Wie putzig I

Es ist Zeit, euch beim Genesungswerk auf den aktuellen Stand zu bringen. Wir verließen die Baustelle mit eingebauten Fenstern und Türen, aber ansonsten rohen Wänden:

Wie schon gesagt, habe ich mich vorm verputzen der Wände gedrückt.
Dementsprechend wurde die komplette Halle innen und außen eingerüstet. Dann rückten auch schon bald die Putzer an und setzten die Putzleisten:

Putzleisten an den Fenstern

Erstmal innen alles grob verputzen:

Fensterseite begonnen zu streichen

Dann die Feinheiten:

Werkraum verputzt

Es war ein Massaker:

Putzmaschine

Als sie innen fertig waren, habe ich die Chance des Gerüstes genutzt und noch schnell alles weiß gestrichen.
Für die Grundierung riesiger Flächen kann ich solch eine elektrische Sprühpistole nur wärmstens empfehlen:

Spritzgerät

Ging super schnell und schön gleichmäßig.
Danach, streichen:

Fensterseite oben gestrichen

streichen:

Werkraum oben gestrichen

und streichen:

Erster Anstrich rechte Seite

Ich habe die Hausmarke vom Globus Baumarkt „Globusweiß“ verwendet. Die war gerade im Angebot und wenn man die Adresse der auf dem Eimer angegebenen „Rühl Farben GmbH“ googelt, landet man bei Alpina in Ober-Ramstad.

Ich habe die Farbe klassisch gerollt. Das ging wirklich gut. Kaum wolkig, gute Deckkraft. Nur die Übergänge der Gerüstebenen zeichneten sich nachher noch deutlich ab, so dass ich nach dem Abbau des inneren Gerüstes dort nochmal drüber gegangen bin:

Fertig gestrichen links

Macht die Halle gleich 150% heller:

Ohne Gerüst Blick Richtung Tor

Im Rückspiegel der Geschichte

Im Mai hatte ich mir ja ein Rücklicht an der Lafette zerdeppert. Blöd. Durch den hohen und breiten Planenaufbau ist die Sicht mit den serienmäßigen Außenspiegeln des Gerontengolfes nach hinten gleich Null. Ziemlich bald nach dem Kauf hatte ich mir deshalb damals Wohnwagenaußenspiegel besorgt. Die kann ich an dieser Stelle auch direkt mal empfehlen: Sitzen super fest und lassen sich an nahezu jedem Fahrzeug problemlos montieren. Auch diese modernen sebsttätig anklappenden Außenspiegel sind damit kein Problem. Die beworbene Vibrationsfreiheit kann ich ebenfalls bestätigen.
Mit solchen Spiegeln kann man nun zwar sehen, was in größerer Entfernung hinter einem geschieht, aber beim rückwärts rangieren helfen sie auch nicht wirklich. Gute Gelegenheit für ein schönes Bastelprojekt!
Ausgangsmaterial ist eine Rückfahrkamera, welche ihr Signal zwar per Funk überträgt, aber per 12V betrieben wird:

Kameraset

12V sind sowohl hinten am Anhänger als auch vorne im Cockpit vorhanden. Da spart man sich also etwaiges Geassel mit Akkus/Solar. Bekommt die Kamera 12V, schaltet sie sich automatisch ein und schickt ihr Signal an den Bildschirm. Hier mal im Testaufbau mit der Batterie meiner Dieselheizung und meinem 12V-Akkuadapter:

Erster Testlauf

Die Grundkonstruktion funktioniert schon mal. Also munter an die Montage gehen. Die Kamera kam hinten an den Anhänger:

Kamera montiert

Die Löcher im Querträger waren schon und sitzen schön mittig:

Kamera mittig an der Stoßstange

Erfreulicherweise ist die Kamera mit Halterung so flach, dass sie über das Querprofil nicht hinaus steht. Auch die heruntergeklappte Heckklappe stößt nicht an. An der Werkbank konnte ich dann testen, ob die Reichweite des Funksignals mit hinter der Stoßstange montierter Antenne ausreichend ist:

Testlauf Kamera

Nun musste ich aber noch die Antenne samt Spannungswandler und Kabelgeraffel irgendwo hinten am Anhänger möglichst geschützt unterbringen. Eine 100er Abzweigdose bietet sich da an:

Dose auf der Werkbank

Die Dosen sind auch nach IP 65 zertifiziert, so dass die Elektronik schön trocken bleiben sollte. In eine 100er Dose passt der Funktransmitter samt Antenne geradeso quer rein:

Antenne in Aufputzdose

Für die geneigten Nachmacher sei noch der Hinweis gegeben, dass der Spannungswandler gänzlich ungeschützt in seinem lediglich geklipsten Gehäuse sitzt:

Spannungswandler

Der musste also auch noch mit in die Abzweigdose. Gleichzeitig passte bei mir die Aufteilung der Kabellängen des Spannungswandlers nicht. Das Anschlussende war viel zu kurz, das Kabelstück zum Funksender hingegen viel zu lang. Auftritt Lötifanten:

Lötifanten

Ich hatte ja schon mal erwähnt, dass für solchen filigranen Kram diese kleinen Lötverbinder spitze sind. Drüber stecken, Litze verrödeln und die ganze Chose mit dem Heißluftfön rösten. Das Lötzinn schmilzt und verbindet die Adern, der Schrumpfschlauch zieht sich zusammen und der integrierte Kleber dichtet alles wasserdicht ab. Gute Investition. Mit dem herausgetrennten Kabel verlängerte ich dann die Anschlussseite:

Kabel verlängert

Jetzt konnte dieser Teil schon mal final in das Verteilergehäuse wandern:

