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Trommelwirbel III

Alex war so lieb, mich nach meiner Reparatur des Atika Profi 145 S Betonmischers zu kontaktieren und mir ein neues Lüfterrad aus seiner Nachfertigung zu schenken.

Sehr feiner Zug von Ihm!
Nach ein paar Tagen landete auch sein Päckchen in unserem Paketbriefkasten:

Natürlich habe ich direkt die Abdeckung des Atika Betonmischers demontiert, um das Lüfterrad auszutauschen. Mein geklebtes Lüfterrad hat die 3h Dauerbetrieb für den Torsturz schon mal schadlos überstanden:

Eh ich nun aber neuen Bruch beim abhebeln riskierte, habe ich erstmal geguckt, ob die Bohrungen zueinander passen. Ich hatte da nämlich so einen Verdacht:

Wie wir sehen, ist die Bohrung des nachtgefertigten Lüfterrades größer als das Original. Außerdem ist sie an einer Seite abgeflacht, was das Original auch nicht hat. Die runde Motorwelle des Betonmischers hat 13 mm Durchmesser:

Der Nachbau hat 16,5mm Durchmesser:

Das kann so leider nicht passen. Ich vermute, dass Atika im Laufe der Jahre den Motor und damit den Wellendurchmesser geändert hat.

Schade, denn ansonsten würde der Nachbau perfekt passen.

@Alex: Wenn du möchtest, kannst du in den Kommentaren gerne deine Kontaktdaten hinterlassen oder deinen Nachbau verlinken. Zumindest den Leuten mit großem Lüfterrad wäre damit sicherlich sehr geholfen!

Nochmals vielen Dank für deine Mühen!

Kupferwurm XXV – Püsterich

Auch beim Bond Bug ging es voran. Für die Überholung des Heizungskastens musste der Lüftermotor ausgebaut werden. Dessen Rotor wird von einer 3/32“-Inbus-Madenschraube auf der Motorwelle gehalten (schon ausgebaut):
Madenschraube entfernt
Ich gebe ehrlich zu, bisher gar nicht gewusst zu haben, dass es zöllige Inbusschrauben gibt und dass da metrisches überhaupt nicht passt. Wieder schlauer geworden und einen Satz geordert:
zölliger Inbusschlüsselsatz
Allerdings saß der Flügel auch ohne Madenschraube bombenfest auf der Welle. Erst die Lötlampe in Verbindung mit einem Vereisungsspray und einem anständigen Hebel bewegten das Lüfterrad langsam von der Welle:
Kältespray
Alles schön rostig:
Lüfterrad abgenommen
Der Lüftermotor selbst läuft noch, wird aber nach kurzer Zeit recht warm. Auch seine Kabel sind schon gut porös:
poröse Kabel
Wie lange er einen eventuellen Betrieb durchhalten würde, kann ich kaum abschätzen. Ich tendiere daher dazu, ihn ins Lager zu packen und durch einen modernen 12V-Lüfter zu ersetzen. Der Luftdurchsatz dürfte auch mit einem Axiallüfter zu erreichen sein. Die Öffnung im Gebläsekasten hat 7,6cm:
Lüfteröffnung
Vielleicht finde ich da was (spritz-)wasserdichtes aus dem 12V-PC-Bereich.
Das würde mich auch von dem Problem befreien, dass der NOS-Kühler an das Gehäuse des Lüftermotors stößt und selbiger dem geplanten Luftleitblech im Weg ist.

