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No Pool? No Problem! III

Vier Jahre lang hat unser kleiner Ofuro uns treue Dienste geleistet. Ob als Planschbecken für die Kinder oder beheizt im Winter mit Freunden, es war immer eine große Freude.
Obwohl, mittlerweile war es nur noch eine mittelgroße Freude. Zumindest im wörtlichen Sinne. Wenn die Kinder drin waren, war kaum noch Platz für uns Erwachsene und mit den Freunden musste man schon wirklich sehr gut befreundet sein. Körperkontakt unvermeidlich.
Als auch noch mein Schwiegervater fragte, ob ich ihm unseren Hot-Tub nicht nachbauen könnte, stand der Entschluss zur Neuanschaffung.
Da sich das Grundkonzept mehr als bewährt hatte, habe ich einfach zur schon erwähnten XL-Variante der Viehtränke von Kerbl gegriffen:

Neue 1000l Weidetränke

Diese Variante ist 235 cm lang, 125 cm breit und 58 cm hoch. Das sind 85 cm mehr Beinfreiheit und 10 cm mehr Schulterraum im Vergleich zur kleinen Variante.
Wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten, denn das Füllvolumen steigt im Gegenzug auch von 550l auf 1000l.
Waren beim bisheringen Ofuro die Anschlüsse noch vor Kopf, würde dies beim neuen Hot-Tub nur dazu führen, dass die Personen am anderen Ende immer frieren müssen oder man ständig mit umrühren beschäftigt wäre. Daher habe ich Zu- und Ablauf bei dieser größeren Variante anders positioniert.
Den Ablauf habe ich in den serienmäßigen Ausschnitt des Ablaufes integriert.
Hierzu knabberte die Flex zwei Bleche aus einem Reststück Alu-Riffelblech:

Abdeckplatten

Der Stufenbohrer schaffte zwei deckungsgleiche 32mm-Löcher:

Löcher bohren

Und aus der Moosgummi-Sohle eines Einweg-Hotelschlappen entstanden zwei Dichtungen:

Dichtungen schneiden

Wie man ahnen kann, sollen die beiden Bleche durch die „Regentonnendurchführung“ miteinander verklemmt werden:

Klemmung fertig

Montiert sieht das Ganze von innen so aus:

Neuer Auslauf innen

Außen habe ich dann ein 1″-Gewinde für eine passende GeKa-Kupplung:

Der Zulauf entsteht ähnlich. Weiter vorne hat die Weidetränke eine abgeflachte Stelle. Da will ich später testen, ob vielleicht der Thermosiphon-Effekt ausreicht und ich die Pumpe weglassen kann.
Hier kommt ebenfalls eine Regentonnendurchführung mit GeKa-Kupplung zum Einsatz.
So weit, so simpel.
Jedoch bekomme ich so viel Wasser mit meiner einfachen „Wäschetrommel“ nicht in annehmbarer Zeit warm.
Da war es also auch Zeit für ein umfangreiches Update.

Time to say Goodbye

Argusäugige Leser hatten es schon im Artikel zum Motorkran erspäht:
Es gibt Änderungen im kochschen Fuhrpark.
Leider jedoch kein Grund Essen zu gehen, sodnern eher ein Grund zum Trauerfasten.

Der Combo hat uns verlassen:

Er rollt zukünftig bei Blog-Leserin Beate nördlich von Hamburg. Beate hat schon einen Erdgas-Combo, jedoch sind bei diesem die Flaschen nicht so liebevoll massiert worden wie bei unserem. Daher hat sie direkt die Chance ergriffen, als ich angekündigt hatte, dass der Combo uns wohl verlassen wird.
Wir waren uns schnell einig, jedoch hat die Fahrzeugübergabe sich ein wenig hingezogen.
Dieser Abschied auf Raten hat es insbesondere dem kleinen Schräubchen ein wenig erleichtert. Sie hat mehrfach ordentlich Tränen vergossen, wenn die Sprache auf den Verkauf kam. Hing sie doch ganz besonders am Combo.
Ich kann sie verstehen. Noch heute denke ich voller Liebe an unseren blauen Volvo 244 DL und bin Tobias dankbar, dass er unseren Volvo 740 GL aufgehoben hat. Die Fahrzeuge auf deren Rückbank wir groß geworden sind, prägen uns.
Sollten meine Mädels mal einen Opel Combo restaurieren, ich könnte sie verstehen.
Der Combo hat uns über 10 Jahre und 176.000 km begleitet.
Er war unsere erste gemeinsame Großanschaffung, wir waren mit ihm auf Hochzeitsreise im belarussischen Grenzgebiet, er brachte neugeborene Kinder nach Hause, begleitete uns über zwei Umzüge und zeigte den Kindern Schweden.
Wir haben viel zusammen erlebt.
Und geschraubt!
Nein, was haben wir geschraubt!

