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Trommelwirbel

Der beste Nachbar aller Zeiten lieh mir für den Torsturz seinen geerbten Atika Profi 145 S Betonmischer:

Der zickt aber ein bisschen rum. Musst du gucken.“
Kein Problem. Komme ich schon mit klar. Geliehenes Maul riecht nach Gaul oder so.
Leider waren die Probleme aber etwas größer. Die Trommel lief nur noch sehr langsam während der Motor laut vor sich hin brummte. Füllte man etwas Zement in die Trommel blieb sie stehen bzw. lief nach einem Ruckler rückwärts.
Also schauen wir uns den Hasen doch mal ein wenig genauer an.
Kaum nehme ich die Abdeckung des Motors ab, purzelt mir das abgebrochene Lüfterrad entgegen:

Nachdem ich den Sicherungsring entfernt hatte, konnte ich den Rest des Lüfters abdrücken:

Ein seitlicher Blick zum Anlaufkondensator offenbart auch nichts gutes:

Der hat deutlich die Gruppe verlassen.
Hmm, und wieso hängt der Stecker so fest auf der Motorwicklung?

Ok, dem ist wohl mal sehr warm geworden.
Verlassen wir das Elend und schauen uns mal das Antriebsritzel näher an:

Oha, da gab es lange kein Fett mehr. Die Flanken sind schon ganz spitz abgenutzt.
Wenn man die Trommel so von Hand dreht, geben die Lager so mahlende Geräusche von sich. Da schaue ich wohl besser auch mal nach dem Fett-Füllstand.
Ohne Schlagschrauber bewegte sich da nichts:

Kaum hatte ich die Schrauben gelöst, bewegte sich da dann doch plötzlich einiges:

Ich bin nur ein Laie, aber wenn aus dem Lagersitz ein schwarzer Wasserfall läuft, dann ist das kein gutes Indiz.
Hmm, irgendwie lässt sich das Lager nur sehr schwer und hakelig von Hand drehen:

Gut, wenigstens wehrte es sich kaum, als ich es rausgehebelt habe:

Das untere Lager lässt sich leider nicht mehr ohne Weiteres ausbauen, da ein „Ohr“ des oberen Sicherungsringes abgebrochen ist und man ihn dementsprechend nicht mehr zerstörungsfrei aus seinem Sitz bekommt:

Ja, richtig: Unter diesem Haufen Schlonze verbirgt sich, laut Explosionszeichnung, ein weiteres Lager.

Ok, wir sind uns einig: Wenn der Kollege hier noch den Torsturz betonieren soll, ist da eine grundlegende Revision nötig!
Kein Problem, mache ich ja gerne.

Service 2020

Wie gesagt stand für den Combo noch ein kleiner Service an:

Nix besonderes, aber muss gemacht werden. Alles schon mal da gewesen:

Für den Combo gab es eine neue Runde Zündkerzen. Die NGK Laserline 1 hatten sich bewährt. Daher gab es davon neue:

Das Kerzenbild der alten Zündkerzen war tadellos:

Lediglich Kerze Nr. 3 ist ein wenig pink. Menschen behaupten, dass dies auf zu mager hindeutet. Bei modernen Motoren gebe ich da aber recht wenig drauf. Kein Handlungsbedarf meinerseits.

Einziges Problemchen waren zum Abschluss die Gummihalter der Motorabdeckung. Die Abdeckung wird hinten geschraubt und hält vorne lediglich in zwei Gummistücken. Die waren im Laufe der Jahre einfach zerbröselt und nun klapperte die Abdeckung lose auf dem Motor rum. Wer sie ebenfalls ersetzen muss, die Ersatzteilnummer lautet bei GM 90412868 bzw. bei Opel 607812:

Links neu, rechts zerbröselt. Sollten sie bei euch gänzlich verschwunden sein, sie werden in diese kleinen Nasen am Ventildeckel geklemmt:

Damit war der Service durch und es konnte auf große Fahrt gehen.

Sesam öffnet sich nicht

Als ob ich aktuell nicht schon genug an den Hacken hätte, meldete der eh schon verhaltensauffällige Geschirrspüler „Fehler Automatisches Türöffnen“:

Miele meinte dem Geschirrspüler (Modell: G 5985 SCVi XXL Type: HG03) einen motorisierten Türöffner spendieren zu müssen, welcher nach jedem Spülgang nicht nur die Tür einen Spalt weit öffnet, sondern nach jedem manuellen öffnen um ein schmutziges Glas rein zustellen, die Tür auch mit Motorkraft wieder schließt. Gerade letzteres führt in einem Mehrpersonenhaushalt zu einen beständigen Hintergrundsurren. Fragt mich nicht, warum das ein zwingendes Feature sein musste. Der Ausfall war jedenfalls vorprogrammiert.
Gut, sagt der geneigte Bastler, klemme ich halt den mistigen Motor ab und lasse mich dazu herab die Spülmaschine von Hand zu öffnen.
Ja, leider, nein. Das Steuergerät nörgelt dann, dass der Motor zu lange braucht um die Tür zu öffnen und wirft einen Fehlercode aus. Damit wird das Geschirr nicht mehr sauber.
Also reparieren.
Der Miele Kundendienst nimmt schlanke 400 € für die Reparatur. Das also schon mal auf gar keinen Fall.
Den Türöffnungsmechanismus (Ersatzteilnummer 06715063 bzw. 06715064) bekommt man auch einzeln für ~250 €. Stolzer Preis für ein bisschen Plastik.
Gräbt man etwas tiefer, stolpert man über diesen Eintrag bei microcontroller.net.
Dort war der Getriebemotor für den Öffnungsmechanismus der Übeltäter.
Also Ärmel hochkrempeln und selber machen.
Hat man die Spülmaschine aus ihrem Loch gezerrt und die obere Isolation entfernt (ist nur gesteckt) hat man den Türöffner direkt vor sich:

Unter dem Schaumstoffstreifen ist eine Metallkante, auf die er aufgesteckt und mit zwei Plastiknasen gesichert ist.
Hat man ihn dort losgefummelt, muss man noch die Kabel ausclipsen und schon kann man ihn in seine Höhle zerren und vorsichtig zerlegen:

Die Gehäusehälften sind nur geclipst, das jedoch mit Begeisterung. Mir sind lediglich zwei der Clipse abgebrochen. Ich hoffe eure Quote ist ähnlich.
Hat man den Deckel entfernt, liegt der Motor vor einem.
Auf seiner Unterseite findet sich folgende Beschriftung:
Powertronic
PL220270-2A251R
24V Herstellungsdatum
www.antriebe.com

Das ist dann auch der Schlüssel zum Erfolg.
Schreibt einfach eine höfliche Mail an die Firma Powertronic mit der Motorenbezeichnung.
Im Handumdrehen habt ihr eine nette Antwort, dass ihr einen neuen Motor samt Getriebe zum Preis von 56,61 € (inkl. Versand) bekommen könnt.
Bei Bezahlung per Paypal hatte ich den Motor schon am nächsten Tag in der Post:

Nun noch fix den Lötkolben geschwungen (achtet auf die Polarität, neben einem der Kontakte ist ein roter Punkt, da muss das rote Kabel dran):

und alles wieder zusammen bauen.
Läuft!
Danke Powertronic für den super Service!

P.S.: Die Lackierung hält immer noch perfekt.

Teile-Bergung

Wenn vor einer Tür ein original Binz-Kombi (der übrigens noch im täglichen Handwerker-Einsatz ist) steht:
Binz Kombi
weiß man, dass man an der richtigen Adresse ist.
Und drinnen ging es passend weiter:
Frosch und Peugeot
Eine echte Schrauberhöhle.
Warum diese Einleitung?
Ich war los ein paar Teile bergen.
Kommt ja nicht so häufig vor, dass in Deutschland was für meinen kleinen Exoten-Streichelzoo angeboten wird.
Die Garagenwand ziert neuerdings nämlich ein Bond Bug Canopy:
Canopy an der Wand
Dank French Cleats war die  Montage an der Wand auch ein Kinderspiel:
Canopy aufgehangen
Damit das ganze Gewicht des Canopys nicht an den Befestigungslöchern zerrt steht es unten auf einem Polystyrolblock.
Keine Ahnung, ob ich das mal brauche, aber „haben ist besser als brauchen“.
Außerdem gab es noch einen 700 ccm-Bond Bug-Motor in Teilen samt 3 Zylinderköpfen dazu:
700ccm Motor
Und  Ventildeckel (sogar zwei seltene mit „Bond“-Schriftzug):
Ventildeckel
und kistenweise Kleinteile:
Scheinwerferteile
und zwei Kühler:
Kühler
und ein Bond Bug-Getriebe:
Bond Getriebe
und einen kompetten Wärmetauscher samt Gebläse:
Wärmetauscher
und eine Wanne Bremsenteile:
Kupplung und Bremsen
und drei Reliant-Getriebe:
3 Reliant Getriebe
und ein (auch auf der Insel seltener) 850 ccm Reliant „Yellow Top“-Motor, wie er auch in meinem Rialto verbaut ist:
850 ccm Motor
und eine Kiste, teils NOS, Fahrwerksteile, zwei Kardanwellen sowie ein komplettes Lenkgetriebe:
Federbeine und Lenkgetriebe
hatte ich schon Kleinteile erwähnt?:
Motor- und GetriebeinnereienMal sehen, wann wir einen Winter haben, der lange und dunkel genug ist, damit ich all die Teile mal sichten kann.  Außnahmsweise arbeitet die globale Erwärmung gegen mich…
Allerdings denke ich, dass damit mein Bedarf an Reliant-spezifischen Teilen für eine lange Zeit gedeckt ist.