Wie schon beim Rundgang um das Kühlsystem des JZR festgestellt, waren hier größere Arbeiten fällig. Eine gute Gelegenheit, ihn auch optisch etwas zu überarbeiten.
Zentraler Blickfang bei den klassischen Three-Wheelern (Morgan, JZR, Triking) ist der frei stehende Motor. Das gibt es sonst bei keinem Automobil und nur bei ganz wenigen Motorrädern. Bei meinem JZR war der Motor jedoch hinter dem Zusatzkühler versteckt und quer vor ihm her lief noch ein dicker Kühlerschlauch. Dazu hatte ihn einer der Vorbesitzer schwarz lackiert, was ihn optisch noch mehr verschwinden ließ:

Dazu dann noch dieses unsägliche Kupferrohr diagonal über den Motor. Alles ein optisches Kapitalverbrechen.
Das ich hier was ändern müsste, wusste ich schon beim Kauf. Daher war es mir auch so wichtig, den JZR als L5e zuzulassen und für den Entfall des vorderen Kennzeichens zu sorgen. Das schaffte nämlich den idealen Platz, um den Zusatzkühler zu versetzen:

Jaaa! Das sieht doch schon ganz anders aus!
Aus dem Aluminiumflansch des Zusatzkühlers hatte ich zuvor noch die verzinkte 90°-Adapterkonstruktion herausgekämpft:

An dem weißen Pulver seht ihr schon die fortgeschrittene Alu-Korrosion. Das waren alles mal Gewindegänge. Ich habe die Innengewinde dann sorgfältig mit der Gewindefeile (tolles Werkzeug) nachgearbeitet und nach Vermessung der Steigung einen eloxierten Alu-Adapter M18x1,5 auf 19mm-Schlauchtülle besorgt:

Da die M18-Gewinde keinen größeren Durchsatz erlauben, war die Reduzierung im Schlauchdurchmesser hier unkritisch. Es gab also zwei 19mm-90°-Schlauchbögen und zwei 22mm-19mm-Reduziertüllen um den Zusatzkühler wieder einzubinden.
Damit war verzinktes Eisen schon mal aus dem Kühlkreislauf verbannt.
Da der schwarze Lack am Motor schon abblätterte, habe ich ihn in mühevoller Kleinarbeit abgekratzt. Um die Überraschung für das finale Bild nicht zu spoilern hier die Ausgangslage:

Weiterhin störte mich der schräg nach vorne zeigende Abgang des Thermostatdeckels. Das führte zwangsläufig zu einem vor dem Motor her laufenden Kühlerschlauch. Im Honda-Regal fand sich jedoch der Thermostatdeckel der CX 500 Eurosport (PC06). Der zeigt normalerweise gerade nach vorne, lässt sich aber auch um 180° verdreht montieren:

So zeigt der Abgang direkt nach hinten und vor dem Motor verläuft kein Schlauch mehr.
Um das Kühlwasser nun vom Thermostat nach hinten zum Kühler zu bekommen, musste ich den Schlauch etwas seitlich in einem steigenden Bogen führen. Es schlug die Stunde der CB 500-Schläuche:

Ein 22mm-Schlauchverbinder schafft da die nötige Verbindung. Das sieht schon mal sehr gut aus:

Damit konnte auch das gerade Kupferrohr rausfliegen und niemand musste die Motorhaube aussägen (grrrr):

Den Halter für den Zusatzkühler trimmte ich noch ein bisschen auf meiner umgebauten Bandsäge zu:

Anschließend lackierte ich ihn schwarz-rot um ihn optisch verschwinden zu lassen.
Noch ein wenig Kleinkram (Kabel umlegen und mit schwarzem Schrumpfschlauch kaschieren, den 90°-Kupferbogen am Kühler durch ein Kunststoffteil ersetzen, etc.), stundenlange Feinarbeit mit den blauen Proxxon-Polierscheiben (Top-Empfehlung!) sowie feinem Schleifpapier und fertig war der Umbau:

Guckt euch nochmal die Ausgangslage oben an. Ich finde, das sieht um Welten besser aus!