Vielen Dank für die gemeinsame Zeit, lieber Combo. Du wirst uns fehlen.

vert sollte über all die Jahre Recht behalten: Die Gasanlage war absolut problemlos.

Wir wollen das Kapitel noch mit der gewohnt tendenziösen Statistik beschließen:
Von uns gefahrene Kilometer: 176.705 km
Davon auf Gas gefahrene Km: ~172.000 Km
Verbrauchtes Gas: 8.853,7 Kg (bei 5,1475 Kg/100 km)
Gaskosten (bei durchschnittlich 1,249€/Kg): 11.058,27€
Durchschnittsgaskosten/100 km: 6,43€
Durchschnittsspritkosten/100 km bei vergleichbarem Benzinmodell: 10,59 €
Ersparnis: ~ 7156,96€

Mit dem Verkauf ist es auch an der Zeit, den Lucas Ingenieur aus unserem Keller zu entlassen. Er hat genung gebüßt. Obwohl…ich heize nochmal den Lötkolben an. Der alten Zeiten Willen….

Päckchen zu tragen

Gelegentlich hatte ich schon die Situation, dass ich etwas mit dem Motorkran (aus Andreas Nachlass) anheben musste, aber dabei die vorderen Stützfüße nicht ausklappen konnte:

Ich habe mir dann immer damit beholfen, einen Kuhfuß (vulgo) quer über die hinteren Teil des Kranes zu legen und Gehwegplatten darauf zu stapeln:

Da ich für ein anderes Projekt aber Erfahrung mit einem Schweißgerät sammeln musste (das letzte Mal hatte ich eins bei Mehl und Goof in der Hand) habe ich ein paar Querverstrebungen für den Kran gebastelt, welche zukünftig das Nageleisen ersetzen sollen.
Die korrespondierenden Stellen am Kran habe ich blank gemacht:

Eingeschweißt habe ich die Stücke mit dem Fülldraht-Schweißgerät meines Nachbarn (Stahlwerk MIG 175 ST (Nachfolger)):

Erst wollte ich die mittlere Querstrebe oben auflegen. Das hätte aber einen Hochpunkt produziert und alles Aufgelegte hätte immer gekippelt:

Also Plan geändert, trapezförmig abgeflext und bündig eingeschweißt:

Für’s lackieren nach der obligaten Grundierung habe ich mal einen von diesen Spraydosen-Aufsätzen getestet:

Gut investierte 3,99€. Lässt es sich sehr angenehm mit arbeiten und die Sprühstöße sind deutlich besser zu dosieren.
Auf die Querstreben kam dann noch eine OSB-Platte und die seitliche Versteifung bekam einen Aufhänger für den Balancer:

Zwischenprojekt fertig und ein bisschen mit dem Schweißgerät warm geworden. Insgesamt bin ich vom Fülldrahtschweißen sehr angetan! Schön simpel und schnell zu erlernen. Besonders das man damit problemlos im Freien schweißen kann, finde ich sehr angenehm. Das Stahlwerk-Gerät macht seinem Ruf alle Ehre. Insbesondere der Support ist spitze. Der Haben-Wollen-Reflex ist geweckt.
Apropos! Das ihr hier keinen einzigen meiner Schweißpunkte gesehen habt, ist durchaus so intendiert….

Spitzenhass

Es gibt ja so Reparaturen, da denke ich im Vorhinen „Aaacchhh, wie komliziert soll das werden?! Da lohnen sich keine Bilder für einen Blogartikel!“
Und dann hat man so eine Kacke am Hacken, wie neulich mit unserer Klospülung…
Da sich das Ganze erst im Laufe der Reparatur zu einem echten Ärgernis auswuchs, gibt es nur vereinzelte Bilder.
Ausgangslage war, dass unser Spülkasten der Marke TECE Ewigkeiten brauchte um wieder voll zu werden.
Kein Problem, säubert man den Hasen halt.
Man hat ja kleine Kinderhände im Haushalt, die kommen da gut in die Ecken:

Leider fiel mir bei der Entkalkung der Innereien auf, dass die Hutmembran des Schwimmerventils gerissen (und damit auch wohl die Ursache) war.
Auch da wieder der Gedanke: „Kein Problem, ist ja herstellerübergreifend ein Standardteil.“ Also flugs in den Baumarkt und für 6 € ein Doppelpack Gummiventile gekauft.
Wieder im heimischen Badezimmer musste ich dann feststellen, dass TECE es für eine gute Idee hielt, zwar die Abmessungen der Membran identisch zu den Mitbewerbern (blau) zu wählen, jedoch die Spitze in der Mitte (weiß) deutlich kleiner zu machen:

Natürlich hat das keinen technischen Vorteil. Es passt nur einfach das Standard-Ersatzteil nicht, sondern nur das 29,95 € (!!) teure Originalteil!
Was für Bastarde!
Ich habe dann noch einen traurigen Versuch unternommen, dass Gummi vom Standardteil mittels eines Stücks Fahrradschlauchs auf den kleineren TECE-Korpus zu adaptieren:

Aber das schloss natürlich nicht ordentlich.
Erfüllt von heiligem Weihnachtshass auf TECE habe ich mich auf die Suche nach einem passenden Ersatz gemacht, nicht ohne jedoch vorher den Schwur abzulegen notfalls das ganze Geraffel aus dem Kasten zu reißen und durch eine normgerechte Armatur zu ersetzen. Meine Penunsen bekommen die Geier von TECE nicht!
Glücklicherweise konnte ich trüffelschweinischerweise das Reparaturset TEC380421 von Cornat ausfindig machen, welches ein Hutventil mit passender kleiner Spitze enthält:

Achtung, die haben (unter anderen Nummern) auch Sets mit den großen Ventilen im Angebot!
Mit dieser passenden Membran ließ sich der Spülkasten auch wieder reparieren und ich musste ihn danach nur noch drei mal auseinander bauen, bis auch der Rest der Plastik-Mechanik wieder ordnungsgemäß funktionierte…

Vielleicht muss der Lukas-Ingenieur bald seinen Platz im Keller für einen Menschen von TECE räumen.

Dammed Gerontengolf

Der Gerontengolf ist laut.
Der FSI-Motor ist bekanntermaßen ein rauer Geselle. Insbesondere kalt und mit normalem Super betankt steht er einem nagelnden Diesel in nichts nach.
Das macht aber nichts, da sich Geschichte bekanntlich wiederholt.
Auch beim Gerontengolf ist die Motorhaube nackt:

und auch bei VW gab es ab Werk eine extra Dämmung für den FSI nicht gegen Geld und gute Worte.
Aber auch hier hilft wieder der Blick zu den dieselnden Brüdern des Gerontengolfs. Die hatten unter der Teilenummer 5M0863835 eine „Dämpfungsmatte“ an der Motorhaube verbaut.
Wie schon bei Opel sind aber auch hier die Ersatzteilpreise unverschämt. Unter 100 € findet man kaum ein Angebot.
Dementsprechend dauerte es auch eine ganze Weile, bis ich bei einem Verwerter ein intaktes Exemplar zum schmalen Kurs fand:

Auch die Rückseite ist noch ok und nur leicht fusselig:

Dazu braucht ihr dann noch acht Montageclips mit der Teilenummer 1K0863831D. Da könnt ihr aber auch Clipse von jedem anderen zeitgenössischen VW-Modell nehmen. Die sind alle identisch.
Die Montage ist denkbar einfach. Erst die Dämmmatte mit ihren Ohren in die Aussparungen der Haube stecken:

und dann die Clipse in die korrespondierenden Löcher drücken:

Auch hier ist der Effekt direkt deutlich hörbar. Der Gerontengolf ist merklich leiser und wird auch etwas schneller warm.