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Die Erbsünde

Das letzte Rätsel endete mit vielen schönen Vorschlägen und mit noch viel schöneren Herleitungen.
Schon kurze Zeit nach der Veröffentlichung kam Jonas mit dem richtigen Tipp um die Ecke.
Der Neuzugang im kochschen Fuhrpark ist ein Dacia Logan MK. I:

Dacia Logan von vorn

Kommentar der besten Ehefrau von Allen:
Und die Nachbarn so: „Nee, der Adrian, dass ist voll der Autonerd!“
„Ach? Was hatter denn?“
„Nen Golf Plus und nen Dacia Logan…“

Wie immer habe ich aber eine Ausrede!
Ne ehrlich!
Wir brauchen nämlich zukünftig ein Auto, dass (unabhängig vom Gerontengolf) fünf mal die Woche jeweils ca. 20 km fahren muss.
Im Sommer ist das eine willkommene Aufgabe für die Pretiosen, aber die Strecke muss auch bei Regen, Schnee und Eis bewältigt werden.
Die älteren Leser erinnern sich vielleicht, dass meine Großmutter einen Dacia Logan besaß.
Den haben wir schon 1-2 mal beschraubt. Sogar der letzte Eintrag im Serviceheft stammt von mir:

Letzter Serviceeintrag

Nachdem sie nun ihre letzte Fahrt angetreten hat, war der Dacia über.
Nach mehreren (kleineren) Unfällen, einem seit 8 Jahren überfälligen (!!) Zahnriemenwechsel, leuchtender Motorkontrollleuchte, verstellter Spur, deutlichem Rostfraß und auch sonst eher grassierender Vernachlässigung wollte ihn niemand mehr haben.
Selbst Ralf Schumacher hat sich auf meine Anfrage nicht zurückgemeldet!
Aber ein Auto mit 1,5 Jahren Rest-TÜV wegschmeißen, nur um eine andere (voraussichtlich vorübergehende) Kurzstreckengurke zu kaufen?
So richtig einleuchten wollte mir das nicht, obwohl ein Großteil der weiblichen Belegschaft dieses Haushalts dies durchaus präferiert hätte.
Den Ausschlag gab dann das kleine Schräubchen:
Nach einer ausgewachsenen Hassrede von Ehefrau und großem Schräubchen meinte sie nur: „Seid nicht so gemein! Das Auto hat auch Gefühle!“
Wer bin ich, traurigen Kinderaugen zu wiedersprechen?!
Niemand kann etwas für seine Herkunft oder Abstammung. Noch nichtmal ein Auto.
Solange die Notwendigkeit besteht, bekommt der Dacia also noch bei uns sein Gnadenbenzin.

Lückenschluss II

Nach dem Mauerstummel ging es mit ein paar der im Genesungswerk selbst verbliebenen Löcher weiter.
Da fehlten nämlich noch Fenster und Tür.
Die hatte ich online geordert und schon im Januar geliefert bekommen:

Damit später alles schön dicht ist, hatte ich die Laibungen der Fenster und Tür verputzt:

Laibungen verputzt

Dank der Hilfe des besten Nachbarn aller Zeiten und seiner Freundin (Danke nochmals!) war der Einbau auch so schnell erledigt, dass ich kaum Fotos machen konnte:

Fenster drin

Die Tür war nochmal spannend, da wir sie in 2m Höhe ohne Gerüst von innen einbauen mussten:

Türloch von innen

Klappte aber mit vereinten Kräften auch:

Tür drin

Zum Einbau nutzten wir Kompressionsband. Hatte ich noch nie mit gearbeitet:

Kompressionsband

Im Hintergrund seht ihr es komprimiert zwischen Tür und Laibung und im Vordergrund ein komplett expandiertes Abfallstück. Faszinierendes Zeug.
Wie ihr aber bei dem Bild der Tür seht, war jetzt noch über der Tür das Dreieck zum Ringanker offen. Da vorher irgendeinen extra Sturz zu zaubern lohnte sich nicht.
Das Loch musste nur zu.
Ich habe daher ein 24 cm Sandwich aus Styropor- und PU-Platten zusammen geklebt:

Keilsandwich geklebt

Die doppelte PU-Platte gibt hoffentlich etwas Halt, sollte ich da mal eine Außenleuchte o.ä. verschrauben wollen. Mit Dämmstoffdübeln habe ich bisher ja sehr gute Erfahrungen gemacht.
Als das Sandwichdreieck ausgehärtet war, bekam es üppig Baukleber:

Keilsandwich mit Kleber

Anschließend wanderte es von einer Baustütze angepresst in die Lücke über der Tür:

Keilsandwich eingesetzt

Den kleinen Zipfel an der Spitze des Dreiecks schließe ich noch mit Bauschaum. Auch da bin ich mittlerweile ein Meister der Modellage.

Wir nahmen Nahrung zu uns

Wir waren essen. Machen wir sonst gerne, aber diesmal war es eher eine „Nahrungsaufnahme“. Es gab nämlich nur Wasser und altes Brot (Symbolbild):

Ist ne Erbsünde. Wenigstens ist er damals bei der Umsatzrendite zusammen mit dem 911 Laureat gewesen.

Na, wer kommt drauf?