Kabel in Dose unterm Anhänger

Am Heck der Lafette an 12V zu kommen ist hingegen etwas schwieriger. Die Rückleuchten haben eigene Stecker und sind ansonsten hermetisch abgeschlossen:

Steckkontakt Rücklicht

In ein Kabel reinflicken wollte ich aber auch nicht. Das war aber auch nicht nötig, da sich in den Ochsenaugen-Positionslichtern Steckkontakte finden:

Fassung rausgezogen

Kurzer Einsatz der Crimpzange und schon waren die Abzweige montiert:

Kontakte vercrimpt

Notfalls lässt sich das ganze wieder spurlos zurück bauen. Gewollter Nebeneffekt ist, dass die Kamera nun immer überträgt, wenn das Licht eingeschaltet ist (bei uns also immer) und nicht nur bei eingelegtem Rückwärtsgang. Ein zusätzlicher Rückspiegel/Innenspiegel quasi. Noch schnell das Kabel ordentlich verlegen und mit Spiralschlauch panzern, fertig ist die Laube:

Kabel verlegt

Der Monitor passt erfreulicherweise in den Universal-Handyhalter auf dem Armaturenbrett:

Linien im Display

Auf dem Bild seht ihr auch meinen anschließenden Test zur Einstellung der Peillinien. Ich habe entlang der Außengrenzen des Anhängers Mülltonnen aufgestellt und geguckt, welche ich davon sehe. Leider fehlen auf dem Bild oben links und rechts jeweils eine ganze Mülltonne. Die Kamera hat halt nur 120° Erfassungsradius. So weit lassen sich die Linien nicht an den Rand schieben. Um da also niemanden in trügerischer Sicherheit zu wiegen, habe ich sie in der Speisekarte deaktiviert:

Speisekarte

Jetzt muss man einfach gucken, was sich hinter dem Anhänger befindet und sollte anhalten, wenn es droht den linken oder rechten Rand zu verlassen:

Display im Auto

Ein paar Touren mit der Kamera habe ich nun schon gemacht und auch bei strömendem Regen überträgt sie stabil ihr Signal. Natürlich kann man bei Gischt auf der Linse kaum etwas erkennen. Besser als vorher ist es aber allemal!

Stoppingpower

Die Lafette ist neulich durch die HU gefallen:

Schwerer Mangel

Mangel: „Auflaufeinrichtung Auflaufweg zu groß“.
Klingt erstmal kryptisch, heißt aber nichts anderes, als dass die Auflaufbremse zu spät anspricht und nachgestellt werden muss.
Also Anhänger seitenweise aufbocken und drunter krabbeln. Verbaut sind an der Lafette Achsen und Bremsen von Alko. Die haben für die Einstellung an der Trommel zwei kleine Öffnungen (oben links, grüne Punkte) die normalerweise mit Stopfen verschlossen sind:

Stopfen

Popelt man die Stopfen raus, findet sich dahinter ein Sichtfenster auf den Bremsbelag (links) samt Abstand zur Trommel:

Abstand Bremsbelag

Und rechts ein Zahnrad, über das man den Abstand der Beläge einstellen kann:

Zahnrad

Mit einem schmalen Schraubendreher hebelt man nun das Zahnrad nach unten, um den Abstand zwischen Belag und Trommel zu verringern.
Dabei dreht ihr (in Laufrichtung) am Rad, bis es blockiert. Nun wieder zurück stellen, bis es gerade so wieder frei dreht.
Das Spiel wiederholen wir dann auf der anderen Seite.
Anschließend wenden wir uns dem Betätigungsgestänge zu:

Gestänge nachstellen

Die Kontermutter an der Wiege wird gelöst (vorher Gewinde reinigen und nicht mit dem Kriechöl sparen) und anschließend die Mutter so weit angezogen, dass die Räder wieder blockieren. Jetzt wieder zurück und testen, ob alles wieder frei dreht. Betätigt zwischendurch auch mal die Handbremse und testet danach erneut.

Ist alles kein Hexenwerk, muss man nur Schritt für Schritt machen. Dann klappt es auch mit der HU…

Glatt wie ein Babypopo

Bei einer Inspektion des Baggers fiel mir auf, dass die Kolbenstange der Knickmatick mehrere Macken hatte:

Schwenkarm

Hier mal im Detail:

Macken im Chrom

Ob die Stange schon von Anfang an nicht ordentlich verchromt war oder sie die Dellen bei mir bekommen hat, kann ich nicht sagen, aber so was ist immer blöd für die Dichtungen der Hydraulikzylinder. Dellen zwar etwas weniger als hervorstehende Kanten, aber trotzdem etwas, was man beseitigen sollte. Da passte es gut, dass kurz zuvor bei Salvage Workshop gezeigt wurde, wie man so was repariert:

Die beste Ehefrau von Allen borgte mir einen klaren Nagellack:

Nagellack

Den habe ich (nach einer gründlichen Reinigung und Entfettung der Kolbenstange) üppig auf die Macken aufgetragen:

Lack aufgetragen

Ist der Nagellack ausgehärtet, greift man zum Schmirgelpapier:

Schleifmittel

Ich habe erst 400er genommen, dann 1200er und dann war das Schleiffließ schon gar nicht mehr nötig:

Lack schleifen

Ich habe immer Streifen vom Schleifpapier abgeschnitten und diese dann um die Kolbenstange gezogen. Am Ende sieht man zwar noch, wo die Macken waren, kann sie aber nicht mehr fühlen:

Beide Stellen geschliffen

Und was man nicht fühlen kann, dass kann auch die Dichtlippen der Hydraulikzylinder nicht beschädigen. Damit konnte die Knickmatik zurück in den Einsatz.