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Bodo mit dem Bagger

Ich schulde ja noch Bilder vom im-Matsch-spielen mit meinem Boxer Agri HSW06-G. Erste Haltestelle war der große Erdhügel, welcher bislang unseren Gemüsegarten teilweise blockierte. Hier könnt ihr ihn links hinter dem Gartenhaus erahnen:

Wir haben damals nach dem Kauf das stark abfallende Grundstück mit Erde auffüllen lassen. Die Qualität dieser Erde war aber eher so mittel. Insbesondere, wenn man darin Gemüse anbauen will. Beim ausschachten für die Halle stellten wir aber fest, dass sich darunter bester Bördeboden befand. Nicht umsonst befindet sich hier um die Ecke der „Reichsspitzenbetrieb“ mit der Bodenwertszahl 100. Eh also der Besten Ehefrau von Allen die Tränen kommen, weil ich solchen Spitzenboden entsorge und sich unsere Möhrchen weiter durch den aufgeschütteten Schrottboden quälen, haben wir uns einen großen Haufen davon beiseite gelegt und erhöhen damit den Gemüsegarten um 30 cm.
Bevor ich mich aber ins Vergnügen stürzte habe ich noch die defekte Batterieklemme getauscht. Die kleinen Poladapter passen:

und dank Trennschalter habe ich jetzt auch eine zusätzliche Diebstahlsicherung/nuckelt mir nix die Batterie leer:

So eine wilde Erdbuddelei eignet sich auch gut dazu, sich erstmal mit so einem Gerät vertraut zu machen. Anfangs sieht es noch sehr nach Verdun aus:

Das wird dann auch nur langsam besser:

Ist man mit dem Räumschild vertrauter und läuft nochmal mit der Harke einen Tag kreuz und quer sieht das Ganze schon wieder nach Gemüsegarten aus:

Passenderweise zeigte der Betriebsstundenzähler bei Fertigstellung 9,8 h an, so dass ich direkt den ersten Service anschließen konnte.
Um mir nicht den ganzen Garten in die Garage zu schleppen, habe ich den Bagger abgekärchert.
Anschließend wollte der feucht gewordene Starter nicht mehr einspuren. Glücklicherweise lässt sich der Briggs & Stratton Motor aber auch sehr leicht von Hand mittels Zugseil starten. Kaum war der Starter trocken lief er wieder problemlos.
Zum Ölwechsel empfiehlt es sich, den Bagger leicht schräg zu stellen:

Die Ölablassschraube befindet sich hinten am Motorfuß:

Man kommt gut von unten heran. Hat man sie raus gedreht, ergießt sich ein Schwall in die hoffentlich groß dimensionierte Auffangwanne:

Ist zwar nur ca. 1 Liter, aber der kommt da nicht besonders zielgerichtet raus.
Danach natürlich wieder abschmieren (die ersten 100h alle 10h):

Den Drehkranz soll man laut Handbuch so fetten, dass sich dort eine Fettschicht von 28 mm oder mehr findet.
Da die Chinesen mit dem Fett sehr geizig waren (der Drehkranz war trocken), schafft man das nicht mit der üblichen Methode.
Ich habe den Drehkranz einfach Stück für Stück von Hand gefettet:

Das sollte genug für den Start sein.
Abschließend habe ich noch die Kettenspannung kontrolliert. Die Kette darf in der Mitte 1 bis maximal 2 cm durchhängen:

Passt genau.
Anschließend ging es unten an der Bodenplatte weiter, wo ich 6 falsch abgekippte Tonnen Sand beiseite schaufelte.
Das war das erste Mal, dass sich die Knickmatik sehr verdient machte:

So konnte ich parallel an der Bodenplatte entlang baggern, was mit einem normalen Bagger nicht möglich gewesen wäre.
Ein 6m/400 kg-Bündel Baustahl hat er danach auch weg geräumt. Das war jedoch durch die schmale Spur und den langen Hebel teilweise etwas haarig.
Nachdem alles beiseite geschafft war, habe ich die Zinken an der Schaufel montiert:

und es ging einem Dutzend Wurzeln an den Kragen:

Mir kamen fast die Tränen, so leicht gingen die Wurzeln mit dem Bagger raus. Normalerweise hätte ich da wochenlang von Hand gebuddelt und geastet. So waren es zwei entspannte Tage.
Auch hier war die Knickmatik wieder super, um auf dem engen Streifen zwischen Nachbarzaun und Baugrube zu manövrieren.
Insgesamt bin ich bislang sehr zufrieden mit dem Bagger. Es gab noch keine Aufgabe, der er nicht gewachsen gewesen wäre.