Lückenschluss I

Natürlich geht es auch am Genesungswerk voran.
Aktuell arbeite ich darauf hin, dass der Putzer innen und außen sein Werk verrichten kann. Dafür müssen aber noch zig Kleinigkeiten erledigt werden.
Angefangen habe ich mit der Lücke zur Stützmauer. Leider habe ich da kein gutes Foto von, aber hier kann man sie in der rechten Ecke erahnen:

Die Mauer sollte bündig mit der Halle abschließen. Um da aber keine Probleme mit unterschiedlichen Ausdehnungen zu bekommen, habe ich zwischen Hallenwand und Mauer die Noppenbahn samt Drainagefließ stehen lassen. So können sich Halle und Mauer unabhängig voneinander bewegen, ohne das da irgendwas an der Abdichtung kaputt geht. Das war an der Stelle schon nervig genug. Ansonsten war es schön, mal wieder mit Schalsteinen zu arbeiten. Die habe ich den Bau über echt lieb gewonnen.
Also alles schön mit der Diamantscheibe zugeschnitten und eingepasst. Sieht doch gut aus:

Vorderseite Mauerstummel 1

Man durfte nur nicht auf die Rückseite gucken:

Rückseite abgestützt

Ich habe die Chance genutzt und alles an Schalungsstein-Resten verbaut, was ich finden konnte. Jeder Jenga-Meister wäre stolz gewesen.
Betoniert habe ich wieder mit dem sanierten Betonmischer. Natürlich fand ich auch noch einiges an Eisen, um den Mauerstummel an die bisherige Mauer anzubinden.
Ich habe die Steine fast komplett ausbetoniert. Lediglich die oberste Reihe habe ich nur zu einem Viertel mit Beton gefüllt. Das hindert sie an der Bewegung, lässt aber noch genügend Platz für ein paar Bodendecker zur Begrünung:

Ausbetoniert

Meine Stützkonstruktion hat auch gehalten:

Rückseite fertig

Sieht wild aus, wird aber nachher alles unter Erde begraben.
Damit die Bodendecker später keine nassen Füße bekommen, gab es noch ein paar Ablaufschlitze:

Schlitze schneiden

Akkuna Matata

Vor bald 3 Jahren habe ich diesen 5,2 Ah 18V-Akku aus der Einhell Power X-Change-Serie gekauft (historisches Bild):

Seit dem habe ich ihn richtig hart rangenommen. Dank Säbelsäge und Poroton-Sägeblatt musste er sich durch einen Großteil der zu schneidenden Steine am Genesungswerk knabbern, bis mir die Hände kribbelten. Und am Schlagschrauber musste er mittlerweile knapp 300 Bolzen fest, lose, fest ballern. Hat er alles klaglos gemacht.
Bis er vor einiger Zeit anfing, in bestimmten Lagen keinen Saft mehr zu liefern. Eine Zeit lang half es, wenn man am Akku wackelte, bis auch das nichts mehr brachte.
Ein Test mit dem Multimeter deutete auf einen Wackelkontakt an den Kontaktklemmen oben auf dem Akku hin. Das wundert auch kaum, da alle Schläge und Vibrationen genau auf diese Verbindung gehen. Dazu dann noch das erhebliche Gewicht dieses großen Akkus und man hat den perfekten Hebel, um kleine Lötstellen zu knacken.
Also schauen wir doch mal, ob man da nicht was mit dem Lötkolben zaubern kann.
Das Gehäuse ist erfreulicherweise, so wie beim E-Bike-Akku damals, nur geschraubt. Lediglich den Aufkleber an den Seiten muss man mittig trennen:

Aufkleber trennen

Jetzt sieht man schon mal die Platine mit den Kontakten:

Deckel abgenommen

Das braune ist übrigens Poroton-Staub. Der kriecht echt in jede Ritze. Eine alte Zahnbürste hilft bei der Reinigung. Die Seiten lassen sich dann einfach abziehen:

Seiten demontiert

Auch der Wackelkontakt ließ sich gut replizieren. Kein Druck:

Wackelkontakt 1

Druck auf den Kontakt:

Wackelkontakt 2

Leider sehen wir dann aber ziemlich schnell, dass die Lötpunkte der Kontaktklemmen auf der Unterseite der Platine sind und diese durch die punktgeschweißten Fähnchen fest an den Akkuzellen sitzt.
Da brauchte ich Expertenrat, den ich im lokalen Repaircafé fand. Nochmals danke Jürgen, für deine Hilfe!
Jürgen stellte mich vor die Wahl, ob ich versuchen will alle Kontaktfähnchen aus der Platine auszulöten (hab’s versucht, geht beschissen) oder ob ich die Kontaktfähnchen auf einer Seite aufsägen möchte. Der Dremel gewann:

Kontakte aufgetrennt

Wenn ihr das nach macht, zersägt die Fähnchen so, dass später noch Platz für die nötigen Schweißpunkte ist!
Nun ließ sich die Platine (nach entfernen der Schrauben) vorsichtig hochbiegen und erlaubte einen Blick auf die Lötkontakte. Hier mal der vergrößerte Blick auf die Lötstelle des Minus-Pols:

Riss sichtbar

Die kleinen Sägezähne zeigen ganz deutlich die gebrochene Lötstelle.
Also munter den Lötkolben geschwungen und prophylaktisch alle Lötpunkte der Kontaktklemmen nachgelötet:

Kontakte nachgelötet

Anschließend Platine wieder runter klappen und mit den Schrauben fixieren.
Nächster Schritt: Nickelstreifen als Brücken auf die zersägten Kontaktfähnchen punktschweißen:

Beim Schweißen

Da ich das noch nie gemacht hatte, habe ich dabei Jürgen über die Schulter geschaut.
Ist sehr ordentlich geworden:

Punktverschweißt 2

Die Nickelstreifen lassen sich übrigens super mit einer Verbandszeug-Schere schneiden:

Punktverschweißt

Danach alles wieder zusammen bauen (verliert den kleinen Knopf für die Ladestandsanzeige nicht!) und testen.
Läuft wieder in allen Lebenslagen!
Sehr schön.