Archiv der Kategorie: Neptun Laweta

Windige Angelegenheit III

Ich wollte mich ja noch melden, wenn meine umgebaute 12V-Winde den Kabelbaum am Gerontengolf geschmolzen hat…

Anlass für den Leistungstest war die Umschreibung des JZR von der Fahrzeugklasse „PKW“ auf „L5e-A„. Zum Hintergrund mache ich nochmal einen separaten Artikel.
Auf jeden Fall musste der JZR hierfür beim TÜV-Prüfer meines Vertrauens vorgeführt werden. Zwar ist er noch auf Bodo zugelassen und versichert, aber wir sind hier unter uns. Da will ich ungerne anrufen und einen Unfall oder ein Blitzerfoto erklären müssen. Also kam der JZR auf die Lafette. Das war dann auch der erste Fahrzeugtransport mit ihr (sieht man von der CX500 ab) seit der Anschaffung.
Beste Gelegenheit für einen Windentest:

Wie ich schon geschrieben habe, kam die Winde mit Ihrer Montageplatte hierzu an einen dicken Spanngurt und wurde über die Anhängersteckdose des Gerontengolfes mit Strom versorgt:

Als nächstes habe ich den JZR vor dem Anhänger positioniert und mit einem Schlupf an die Winde gehangen:

Da fehlt einem ganz klar eine Abschleppöse.
Hoch ging es dann zwar im Schneckentempo aber zuverlässig:

Danach noch die Räder verkeilen und den Anhänger in die Waagerechte kurbeln.
Auf dem waagerechten Anhänger konnte ich den JZR bequem ausrichten und die Stützlast entsprechend austarieren.
Auch verzurren ließ er sich bilderbuchmäßig:

Am Heck habe ich den Spanngurt durch die Hinterradfelge geführt:

Wie gesagt, die Winde hat klaglos gearbeitet und auch die Stromversorgung über die Anhängersteckdose war problemlos. Auf die Meldung zum geschmolzenen Kabelbaum müsst ihr also noch warten.
Vielleicht waren die ~400 kg des JZR aber auch keine große Herausforderung für das System.

Lafette verbogen II

Für den Torsturz brauchte ich Beton. Lohnt die Menge nicht für professionellen Transportbeton, greife ich gerne zu Baumit Trockenbeton. Der Hersteller garantiert die Erfüllung der DAsStb/TrBMR Trockenbetonrichtlinie und am Ende hat man schönen C25/30-Beton. Preislich ist er ebenfalls ok und es gibt ihn in jedem Hornbach-Baumarkt.
Zu letzterem führte mich mein Weg, um gleich eine ganze Palette (Rabatt) mittels meiner Lafette abzuholen.
Lange Einführung, schnelles Ende:
Der Gabelstaplerfahrer belud den Anhänger etwas forsch und schob die als Abstandshalter geladene Leerpalette in die vordere Bordwand:

Die sieht jetzt aus wie eine Banane:

Hier im Detail:

Er selbst sah die Schuld weniger bei sich, als bei mir.
Im Gespräch mit seinem Vorgesetzten bekam ich den Eindruck, dass der Mitarbeiter mit dem Gabelstapler wohl noch übt, der Chef hingegen schon sehr versiert im Umgang mit Schadensmeldungen an die Hornbach-Versicherung ist.
Mittlerweile habe ich auch schon die Zusage der Versicherung, dass sie den Schaden ersetzen. Ich soll jetzt einen Kostenvoranschlag beibringen.
Das erweist sich allerdings als komplizierter als erwartet, da nur Neptun-Fachhändler auf deren Preislisten zugreifen können. Ist wohl nicht so, wie bei Autowerkstätten.
Bisher haben sich alle relevanten Beteiligten aber sehr nett und professionell verhalten. Ich wurde auch nochmal von Hornbach angerufen, wobei sich extra nochmals für den Schaden entschuldigt wurde. Ich bin daher zuversichtlich, dass die Geschichte auch weiterhin harmlos vonstatten geht.
Kann passieren. Schwamm drüber.

Ballast II

Mein konstruierter Anhänger-Ballast rief Kritik hervor.
Die ist aber, wie ich immer gerne betone, durchaus sehr willkommen. Nur so kann man besser werden.
Insbesondere Elions Hinweis auf die Diagonalbelastung im Anwendungsfall „Rechtskurve und bremsen“ konnte ich nachvollziehen.
Also mit offenen Augen nach Abhilfe gesucht.
Ziemlich genau unter dem vorderen Ende der Fußplatten finden sich die alternativen Verschraubungspunkte für ein Stützrad (hier zu erahnen):

Wenn man dort einen Winkel anschrauben würde, der mit der Oberkante der Deichsel bündig abschließt, gäbe das eine deutlich größere Auflagefläche für die Schilderfüße.
Der lokale Sonderpreisbaumarkt hatte Balkenschuhe in ordentlicher Materialstärke und unterschiedlichsten Formaten. Leider jedoch keinen, der beide Schraubenlöcher gleichzeitig abdecken würde.
Allerdings würden zwei mittelgroße zusammen sehr gut passen:

Beide Winkel habe ich mittels Schrauben verbunden und den „Flügeln“ noch jeweils zwei Schweißpunkte zur Verstärkung spendiert:

Hier noch ein Tipp, wie man große Bohrlöcher einfach mittig ankörnen kann:

Ihr sucht euch eine 1/4″-Nuss im passenden Durchmesser und steckt den Körner in das kleine Mittelloch. Ausrichten, festhalten, Hammer drauf.
Fertig montiert sieht die Stütze so aus:

Das sollte den Baustellenfüßen deutlich mehr Halt geben und ohne Fuß drauf dienen sie als Tritt, wenn man auf/über die Deichsel steigen will.
Danke für den Hinweis!