Und zum Abschluss singen jetzt alle:

My Minibagger I

Schon Konfuzius wusste: „Wer Anderen eine Grube gräbt, hat ein Grubengrabgerät.“
Ich gehörte bislang nicht zu dieser Kategorie Mensch. Aber starten wir am Anfang:
Die mangelhafte Einhaltung von Terminen und Zusagen ist eine zuverlässige Möglichkeit mich innerhalb kürzester Zeit zur Weißglut zu bringen.
So auch zuletzt als ich versuchte im Wege der Langzeitmiete einen Minibagger zu bekommen.
Missverständnisse über den Preis sowie mehrfaches verschieben des Termines führten zu deutlichem Frust.
Als Vermieter und Bagger am schlussendlich vereinbarten Übergabetag kommentarlos nicht auftauchten, war das Maß voll.
Glücklicherweise hat die beste Ehefrau von Allen für solche Situationen ein untrügliches Gespür und fragte nur ganz beiläufig, ob wir nicht einfach selber einen Minibagger kaufen wollten?
Gut, nach der Anschaffung eines eigenen Kranes ist es eigentlich logisch sich auch direkt einen Bagger und einen Kipplaster zu kaufen, aber so tief in das Baugewerbe wollte ich eigentlich nie einsteigen.
Am Ende des Tages hat sie aber natürlich Recht. Die Rechnung ist auch ziemlich einfach. Die vier Wochen Baggermiete sollten alleine 1600 € kosten. Die normale Tagesmiete liegt bei rund 100 €. Verzögerungen durch Wetter/Corona/andere Gewerke oder das Leben im Allgemeinen? Pech. Muss ich halt nochmal mieten. Und schon jetzt ist absehbar, dass ich bis das Genesungswerk steht immer wieder einen Bagger brauche. Wie groß soll also der Wertverlust an einem eigenen Bagger sein, damit das nachher nicht günstiger als mieten wird?
Damit war die obligate Milchmädchenrechnung schon mal geklärt. Bleibt noch die Frage: „Wie viel Tonnen Bagger hätten’s den gerne?“
Auch das lässt sich recht fix beantworten. Wir wühlen bei uns weder in Gestein noch gilt es gigantische Lasten zu bewegen. Ich muss eher auf kleinem Raum agieren und all zu viel Platz sollte der Kollege auch nicht einnehmen. Ihn auf meinem Anhänger transportieren zu können, wäre ebenfalls sinnvoll. Damit liegen wir unterhalb der 1t-Klasse. Das ist Mini- und Microbaggerterrain. Da hat man im gesteckten Budgetbereich bis 7000 € die Wahl, entweder ein gebrauchtes Markengerät zu kaufen oder mit chinesischer Fertigung zu experimentieren. Zu gebrauchten Markengeräten findet sich gelegentlich eine Kaufberatung, wie z.B. hier.
Zu Maos Rache findet man außer hämischen Kommentaren und genereller Ablehnung kaum brauchbares. Hier gibt es einen etwas differenzierten Beitrag und hier gibt es auch den Versuch ein paar Fakten zu vermitteln.
Im Großen und Ganzen kann aber niemand was detailliertes zu den chinesischen Grabräubern beitragen. Insbesondere detaillierte Bilder und langfristige Erfahrungsberichte sind echte Mangelware.
„Challenge accepted!“:

