Der beste Nachbar aller Zeiten lieh mir für den Torsturz seinen geerbten Atika Profi 145 S Betonmischer:
„Der zickt aber ein bisschen rum. Musst du gucken.“
Kein Problem. Komme ich schon mit klar. Geliehenes Maul riecht nach Gaul oder so.
Leider waren die Probleme aber etwas größer. Die Trommel lief nur noch sehr langsam während der Motor laut vor sich hin brummte. Füllte man etwas Zement in die Trommel blieb sie stehen bzw. lief nach einem Ruckler rückwärts.
Also schauen wir uns den Hasen doch mal ein wenig genauer an.
Kaum nehme ich die Abdeckung des Motors ab, purzelt mir das abgebrochene Lüfterrad entgegen:
Nachdem ich den Sicherungsring entfernt hatte, konnte ich den Rest des Lüfters abdrücken:
Ein seitlicher Blick zum Anlaufkondensator offenbart auch nichts gutes:
Der hat deutlich die Gruppe verlassen.
Hmm, und wieso hängt der Stecker so fest auf der Motorwicklung?
Ok, dem ist wohl mal sehr warm geworden.
Verlassen wir das Elend und schauen uns mal das Antriebsritzel näher an:
Oha, da gab es lange kein Fett mehr. Die Flanken sind schon ganz spitz abgenutzt.
Wenn man die Trommel so von Hand dreht, geben die Lager so mahlende Geräusche von sich. Da schaue ich wohl besser auch mal nach dem Fett-Füllstand.
Ohne Schlagschrauber bewegte sich da nichts:
Kaum hatte ich die Schrauben gelöst, bewegte sich da dann doch plötzlich einiges:
Ich bin nur ein Laie, aber wenn aus dem Lagersitz ein schwarzer Wasserfall läuft, dann ist das kein gutes Indiz.
Hmm, irgendwie lässt sich das Lager nur sehr schwer und hakelig von Hand drehen:
Gut, wenigstens wehrte es sich kaum, als ich es rausgehebelt habe:
Das untere Lager lässt sich leider nicht mehr ohne Weiteres ausbauen, da ein „Ohr“ des oberen Sicherungsringes abgebrochen ist und man ihn dementsprechend nicht mehr zerstörungsfrei aus seinem Sitz bekommt:
Ja, richtig: Unter diesem Haufen Schlonze verbirgt sich, laut Explosionszeichnung, ein weiteres Lager.
Ok, wir sind uns einig: Wenn der Kollege hier noch den Torsturz betonieren soll, ist da eine grundlegende Revision nötig!
Kein Problem, mache ich ja gerne.