Kupferwurm XX – Lüfteroptimierung

Der provisorisch eingesetzte Lüfter musste anschließend aber nochmal raus, damit ich ihn ein wenig vermurksen optimieren konnte.
Wie schon beim Rialto habe ich die Form der Lüfterflügel bearbeitet.
Nach den Vorgaben aus dem R3W-Forum habe ich dazu die Flügel markiert:
Schnittlinien aufgezeichnet
Aus der rechteckigen Form des Ausgangsflügels soll eine leicht schmal zulaufende abgerundete Form werden.
Die Dremel-Trennscheibe machte kurzen Prozess mit dem Kunststoff:
Grob abgeschnitten
Dank dem Schleifaufsatz war auch das abrunden kein Problem:
Kanten abgerundet
Die vorderen „Schaufelkanten“ hab ich spitz zulaufen lassen:
Kanten angeschrägt
Als mein Werk beendet war, war ich zwar übersäht von Plastikkrümeln, aber der Flügel machte einen halbwegs gleichmäßigen Eindruck und erscheint mir wesentlich aerodynamischer:
Fertig modifiziert
Mit der identischen Modifikation fahre ich im Rialto ja schon seit vier Jahren und meine (wie auch die Menschen im R3W-Forum) dass dadurch der Lüfter wesentlich leiser wird und der Motor „lebendiger“ wirkt. Eine nachteilige Auswirkung auf die bewegte Luftmenge konnte bisher nicht festgestellt werden.
Wo ich gerade bei den Forums-Modifikationen war, habe ich auch gleich den A-Frame-Bolzen unter dem Kühler getauscht:
A-Frame mit Schaftbolzen
Normalerweise ist dort ein bündig abschließender kurzer Bolzen verbaut, der sich ohne Ausbau des Kühlers und verklemmen mittels Schraubenziehers (weder Platz für Nuss noch Schlüssel) nicht lösen lässt.
Indem man nun auf einen längeren Schaftbolzen samt Mutter umrüstet, kann man den A-Frame auch mit eingebautem Kühler mittels Nuss und Gelenk demontieren. Durch den Schaft besteht auch nicht die Gefahr, dass sich die gekonterte Mutter löst. Eine schnelle und sinnvolle Modifikation.

Privileg 1029 HGE – Der beste Freund des Studenten V

Nachdem der Ofen nun wieder klaglos auf Temperatur kam, jedoch der Lüfter keine Anstalten machte mit zu laufen, hab ich mich mal näher mit letzterem beschäftigt. Dazu muss man einfach die rückwärtige Blechabdeckung demontieren:
hinteres Gehäuseteil entfernt
Gute Gelegenheit, da ein wenig sauber zu machen.
Der Lüfter sitzt zusammen mit den Heizstäben in einer doppelten „Wanne“:
innerer Lüfter
Die weitere Zerlegung ist straight forward.
Die Wanne mit den Heizstäben lässt sich nach Demontage des inneren Lüfterrades (7er-Mutter auf der Welle) und lösen der drei vergammelten Blechschrauben vorsichtig entnehmen.
Unter dem inneren Lüfterrad sitzen nochmal zwei Schrauben, die den Motor halten:
Heizstäbe entfernt
Die Spule des Motors sitzt übrigens in Pfeilrichtung (nur zur Doku für den Wiedereinbau):
Position des Motors
Hat man den Lüftermotor in der Hand, zeigt sich schon die Quelle allen Übels:
Lager noch montiert
Die innere Lagerschale hat sich völlig verzogen. Der Motor lässt sich selbst von Hand nur noch schwer drehen.
Um die Lagerschale zu demontieren kann man entweder den Segering des äußeren Lüfterrades entfernen und dieses abziehen, oder wie ich, mit einem schlanken Schraubenzieher die Schrauben zwischen den Flügeln hindurch lösen:
äußerer Lüfter
Nun liegt das Elend vor einem:
Motorlager demontiert
Wie zu sehen ist, ist die Schale nicht mehr rund, sondern oval und auch in sich verdreht. Die Führung (was auch immer das mal war) ist nur noch ein verkohlter Rest.
Kein Wunder, dass sich da nichts mehr drehte.
Normalerweise nimmt dieses Lager eine federbelastete Kugel auf der Motorwelle auf und hält so (in Verbindung mit dem äußeren Lager) den dicken Motor-Wellen-Hase (Fachbegriff!) in der Mitte der Spule:
kugel auf Welle
Trockenexperimente zeigten, dass sich die Welle leichter drehen ließ, wenn man das Lager nicht so fest an schraubt und die Welle so etwas mehr Spiel hat. Das wäre die einfachste Lösung.
Unterlegscheiben als Distanzstücke schieden aus, da dann die Welle zu viel Spiel hatte. Also nur die Schrauben „lose“ anziehen.
Als Gleithilfe habe ich dann noch etwas Kupferpaste auf die Kugel aufgetragen:
Motor mit Kupferpaste
Ich weiß, dass Kupferpaste nicht temperaturstabil ist, aber ich hatte gerade nichts besseres zur Hand.
Hochtemperaturfett wäre sicherlich in direkter Nachbarschaft zu den glühenden Heizstäben angemessener.
Aber auch so lief die Chose wieder:
https://www.youtube.com/watch?v=www.youtube.com/watch?v=q29xRd1g9N0
Das quietschend-mahlende Geräusch war direkt nach dem Start noch wesentlich schlimmer, hörte aber mit der Zeit auf.
Am Ende des 250°C-Testlaufs lief der Lüftermotor ruhig mit.