Ballast

Aufgrund der großen Ladefläche in Verbindung mit nur einer Achse habe ich bei der Lafette gelegentlich das Problem einer ungleichen Lastverteilung.
Stellt man z.B. einen Schrank zur Abstützung an die vordere Bordwand, hat man durch den langen Hebel zur Achse schnell eine viel zu hohe Stützlast. Läd man umgekehrt besonders langes Stückgut, kann es sein, dass man eine negative Stützlast hat und der Anhänger ab 30 km/h furchtbar das Pendeln anfängt.
Als ich letzteres mal hatte, habe ich ein erfolgreiches Experiment mit gefüllten Wasserkanistern auf der Deichsel vollführt.
Da die Aktion aber so abenteuerlich war (verzurrt mal sechs 30l-Wasserkanister sicher auf einer Deichsel), gibt es davon noch nicht mal Bilder.
Nun begab es sich aber in anderem Zusammenhang, dass mir ein ganzes Rudel TL-Fußplatten (vulgo: Schilder- oder Bauzaunfuß) zugelaufen ist:

Die Kollegen sind jeder 28 Kg schwer und unempfindlich gegen Witterungseinflüsse. Und wenn ich so genau gucke, dann müsste doch eigentlich…

Now, slap my ass and call me Judy! Das passt aber auch, als wären sie dafür gedacht. Genau diagonal unter der 60mm-Öffnung verläuft ein Träger der Deichsel.
Da ist sogar noch so viel Luft, dass man da links und rechts des Trägers ein geschlitztes Vierkantrohr vorbeiführen könnte:

Das Rohr dient dann als Führung, auf welche die TL-Füße gestapelt werden. Also munter angezeichnet und mit der Millimeterscheibe auf der Flex ausgeschnitten:

Passt saugend:

Da man an Anhängerdeichseln weder bohren noch schweißen darf, erhält das Vierkantrohr unterhalb einen dicken Bolzen, der es an der Deichsel fest klemmt.
Mal probestapeln:

Ja, das sieht gut aus. Leider habe ich nur drei TL-Füße im passenden Maß. Die größeren haben das 60mm-Loch außermittig.
Ich habe jetzt mal bestimmt, dass vier gestapelte Füße (112 kg) außreichend Ballast sind und das Rohr passend abgelängt. Der Stufenbohrer zauberte noch Löcher für einen Sicherungsbolzen je nach Stapelhöhe in das Rohr und es gab einen Anstrich mit Zinkfarbe:

Mit Abdeckkappe sieht es so aus, als wäre der Halter dort schon immer gewesen:

Auch bestückt ein solider Anblick:

Als Ballast für meinen umgebauten Motorkran gehen die Bauzaunfüße übrigens auch:

Den Stecker ziehen

Wusstet ihr, dass es nicht ausreicht, einen Anhänger per Kabel und Sicherheitsseil mit dem Auto zu verbinden?
Man sollte auch den Kugelkopf richtig auf der Kupplung verriegeln!
Sonst sieht das Ganze nach ein paar Metern so aus:

Also flicken. „Glücklicherweise“ sind die Kabel direkt aus dem Stecker gerissen:

Wie man auf dem Bild sieht, hat Neptun jedoch leider für unterschiedliche Funktionen die gleichen Kabelfarben gewählt. Da war ausprobieren angesagt.
Wenigstens ist der Großteil der Kabelfarben normgerecht.
Bei der Gelegenheit konnte ich auch gleich einige Nonchalancen von Neptun beseitigen.
Die Kabel hingen teils unmotiviert unter dem Anhänger, auch wenn man sie sauber in die C-Profile des Rahmens legen konnte:

Nachdem die Kabel ordnungsgemäß verlegt und gesichert waren, konnte ich an die Wiederbestückung des Steckers gehen.
Erste Hürde waren hierbei die gammeligen Schrauben der Kontakte:

Einige Schrauben drehte ich dabei rund und musste die ausgepinnten Kontakte mittels Gripzange von den Schrauben befreien:

Ersatz lieferte glücklicherweise die Kramkiste.
Bisher waren auch die blanken Adern im Stecker verquetscht. Das ist nun ebenfalls sauber mit Crimpkontakten gelöst:

Abschließend wurden die Kabel noch mittels geliebtem Spiralschlauch gebündelt und gepanzert:

Den verbogenen Bolzen meiner „Parkbremse“ konnte ich ebenfalls aus dem Schraubenfundus ersetzen:

2 Sekunden unaufmerksam, 2 Stunden Arbeit….
Wenigstens ist der Zustand jetzt besser als vorher.