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Alle paar Jahre wieder…

…gibt es die Chance Kims Bond Bug zu kaufen.

Ein Blogleser machte mich freundlicherweise auf diese Annonce aufmerksam.
Zum Verkauf steht Kims 1970er Bond Bug 700 ES:

Ich zitiere einfach mal den Verkauftext:

1970 BOND BUG 700ES, 3-wheeler, 31 PS(23kw), 700ccm,Oldtimer mit H-Zulassung,deutsche Papiere, 2-Sitzer, In 2012 aus England importiert und hier strassentauglich gemacht, alle notwendigen Umrüstungen sind erfolgt. Tüv Neu(ohne Mängel)! Komplett restauriert,sehr schöner Zustand (siehe Bilder), Hinterachse komplett neu gemacht(alle Lager neu), sehr viele Neuteile an Motor und Karosserie, KEIN ROST!

Verhandlungsbasis sollen 4700 € sein.
Der Wagen war schon mal Thema hier im Blog.
Sollte sich am Zustand nix geändert haben, wäre das ein echter Schnapper.

3 x 3

Kaum lässt man die Bloggerei mal ein paar Tage schleifen, schon überschlagen sich die Ereignisse (quasi)!
Fangen wir mal mit einem schnellen ebay-Hinweis an:
Aktuell stehen drei, ich wiederhole DREI, Bond Bugs bei ebay!
Fragt mich nicht, wo die alle aus dem Erdoden schießen…
Und das tolle an den Auktionen ist, die sind einer schöner als der Andere!
In 23 Stunden endet dieses Strandgut aus Dänemark:

Eines davon hat sogar einen Rahmen!
Doch lassen wir den Eigentümer zu Wort kommen: „Verkäufen meine 2 karosserie und 1 chassis auf der cult fahrzeug Bond Bug. Letzte foto ist ein archivfoto“
Aber beeilt euch, der Preis liegt dank 8 Bietern schon bei 131,00€.
Da der Winter noch nicht wirklich begonnen hat, kann man da rucki-zucki zwei echte Schmuckstücke raus zaubern.
Wie zum Beispiel nummero drei, dessen Auktion in 5 Tagen endet:

Laut Verkäufer wurde der Bug in den 90ern für ca. 40.000 DM restauriert und hat als einziger eine deutsche Zulassung (Schätzwerte können divergieren).
Großzügig wie ich bin, biete ich an, die beiden obigen Wracks für je 15.000€ ebenfalls zu restaurieren und lila zu lackieren (Zulassung is inklu).
Wahlweise verwandele ich sie auch in einen sündhaften Traum in Anthrazit-Mint.
Mindestpreis für den lila Schlüpper sind übrigens 6500€. Bei 1121€ liegt er schon.

Scheidung III

Um die abgenommene Karosserie bequem einlagern zu können, musste sie auf ein Gestell gesetzt werden.
Die Basis bilden vier Möbelroller, welche ich mal für Lola angeschafft hatte. Darauf kommt dann eine Konstruktion aus Balken um auch unter der Karosse noch arbeiten zu können:
Rollgestell
Natürlich wurden die beiden „Fahrgestelle“ links und rechts noch untereinander verbunden, um ein „Spagat“ zu verhindern.
Die Karosserie liegt dann mit den Fußräumen und den Sitzmulden auf. Ich hoffe, dass die Last so ausreichend verteilt wird.
Bei der Positionierung der Tragbalken, muss man auf die Nasen am Unterboden der Karosserie achten:
Ausrichtungshilfen an der Karosserie
Mit diesen Nasen wird die Karosserie auch später auf dem Rahmen nach links und rechts ausgerichtet.
Mit dem Transportgestell verschraubt, habe ich die Karosserie mittels großer Unterlegscheiben durch die Nietlöcher im Boden:
Karosserie mit Gestell verschraubt
Wir hatten erst bedenken, dass das ganze Kopf- oder Hecklastig werden würde, aber es ist erstaunlich stabil.
Selbst wenn man sich kräftig aufstützt, hebt sich das gegenüberliegende Ende nicht.
Von unserem hilfreichen Nachbarn durften wir uns auch seinen Anhänger leihen:
Transportanhänger
Ein mords Trumm!
Glücklicherweise mit durchgängiger Ladefläche und so groß, dass Karosserie und Rahmen gleichzeitig rein passten:
Verladen
Allerdings dass auch nur haarscharf:
enge Kiste
So kam beides in die Halle:
In der Halle eingelagert
Dort kann der Bug erstmal stehen, ohne dass er im Weg ist. Vaddern hat seine Garage zurück und ich keinen Zeitdruck mehr. Alle glücklich. Das ist die Hauptsache!
Ich werde mir dann peu á peu Einzelteile vornehmen, überholen, einbaufertig einlagern und so nach und nach den Bug komplett restaurieren. Auf die 2-3 Jahre kommt es nun auch nicht mehr an.

Scheidung II

Nachdem wir alles nötige demontiert hatten, haben Vaddern und ich vorsichtig, in der Grube stehend, die Karosserie angehoben um zu testen, ob sie wirklich überall lose ist. Als das klar war, haben wir vorne und hinten Wagenheber positioniert, deren Druck sich über Holzklötze auf den Wagenboden verteilt:
Wagenheber vorne
Am geeignetsten sind hierfür Ecken und Kanten, da dort das GfK am stabilsten ist:
Wagenheber hinten
Nach und nach haben wir so immer abwechselnd die Karosserie angehoben und mit Holzklötzen unterfüttert:
Karosserie höher gelegt
Kritischster Punkt sind hierbei die beiden Halter des Kühlers, da diese gegen den vorderen Abschluss des Lüfterkanals drücken.
Kühlerhalter
Verkantet man die Karosserie beim anheben zu sehr, kann es sein, dass das GfK an dieser Stelle bricht.
Nachdem wir die Bug-Karosserie so auf Geländewagen-Niveau unterfüttert hatten, haben wir ihn nach draußen gerollt und einen langen Balken durch die hinteren Radhäuser geschoben:
Balken durchs Radhaus
So konnten wir die Karosserie hinten anheben und auf Böcke setzen.
Mit Hilfe unseres Nachbarn hat Vaddern dann die Front angehoben und ich habe das Fahrgestell nach hinten rausgeschoben (deswegen Balken und Böcke):
Karosserie und Rahmen getrennt
Dabei muss man ein wenig auf die Ausbuchtung für die Pedale achten, dass man damit nicht am Rahmen hängen bleibt. Vorne habe ich die Karosserie auf eine Sägestütze gesetzt:
Sägestütze
Nun war die erste Gelegenheit das Bond Bug Fahrgestell mal näher zu begutachten:
Fahrgestell rechts
Es scheint in wesentlich besserem Zustand zu sein, als ich erwartet habe. Eigentlich dachte ich, dass es an der Oberseite ausgiebig durchgerostet wäre.
Fahrgestell links
Hier mal eine Detailansicht von Motor und Getriebe. Kurze Schaltwege sind übrigens durch nichts zu ersetzen:
Motor und Getriebe
Dank Balkon konnte ich das Ganze sogar nochmal aus der Vogelperspektive fotografieren:
Vogelperspektive
Nächster Schritt war dann ein Transportgestell für die Karosserie zu bauen.