Die Osterruhe breche ich traditionell mit einem Baggerservice. So auch dieses Jahr. Der Stundenzähler steht zwar erst auf 38,8h (das macht knapp 13 Stunden in zwei Jahren), aber demnächst soll er sich wieder ein bisschen durch die Nachbarschaft knabbern. Also flugs das Häubchen gelüftet:
Bei der Ölablassschraube war ich zu faul, um einen Adapter zu suchen. Da half wieder der „Klebebanddamm“:
Da die Restlaufzeit des Baggers bei mir auch überschaubar sein wird, ist eh fraglich, ob ich nochmal einen Service bei ihm machen muss. Trotzdem gab es noch eine fixe Modifikation, damit ich das neue Öl nicht wieder mit der Spritze einfüllen muss:
Der Neujahrs-Spaziergang ist bei uns ein festes Ritual, bei dem nicht nur die Nachbarschaft ein bisschen gesäubert, sondern auch Kappen und Stöckchen von Raketen gesammelt werden. Immer gutes Bastelmaterial…:
Da die nachbarschaftliche Buddelei etwas filigraner wird, habe ich die Zähne der Schaufel demontiert. Da musste ich erstmal mit der Drahtbürste die Gewinde freilegen:
Wie ihr an der geöffneten Baggerhaube seht, ging das aber nicht so ganz reibungslos. Mitten in der Arbeit verendete der Motor kläglich:
Ich hatte natürlich sofort wieder den Benzinhahn in Verdacht. Aus diesem Grund schraubte ich auch direkt die seitliche Ablassschraube aus dem Vorratsbehälter des Vergasers:
Trocken…. Also wieder zum Benzinhahn vorarbeiten. Diesmal wollte ich testen, ob ich ohne viel Demontagearbeit an die Dichtung komme. Irgendwann säge ich die Bowdenzug-Durchführung noch zu einem „U“ aus, damit man die Seitenverkleidung einfach abnehmen kann:
Leider war ich doch zu optimistisch, was die Zugänglichkeit angeht. Da kommt man ohne weitere Demontage nicht dran:
Also wieder alles weg bauen:
Hmm, die Dichtung sieht aber noch super aus:
Es wird doch nicht……kacke. Benzin alle…. Kaum hatte ich ein paar Schluck aus dem Kanister aufgefüllt, schnurrte der Motor wieder. Das hätte ich auch einfacher haben können. Egal, besser so, als anders herum.
Den gebaggerten Graben habe ich dann mit Sand als Leitungsbett ausgekleidet:
Die Stromleitung habe ich dann noch durch ein dickes Alu-Rohr gefädelt:
Das schützt sie zukünftig vor Freischneidern o.ä.
Zur Dokumentation: Vom Fuß des Rohres geht die Leitung 140 cm gerade Richtung Gartenhaus (160 cm Abstand zum Gartenhaus), knickt dann 90° Richtung Wohnhaus und geht dort 160 cm weiter, bis es auf die Wasser- und Stromleitung zum Gartenhaus trifft. Auf die Leitung kam wieder Sand und dann Füllerde. Auf diese Zwischenschicht kam dann ein Warnband:
Danach wieder Erde und fertig. Mal sehen, ob ich da nochmal dran muss. Ich befürchte mittlerweile, dass ich noch ein Netzwerkkabel verscharren muss, um die geplante PV-Anlage der Halle einzubinden. *Narf*
Schon beim Frühlingserwachen meines Baggers fiel mir auf, dass er ungewohnt zickig reagierte. Bei den folgenden Arbeitseinsätzen wurde es dann eher schlimmer, denn besser. Irgendwann war es dann soweit, dass er zwar immer munter ansprang, aber in der Warmlaufphase aus ging. Er ließ sich dann auch nicht mehr direkt starten. Wartete man 3-4 Minuten sprang er wieder an, um dann kurz darauf wieder aus zu gehen. Es ließ sich jedoch beobachten, dass der Fehler sich durch minimale Bewegungen am Benzinhahn beeinflussen ließ. Zumindest die pressierendsten Arbeiten ließen sich so noch erledigen. Neulich hatte ich aber ein wenig Zeit, so dass ich der Ursache zuleibe rücken konnte:
Dem geplagten Nachmacher sei vorab gesagt, dass man wahrscheinlich nicht so tief in die Innereien des Briggs & Stratton XR1450 19N1 einsteigen muss wie ich. Mit schlanken Fingern dürfte es genügen, dass man die am Tank verschraubte Blende des Gaszuges (rechts im Bild) demontiert, um an die Abdeckplatte des Benzinhahns zu kommen. Egal, ich bin tiefer gegangen und habe dazu erstmal die Grundplatte des Luftfiltergehäuses demontiert. Diese Grundplatte bildet auch die komplette linke Abdeckung von Vergaser und Co.. Unter dem Filter selbst versteckt sich eine 8mm-Schraube, die muss auch raus:
Anschließend liegt der Vergaser frei:
Zur weiteren Demontage muss noch das Gasgestänge samt Feder ausgefädelt werden und natürlich der Benzinschlauch ab:
Dann kann man den Vergaser einfach von den langen Stehbolzen abziehen:
Der Vergaser hat die Ersatzteilnummer 817370. Wie man sieht, ist der Benzinhahn leider integraler Bestandteil des Gehäuses:
Entfernt man die verschraubte Abdeckkappe über dem Bedienhebel kommt man direkt an die spärlichen Innereien:
Wie auf dem Bild zu sehen, sitzt oben auf dem Hebel eine Federscheibe. Nicht verlieren! Entnimmt man den Hebel ist der Blick frei auf eine klassische Vier-Loch-Dichtung:
Wie man sieht, ist die Dichtung deformiert und ein Stück der Umrandung hat sich gelöst:
Eventuell wurde die Abdeckkappe des Benzinhahns im Werk zu fest aufgeschraubt, so dass die Reibung dieses Stück abgerissen hat. Dieser Fetzen war jedenfalls der Übeltäter, drehte man am Benzinhahn konnte es sein, dass sich das Gummistück (teilweise) auf die kleine Durchlassbohrung legte und so nicht genügend Benzin durchließ, damit der Motor dauerhaft lief. War der Motor aus, tröpfelte genügend Benzin nach um die Schwimmerkammer des Vergasers zu füllen und (bis diese leer war) einen reibungslosen Lauf sicherzustellen. Da ich nun die Ursache kenne, habe ich einfach den Gummischnipsel entfernt und die Dichtung umgedreht. Da sieht sie nämlich noch tadellos aus:
Sollte jemand mal Ersatz benötigen:
Die Dichtung hat 15mm Durchmesser und ist 3mm stark. Danach alles wieder zurückbauen und fertig. Achtet darauf, die Deckplatte des Benzinhahns nicht zu fest anzuziehen. Lieber etwas lockerer und (bei demontierter Verkleidung) testen ob es trotzdem dicht hält.
Um Platz für den Teleskoplader zu schaffen musste ich meinen Drainagekies-Berg konsolidieren. Jahrelange Erstbesteigungen mit Kinderfüßen hatten ihn breit getreten. Natürlich hätte ich die 4-5 Tonnen auch mit der Schippe aufhäufen können, aber wozu hat man dann einen Minibagger?!
Gute Gelegenheit mal ein anderes Feature des Baggers zu testen. Laut Verkäufer lässt sich nämlich die Schaufel auch verkehrt herum montieren, also mit der Öffnung nach vorne. Warum man das will? Nun, will man ein Loch buddeln ist die Schaufel zum Bagger hin sinnvoll, da man so mehr Druck auf den Boden ausüben kann. Ich will aber nur losen Kies vor mir her schippen, ohne die ganze Zeit das Laufwerk zuzubuddeln.
Drehen lässt sich die Schaufel, indem man die Schnellwechselplatte umdreht.
An dieser Platte werden normalerweise die Anbaugeräte (Schaufel, Reißzahn, Greifer, etc.) befestigt. Um die Platte zu drehen, müssen die beiden Bolzen zwischen Baggerarm und Schnellwechsler raus:
Die Arrettierungsschrauben gingen gut raus und nach ein paar sanften Treffern mit dem Durchschlag kamen auch die Bolzen hinterher. Bei der Gelegenheit kann man direkt die Bolzenführung im Baggerarm auf Dreck und ggf. Verschleiß kontrollieren:
Von der demontierten Schaufel habe ich bei der Gelegenheit auch die Zähne abgeschraubt:
Danach alles wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammen werfen und fertig ist die „Motorschippe“:
Die Bedienung ist jedoch etwas gewöhnungsbedürftig, da durch die umgedrehte Schaufel nun öffnen = schließen und umgekehrt ist. Davon abgesehen, ließ sich der Kies jedoch ganz vorzüglich vor mir her schippen:
„Schau mal Schatz, es wird Frühling! Die Baustellen erwachen!“ Nachdem das mit dem Winter wohl durch ist, geht es auch so langsam wieder mit dem Genesungswerk weiter. Da stehen (wie auch in der Nachbarschaft) bald kleinere Erdarbeiten an, welche zum Anlass gereichten, meinen motorisierten Spaten (aka Bagger) auszumotten. Das traf sich gut, denn der Stundenzähler hatte im letzten Herbst die 25h übersprungen, was den ersten Folgeservice nach dem Anfangsservice bedeutete.