Die Lafette II

Wie berichtet habe ich einen Neptun Laweta N13-380 m18 [GN223] gekauft. Hier ein Bild im Sonnenlicht:
Anhänger
Die Besonderheit des Anhängers ist(neben der schieren Größe), dass man die Ladefläche über eine Spindel kippen kann:
Kippspindel
Man löst die beiden Riegel an der Vorderseite und dreht dann die Spindel. Beim abladen von Schüttgut hilft das sicherlich, aufgrund des flachen Winkels, nicht, aber für den PKW-Transport ist es sehr schick. Das Knickgelenk sitzt bei diesem Anhänger kurz vor der Achse:
Gekippt Front
Das führt auch zu der Besonderheit, dass man die Ladefläche nicht mit (voll) angezogener Bremse kippen sollte, weil diese sich sonst immer fester zieht und man sie dann kaum noch gelöst bekommt.
Hier ein Blick auf die Ladefläche:
Geöffnet und gekippt Heck
Das Lochblech in der Mitte ist eigentlich für die Laufkette des zu verladenden Schneemobils. Auf der Siebdruckplatte hätte die Kette sonst keinen Halt und würde sie recht schnell zerknuspern. Wie ihr ebenfalls seht, hat der Anhänger acht mit dem Rahmen verschraubte Zurrösen auf der Ladefläche. Die Bordwände sind lediglich 25 cm hoch (mit Ausnahme der höheren Heckklappe), was aber in meinen Anwendungsfällen kein Problem darstellt. Die Hochplane ist an der niedrigsten Stelle 145 cm hoch.
Die Heckklappe bildet auch direkt die Auffahrrampe:
Heckklappe flach
Der Winkel ist durch die Länge des Anhängers erfreulich flach. Der Anhänger steht dabei auf dem massiven hinteren Querträger, in den auch die Rückleuchten und das Nummernschild integriert sind.
Die Bordwände vorne und hinten lassen sich ohne Werkzeug abnehmen. Die Seitenwände sind verschraubt, lassen sich aber ebenfalls mit überschaubarem Aufwand entfernen. Man erhält so einen Plattform-Anhänger, sollte die Ladefläche von 180 x 380 cm mal nicht ausreichen.
Hier ein Blick auf die AL-KO Achse mit Gummifederung und Stoßdämpfern:
Achse gekippt
Sobald ich die Typenschilder von Achse und Kupplung entschlüsselt habe, kann ich euch auch die genauen Typen benennen. Aktuell kämpfe ich da noch.
Die Räder sind mit 185R14 C Reifen bestückt:
Rad
Bisher bin ich den Anhänger knapp 600 km gefahren, den größten Teil davon leer und kann wirklich nix negatives sagen.
Natürlich ist er mit 242 cm Breite und 520 cm Länge ein riesiger Trümmer, aber das wollte ich ja so.
Trotz dieser Dimensionen lässt er sich jedoch auch abgekuppelt alleine gut manövrieren, was ein Verdienst der einzelnen Achse und des geringen Leergewichts ist.
Mit ca. 800 kg Holz beladen und aufgestellter Hochplane bin ich auch schon 200 km gefahren. Das war ebenfalls unauffällig. Der Mehrverbrauch des V50 betrug knapp 2,5l/100 km bei Tempomat mit 90 km/h.

Am kommenden Wochenende kommen voraussichtlich nochmals 400 km zusammen. Danach werde ich den 1000 km Service machen, was Anlass für einen weiteren Bericht geben sollte.

Erfahrungsbericht Wunderhecke IV

Isabella war so freundlich ein Update zu unserer „Wunderhecke“ anzufragen.
Hier der Blick auf unser Gewächshaus, den ich auch im letzten Beitrag wählte:

Stand 2018 II

Wir erinnern uns: Die Zaunpfosten ragen 130 cm aus der Erde und die Hecke wurde im letzten Herbst auf ca. 10 cm zurückgeschnitten. Den Sommer über wurde die Hecke nicht gegossen, trotz Temperaturen wie in der Sahelzone.
Im oberen Bereich des Grundstücks ist das Wachstum traditionell mickriger. Hier erreicht die Hecke vielleicht 100cm in der Spitze:

Stand 2018

Ausfälle sind trotz der Hitze nicht zu beklagen, allerdings fehlt das üppige Grün des letzten Jahres.
Im kommenden Monat schneide ich die Hecke wieder zurück auf ~20 cm.

