Freude und Bereicherung!
Zum Abschluss öffnete sie uns noch ein ansonsten nicht zugängliches historisch erhaltenes Zechen-Wohnhaus:

Wohnhaus der Kumpel

Die Führung endete im historischen Selbstversorgergarten hinter dem Haus, wo wir noch lange beisammen saßen und uns nur schwer vom Thema lösen konnten. Wie gesagt: Ein absolutes Highlight!

Nach so viel intellektuellem Input hatten wir alle wieder Hunger auf Currywurst und machten uns auf zur letzten Bude „Die Currywurst“ in Herne. Der Laden ist bekannt für seine besonders scharfen Saucen:

Saucenauswahl bei Die Currywurst

Passenderweise lief dort gerade eine Scoville Challenge. Kurz nachdem wir angekommen waren, kam auch ein Sanitäter um den fünftplatzierten zu versorgen. Ich habe die Saucen der Stufe 3, 5 und 7 probiert. 3 war Ketchup, 5 war pikant, nach 7 schmeckte man eine Zeit lang nichts mehr. Der lukullische Genuss dieser Art von Saucen hat sich mir ehrlich gesagt nicht erschlossen. Dementsprechend fand ich die Currywurst dort auch am schwächsten. Es fand sich aber ein schönes anderes Relikt: Der Sparschrank eines Sparvereins:

Sparverein

Auf dem Weg zu den Autos gab es noch dieses schöne Haus. Man achte auf die Fensterlinie im Erdgeschoss:

Bergschäden oder betrunkener Maurer?

Entweder war der Maurer sternhagelvoll oder es sind (wie an so vielen Stellen im Pott) Bergschäden.
Bei dieser letzten Bude trennten sich unsere Wege. Der Abschied war herzlich und ich hatte den Eindruck, dass die Tour allen viel Spaß gemacht hat.
Tobias hat schon durchblicken lassen, dass er (bei entsprechendem Feedback) für das nächste Jahr wieder eine solche Tour planen würde. Ggf. sogar mit Übernachtung (Campingplatz).
Solltet ihr also Lust haben, daran teilzunehmen, scheut euch nicht, einen Kommentar zu hinterlassen.
Danke für die Organisation und danke an die tollen Teilnehmer!

2 Gedanken zu „Fritten & Friends 2024“

  1. Es war ein rundum gelungener Tag (auch wenn wir uns ja bereits nach der Führung – die uns übrigens auch sehr gut gefallen hat – verabschieden mussten).
    Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe!

  2. Hallo Adrian,

    vielen Dank für deinen lebhaften Bericht über die erste „Fritten & Friends“-Ausfahrt 2024! Es klingt nach einem gelungenen Event mit einer schönen Mischung aus Currywurst-Stopps und kulturellen Highlights. Besonders der Besuch der Zeche „Hannover“ und die spannende Führung zum Thema Migration haben dem Tag anscheinend einen ganz besonderen Charakter verliehen. Deine Schilderung macht definitiv Lust auf eine Teilnahme im nächsten Jahr – Tobias‘ Idee für eine Übernachtung ist ein super Vorschlag!

    Beste Grüße,
    Viktor von Elmshorn Aktuell

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