Für den Combo gab es eine neue Runde Zündkerzen. Die NGK Laserline 1 hatten sich bewährt. Daher gab es davon neue:
Das Kerzenbild der alten Zündkerzen war tadellos:
Lediglich Kerze Nr. 3 ist ein wenig pink. Menschen behaupten, dass dies auf zu mager hindeutet. Bei modernen Motoren gebe ich da aber recht wenig drauf. Kein Handlungsbedarf meinerseits.
Einziges Problemchen waren zum Abschluss die Gummihalter der Motorabdeckung. Die Abdeckung wird hinten geschraubt und hält vorne lediglich in zwei Gummistücken. Die waren im Laufe der Jahre einfach zerbröselt und nun klapperte die Abdeckung lose auf dem Motor rum. Wer sie ebenfalls ersetzen muss, die Ersatzteilnummer lautet bei GM 90412868 bzw. bei Opel 607812:
Links neu, rechts zerbröselt. Sollten sie bei euch gänzlich verschwunden sein, sie werden in diese kleinen Nasen am Ventildeckel geklemmt:
Damit war der Service durch und es konnte auf große Fahrt gehen.
Als ob ich aktuell nicht schon genug an den Hacken hätte, meldete der eh schon verhaltensauffällige Geschirrspüler „Fehler Automatisches Türöffnen“:
Miele meinte dem Geschirrspüler (Modell: G 5985 SCVi XXL Type: HG03) einen motorisierten Türöffner spendieren zu müssen, welcher nach jedem Spülgang nicht nur die Tür einen Spalt weit öffnet, sondern nach jedem manuellen öffnen um ein schmutziges Glas rein zustellen, die Tür auch mit Motorkraft wieder schließt. Gerade letzteres führt in einem Mehrpersonenhaushalt zu einen beständigen Hintergrundsurren. Fragt mich nicht, warum das ein zwingendes Feature sein musste. Der Ausfall war jedenfalls vorprogrammiert. Gut, sagt der geneigte Bastler, klemme ich halt den mistigen Motor ab und lasse mich dazu herab die Spülmaschine von Hand zu öffnen. Ja, leider, nein. Das Steuergerät nörgelt dann, dass der Motor zu lange braucht um die Tür zu öffnen und wirft einen Fehlercode aus. Damit wird das Geschirr nicht mehr sauber. Also reparieren. Der Miele Kundendienst nimmt schlanke 400 € für die Reparatur. Das also schon mal auf gar keinen Fall. Den Türöffnungsmechanismus (Ersatzteilnummer 06715063 bzw. 06715064) bekommt man auch einzeln für ~250 €. Stolzer Preis für ein bisschen Plastik. Gräbt man etwas tiefer, stolpert man über diesen Eintrag bei microcontroller.net. Dort war der Getriebemotor für den Öffnungsmechanismus der Übeltäter. Also Ärmel hochkrempeln und selber machen. Hat man die Spülmaschine aus ihrem Loch gezerrt und die obere Isolation entfernt (ist nur gesteckt) hat man den Türöffner direkt vor sich:
Unter dem Schaumstoffstreifen ist eine Metallkante, auf die er aufgesteckt und mit zwei Plastiknasen gesichert ist. Hat man ihn dort losgefummelt, muss man noch die Kabel ausclipsen und schon kann man ihn in seine Höhle zerren und vorsichtig zerlegen:
Die Gehäusehälften sind nur geclipst, das jedoch mit Begeisterung. Mir sind lediglich zwei der Clipse abgebrochen. Ich hoffe eure Quote ist ähnlich. Hat man den Deckel entfernt, liegt der Motor vor einem. Auf seiner Unterseite findet sich folgende Beschriftung: Powertronic PL220270-2A251R 24V Herstellungsdatum www.antriebe.com
Das ist dann auch der Schlüssel zum Erfolg. Schreibt einfach eine höfliche Mail an die Firma Powertronic mit der Motorenbezeichnung. Im Handumdrehen habt ihr eine nette Antwort, dass ihr einen neuen Motor samt Getriebe zum Preis von 56,61 € (inkl. Versand) bekommen könnt. Bei Bezahlung per Paypal hatte ich den Motor schon am nächsten Tag in der Post:
Nun noch fix den Lötkolben geschwungen (achtet auf die Polarität, neben einem der Kontakte ist ein roter Punkt, da muss das rote Kabel dran):
und alles wieder zusammen bauen. Läuft! Danke Powertronic für den super Service!