Ende gut, alles gut?
Mit Nichten!
Die Reparatur hat kaum eine Woche gehalten. Mittlerweile steht der Lüfter wieder. Ich vermute, dass die Kupferpaste sich verflüchtigt hat und nun wieder Metall auf Metall reibt.
Leider finde ich in der von Tobias verlinkten Anleitung keine Ersatzteilnummer für das Lager. Es sieht da so aus, als hätte der Motor kein inneres Lager. Strange.

Ansonsten habe ich schon überlegt, dass ovale Lager mit einem Fräsbohrer wieder rund zu machen. Allerdings würde dann auch Metall auf Metall laufen. Keine Ahnung, ob das dann nicht zu viel Reibung ist und der Hase wieder fest geht.

Privileg 1029 HGE – Der beste Freund des Studenten IV

Aufgrund des Kommentars von hgd hab ich mir nochmal die treue Privileg 1029 HGE vorgenommen und aufgeschraubt.
Die Kontakte der Heizstäbe sollten sich ja easy kontrollieren lassen.
Die Oberen sieht man sofort, wenn man die Verkleidung demontiert:
obere Heizelemente
Sehen knorke aus und sitzen auch fest.
Um an die hinteren Heizstäbe zu kommen muss man ein paar weitere Abdeckungen am Heck demontieren (was ich bisher noch nie gemacht hatte).
Da drunter sieht es dann so aus:
Rückansicht
Oberer Heizstabkontakt:
oberer Kontakt
Unterer Heizstab:
verkokelter Kontakt
Da haben wir wohl endlich den Übeltäter gefunden!
Schön kross das Dingen. Der Steckschuh hatte sich übrigens vom Kontakt gelöst. Da konnte beim besten Willen kein Strom mehr durch.
Also etwas blank gekratzt, den Schuh nachgebogen und wieder aufgesteckt.
Die Isolierung des Kabels war zum Glück noch in gutem Zustand.
hgd meinte, dass bei ihm der Lüfter schuld gewesen sei, da der streiken würde. Also auch den mal unter die Lupe genommen:
Lüfter 2
Sieht nicht gut aus:
Lüfter
Und fühlt sich auch gar nicht gut an!
Das Ganze fühlte sich wie ein Kugellager voller Sand an und klang auch so.
Mal sehen, ob ich da was reparieren kann, oder ob ich irgendwo einen neuen Motor bekomme.
So oder so muss der Bastard da erstmal raus.

Die Beschriftung lautet:
DAEWOO
MW10CA-T02 230V 50Hz
0.20A MAX Z.P. F CLASS

Ein anschließender Test hat übrigens ergeben, dass der Backofen nun klaglos bis 270°C aufheizt.
Auch „Fehler 3“ taucht nicht mehr auf.
Der Lüfter macht jedoch keinerlei Anstalten anzuspringen. Das bestärkt mich in der Vermutung, dass er auch hier die Wurzel allen Übels ist.