Wie ihr an der geöffneten Baggerhaube seht, ging das aber nicht so ganz reibungslos. Mitten in der Arbeit verendete der Motor kläglich:
Ich hatte natürlich sofort wieder den Benzinhahn in Verdacht. Aus diesem Grund schraubte ich auch direkt die seitliche Ablassschraube aus dem Vorratsbehälter des Vergasers:
Trocken…. Also wieder zum Benzinhahn vorarbeiten. Diesmal wollte ich testen, ob ich ohne viel Demontagearbeit an die Dichtung komme. Irgendwann säge ich die Bowdenzug-Durchführung noch zu einem „U“ aus, damit man die Seitenverkleidung einfach abnehmen kann:
Leider war ich doch zu optimistisch, was die Zugänglichkeit angeht. Da kommt man ohne weitere Demontage nicht dran:
Also wieder alles weg bauen:
Hmm, die Dichtung sieht aber noch super aus:
Es wird doch nicht……kacke. Benzin alle…. Kaum hatte ich ein paar Schluck aus dem Kanister aufgefüllt, schnurrte der Motor wieder. Das hätte ich auch einfacher haben können. Egal, besser so, als anders herum.
Den gebaggerten Graben habe ich dann mit Sand als Leitungsbett ausgekleidet:
Die Stromleitung habe ich dann noch durch ein dickes Alu-Rohr gefädelt:
Das schützt sie zukünftig vor Freischneidern o.ä.
Zur Dokumentation: Vom Fuß des Rohres geht die Leitung 140 cm gerade Richtung Gartenhaus (160 cm Abstand zum Gartenhaus), knickt dann 90° Richtung Wohnhaus und geht dort 160 cm weiter, bis es auf die Wasser- und Stromleitung zum Gartenhaus trifft. Auf die Leitung kam wieder Sand und dann Füllerde. Auf diese Zwischenschicht kam dann ein Warnband:
Danach wieder Erde und fertig. Mal sehen, ob ich da nochmal dran muss. Ich befürchte mittlerweile, dass ich noch ein Netzwerkkabel verscharren muss, um die geplante PV-Anlage der Halle einzubinden. *Narf*
Um Platz für den Teleskoplader zu schaffen musste ich meinen Drainagekies-Berg konsolidieren. Jahrelange Erstbesteigungen mit Kinderfüßen hatten ihn breit getreten. Natürlich hätte ich die 4-5 Tonnen auch mit der Schippe aufhäufen können, aber wozu hat man dann einen Minibagger?!
Gute Gelegenheit mal ein anderes Feature des Baggers zu testen. Laut Verkäufer lässt sich nämlich die Schaufel auch verkehrt herum montieren, also mit der Öffnung nach vorne. Warum man das will? Nun, will man ein Loch buddeln ist die Schaufel zum Bagger hin sinnvoll, da man so mehr Druck auf den Boden ausüben kann. Ich will aber nur losen Kies vor mir her schippen, ohne die ganze Zeit das Laufwerk zuzubuddeln.
Drehen lässt sich die Schaufel, indem man die Schnellwechselplatte umdreht.
An dieser Platte werden normalerweise die Anbaugeräte (Schaufel, Reißzahn, Greifer, etc.) befestigt. Um die Platte zu drehen, müssen die beiden Bolzen zwischen Baggerarm und Schnellwechsler raus:
Die Arrettierungsschrauben gingen gut raus und nach ein paar sanften Treffern mit dem Durchschlag kamen auch die Bolzen hinterher. Bei der Gelegenheit kann man direkt die Bolzenführung im Baggerarm auf Dreck und ggf. Verschleiß kontrollieren:
Von der demontierten Schaufel habe ich bei der Gelegenheit auch die Zähne abgeschraubt:
Danach alles wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammen werfen und fertig ist die „Motorschippe“:
Die Bedienung ist jedoch etwas gewöhnungsbedürftig, da durch die umgedrehte Schaufel nun öffnen = schließen und umgekehrt ist. Davon abgesehen, ließ sich der Kies jedoch ganz vorzüglich vor mir her schippen:
„Schau mal Schatz, es wird Frühling! Die Baustellen erwachen!“ Nachdem das mit dem Winter wohl durch ist, geht es auch so langsam wieder mit dem Genesungswerk weiter. Da stehen (wie auch in der Nachbarschaft) bald kleinere Erdarbeiten an, welche zum Anlass gereichten, meinen motorisierten Spaten (aka Bagger) auszumotten. Das traf sich gut, denn der Stundenzähler hatte im letzten Herbst die 25h übersprungen, was den ersten Folgeservice nach dem Anfangsservice bedeutete.
Die Batterie hatte in der warmen Garage überwintert und gelegentlich die Aufmerksamkeit des Batterieladegerätes genossen. Den Vergaser hatte ich vor dem Winter leer laufen lassen. Dementsprechend willig sprang der Boxer Agri HSW 06-G auch direkt an und fuhr problemlos in die Garage:
Da ich für den Service immer die Haube samt Sitz demontiere (sehr angenehmes arbeiten) habe ich direkt mit einer Modifikation des Haubenscharniers begonnen. Im Original sitzen die Muttern so eingequetscht zwischen Kontergewicht und aufgeklapptem Sitz, dass man sie nur quer mit einem Maulschlüssel kontern kann. Ein paar Unterlegscheiben bringen jezt die entscheidenden Milimeter um in Zukunft mit einer Nuss die Muttern fassen zu können:
Das Scharnier an der Haube bekam schon im letzten Jahr Schlitze statt der originalen Löcher:
So muss man zum entfernen jetzt die Bolzen nur noch lösen und nicht mehr vollständig entfernen. Das erleichtert auch den Wiedereinbau erheblich. Auch die Sauerei beim Ölwechsel konnte ich etwas eindämmen:
Drei Lagen Krepklebeband bilden temporär einen leichten Grad, über den das Öl nicht hinweg läuft. Die Neubefüllung machte ich wieder mittels Spritze:
Laut Handbuch soll man ihm 1,15l 5W-30 einflößen. Ich hatte noch einen Rest 10W-40 aus V50-Zeiten. Mal sehen, ob es zu dünn ist und er es verstärkt verbrennt. Für den 25h-Service ist auch eine Kontrolle der Zündkerze (Original: Torch F6TC) vorgesehen. Der Elektrodenabstand soll 0,03 inch (0,76 mm) betragen. Nicht ganz:
Ebenfalls auf der Liste für den 25h-Service steht die Kontrolle des Ventilspiels. Ein- und Auslasventilspiel sollen laut Handbuch beim Briggs & Stratton XR1450 identisch sein und zwischen 0,005 bis 0,007 inch (0,13 – 0,18 mm) betragen. Leider war nirgends eine Angabe zu finden, ob die Ventile warm oder kalt einzustellen sind und welche Stellung der Kolben (vor OT oder genau OT?) haben soll. Wenn da jemand von euch was zu findet, wäre ich für einen Hinweis dankbar. In Ermangelung irgendwelcher Angaben, habe ich mich für 0,15 mm bei OT und kaltem Motor im Kompressionszyklus entschieden. Die Ventildeckeldichtung kann etwas kleben und hat an der rechten Seite, Richtung Zündkabel, extra eine Aussparung, an der man mit einem Schraubenzieher hebeln kann. Ich verwende da aber lieber ein Stück Holz und einen Gummihammer. Das ist deutlich schonender:
Funktioniert vorzüglich. Die Ventile hatten im original Zustand keinerlei messbares Spiel. Da war die Korrektur also dringend nötig:
Beim abschließenden Abschmierdienst entdeckte ich noch einen bisher versteckten Schmiernippel am Fuß des Hydraulikkolbens der Knickmatik:
Die Chinesen haben da ganz nonchalant einfach die Verkleidung drüber gebaut, so dass man an den Schmiernippel nicht mehr ohne Demontage der halben Karosserie kommt. Ein Problem, welches sich schnell lösen ließ:
Nun gibt es ein extra Zugangsloch, durch dass man die Fettpresse bequem anschließen kann:
Auch der Zahnkranz des Drehgestells bekam wieder eine Packung Fett. Da hatte sich den Winter über doch leichter Flugrost breit gemacht:
Ich habe ihn wieder händisch abgeschmiert, um an dem im Handbuch gewünschten Fettpolster zu arbeiten. Danach konnte ich direkt wieder ein bisschen im Dreck spielen:
Ich schulde ja noch Bilder vom im-Matsch-spielen mit meinem Boxer Agri HSW06-G. Erste Haltestelle war der große Erdhügel, welcher bislang unseren Gemüsegarten teilweise blockierte. Hier könnt ihr ihn links hinter dem Gartenhaus erahnen:
Wir haben damals nach dem Kauf das stark abfallende Grundstück mit Erde auffüllen lassen. Die Qualität dieser Erde war aber eher so mittel. Insbesondere, wenn man darin Gemüse anbauen will. Beim ausschachten für die Halle stellten wir aber fest, dass sich darunter bester Bördeboden befand. Nicht umsonst befindet sich hier um die Ecke der „Reichsspitzenbetrieb“ mit der Bodenwertszahl 100. Eh also der Besten Ehefrau von Allen die Tränen kommen, weil ich solchen Spitzenboden entsorge und sich unsere Möhrchen weiter durch den aufgeschütteten Schrottboden quälen, haben wir uns einen großen Haufen davon beiseite gelegt und erhöhen damit den Gemüsegarten um 30 cm. Bevor ich mich aber ins Vergnügen stürzte habe ich noch die defekte Batterieklemme getauscht. Die kleinen Poladapter passen:
und dank Trennschalter habe ich jetzt auch eine zusätzliche Diebstahlsicherung/nuckelt mir nix die Batterie leer:
So eine wilde Erdbuddelei eignet sich auch gut dazu, sich erstmal mit so einem Gerät vertraut zu machen. Anfangs sieht es noch sehr nach Verdun aus:
Das wird dann auch nur langsam besser:
Ist man mit dem Räumschild vertrauter und läuft nochmal mit der Harke einen Tag kreuz und quer sieht das Ganze schon wieder nach Gemüsegarten aus:
Passenderweise zeigte der Betriebsstundenzähler bei Fertigstellung 9,8 h an, so dass ich direkt den ersten Service anschließen konnte. Um mir nicht den ganzen Garten in die Garage zu schleppen, habe ich den Bagger abgekärchert. Anschließend wollte der feucht gewordene Starter nicht mehr einspuren. Glücklicherweise lässt sich der Briggs & Stratton Motor aber auch sehr leicht von Hand mittels Zugseil starten. Kaum war der Starter trocken lief er wieder problemlos. Zum Ölwechsel empfiehlt es sich, den Bagger leicht schräg zu stellen:
Die Ölablassschraube befindet sich hinten am Motorfuß:
Man kommt gut von unten heran. Hat man sie raus gedreht, ergießt sich ein Schwall in die hoffentlich groß dimensionierte Auffangwanne:
Ist zwar nur ca. 1 Liter, aber der kommt da nicht besonders zielgerichtet raus. Danach natürlich wieder abschmieren (die ersten 100h alle 10h):
Den Drehkranz soll man laut Handbuch so fetten, dass sich dort eine Fettschicht von 28 mm oder mehr findet. Da die Chinesen mit dem Fett sehr geizig waren (der Drehkranz war trocken), schafft man das nicht mit der üblichen Methode. Ich habe den Drehkranz einfach Stück für Stück von Hand gefettet:
Das sollte genug für den Start sein. Abschließend habe ich noch die Kettenspannung kontrolliert. Die Kette darf in der Mitte 1 bis maximal 2 cm durchhängen:
Passt genau. Anschließend ging es unten an der Bodenplatte weiter, wo ich 6 falsch abgekippte Tonnen Sand beiseite schaufelte. Das war das erste Mal, dass sich die Knickmatik sehr verdient machte:
So konnte ich parallel an der Bodenplatte entlang baggern, was mit einem normalen Bagger nicht möglich gewesen wäre. Ein 6m/400 kg-Bündel Baustahl hat er danach auch weg geräumt. Das war jedoch durch die schmale Spur und den langen Hebel teilweise etwas haarig. Nachdem alles beiseite geschafft war, habe ich die Zinken an der Schaufel montiert:
und es ging einem Dutzend Wurzeln an den Kragen:
Mir kamen fast die Tränen, so leicht gingen die Wurzeln mit dem Bagger raus. Normalerweise hätte ich da wochenlang von Hand gebuddelt und geastet. So waren es zwei entspannte Tage. Auch hier war die Knickmatik wieder super, um auf dem engen Streifen zwischen Nachbarzaun und Baugrube zu manövrieren. Insgesamt bin ich bislang sehr zufrieden mit dem Bagger. Es gab noch keine Aufgabe, der er nicht gewachsen gewesen wäre.
Solange der Bagger noch neu und sauber war, habe ich ihn einem umfangreichen Check unterzogen:
Ich bin wie immer erstmal vom schlimmsten ausgegangen und habe mich dann positiv überraschen lassen. Alle Verschraubungen waren fest und sogar markiert. Lediglich die Schmiernippel saßen nur lose in den Bolzen. Das gab gleich die Gelegenheit Staubkappen (M6) nachzurüsten:
Erfreulicherweise sind alle Bolzen hohl gebohrt und mit Schmiernippeln versehen. Der Arm hat 13 Schmiernippel, der Schild 4 und für den Drehkranz finden sich nochmals zwei versteckte Schmiernippel vorne links neben der Knickmatik. Am Fett hatten die Chinesen wirklich gespart, so dass eine ganze Kartusche Schmierfett im Bagger verschwand. Ein abgeschnittener Hemdsärmel eignet sich übrigens vorzüglich zur Aufbewahrung der Fettpresse. Kein rumschmieren, kein versehentliches betätigen des Hubarms:
Schmunzeln musste ich über die Batterie von Warnaufklebern:
Insbesondere „Look Up & Live!“ fand ich sehr Terminator-mäßig. Auch der Hinweis auf die australische „dialbeforeyoudig„-Hotline ist unterhaltsam. Nimmt man den Fahrersitz samt Haube ab, kommt man sehr komfortabel an die Technik:
So ließ sich ganz bequem das Motoröl auffüllen (war nur halb voll):
Auch der nur halb öffnende Chokezug ließ sich gemütlich korrigieren:
Am Hydrauliktank findet sich vorne links ein Schauglas für den Ölstand:
Für den 17mm-Inbus zum öffnen des Tankverschlusses bastelte mir mein Nachbar schnell ein Spezialwerkzeug aus einem Bolzen samt verschweißter Mutter.
Im Benzintank (mit integriertem Sieb) fanden sich ein paar Krümel, welche sich aber mit einer Spritze und kurzem Schlauchende absaugen ließen:
Die Minuspolklemme der Batterie war gebrochen:
Das ließ sich aber auch flicken, bis ich da einen Batterietrennschalter nachgerüstet habe:
Vorher muss ich aber mal wieder nach Poladaptern suchen. Die chinesische Batterie hat Mini-Pole mit ~11mm Durchmesser. Ein paar Roststellen am Dach habe ich ebenfalls über gepinselt:
Abschließend bastelte ich dem Bagger noch eine Regenhaube aus einem Reststück LKW-Plane:
Der angeklemmte Richtscheit funktioniert super um eine gerade Schnittkante anzuzeichnen.
Wie ihr seht, alles in Allem keine Dramen. Wird also Zeit, dass wir in den Dreck zum spielen fahren…