Wenn vor einer Tür ein original Binz-Kombi (der übrigens noch im täglichen Handwerker-Einsatz ist) steht:
weiß man, dass man an der richtigen Adresse ist.
Und drinnen ging es passend weiter:
Eine echte Schrauberhöhle.
Warum diese Einleitung?
Ich war los ein paar Teile bergen.
Kommt ja nicht so häufig vor, dass in Deutschland was für meinen kleinen Exoten-Streichelzoo angeboten wird.
Die Garagenwand ziert neuerdings nämlich ein Bond Bug Canopy:
Dank French Cleats war die Montage an der Wand auch ein Kinderspiel:
Damit das ganze Gewicht des Canopys nicht an den Befestigungslöchern zerrt steht es unten auf einem Polystyrolblock.
Keine Ahnung, ob ich das mal brauche, aber „haben ist besser als brauchen“.
Außerdem gab es noch einen 700 ccm-Bond Bug-Motor in Teilen samt 3 Zylinderköpfen dazu:
Und Ventildeckel (sogar zwei seltene mit „Bond“-Schriftzug):
und kistenweise Kleinteile:
und zwei Kühler:
und ein Bond Bug-Getriebe:
und einen kompetten Wärmetauscher samt Gebläse:
und eine Wanne Bremsenteile:
und drei Reliant-Getriebe:
und ein (auch auf der Insel seltener) 850 ccm Reliant „Yellow Top“-Motor, wie er auch in meinem Rialto verbaut ist:
und eine Kiste, teils NOS, Fahrwerksteile, zwei Kardanwellen sowie ein komplettes Lenkgetriebe:
hatte ich schon Kleinteile erwähnt?: Mal sehen, wann wir einen Winter haben, der lange und dunkel genug ist, damit ich all die Teile mal sichten kann. Außnahmsweise arbeitet die globale Erwärmung gegen mich…
Allerdings denke ich, dass damit mein Bedarf an Reliant-spezifischen Teilen für eine lange Zeit gedeckt ist.
Nachdem wir alles nötige demontiert hatten, haben Vaddern und ich vorsichtig, in der Grube stehend, die Karosserie angehoben um zu testen, ob sie wirklich überall lose ist. Als das klar war, haben wir vorne und hinten Wagenheber positioniert, deren Druck sich über Holzklötze auf den Wagenboden verteilt:
Am geeignetsten sind hierfür Ecken und Kanten, da dort das GfK am stabilsten ist:
Nach und nach haben wir so immer abwechselnd die Karosserie angehoben und mit Holzklötzen unterfüttert:
Kritischster Punkt sind hierbei die beiden Halter des Kühlers, da diese gegen den vorderen Abschluss des Lüfterkanals drücken.
Verkantet man die Karosserie beim anheben zu sehr, kann es sein, dass das GfK an dieser Stelle bricht.
Nachdem wir die Bug-Karosserie so auf Geländewagen-Niveau unterfüttert hatten, haben wir ihn nach draußen gerollt und einen langen Balken durch die hinteren Radhäuser geschoben:
So konnten wir die Karosserie hinten anheben und auf Böcke setzen.
Mit Hilfe unseres Nachbarn hat Vaddern dann die Front angehoben und ich habe das Fahrgestell nach hinten rausgeschoben (deswegen Balken und Böcke):
Dabei muss man ein wenig auf die Ausbuchtung für die Pedale achten, dass man damit nicht am Rahmen hängen bleibt. Vorne habe ich die Karosserie auf eine Sägestütze gesetzt:
Nun war die erste Gelegenheit das Bond Bug Fahrgestell mal näher zu begutachten:
Es scheint in wesentlich besserem Zustand zu sein, als ich erwartet habe. Eigentlich dachte ich, dass es an der Oberseite ausgiebig durchgerostet wäre.
Hier mal eine Detailansicht von Motor und Getriebe. Kurze Schaltwege sind übrigens durch nichts zu ersetzen:
Dank Balkon konnte ich das Ganze sogar nochmal aus der Vogelperspektive fotografieren:
Nächster Schritt war dann ein Transportgestell für die Karosserie zu bauen.