Wenn mich wieder jemand freundlich erinnert, poste ich nächstes Jahr wieder aktuelle Bilder.

Erfahrungsbericht Wunderhecke

Zu allererst:
Der Begriff „Wunderhecke“ ist nicht auf meinem Mist gewachsen!
Ich persönlich würde lediglich eine Hecke mit integrierter Wasser/Wein-Zapfanlage als „Wunderhecke“ titulieren, aber gut.
Zum eigentlichen Thema:
Die Beste und ich wollten gerne unser Grundstück ein wenig weiter einfassen. Spaziergänger samt Hunden, die unser Grundstück als Abkürzung nutzen nerven dann doch auf die Dauer.
Mit unserem antiimperialistischen Schutzwall hatten wir das ja schon an einer Seite ganz gut erledigt.
Blieben noch knappe 70 Meter Straßenfront.
Eine weitere Mauer wollten wir nicht errichten.
Wir waren beide schon mal im Gefängnis und fanden die Aussicht nicht so berauschend.
Also luftiger Zaun.
Aber so ein nackter Zaun ist auch nicht so das wahre.
Also Hecke.
Schwingt man dann den Taschenrechner und rechnet die Preise von landläufigen Heckenpflanzen hoch, wird einem bei unserer Grundstücksgröße recht mulmig. Klar geht das auch billiger, aber dann sind die Pflanzen 15 cm hoch und verdecken den Zaun erst in knapp 10 Jahren.
Freunde von uns machten uns dann auf die „Wunderhecke“ aufmerksam.
Der gemeine Botaniker nennt das Kraut auch „Ulme aus Turkestan“ (Ulmus pumila celer).
Besagte Freunde haben mit der Turkmenenulme schon eine Hecke angelegt und sind sehr zufrieden. Im Netz findet sich leider kaum etwas dazu. Lediglich hier hat mal ein Blogger ein wenig dazu dokumentiert. Laut den Freunden und auch dem Hersteller sind der Hecke sowohl die Bodenbeschaffenheit als auch die Sonneneinstrahlung egal. Das doch recht ansehnliche Wachstum ließe sich sehr gut über die Wasserzufuhr einstellen. Täglich gegossen kann man ihr beim wachsen zusehen, im Wüstenmodus reicht zwei mal im Jahr schneiden.
Klang ideal.
Also selber versucht und mal 370 Setzlinge für einen Teil der 70 Meter geordert.
Geliefert wurden uns 70-80 cm hohe Setzlinge mit nackten Wurzeln, jeweils zu 50er-Bündeln zusammengepackt:
Setzlinge
Die Bündel sollte man mindestens 24 Stunden in Wasser stellen.
Während die Wunderhecke Wasser zu Wein umwandelte, haben Vaddern und ich Spaten und Kreuzhacke geschwungen, um zwei parallele Gräben auszuheben:
Gräben ausgehoben
Der Plan ist, die Hecke als versetzte Doppelreihe anzupflanzen um so ggf. kahle Stellen auszugleichen und sie blickdichter zu bekommen.
Als Abstand zwischen den Pflanzen habe ich 25 cm festgelegt, so dass pro Reihe 4 Pflanzen stehen.
Zwischen den Reihen sind 50 cm Abstand, damit die Pflanzen genügend Platz zum ausdehnen haben und ich zwischen den Reihen noch den Zaun setzen kann:
Erstes Stück gesetzt
Am nächsten Tag haben wir dann im Akkord die kleinen Pflänzchen verscharrt.
So sieht das fertige Werk aus:
Wunderhecke fertig angepflanzt
Aktuell gehe ich jeden Abend raus und wässere die Pflanzen, damit sie schön anwachsen.
Sobald sich was tut, werde ich berichten.