Die Batterie hatte in der warmen Garage überwintert und gelegentlich die Aufmerksamkeit des Batterieladegerätes genossen. Den Vergaser hatte ich vor dem Winter leer laufen lassen. Dementsprechend willig sprang der Boxer Agri HSW 06-G auch direkt an und fuhr problemlos in die Garage:
Da ich für den Service immer die Haube samt Sitz demontiere (sehr angenehmes arbeiten) habe ich direkt mit einer Modifikation des Haubenscharniers begonnen. Im Original sitzen die Muttern so eingequetscht zwischen Kontergewicht und aufgeklapptem Sitz, dass man sie nur quer mit einem Maulschlüssel kontern kann. Ein paar Unterlegscheiben bringen jezt die entscheidenden Milimeter um in Zukunft mit einer Nuss die Muttern fassen zu können:
Das Scharnier an der Haube bekam schon im letzten Jahr Schlitze statt der originalen Löcher:
So muss man zum entfernen jetzt die Bolzen nur noch lösen und nicht mehr vollständig entfernen. Das erleichtert auch den Wiedereinbau erheblich. Auch die Sauerei beim Ölwechsel konnte ich etwas eindämmen:
Drei Lagen Krepklebeband bilden temporär einen leichten Grad, über den das Öl nicht hinweg läuft. Die Neubefüllung machte ich wieder mittels Spritze:
Laut Handbuch soll man ihm 1,15l 5W-30 einflößen. Ich hatte noch einen Rest 10W-40 aus V50-Zeiten. Mal sehen, ob es zu dünn ist und er es verstärkt verbrennt. Für den 25h-Service ist auch eine Kontrolle der Zündkerze (Original: Torch F6TC) vorgesehen. Der Elektrodenabstand soll 0,03 inch (0,76 mm) betragen. Nicht ganz:
Ebenfalls auf der Liste für den 25h-Service steht die Kontrolle des Ventilspiels. Ein- und Auslasventilspiel sollen laut Handbuch beim Briggs & Stratton XR1450 identisch sein und zwischen 0,005 bis 0,007 inch (0,13 – 0,18 mm) betragen. Leider war nirgends eine Angabe zu finden, ob die Ventile warm oder kalt einzustellen sind und welche Stellung der Kolben (vor OT oder genau OT?) haben soll. Wenn da jemand von euch was zu findet, wäre ich für einen Hinweis dankbar. In Ermangelung irgendwelcher Angaben, habe ich mich für 0,15 mm bei OT und kaltem Motor im Kompressionszyklus entschieden. Die Ventildeckeldichtung kann etwas kleben und hat an der rechten Seite, Richtung Zündkabel, extra eine Aussparung, an der man mit einem Schraubenzieher hebeln kann. Ich verwende da aber lieber ein Stück Holz und einen Gummihammer. Das ist deutlich schonender:
Funktioniert vorzüglich. Die Ventile hatten im original Zustand keinerlei messbares Spiel. Da war die Korrektur also dringend nötig:
Beim abschließenden Abschmierdienst entdeckte ich noch einen bisher versteckten Schmiernippel am Fuß des Hydraulikkolbens der Knickmatik:
Die Chinesen haben da ganz nonchalant einfach die Verkleidung drüber gebaut, so dass man an den Schmiernippel nicht mehr ohne Demontage der halben Karosserie kommt. Ein Problem, welches sich schnell lösen ließ:
Nun gibt es ein extra Zugangsloch, durch dass man die Fettpresse bequem anschließen kann:
Auch der Zahnkranz des Drehgestells bekam wieder eine Packung Fett. Da hatte sich den Winter über doch leichter Flugrost breit gemacht:
Ich habe ihn wieder händisch abgeschmiert, um an dem im Handbuch gewünschten Fettpolster zu arbeiten. Danach konnte ich direkt wieder ein bisschen im Dreck spielen: