rollierender Service I

Um den Ginza möglichst nahtlos in den laufenden Betrieb einzugliedern habe ich für den fälligen Großservice mal einen anderen Ansatz als z.B. beim Gerontengolf versucht.
Die Servicearbeiten erfolgen nicht in einem großen Rutsch, sondern sukzessive im laufenden Betrieb.
Aufgrund des schönen Wetters habe ich mich aber erstmal der Lederpflege zugewandt. Putzen und wienern ist ehrlich gesagt nicht mein Metier. Allerdings hatte das weiße Ginza-Leder doch ein paar unschöne Stellen:

Auch neue blaue Jeans sind ein natürlicher Feind weißen Leders:

Ein Bekannter empfahl mir für die Behandlung eine Nagelbürste, reichlich einfache Seife und einen Eimer warmes Wasser.
Und dann: Scheuern bis es schäumt!

Ich hatte zwar nachher einen Tennisarm, aber das Ergebnis ist bemerkenswert:

Selbst die blauen Jeansflecken gingen raus:

Auch der Grauschleier, insbesondere vom Fahrersitz, wandelte sich in leicht gräulichen Schaum und hinterließ schön weißes Leder.
Nach dieser Insensivkur gab es eine sinnliche Massage mittels Kätzchensocke und Lederpflegebalsam aus dem Korrosionsschutzdepot:

Das Balsam ließ ich einige Tage bei geöffneten Fenstern einziehen und habe den Überschuss anschließend abgerieben. Das Leder wurde merklich geschmeidiger.
Da beide Schräubchen leider recht „abriebstark“ sind (Ich glaube manchaml packen sie sich heimlich extra Krümel in die Taschen nur um sie in den Autos zu verteilen.), habe ich nach dieser aufwendigen Kur weitere Schutzmaßnahmen ergriffen.
Von diesem Anbieter gab es ein erstaunlich passgenaues Gummimattenset in guter Qualität, mit überschaubaren Ausdünstungen und sogar einer extra Schutzmatte für den hinteren Mitteltunnel (kannte ich so auch noch nicht). Dazu kam dann noch eine extra Hundematte für die Rückbank:

Die Unterseite der Matte hatte eine gummiertes Netz aufgenäht. Damit hatte ich schon im V50 schlechte Erfahrungen gemacht. Das wurde erst matschig und zerbröselte dann in 1 Mrd. kleine Krümel. Nix was ich auf weißem Leder haben müsste. Die Schere trennte die Naht schnell und schmerzlos auf:

Aufgrund dessen, dass die Sitzauflage noch zwischen Sitzfläche und Lehne extra „Anker“ hat und an den Kopfstützen sowie an den Seiten befestigt wird, verrutscht da auch ohne die Gummierung nichts:

Die Gurte werden durch extra Klett-Durchführungen gefädelt. Das passt ebenfalls gut.
Mit installierten Kindersitzen bewegt sich da nichts mehr und das Leder ist sowohl vor Flecken, als auch vor den harten Kanten der Sitze geschützt:

Für den Oldtimerbetrieb mit Kindern durchaus zu empfehlen!

No Pool? No Problem! VII

Wir hatten den neuen Hot-Tub-Ofen ja kurz vor dem ersten Testlauf stehen gelassen. Mit den ersten Frühlingssonnenstrahlen war jedoch der passende Zeitpunkt hierzu gekommen:

Bei der Gelegenheit habe ich auch getestet, wo ich den Einlauf in den neuen Ofuro integrieren kann.
Relativ schnell zeigte sich leider, dass die Frischluftzufuhr trotz entfernter Verschraubungen nicht ausreichte, um mit aufgesetztem Deckel eine saubere Verbrennung herbeizuführen:

Nahm man den Deckel ab, war die Verbrennung wieder erheblich rauchärmer. Auch an den Ablagerungen im Ofen konnte man das schlechte Verbrennungsbild deutlich erkennnen:

Nach knapp 3,5h waren die 1000l Wasser trotzdem auf 30°C erhitzt:

Schon vorher hatten natürlich die Kinder den Hot-Tub erobert:

Don’t ask….
Nachdem ich festgestellt hatte, dass der Zulauf vor Kopf in Ordnung war, habe ich nach dem Testlauf das schon vorhandene Loch im Zulaufkasten für eine weitere Regentonnendurchführung samt GeKa-Kupplung erweitert:

Für die zusätzliche Frischluftzufuhr bekam der Behälterboden vier 30mm-Löcher:

Der alte Lack erwies sich als erstaunlich wiederstandsfähig und ließ sich am Ende nur mit einer Fächerscheibe auf dem Winkelschleifer runter rubbeln:

Um den Hochtemperaturlack gleichmäßig aufzutragen, hat sich wiedermal mein extra Sprühdosengriff bewährt. Ein echt lohnende Investition:

Fertig lackiert sieht das Ganze wieder ganz schick aus.

Nun noch wieder den Schornstein montieren, ein Schleifchen drum wickeln und den besten Nachbarn aller Zeiten eine schöne Freude zur Hochzeit bereiten….

Den Stecker ziehen

Wusstet ihr, dass es nicht ausreicht, einen Anhänger per Kabel und Sicherheitsseil mit dem Auto zu verbinden?
Man sollte auch den Kugelkopf richtig auf der Kupplung verriegeln!
Sonst sieht das Ganze nach ein paar Metern so aus:

Also flicken. „Glücklicherweise“ sind die Kabel direkt aus dem Stecker gerissen:

Wie man auf dem Bild sieht, hat Neptun jedoch leider für unterschiedliche Funktionen die gleichen Kabelfarben gewählt. Da war ausprobieren angesagt.
Wenigstens ist der Großteil der Kabelfarben normgerecht.
Bei der Gelegenheit konnte ich auch gleich einige Nonchalancen von Neptun beseitigen.
Die Kabel hingen teils unmotiviert unter dem Anhänger, auch wenn man sie sauber in die C-Profile des Rahmens legen konnte:

Nachdem die Kabel ordnungsgemäß verlegt und gesichert waren, konnte ich an die Wiederbestückung des Steckers gehen.
Erste Hürde waren hierbei die gammeligen Schrauben der Kontakte:

Einige Schrauben drehte ich dabei rund und musste die ausgepinnten Kontakte mittels Gripzange von den Schrauben befreien:

Ersatz lieferte glücklicherweise die Kramkiste.
Bisher waren auch die blanken Adern im Stecker verquetscht. Das ist nun ebenfalls sauber mit Crimpkontakten gelöst:

Abschließend wurden die Kabel noch mittels geliebtem Spiralschlauch gebündelt und gepanzert:

Den verbogenen Bolzen meiner „Parkbremse“ konnte ich ebenfalls aus dem Schraubenfundus ersetzen:

2 Sekunden unaufmerksam, 2 Stunden Arbeit….
Wenigstens ist der Zustand jetzt besser als vorher.

Du Opferanode

Damit meine eigene Mahnung nicht ungehört verhallt, habe ich mal nach der Opferanode in unserem Warmwasserspeicher geschaut. Wir erinnern uns ja, wie schlimm die Anode beim Hot-Tub aussah.

Also hier eine Anleitung für die Viessmann Vitocal 242-S:

Als erstes entfernt man die obere und die obere/vordere Abdeckung:

Dazu die Schraube oben mittig lösen und die Abdeckung nach vorne abziehen. Das geht recht schwer, da sie zusätzlich durch Schnappverschlüsse gehalten wird. Die obere Abdeckung ist von innen verschraubt. Achtet beim Abnehmen auf die Erdungskabel:

Sind auch die ab, sind wir fast an Ziel:

Unter dem oberen Styropor-Deckel findet sich die Opferanode:

Jetzt trennt man ihre Verbindung zum Behälter und schaltet ein Multimeter dazwischen in Reihe:

Wichtig ist eine Gleichstrommessung mit der schwarzen Messspitze an der Anode. Von der Anode muss nämlich ein konstanter Strom zum Behälter fließen. Solange dieser Strom größer als 0,3 mA ist, ist alles in Ordnung. Liegt er unter diesem Wert, ist es Zeit für den Austausch.

Die 0,3 mA als Grenzwert sind übrigens Herstellerübergreifend identisch, da das physikalische Prinzip immer gleich ist.

Für die zukünftige Überwachung habe ich anschließend den Wert mit Datum aufgeschrieben und zusammen mit der Bestellnummer einer passenden Fremdstromanode unter die Verkleidung gelegt. Nächstes Jahr messe ich wieder.

Steinchen für Steinchen

Eh ich mit der Berichterstattung zum Baufortschritt am Genesungswerk völlig ins Hintertreffen gelange, hier mal ein kurzer Zwischenstand.
Nachdem mir zwölf Paletten Porotonsteine geliefert wurden, habe ich erfolgreich im Freundeskreis um etwas Starthilfe ersucht:

Immer gut, wenn man sich zumindest ein paar Handgriffe am Anfang abgucken kann.
So starteten wir dann auch fröhlich an der ersten Ecke:

Um Steine zu sägen bin ich einer Empfehlung gefolgt und habe eine Säbelsäge mit einem entsprechenden Sägeblatt versehen:

Das funktioniert super und macht nur einen Bruchteil des Drecks, den ein Winkelschleifer bei der gleichen Aufgabe produzieren würde. Ganz klare Empfehlung!
Laut Statik kommen noch kleine Aussteifungssäulen in die Mauer. Eh ich nun aber das große Einschalen anfange, habe ich einfach zu den verbliebenen Schalungssteinen gegriffen:

Werden es halt statt 15 x 15 cm Beton nun 50 x 24 cm. Vielleicht kann ich da ja noch später einen Stahl-Querträger drauf befestigen. Um die Schalungssteine über die vertikalen Eisen zu bugsieren, musste ich mir eine kleine Hilfskonstruktion basteln:

Apropos Schalungssteine:
Es wird (zu recht) ja immer über die Maßhaltigkeit der Porotonsteine geschimpft. Gegen die Schalungssteine ist das aber gar nichts:

Hier der Zwischenstand vom 30.03.:

Von den Steinpaletten aus kam ich nun nicht mehr an die Mauerkrone. Glücklicherweise konnte ich aber über die Beste Ehefrau von Allen ein großes Baugerüst organisieren:

Sagte ich schon mal, dass ich das Leben auf dem Dorf liebe?
Jeder kennt wen und jeder hilft.
Für das Gerüst mussten die Steinpaletten allerdings die Seite wechseln:

Ein Hoch auf meinen Hubwagen! Und den Erfinder der Porotonpalette könnte mal jemand bei Gelegenheit für ein „Schmerzseminar mit Lötkolben und Kneifzange“ bei mir vorbei schicken. Wer kommt auf die bescheuerte Idee, die Paletten 2 cm zu niedrig für reguläre Hubwagen zu machen?! Warum?! Ich habe sie jetzt alle auf OSB-Abschnitte gestellt, um sie bei Bedarf verfahren zu können.
Auch meinen treuen Minikran habe ich aus dem Winterschlaf geweckt und auf die volle Länge ausgezogen:

Beim Aufbau des Gerüstes musste ich ein wenig improvisieren um die 90° versetzten Gerüstteile zu verbinden:

Jetzt sind sie aber fest miteinander verschraubt. Da wackelt nichts mehr.
Bevor ich aber nun bei der schon hohen Mauer weiter mache, will ich erstmal die niedrige Mauer auf das identische Niveau ziehen.
Da ich hier ein Höhenproblem habe (aus purer Unwissenheit habe ich damals keine ausreichend hohe Ausgleichsschicht gesetzt), konnte ich mir vom Weisen aus dem Nachbardorf Profigerät (QEO Fennel GFN 1) organisieren um die Höhendifferenzen zu bestimmen:

Auch hier war etwas Bastelarbeit nötig, um einen Helfer mit Nivellierlatte zu emulieren:

Funktioniert aber hervorragend:

So konnte ich von einem Fixpunkt aus verschiedene Punkte der Mauerkrone anvisieren und über die Differenz den Höhenunterschied bestimmen.
Leider zeigte sich, dass er gewaltig war und ich eine satte Ausgleichslage mit Zementmörtel machen musste.