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Lückenschluss II

Nach dem Mauerstummel ging es mit ein paar der im Genesungswerk selbst verbliebenen Löcher weiter.
Da fehlten nämlich noch Fenster und Tür.
Die hatte ich online geordert und schon im Januar geliefert bekommen:

Damit später alles schön dicht ist, hatte ich die Laibungen der Fenster und Tür verputzt:

Laibungen verputzt

Dank der Hilfe des besten Nachbarn aller Zeiten und seiner Freundin (Danke nochmals!) war der Einbau auch so schnell erledigt, dass ich kaum Fotos machen konnte:

Fenster drin

Die Tür war nochmal spannend, da wir sie in 2m Höhe ohne Gerüst von innen einbauen mussten:

Türloch von innen

Klappte aber mit vereinten Kräften auch:

Tür drin

Zum Einbau nutzten wir Kompressionsband. Hatte ich noch nie mit gearbeitet:

Kompressionsband

Im Hintergrund seht ihr es komprimiert zwischen Tür und Laibung und im Vordergrund ein komplett expandiertes Abfallstück. Faszinierendes Zeug.
Wie ihr aber bei dem Bild der Tür seht, war jetzt noch über der Tür das Dreieck zum Ringanker offen. Da vorher irgendeinen extra Sturz zu zaubern lohnte sich nicht.
Das Loch musste nur zu.
Ich habe daher ein 24 cm Sandwich aus Styropor- und PU-Platten zusammen geklebt:

Keilsandwich geklebt

Die doppelte PU-Platte gibt hoffentlich etwas Halt, sollte ich da mal eine Außenleuchte o.ä. verschrauben wollen. Mit Dämmstoffdübeln habe ich bisher ja sehr gute Erfahrungen gemacht.
Als das Sandwichdreieck ausgehärtet war, bekam es üppig Baukleber:

Keilsandwich mit Kleber

Anschließend wanderte es von einer Baustütze angepresst in die Lücke über der Tür:

Keilsandwich eingesetzt

Den kleinen Zipfel an der Spitze des Dreiecks schließe ich noch mit Bauschaum. Auch da bin ich mittlerweile ein Meister der Modellage.

Lückenschluss I

Natürlich geht es auch am Genesungswerk voran.
Aktuell arbeite ich darauf hin, dass der Putzer innen und außen sein Werk verrichten kann. Dafür müssen aber noch zig Kleinigkeiten erledigt werden.
Angefangen habe ich mit der Lücke zur Stützmauer. Leider habe ich da kein gutes Foto von, aber hier kann man sie in der rechten Ecke erahnen:

Die Mauer sollte bündig mit der Halle abschließen. Um da aber keine Probleme mit unterschiedlichen Ausdehnungen zu bekommen, habe ich zwischen Hallenwand und Mauer die Noppenbahn samt Drainagefließ stehen lassen. So können sich Halle und Mauer unabhängig voneinander bewegen, ohne das da irgendwas an der Abdichtung kaputt geht. Das war an der Stelle schon nervig genug. Ansonsten war es schön, mal wieder mit Schalsteinen zu arbeiten. Die habe ich den Bau über echt lieb gewonnen.
Also alles schön mit der Diamantscheibe zugeschnitten und eingepasst. Sieht doch gut aus:

Vorderseite Mauerstummel 1

Man durfte nur nicht auf die Rückseite gucken:

Rückseite abgestützt

Ich habe die Chance genutzt und alles an Schalungsstein-Resten verbaut, was ich finden konnte. Jeder Jenga-Meister wäre stolz gewesen.
Betoniert habe ich wieder mit dem sanierten Betonmischer. Natürlich fand ich auch noch einiges an Eisen, um den Mauerstummel an die bisherige Mauer anzubinden.
Ich habe die Steine fast komplett ausbetoniert. Lediglich die oberste Reihe habe ich nur zu einem Viertel mit Beton gefüllt. Das hindert sie an der Bewegung, lässt aber noch genügend Platz für ein paar Bodendecker zur Begrünung:

Ausbetoniert

Meine Stützkonstruktion hat auch gehalten:

Rückseite fertig

Sieht wild aus, wird aber nachher alles unter Erde begraben.
Damit die Bodendecker später keine nassen Füße bekommen, gab es noch ein paar Ablaufschlitze:

Schlitze schneiden

Let the rope be free IV

Ich hatte also in allen möglichen Winkeln der Republik gestreut, dass ich auf der Suche nach einem Trafo bin, der mir aus kontinentalem Drehstrom, imperialen Drehstrom zaubert.
Armin meldete sich. Er hätte in der hintersten Ecke seines Elektro-Bastelkellers noch einen seit ewigen Zeiten ungenutzten Trafo:

Leistungsdaten:

Typenschild

3x380V auf 3x220V und der Hase liefert sogar 6000VA.
Er fragte sich schon immer, warum er eigentlich diesen Trümmer aufgehoben hatte und ich konnte die Antwort liefern!
Wir einigten uns auf einen wirklich fairen Preis, der sicherlich nichtmal der anteiligen Kellermiete der all die Jahre beanspruchten Grundfläche entsprach.
Man achte für die Altersbestimmung auf die einstellige (!!) Postzonenzahl auf dem Typenschild.
Wie schon bei den Stahlträgern war Teil der Preisgestaltung, dass so einen Trümmer kein Postbote durch die Lande schleppt.
Er musste also irgendwie aus Süddeutschland zu mir in den „Mittleren Osten“ kommen. Auch hier half klagen und glückliche Fügung!
Der Schwiegervater der Cousine der Besten Ehefrau von allen wohnt in der Gegend und kommt dort regelmäßig vorbei. Die Cousine ihrerseits, wollte uns eh samt Mann und Kind seit langem besuchen….. Bestes Teiletaxi! Herzlichen Dank nochmals!
So fand der Trümmer seinen Weg zu mir in die Garage:

Trafo in der Garage

Nun hatte ich alles beisammen, um zu testen, ob meine Idee aufgeht.
Da die Halle ja noch verputzt und gestrichen wird, konnte ich nur einen Testaufbau machen.
Seilzug und Laufkatze waren schnell installiert:

Seilzug und Laufkatze montiert

Der Kettenzug mit seinen knapp 100 kg war da schon eine andere Herausforderung.
Dank Seilwinde und Umlenkrolle konnte ich ihn aber hoch auf das Rollgerüst ziehen:

Kettenzug liegt auf dem Gerüst

Dort legte ich ihn ab und fuhr die Laufkatze so weit die schräge Ebene hinunter, bis sie nah genug über dem mitgeschobenen Gerüst war, dass ich den Kettenzug direkt einhängen konnte:

Kettenzug in Laufkatze eingehangen

Den Trafo habe ich provisorisch an meinen Baustromverteiler angeschlossen und auch den Kettenzug am Trafo vorübergehend verdrahtet:

Provisorisch verkabelt

Der anschließende Moment der Wahrheit ließ anfangs ein wenig auf sich warten. Es kam zwar Strom am Kettenzug an und man hörte auch die Relais im Inneren klicken, aber er rührte sich nicht. Nach etwas Zweifeln verriet mir das Handbuch, dass der Kettenzug eine interne Verpolungssicherung hat, die ihn bei falsch angeschlossenen Phase abschaltet. Also kurzes Phasenbingo:

Belegung ausgeknobelt

Nun aber der Moment der Wahrheit:

Der Stahlträger hat zwar nur ca. 100 kg, aber für den Beweis, dass meine Konstruktion funktioniert reicht mir das. Sehr schön! Ich kann es kaum erwarten, alles final zu installieren.
Vielleicht kann ich mir im Frühling mal testweise einen IBC-Container organisieren, den mit Wasser befüllen und auf den Anhänger laden. Das wären dann zumindest schon mal 1,3t.

Let the rope be free III

Die Winde samt Adapterplatte war fertig und auch die Laufkatze modifiziert. Nun fehlte nur noch ein passender Kettenzug.
Wie schon eingangs geschreiben, wollte ich gerne ein Exemplar haben, dass 2t heben kann. Zum Vergleich: Der Demag-Trümmer am Minikran durfte lediglich 500 kg heben!
Entspechend groß und schwer ist auch der Kollege, den Vevor mir vor die Haustür kullerte:

Kettenzug ist angekommen

Ohne Motorkran bewege ich da nix. So hing er aber schnell am Haken:

Kettenzug am Haken

Jemand technische Daten?

Technische Daten Kettenzug

Und? Erkennt ihr, warum der Hase nur etwa halb so teuer war, wie seine inländischen Kollegen?
Richtig! 3-Phasig, 220V, 50Hz (60Hz laut Handbuch)… das ist US-Drehstrom und kommt (außerhalb von US-Basen) in Deutschland aus keiner Dose.
Aber vielleicht habe ich ja Glück und kann den Motor einfach von einer Dreieck- auf eine Sternschaltung umbauen.
Da wird sich ja sicherlich irgendwo eine Klemmdose im Innern finden.
Nein:

Kabeleinführung Kettenzug

Auch nicht:

Elektrik Kettenzug

Ok, dann demontieren wir mal den Stator und gucken, wie die Wicklungen verkabelt sind.
Dazu löst ihr die von einem Sicherungsblech gehaltene Mutter auf dem hinteren Wellenstumpf:

Kronenmutter montiert

Danach schraubt ihr die vier Inbusschrauben des hinteren Lagerdeckels ab. Achtung! Hinter der „Bremstrommel“ sitzt eine gewaltige Feder! Am besten löst ihr die Schrauben Stück für Stück Reih um und ein Helfer hält den Lagerdeckel, damit er euch nicht durch die Gegend fliegt:

Bremsschild Kettenzug

Es finden sich darunter einige Distanzringe und Anlaufscheiben. Schön auf die Reihenfolge achten!
Danach könnt ihr die Schrauben des Stators lösen:

Elektromotor Kettenzug

Der lässt sich dann ein Stück Richtung Wellenstumpf ziehen. Keine Angst, da ist nicht viel nötig um für Ernüchterung zu sorgen:

Verdrahtung Windungen

Wie ihr seht, gehen die Kabel direkt auf die Wicklung über. Nix mit Klemmdose, nix mit Stern/Dreieck. Das ist stumpf fix verkabelt. Macht im westlichen Anlagenbau heute niemand mehr, aber nützt ja nix.
Damit musste ich irgendwo Strom in ausreichenden Mengen und passender Stückelung auftreiben.
Ein Gedanke führte Richtung Frequenzumrichter (FU). Die gibt es auch mit einstellbarer Voltzahl und dreiphasig. Neben dem Kostenfaktor ist dabei aber auch ein Problem, dass der Sanftanlauf eines FUs Gift für die mit Netzspannung arbeitende Bremse des Kettenzuges ist.
Was macht man, wenn man nicht mehr weiter weiß?
Richtig!
Möglichst vielen Menschen sein Problem klagen!
Und wie so oft führte dies schnurrstraks zu einer Lösung.
Davon aber mehr im nächsten Teil der Serie.

Let the rope be free II

Nachdem die Seilwinde samt Adapterplatte für die Seitwärtsbewegung des zukünftigen Hallenkranes vorbereitet war, habe ich mich der Laufkatze zugewandt:

Laufkatzenpuzzle

Diese muss ich auch modifizieren, da sie normalerweise händisch seitwärts bewegt wird und dementsprechend keine Aufnahme für ein seitliches Zugseil hat.
Üblicherweise gibt es nur die Aufnahme für die senkrechte Winde (die „blaue 8“ auf dem obigen Bild).
Um die Kraft der seitlich ziehenden Winde zu verdoppeln und die Geschwindigkeit zu halbieren, will ich eine Umlenkrolle mit einer zusätzlichen „Schleppzunge“ an der Laufkatze befestigen. Die Schleppzunge entsteht aus einer 6mm-Stahlplatte mit einem 14er-Loch für den Bolzen der Umlenkrolle und einem 30er-Loch für den Mittelbolzen der Laufkatze.
Erneuter Einsatz für die Magnetbohrmaschine:

Schleppzunge bohren

Passt schon mal:

Schleppzunge an Umlenkrolle anpassen

Der größte Kronenbohrer den ich für die Magnetbohrmaschine habe, ist leider nur ein 27er. Den Rest musste ich da mit einem Stufenbohrer rein eiern:

30er-Loch bohren

Damit mir die Eisenplatte dabei nicht um die Ohren fliegt, habe ich sie auf einem Holzstück verschraubt, welches (über einen angeschraubten Holzklotz) im Maschinenschraubstock eingespannt war. Es war mühsam, aber am Ende passte es:

Schleppzunge Laufkatzenbolzen

Zeit für einen Testaufbau an einem abgeschnittenen Stück Träger:

Laufkatze Testmontage 2

Grundsätzlich ok, aber die Schleppzunge muss schlanker, damit sie genügend Bewegungsraum hat.
Das ließ sich gut von den bestehenden Teilen übertragen:

Schleppzunge anzeichnen

Top-Tipp ist übrigens eine halbe Europalette mit einer Opferplatte drauf, die man draußen für Flex-Arbeiten nehmen kann:

Schleppzunge ausschneiden

Auch hier habe ich die Platte wieder verschraubt, damit sie mir nicht weg fliegt.
Den Feinschliff besorgte dann noch der Bockschleifer:

Schleppzunge schleifen

Das sieht schon mal gut aus:

Schleppzunge Testfit 2

Zwischen blauem „Hängeohr“ und Schleppzunge habe ich jetzt eine schmale Unterlegscheibe mit reichlich Fett gepackt, um hier die Reibung zwischen beiden Bauteilen möglichst gering zu halten.
Auch am Test-Stahlträger montiert, ergab das einen schlanken Fuß:

Schleppzunge Testfit

Jetzt noch Lack drauf und schon geht es an der größten Baustelle, dem Kettenzug weiter….